Gewerkschaften = Kaputtmacher?

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kalle4712:

Gewerkschaften = Kaputtmacher?

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30.07.01 15:24
Achtung: Titel ist mit einem Fragezeichen versehen.

Die überschaumende Bürokratie, die hohe Arbeitslosigkeit und die überzogenen Steuern und Abgaben in Deutschland sind ja allgemein bekannt. Welche Rolle spielen die Gewerkschaften in dieser Sache?

Ich habe den Eindruck, dass die Gewerkschaften den o.g. Trend verstärken. Eigentlich sollten sie zwar das Interesse der Allgemeinheit im Auge behalten, aber sie machen eher das Gegenteil: Sie schützen eine kleine Klientel, indem sie z.B. für stärkeren Kündigungsschutz von Arbeitnehmern und Mietern eintreten.

Was ist die Folge: Konzerne werden einmal eingestellte Arbeitnehmer kaum noch los. Sie halten sich daher mit Neueinstellungen (da nutzt auch kein Appellieren von Schröder und Co.). Spitzenbedarf decken sie mit den immer "erfolgreicher" arbeitenden Personaldienstleistern ab. Dies alles ist kaum im Interesse der Arbeitslosen. Die bei Personaldienstleistern tätigen Mitarbeiter müssen außerdem oft unter katastrophalen Verhältnissen arbeiten. Z.B. ist es in einigen Bereichen üblich, dass die Arbeitsverträge Zusätze enthalten wie "Überstunden sind mit dem Gehalt vergütet", "Reisezeiten werden nicht vergütet". In der Praxis arbeiten bereits viele Leute 60 - 65 Stunden wöchentlich, wobei sie ein normales Gehalt bei einer angeblichen 40-Std.-Woche beziehen. Da kann man sich nur wundern, wenn die Gewerkschaften die 35-Std.-Woche gutheißen.
Andere Folge: Wer entscheidet sich bei Investitionen noch für den Standort D ?

In sachen Mieterschutz ist es ähnlich: Wenn der Vermieter kaum noch Rechte hat, sondern nur noch Pflichten, so wird es demnächst kaum noch Neubauten zu Vermietungszwecken geben. Wer baut schon, wenn er sich damit fast nur neue Steuern und andere Pflichten aufbürdet?! Langfristig kaum im Interesse der Mieter.

Unter dem Strich vermute ich daher, dass die Arbeit der Gerwerkschaften mittlerweile eher kontraproduktiv und nicht im Interesse der Allgemeinheit ist.

Vor hundert Jahren haben hart Arbeitende Leute fast am Hungertuch genagt. Arbeier wussten trotz Maloche kaum, wie sie ihre Familien ernähren sollten.
Heute das Gegenteil: Leute, die keinen Beruf gelernt und noch nie gearbeitet haben, haben eine Wohnung, genug Kleidung, Nahrung sowieso. Aber auch Luxus wie TV, Viedorecorder, häufig PKW und auch Urlaubsreisen. (Die Gewerkschaften stellen die Lage aber weiterhin annähernd so dar, als ob die "Schwachen" am verhungern wären.)

Das kann langfristig nicht gutgehen. Ich habe wirklich Angst, dass Europa in 20 oder 30 Jahren mal wieder in das andere Extrem umschwenkt, wobei die heutigen Zustände in den USA uns dann noch paradiesisch vorkommen könnten.

GEWERKSCHAFTEN: Nehmt Eure gesamt-gesellschaftlichen Verpflichtungen wahr und kämpft gegen die Flut an Vorschriften und Bestimmungen an, statt diese noch zu verstärken. Unterstützt das Leistungsprinzip, denn schon mittelfristig kommt dies allen zugute.

(Mein Appell ist natürlich naiv: Eine Gewerkschaft ist m.E. heutzutage kaum noch eine echte Interessenvertretung, sondern wohl eher eine am Gewinn orientierte Firma, bei der die Leitenden auch mehr an ihren Pöstchen als an ihren ursprünglichen Aufgaben interessiert sind.)

FranzS:

Einen "grünen star" von mir o.T.

