Gewinne mit Mini-Werten

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Nassie:

Gewinne mit Mini-Werten

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03.07.05 12:47
Maxi-Rendite mit Mini-Werten (EurAmS)

   
Unbekannt, aber attraktiv. Analysten haben sie kaum auf dem Radar, dennoch geht bei einigen kleinen Firmen die Post ab. EURO sagt, worauf Anleger bei Microcaps achten müssen und welche das Risiko wert sind.
von Tobias Meister

Warum kann mir so etwas nicht mal passieren?", fragen sich viele Anleger, wenn sie am Abend die Gewinnerlisten der Börsen durchforsten. Da tauchen oft Aktien auf, die kein Mensch kennt und keine Bank ihren Kunden empfiehlt. Aber zwei- oder sogar dreistellige Kursgewinne sind keine Seltenheit.

Beispiele gefällig? Kein Problem. Die Artnet AG, die im Internet ein Portal zum Kunstmarkt betreibt, legte in den vergangenen zwölf Monaten um 417 Prozent zu, der Immo-Wert Colonia Real Estate um 320 Prozent und die Deutsche Immobilien Holding um 120 Prozent. Kleiner Trost: Auf den Verliererlisten sind die kleinen, unbekannten Werte genauso stark vertreten. Da von den sogenannten Microcaps häufig nur wenige Aktien pro Tag gehandelt werden, geht es genauso schnell nach unten wie nach oben.

Diese Kleinstwerte mit einer Marktkapitalisierung bis etwa 150 Millionen Euro sind meist in keinem Index vertreten, werden von Analysten nicht gecovered, und auch in den Medien findet man kaum Unternehmensnachrichten. "Wer als Anleger in diese Werte einsteigen will, muß viel Zeit und Recherche aufwenden, um die Perlen zu finden. Dann sollte man nur einen geringen Prozentsatz seines Vermögens einsetzen", warnt Karl Fickel von der Fondsgesellschaft Lupus Alpha.

Trotz des deutlich höheren Risikos sind Aktien kleiner Unternehmen bei vielen Privatinvestoren beliebt. Von Fondsgesellschaften sind die Microcaps hingegen bisher kaum beachtet worden. Zum einen besteht die Gefahr, das Desaster des Neuen Markts noch einmal durchleben zu müssen, wenn die Stimmung an der Börse kippt. Zum anderen müssen Positionen über Monate mühsam aufgebaut werden, weil größere Einmal-Orders die Kurse in schwindelerregende Höhen treiben würden.

Doch durch die starke Performance der Nebenwerte wächst der Druck auf die Banken, Produkte auf Microcaps anzubieten. Während es in den USA mit dem Russel Microcap und dem Dow Jones Wilshire US Microcap bereits Indizes gibt, hat bisher noch kein Anbieter ein vergleichbares Börsenbarometer für den europäischen Raum im Programm. Dabei zeigt die Erfahrung, daß die Performance der Miniwerte in den vergangenen Jahren trotz des Crashs deutlich besser war als bei großkapitalisierten Unternehmen.

Besser als die Großen. So legte der Russel Microcap-Index seit März 2000 pro Jahr durchschnittlich um neun Prozent zu. Der S&P 500, der die Aktien der größten US-Unternehmen enthält, notiert dagegen mehr als 20 Prozent unter seinem damaligen Höchststand. Kein Wunder, daß man bei der Deutschen Börse über ein neues Marktsegment für kleinere Firmen nachdenkt. Die Münchner Börse hat bereits reagiert. Mit Maccess hat sie ein eigenes Segment für den Mittelstand geschaffen. Bei der Börse Stuttgart gibt es mit Gate M eine ähnliche Plattform.

Die auf kleine Werte spezialisierte Fondsgesellschaft Lupus Alpha will nun einen Fonds für Microcaps mit Marktkapitalisierungen zwischen zehn und 150 Millionen Euro starten – allerdings mit europäischem Anlagehorizont. Schwerpunkte sollen Deutschland, die Schweiz, Österreich, die Benelux-Länder und Skandinavien sein. "Unser Team nimmt ständig Firmen aus ganz Europa unter die Lupe. Schon oft haben wir dabei interessante Aktien ausgegraben, konnten sie aber nicht kaufen, weil sie für die anderen Fonds zu klein oder zu markteng waren", erklärt Firmenmitbegründer Fickel.

