Autokonzern verhandelt mit Betriebsrat wegen
Stellenabbau
Von Harald Schwarz
12 März 2008
Der US-Autokonzern General Motors (GM) wird nach dem 2007 verbuchten Rekordverlust von 38,7 Milliarden
Dollar nicht nur an seinen nordamerikanischen Standorten die Kosten drücken, sondern auch die Fertigung in
seinen westeuropäischen Fabriken straffen. Betroffen davon sind Opel in Rüsselsheim und Bochum ebenso wie
Werke in Schweden, Großbritannien, Spanien und Belgien. Ein Opel-Sprecher verwies auf die laufenden
Verhandlungen zwischen Management und Betriebsräten, bei denen es um eine „Steigerung von Produktivität
und Effizienz” gehe. Ein Autohersteller brauche jährlich im Schnitt einen Produktivitätsfortschritt von fünf Prozent.
Das sei „das Minimum” angesichts des Drucks durch den internationalen Wettbewerb. Die Verhandlungen
könnten noch sechs Wochen dauern, wobei es derzeit noch offen sei, ob es dann Ergebnisse gebe, so der Opel-
Sprecher. Derzeit beschäftigt GM Europe 55 700 Personen.
„Es werden unterschiedliche Maßnahmen diskutiert”, sagte er weiter. So geht es beispielsweise darum, durch
Fluktuation von Beschäftigten frei werdende Arbeitsplätze nicht wieder zu besetzen. Und es geht um die
Verlagerung von Stellen durch die Abgabe von Firmenteilen an andere Unternehmen, wobei die betroffenen
Mitarbeiter dann angeblich „oft” an ihrem Arbeitsplatz zu gleichen Konditionen wie bei Opel bleiben. Von diesen
Plänen zum sogenannten Outsourcing sind 952 Stellen an den westeuropäischen GM-Standorten betroffen,
wobei 476 auf Opel in Bochum entfallen sollen. Dort soll die Zahl der Arbeitsplätze um weitere 450 durch
Abfindungen reduziert werden. Der Betriebsrat hofft aber, diese Zahl drücken zu können. In Rüsselsheim soll 219
Beschäftigten angeboten werden, freiwillig vorzeitig in Ruhestand und Altersteilzeit zu gehen. Zugleich werden
300 Ingenieure für die Entwicklungsabteilung gesucht.