 
30.07.01 15:26
maxperforma.:

interessante Thesen Kalle

 
30.07.01 15:35
da ist viel Wahres dran - mich wundert allerdings, dass
auf Dich noch nicht verbal eingedroschen wurde.

Wahrscheinlich ist es unseren Sozialmoralisten zu warm!
mob1:

Voll auf den Punkt ! o.T.

 
30.07.01 15:36
cap blaubär:

Konzerne werden Arbeitnehmer doch recht flott los

 
30.07.01 15:47
im Kleinbetrieb noch schneller darin liegt auch nicht das Problem eher in der Logik der Konzerne den Kram in sagenwirmal Irland zu produzieren und Hier die Bude dichtzumachen sich dann aber wundern das hier der Absatz zurückgeht,das liegt wohl eher an der(mitleiderregenden) geistigen verfassung der Konzerngewaltigen als an den Gewerkschaften die selbstverständlich wie alle Lobbyisten Dreck am Stecken haben+ne Behördenartige Struktur etc.
Aber deren Vorhandensein gibt mir als ähh Handwerker auch sicherheit vor willkür wie Streiks etc weil meine Bude Heut gut läuft und die Herrn Werktätigen der Ansicht sind 40Märker die Stunde wären dann drin oderaber der Auftrag platzt halt
Also vorsicht mit soon Quatsch wie weg mit Tarifvertrag+Gewerkschaft
blaubärgrüsse
mob1:

nix weg cap,

 
30.07.01 16:48
nur der jeweiligen Situation angepaßt, wenn wirtschaft
gut dann soll'ns schrei'n "wir auch", wenn schlecht,
dann zurückstecken"na gut für die gesamtwirtschaft ..."
wäre doch nett, bis dato aber nur kontraproduktiv,
wirklichkeitsfremd und verkrustet.

Gruesse
MOB
HB_Männchen:

Wer wird denn gleich in die Luft gehen?

 
30.07.01 17:24
1. ist natürlich klar, dass es in einem Börsenboard, in dem Aktionäre lesen, für derartige Beiträge grüne Sterne gibt.

2. seid ihr alle doch sicher recht froh, hier keine Armen vor eurem Büro oder Geschäft jeden Tag wegräumen lassen zu müssen, wie in USA. Wird hier schon noch früh genug so kommen, wie dort. Oder wollt ihr lieber südamerikanische oder afrikanische Verhältnisse. Dann überlegt schon mal, mit den ungebildeten Tagelöhnern eure anspruchsvollen, qualifizierten Tätigkeiten durchzuziehen.

3. wird man Personal hierzulande heute recht einfach wieder los, von Verschärfungen kann keine Rede sein, die Gesetze sind doch erst geändert worden. Die Frage ist, warum man die Leute los werden will. Ihr werdet es zwar bereits ahnen, aber ich bestätige gerne, dass ihr keine besseren mehr finden werdet. Die guten haben nämlich alle Arbeit. Aber schmeisst ruhig die Leute auf die Strasse, kündigt deren Wohnungen und fragt weiter, warum die euch nicht so gut leiden mögen, und zahlt evtl. lieber noch unter Tarif, die wissen ja nicht, wieviel ihr mit deren Tätigkeit verdient,

4. sollte man das obige Posting von Kalle (so wie evtl. meins) vielleicht der heutigen Hitze zuschreiben, aber denkt lieber mal von mehreren Seiten aus über solch komplexen Angelegenheiten nach, hier könnte man Romane schreiben,

Glück Auf und Freundschaft

HB
josua1123:

Zwei Grüne für nichtmal bis

 
30.07.01 17:26
zur nächsten Ecke denken.Super
kalle du scheinst ja Unternehmer/Vermieter zu sein
sonst könntest so nicht argumentieren.
Weiters frag ich mich wer den stärksten
Wirtschaftsmotor nämlich den Konsum aufrechterhalten soll?
Alleine die Unternehmer/Vermieter sicher nicht
denn die sind eher eine kleine Klientel.
Und diese Hetze gegen Arbeislose oder Minderbemittelte
finde ich schwach und populistisch,denn ohne einen gewissen
Grundwohlstand für Alle würde der radikalisierung der Gesellschaft
Tür und Tor geöffnet.
Wenn der Staat nicht dafür sorgt dann werden sie sich den
kleinen Wohlstand eben mit Gewalt holen.
Dann gute Nacht Europa.