Über 3200 gelistete Microcaps gibt es in Europa. Allein in Deutschland sind es rund 450. Auch wenn die Hälfte aller börsennotierten Gesellschaften in Europa Microcaps sind, macht ihr Marktwert gerade einmal zwei Prozent der gesamten Börsenkapitalisierung aus.

Vorteil der Mini-Werte: Im Gegensatz zu vielen DAX-Unternehmen können sie sich zumindest kurzfristig vom restlichen Börsengeschehen abkoppeln. "Wenn der Dow Jones an einem Tag um 300 Punkte abschmiert, ist mit DAX-Titeln am nächsten Tag schlecht Geld zu verdienen", erklärt Peter Conzatti, der den Lupus-Alpha-Fonds managen wird. Warum sollte auch die Aktie eines kleinen europäischen Modeunternehmens einbrechen, weil in den USA ein Halbleiterhersteller schlechte Zahlen gemeldet hat?

Wer in Microcaps investiert, muß sein Glück im Verborgenen suchen. "Nur weil eine Gesellschaft nicht so häufig in den Schlagzeilen steht, muß sie nicht zwangsläufig intransparent sein", erklärt Conzatti. Einen Termin mit dem Vorstands-Chef zu bekommen, ist für ihn bei kleineren Unternehmen in der Regel kein Problem. Allerdings ist wegen der selteneren Berichterstattung der zeitliche Mehraufwand bei einem Investment in ein Microcap deutlich höher.

"Wir schauen mehrmals hin, ehe wir investieren”, ergänzt Fickel. Neben Gesprächen mit dem Management nimmt der Fondsmanager auch die Produktion genau unter die Lupe.

Doch wie entdeckt man ein aussichtsreiches kleines Unternehmen, und worauf sollten Anleger achten? Grundvoraussetzung ist natürlich eine saubere Bilanz. Von Unternehmen mit hoher Verschuldung sollten Anleger die Finger lassen. Im besten Fall besitzt das entsprechende Papier dann auch noch eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent und ein Kurs/Gewinn-Verhältnis im einstelligen Bereich. Vor allem aber sind der nachhaltige Markterfolg der Produkte und die Kompetenz des Managements entscheidend über den Erfolg eines Engagements.

Eine erfolgversprechende Strategie kann sogar sein, sich auf stark gefallene Aktien zu konzentrieren. Denn oft hängt ein Kursverfall bei den kleinen Werten nur mit dem Ausstieg eines einzigen großen Investors zusammen. "Es ist unerklärlich, warum sich Aktien danach monatelang nicht bewegen, obwohl sie klar unterbewertet sind", sagt Fickel. Häufig sind es dann Empfehlungen im Internet oder in einer Zeitung, die wieder Schwung in den Titel bringen. Wer auf scheinbar grundlos gefallene Engel setzt, sollte vorher allerdings akribisch prüfen, ob fundamental alles im Lot ist: Während Großkonzerne breit diversifiziert sind, konzentrieren sich Smallcaps oft nur auf ein Produkt. Diese Fokussierung kann Nachteile haben: Hakt es bei diesem Produkt, kann es zu einem drastischen Gewinneinbruch innerhalb kürzester Zeit kommen. Boomt hingegen das Geschäft, geht’s mit der Aktie steil bergauf.

Ausdauer ist gefragt. Selbst wenn Anleger eine fundamental interessante Aktie gefunden haben, ist das noch lange keine Garantie fürs schnelle Geld. Da die Werte nicht im Rampenlicht stehen, dauert es oft sehr lange, bis die Früchte geerntet werden können. Nur wer diese Geduldsprobe besteht, wird seine Werte auch hin und wieder auf der Gewinnerliste finden.
 
red / -red-


 
Terminator100:

so das wars dann erstmal

 
14.10.05 09:46
nach 400 %  Gewinn   nun  100% Verlust  in 2 Tagen  da denke ich das sich ein Einstieg erst wieder bei 2,65 Euros  lohnt.
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