Die Nachfrage nach der Post-Aktie steigt weiter an. Nachdem zu Beginn der Zeichnungsphase hauptsächlich institutionelle Investoren orderten, zeichnen nun auch private Anleger das Papier. Die Frühzeichnerfrist endet am Freitag um 24 Uhr.
Die Nachfrage nach der Post-Aktie beläuft sich bereits auf mehr als das Doppelte des Angebots. Diesen Bericht bestätigten am Freitag Finanzkreise. Die insgesamt rund 278 Mio. angebotenen "Volksaktien" waren nach Agenturinformationen bereits in der ersten Woche der Zeichnungsfrist in vollem Umfang geordert worden.
In den vergangenen Tagen hat besonders die Nachfrage der Kleinanleger zugenommen, berichtet das "Handelsblatt" am Freitag. Zu Beginn der Zeichnungsfrist hätten hauptsächlich deutsche Investmentfonds das Papier gezeichnet, doch seit einigen Tagen seien täglich Aufträge über 50 bis 60 Mio. Aktien herein gekommen. Privataktionäre können die Aktie noch bis zum 16. November zu einem Preis von 18 bis 23 Euro zeichnen, die Frist für institutionelle Anleger läuft einen Tag länger. Inklusive einer Mehrzuteilungsreserve von rund 42 Mio. Aktien bringt der Post-Eigentümer Bund in diesem ersten Privatisierungsschritt knapp 320 Mio. Aktien an die Börse. Erster Handelstag für die "Aktie Gelb" soll der 20. November sein.
Drei- bis fünffache Überzeichnung möglich
Emissionsnahe Kreise bestätigten, dass die Nachfrage nach den Aktien der Post in dieser Woche weiter angezogen habe, seit Mittwoch habe es "richtig gebrummt". Eine der Konsortialbanken ließ mitteilen, daß die Nachfrage "nicht an Momentum verloren habe". Eine drei- bis fünffache Überzeichnung sei mittlerweile realistisch. Die Post veranstaltet noch bis Ende dieser Woche eine sogenannte Road-Show, also eine Werbekampagne für ihre Aktie bei internationalen Groß-Investoren.
Weder die Deutsche Post noch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), aus deren Besitz die erste Tranche der Post-Aktien an die Börse gebracht wird, wollten sich zum bisherigen Verlauf der Nachfrage nach der "Aktie Gelb" äußern. Ein Post-Sprecher bekräftigte lediglich bisherige Angaben, wonach der Konzern infolge von Marktbeobachtungen "das Gefühl" habe, dass die Zeichnung sehr gut laufe. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der KfW.
In Finanzmarktkreisen wird allerdings davon ausgegangen, dass ungeachtet der Höhe der Überzeichnung die Post-Aktie zu einem Preis um 20 Euro zugeteilt werde. Analysten begründen dies vor allem damit, dass der Titel nach dem Börsenstart noch Wachstumsperspektiven bieten müsse.