Soweit

jo.

Kölsch:

volle Zustimmung

 
30.07.01 17:27
Noch eine Ergänzung:
In den Sechziger Jahren lag das Lohnniveau unter der Produktivität unseres Landes, heute liegt es darüber (insbesondere im Osten). Damals mußten Arbeitskräfte aus dem Ausland einwandern, heute haben wir eine hohe Arbeitlosigkeit. Ein großes Lob an die Gewerkschaften für dieses Verständnis makroökonomischer Zusammenhänge. Allerdings wirken auch andere Faktoren auf die Arbeitslosigkeit ein (Bürokratie, soziale Hängematte,...), aber das hohe Lohnniveau ist einer der Hauptgründe.

Prost.
kalle4712:

@HB_Männchen @josua1123

 
31.07.01 10:00
Lest Euch meinen Beitrag bitte noch einmal ganz gelassen durch. Dort heißt es z.B. "Ich habe wirklich Angst, dass Europa in 20 oder 30 Jahren mal wieder in das andere Extrem umschwenkt, wobei die heutigen Zustände in den USA uns dann noch paradiesisch vorkommen könnten.". Ich bin also weit entfernt von radikalen/einseitigen Ansichten. Ich bin weder für eine Hire- and Fire-Gesellschaft, noch für die Aufhebung des Kündigungsschutzes für Mieter.

Wer betreibt hier also Hetze?! Ich doch wohl eher nicht. Ich mache mir lediglich Gedanken, die einigen Leuten offensichtlich einfach nicht gefallen. Es dürfte sich wohl um so etwas wie Kommunisten handeln, die sich in Deutschland einen Einheitsbrei wünschen.

Ich bin außerdem weder Unternehmer noch Vermieter. Ich denke auch, dass unser Sozialsystem absolut berechtigt ist. Nur denke ich eben auch, dass es sich mittlerweile weit von seinen Grundprinzipien entfernt hat - möglicherweise so weit, dass es bald immer weniger zu beschützen gibt (z.B. Arbeitsplätze, die gar nicht erst entstehen). Jeder Mensch, der ein wenig Verständnis für volks- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge hat, sollte erkennen, dass Deutschland auf dem Holzweg ist.

Und dabei spielen die Gewerkschaften eine mitentscheidende Rolle: Sie gaukeln der Allgemeinheit eine Sachstand vor, der in sehr weiten Bereichen der Gesellschaft gar nicht mehr existiert.

Kalle.
cap blaubär:

Kernaussage bleibt unfähige Unternehmer treffen

 
31.07.01 10:27
auf arbeitsunwillige überbezahlte Arbeitnehmer bedroht von unsinniger Verordnungen+Vorschriften,nem Beamtenwusst der zu alimentieren,Ärzten und Pharmaindustrie die zu alimentieren  ist usw usw= willkommen im Wirtschaftswunderland Deutschland aber was kann ne Gewerkschaft daran tun
blaubärgrüsse


ps. der Witz dazu:
Der Chef tut so als ob er uns bezahlt und wir tun so als ob wir arbeiten
Alpet:

Heute wieder die nachricht, die IGM denkt an die

 
31.07.01 10:31
28,5 h - Woche.

Kein Kommentar !
Dixie:

Dazu passend

 
31.07.01 10:53
Mich würde interessieren, was der Herr Professor sagen würde, wenn bei seinem Gehalt mit dem Sparen angefangen würde.


Von STEFAN ERNST
Berlin – Kommt nach dem Job-Alarm jetzt die große Lohn-Diät für alle Beschäftigten?

Der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard appelliert an die Gewerkschaften, eine Mager-Lohnrunde zu akzeptieren, um die Arbeitsmarktlage nicht weiter zu verschärfen! Das Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zu BILD: „Moderate Abschlüsse unter dem Produktivitätswachstum sind von zentraler Bedeutung für die Arbeitsmarktbilanz.


