Die Analysten von "TradeCentre.de" sind der Meinung, dass die Aktien von GPC Biotech eine Sünde wert sind. (WKN
585150) Mit der jüngsten Einlizenzierung von Satraplatin, ein Mittel zur Behandlung von hormonresistentem Prostatakrebs, welches oral verabreicht werden könne, sei GPC Biotech ein entscheidender Schritt in der eigenen Medikamentenpipeline gelungen, berichte Firmenchef Bernd Seizinger im Hintergrundgespräch. Das Präparat habe bereits die schwierige Phase II in der Onkologie hinter sich. Die dritte klinische Entwicklung solle in 2003 eingeleitet werden. Mit der Markteinführung rechne der CEO im Jahr 2007. Da die Vermarktung eines Produktes sehr viel Geld verschlinge, schließe Seizinger eine Allianz mit einem Pharmapartner vor der Einführung nicht grundsätzlich aus, um den Vorgang schneller vorantreiben zu können und um das Marktpotential deutlich zu erhöhen. Strategisch plane der Vorstandsvorsitzende in der Zukunft solche Einlizenzierungen von Präparaten in der späten klinischen Phase, alleine oder gemeinsam mit einem Partner, zu verstärken. Ende 2004 würden sich dem Vernehmen nach, vier bis sechs potentielle Krebsmedikamente in den klinischen Phasen befinden sollen. Operativ verlaufe das Geschäft der Martinsrieder in diesem Jahr weiterhin planmäßig. Seizinger bekräftige die Prognose für das Gesamtjahr den Umsatz um satte 50 Prozent auf 21 Millionen Euro zu steigern. Unverändert halte der Kommandolenker auch an der Verlustspanne von 30 bis 35 Millionen Euro fest. Ende Juni hätten in der Firmenkasse knapp 130 Millionen Euro Cash gelegen. Da GPC Biotech im Schnitt 8 Millionen Euro pro Quartal verbrenne, dürften sich die liquiden Mittel nach neun Monaten auf circa 120 Millionen Euro reduziert haben. ÂäWir haben eine sehr gute finanzielle Ausstattung und halten an unserem break-even Ziel im Jahr 2006 fest. Zudem sind wir in der Lage unsere strategischen Planungen beizubehalten“, habe der CEO gesagt. Die Ziele für das Jahr 2003 wolle der Firmenchef bei der Veröffentlichung des Neunmonatsberichts präsentieren. Eine Indikation habe Seizinger auf Nachfrage nicht preisgeben wollen. Bezüglich der eigenen Technologieplattformen sei er zuversichtlich in den nächsten 12 - 18 Monaten zwei bis drei weitere Allianzen einzugehen. Der Bereich habe sich durch die allgemeine Krise in der pharmazeutischen Industrie etwas eingetrübt. Der Fokus von GPC stehe nunmehr auf einer Unterstützung der pharmazeutischen Industrie in den späteren Phasen der Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten. An der Börse werde das Biotechunternehmen lediglich mit 57 Millionen Euro bewertet. Die Diskrepanz zu den liquiden Mitteln sei aufgrund des hohen Cashverbrauchs kein Kaufargument. Beim derzeit ausgebombten Kurs ist die GPC Biotech-Aktie aufgrund des interessanten aber auch riskanten Geschäftsmodells eine Sünde wert, so die Analysten von "TradeCentre.de". Enge Stoppkurse sollten wie üblich selbstverständlich sein.