Job-Alarm, Konjunkturflaute. Jetzt fordert der Wirtschaftsweise Prof. Wolfgang Wiegard eine freiwillige Lohn-Diät zugunsten der Arbeitslosen! Wiegard: „Die Reallöhne dürfen nicht so stark steigen wie die Produktivität, sonst bekommt niemand zusätzlich einen Job!“ Klartext: Jeder Arbeitsplatzbesitzer soll ein Lohn-Opfer eingehen, damit mehr Arbeitslose eine Beschäftigung finden.

Die Rechnung: In den kommenden Tarifrunden soll gerade mal die für 2002/2003 erwartete Inflationsrate von rund zwei Prozent ausgeglichen werden. An der Steigerung der Produktivität von rd. 2 % (durch bessere Maschinen, schnellere Arbeitsabläufe) sollen die Beschäftigten aber nur zum Teil profitieren. Gewünschte Folge: mehr Unternehmensgewinne, um Arbeitsplätze zu schaffen...


Wer viel verdient, verzichtet auf Pausen

 

Die Gewerkschaften dagegen wollen den Stellenabbau auf andere Art stoppen. Nach BILD-Informationen lautet ein internes Planziel der IG Metall, die Wochenarbeitszeit ab 2003 stufenweise auf bis zu 28,5 Stunden zu senken! Heißt: Vier Tage Arbeit, drei Tage Wochenende... DGB-Tarifexperte Reinhard Dombre: „Die 4-Tage-Woche ist kein Tabu, da darf es kein Denkverbot geben! Bei VW hat dieses Modell 1994 rund 20 000 bis 30 000 Jobs gerettet.“ v.erdi-Sprecherin Christiane Zerfaß: „Wir müssen alle Formen der Arbeitszeitverkürzung nutzen, um die Arbeit neu zu verteilen und die hohe Sockelarbeitslosigkeit zu reduzieren.“

Laut DGB hat die bundesweite Verkürzung von 40 auf 35 Stunden pro Woche (ab 1995) rd. 1 Mio. Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.

Doch Professor Wiegard bleibt skeptisch: „Eine Vier-Tage-Woche kann die Probleme auf dem Arbeitsmarkt sicher nicht lösen. Wenn ein Diplom-Ingenieur bei Gehaltsverzicht einen Tag weniger arbeitet, kann er nicht einfach von einer ungelernten Arbeitskraft ersetzt werden...“


maxperforma.:

28,5h ist ja nun wohl

 
31.07.01 11:09
wirklich ein Witz - ausser die Arbeitnehmer verzichten zugunsten der
Arbeitslosen auf 1/5 des Gehalts - aber das kann ich mir nicht vorstellen.

Der Wigard zwar ein Roter aber eine Koryphäe - ich hatte ihn mal in Mikroökonomie

lang ist's her
kalle4712:

Dieser Thread ist aktueller denn je.

 
23.02.03 10:49
Daher möchte ich ihn hiermit erneut zur Diskussion stellen.
volvic:

tja du hast (leider) völlig recht

 
23.02.03 12:05
es wollen viele nicht wahrhaben. ich spare mir die weitere diskussion. wir werden noch tiefer in die grütze gehen. unsere vermeintliche so gerchte demokratie ist nämlich nicht mehr wirklich gerecht. oder ist es fair, wenn die mit der grössten anzahl stimmen der gesamtheit dikttieren wie die güter umverteilt werden?

volvic
lehna:

Wenn ein Herr Bsirske....

 
23.02.03 13:51
höhere Steuern fordert,damit mehr Geld zum umverteilen vorhanden ist,kann ich nur mit dem Kopf schütteln.Da unsere Regierung auf solche Funktionäre hört,sind meines Erachtens 5 Mill. Arbeitslose garantiert.
Einziger Vorteil:Bei über 5 Mill. Arbeitslosen sind wir Deutschen reformfähig.
Traurig,aber wahr.
volvic:

@lehna

 
23.02.03 14:21
glaubst du das wirklich? rechne mal mit 5 mio arbeitslosen schon in diesem herbst, wenn nicht sogar noch früher. auch wenn saisonal die arbeitslosen jetzt bald wieder zurück gehen sollten.

aber ich glaube nicht an eine reformbereitschaft bei 5 mio arbeitslosen. bei 6 mio vielleicht, das wird aber erst 2004 soweit sein. natürlich bis dahin mit weiter höheren steuern und sozialabgaben "zur umverteilung" natürlich nur ;-).

volvic
lehna:

Dem Gerd müsste klar sein...

 
23.02.03 14:47
das bei über 5.Mill. Arbeitslosen der Sozialstaat vor dem Kollabs steht.
Aussenpolitisch mimt Gerd den starken Mann,innenpolitisch kriecht er vor den Gewerkschaften.Hält dieser Zustand an,dürfte die nächste Bundestagswahl früher stattfinden.  
volvic:

aber wieso sollte er?

 
23.02.03 15:09
es kann ihn ja niemand dazu zwingen, ausser der eigenen partei. und das wird wohl nicht geschehen. auch die grünen sehe ich nicht zu den schwarzen überlaufen.

der sozialstaat ist quasi schon heute kolabiert. aber trotzdem passiert nix. ich glaube nicht, dass es bei 5 mio arbeitslosen den grossen knall geben wird. es wird weiter sein wie bisher. die lasten weren immer grösser und grösser. aber der knall vom aufschlag - der bleibt aus.
es ist eher so als stünde gerhard symbolisch für deutschland. steckt in einer grube mit treibsand. und mit der politik der "ruhigen hand" versinkt er ganz still und leise. wildes rumrudern würde den untergang natürlich nur beschleunigen. besser wäre es sich helfen zu lassen von aussen und aus der treibsansgrube auszusteigen.

die interpretation dieser methaper überlass ich jetzt jedem selbst ...

volvic
kalle4712:

Welchen Grund haben eigentlich die

 
24.02.03 09:20
Gewerkschaften für ihre Blockadehaltung? Dass es so nicht weitergeht und darunter letztendlich die sog. Schwachen am stärksten leiden werden, sollte doch auch den Gewerkschaften klar sein.

Eigentlich sollte man erwarten, dass sich gerade die Gewerkschaften FÜR sinnvolle Reformen in richtung Deregulierung aussprechen, und nicht dagegen.

Kann sich jemand vorstellen, warum die Gewerkschaften blockieren? Ich kann mir höchstens vorstellen, dass sie Angst davor haben, nach erfolgreichen Reformen überflüssig zu sein.
kalle4712:

Möchte dieses Thema gern weiter diskutieren.

 
25.02.03 09:39
Kennt hier niemand als Insider die Gewerkschaften, so dass er mal Hinweise auf die Ursachen der Geisteshaltung der Funktionäre geben kann?
volvic:

bin kein insider

 
25.02.03 09:48
aber liess mal diesen thread, bzw. mein zitat des letzten absatzes, dann wird vieles klar:

http://www.ariva.de/board/154219/thread.m?a=&jump=951159&#jump951159
kalle4712:

Danke, volvic. o. T.

 
25.02.03 10:08
Nobody II:

@Josua

 
25.02.03 10:11
In Deutschland ist der Konsum mit ca. 30% Anteil nicht die stärkste treibende Kraft ! In USA ca. 63-70% !

Außerdem ist die Sparquote aktuell bei ca. 15-25%. D.h. jeder der Einkommen bezieht in Deutschland spart davon diesen Betrag. D.h. von 100 € Nettolohn, bleiben ca. 80 €, mit welchen konsumiert wird. (Liquiditätsfalle)

Der größte Wirtschaftsmotor ist der Staat, gefolgt von den Investitionen der Unternehmer.

z.B. sollte einer Gewerkschaft auch klar sein, dass der Mittelstand ca. 70-80% der Unternehmenslandschaft in Deutschland ausmacht. Und wenn man sich diesen Mittelstand mal anschaut, dann ist es ein Unding alle Betriebe in 5-6 Gewerkschaften reinzupressen und dort pauschal den Lohn bestimmen zu wollen.

Wenn ich einem Arbeitnehmer in Cottbus 1000 € zahle, dann hat der dort mehr von seinem Geld, als ein Arbeitnehmer mit 1000 € in München.
Also wie kann ich dann vernünftig erklären, dass alle Betriebe dieser Branche in einen Flächentarifvertrag reinmüssen und vom Prinzip alle das gleiche Gehalt bekommen sollen ?

Klar bringen Tarifverträge für die Unternehmer (je größer der Betrieb umso besser) Planungssicherheit. Aber bei den letzten Tarifverhandlungen war diese auch nicht gegeben, durch Streiks usw.

Tatsache ist ja wohl, dass der Unternehmer langfristig Gewinn machen muß. Wenn er dies nicht kann, dann geht er pleite und fertig.

Tatsache ist auch, dass wir in Deutschland ein "höheres" Bildungsniveau haben (Gegenbeispiele enttarnt Stefan Raab ja erbarmunglos). Tatsache ist auch, dass wir einen hohen Lebensstandard haben.

Aber Tatsache ist auch, dass die Zusammenlegungen von Märkten dieses Gefüge zerstören wird.

EU-Osterweiterung, schlechte Bildungspolitik (PISA-Studie), Kostensenkungen der Unternehmen - Degressionsprinzip - ist aktuell ja stark zu sehen - Umsatz rückläufig oder konstant - aber Gewinn (auf den es ja ankommt) steigt !

Meine Meinung ist, dass Gewerkschaften sich erstmal nicht mehr prozentual am Gehalt beteiligen sollen. Ein jährlicher Mitgliedsbeitrag ist ausreichend.
Weiterhin sollte man bei den Gewerkschaften mal in die reale Wert zurückkehren und nicht von einer Universalgewerkschaft träumen. Die Zusammenschlüsse dort schaffen ein Monster, welches mehr sich selbst, als die Probleme des Arbeitnehmers an seinem Arbeitsplatz wahrnimmt.

Und die Hauptaufgabe der Gewerkschaft sollte sein, Probleme aufzudecken und sie dann im Einklang mit der fundamentalen Grundlage der Unternehmung (nicht unbedingt Unternehmer) zu lösen. Geht es dem Unternehmen gut, dann sollen die Arbeitnehmer profitieren. Geht es dem Unternehmen schlecht, dann sollte die Gewerkschaft auch für Kompromisse bereit sein.
Aber welche Gewerkschaft kennt schon Mittelstandsunternehmen. Die wollen ja alles pauschal abhandeln. Metallbranche alles ein, Chemie alles eins, ...

Wir haben aktuell ein Niveau erreicht, wo alle großen Verbände (Gewerkschaften, Staat, Arbeitgeberverband, ...) mal von ihrem Thron runtersteigen müssen und sich mal mit der Individualität auseinandersetzen müssen. Dann würden die Leute mal die reale Welt sehen.

Dann würde DEN Sozialhilfeempfänger sehen, welcher nur abzockt. DEN Arbeitnehmer sehen, welche lieber seinen Arbeitsplatz behalten will, anstatt 3,7% mehr Lohn zu bekommen.

Heutzutage gehen die individuellen Probleme verloren, genauso wie die Einsicht, dass die Gesamtheit der individuellen Probleme das Ganze ins Stolpern gebracht hat.

Und damit wären wir wieder bei den Mrd. Regeln, welche erst alles pauschal geregelt und dann immer wieder auf Einzelfälle angepaßt werden.

Gruß
Nobody II
Dixie:

Schön gesagt, Nobody o. T.

 
25.02.03 14:25
kalle4712:

Aktueller denn je: The Never Ending Story

 
13.05.03 16:30
Was ist mit den Gewerkschaften los? Werden sie es nie lernen? Oder schlimmer: Wollen sie gar nichts lernen, weil es ihnen mehr um die eigene Macht geht?

Der Streik der IG Metall um die 35-Std.-Woche in Ostdeutschland kann einen nur fassungslos machen, wenn man an den Aufholprozess denkt - dazu kommt, dass der unmittelbare Nachbar Polen ab kommendem Jahr EU-Mitglied ist.
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