Wo gibt's am meisten Kohle?
IT-Spezialisten mit MBA-Abschluss sind umschwärmte Arbeitnehmer. Mit über 200.000 Mark jährlich sind sie nach einer Gehaltsstudie der Zeitschrift "Young Professional" die Spitzenverdiener der Branche. Macht der Fachkräftemangel sie bald noch attraktiver?
Verweifelt gesucht: IT-Experten mit Top-Ausbildung
Cisco macht es, Lucent auch: Namhafte Unternehmen entlassen Tausende weniger qualifizierte Mitarbeiter. Zugleich suchen sie verzweifelt IT-Fachleute mit Top-Ausbildung. Die Einkommensschere zwischen Quereinsteigern und IT-Experten öffnet sich weiter. Allerdings müssen die meisten IT-Spezialisten nach einer Gehaltsstudie der Zeitschrift "Young Professional" auf die üblichen Einkommenszuwächse verzichten und Nullrunden hinnehmen.
Am besten schneiden IT-Spezialisten mit MBA-Abschluss ab. Sie verdienen durchschnittlich 203.000 Mark im Jahr - 40.000 Mark mehr als in der Vorjahres-Gehaltsstudie - und durchbrachen damit erstmals die 200.000-Mark-Schallmauer. Mitarbeiter mit Doktortitel folgen in der Gehaltstabelle mit durchschnittlich 161.000 Mark. Überraschend: Mit 132.000 Mark lassen Fachhochschüler die Universitäts-Absolventen (128.000 Mark) hinter sich. Wer von einer Berufsakademie kommt, erhält im Schnitt 124.000 Mark.
In München und Frankfurt am Main wächst das Moos
Befragt wurden insgesamt 800 Arbeitnehmer in 20 IT-Unternehmen. Die ermittelten Werte sind Durchschnittswerte aller Mitarbeiter mit gleicher Ausbildung - keine Einstiegsgehälter. Auch Ort und Branche beeinflussen das Salär stark.
München und Frankfurt am Main bleiben die Programmierer-Hochburgen. Hier betragen die Einkommen im Durchschnitt rund 130.000 Mark. Besonders gut zahlen mit 140.000 Mark Software- und Beratungshäuser. In einzelnen Berufsgruppen gab es besonders deutliche Gehaltssteigerungen: Consultants erreichen inzwischen 147.000 Mark (Vorjahr 139.000) und SAP-Profis 139.000 Mark (Vorjahr 122.000). Datenbank- und Netzwerkexperten dagegen treten auf der Stelle, Entwickler mussten sogar Einbußen hinnehmen.
Informatik-Absolventen sind wenig abenteuerlustig
Wie "Young Professional" ermittelte, sind die Zusatzleistungen zum Gehalt deutlich gestiegen. Offenbar versuchen die Arbeitgeber, den Anstieg der Grundgehälter zu dämpfen und den Mitarbeitern lieber Projektprämien, Handys oder Dienstwagen zu geben. Bei Informatikern und Betriebswirten ist der leistungsbezogene Anteil besonders groß.
Bei einer weiteren Untersuchung hatte die Zeitschrift bereits im Frühjahr herausgefunden, dass die zahlreichen Bruchlandungen in der New Economy die Lust vieler Informatikstudenten auf berufliche Abenteuer spürbar gedämpft haben. Gefragt sind etablierte Arbeitgeber, ganz vorne liegt Siemens - jeder vierte Junginformatiker nennt den Münchner Konzern als Wunsch-Arbeitgeber. Nur ein Drittel der Informatikstudenten ist dagegen bereit, sich auf ein junges Start-up-Unternehmen einzulassen.
Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen seien vom Fachkräftemangel stark betroffen, weiß auch Gerhard Fuchs von der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. In einer Umfrage zum Fachkräftemangel meldete zwar fast die Hälfte der befragten IT-Unternehmen aus der Region Stuttgart deutliche Personalzuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Aber zwei Drittel gaben an, sie könnten noch schneller wachsen, wenn es genug qualifiziertes Personal gäbe.
Umschüler haben ein Imageproblem
Auf Umschüler allerdings greifen die Firmen sehr zögernd zurück: Nur 27 Prozent der Unternehmen rund um Stuttgart haben Absolventen von Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen privater Träger eingestellt. Und sie bewerten dabei auch die Rolle der Arbeitsämter, die solche Kurse finanzieren, negativ.
Zugleich sind trotz des Fachkräftemangels nur wenige Unternehmen bereit, die Lücken durch eigene Anstrengungen zu schließen - nur jeder fünfte IT-Betrieb bot eine Ausbildung an. "Gerade kleine Unternehmen in der Aufbauphase können sich die hohen Kosten und die Freistellung qualifizierter Mitarbeiter für die Ausbildung schwerlich leisten", so Gerhard Fuchs. Hier müsse die Politik helfen.
Quelle: manager-magazin
IT-Spezialisten mit MBA-Abschluss sind umschwärmte Arbeitnehmer. Mit über 200.000 Mark jährlich sind sie nach einer Gehaltsstudie der Zeitschrift "Young Professional" die Spitzenverdiener der Branche. Macht der Fachkräftemangel sie bald noch attraktiver?
Verweifelt gesucht: IT-Experten mit Top-Ausbildung
Cisco macht es, Lucent auch: Namhafte Unternehmen entlassen Tausende weniger qualifizierte Mitarbeiter. Zugleich suchen sie verzweifelt IT-Fachleute mit Top-Ausbildung. Die Einkommensschere zwischen Quereinsteigern und IT-Experten öffnet sich weiter. Allerdings müssen die meisten IT-Spezialisten nach einer Gehaltsstudie der Zeitschrift "Young Professional" auf die üblichen Einkommenszuwächse verzichten und Nullrunden hinnehmen.
Am besten schneiden IT-Spezialisten mit MBA-Abschluss ab. Sie verdienen durchschnittlich 203.000 Mark im Jahr - 40.000 Mark mehr als in der Vorjahres-Gehaltsstudie - und durchbrachen damit erstmals die 200.000-Mark-Schallmauer. Mitarbeiter mit Doktortitel folgen in der Gehaltstabelle mit durchschnittlich 161.000 Mark. Überraschend: Mit 132.000 Mark lassen Fachhochschüler die Universitäts-Absolventen (128.000 Mark) hinter sich. Wer von einer Berufsakademie kommt, erhält im Schnitt 124.000 Mark.
In München und Frankfurt am Main wächst das Moos
Befragt wurden insgesamt 800 Arbeitnehmer in 20 IT-Unternehmen. Die ermittelten Werte sind Durchschnittswerte aller Mitarbeiter mit gleicher Ausbildung - keine Einstiegsgehälter. Auch Ort und Branche beeinflussen das Salär stark.
München und Frankfurt am Main bleiben die Programmierer-Hochburgen. Hier betragen die Einkommen im Durchschnitt rund 130.000 Mark. Besonders gut zahlen mit 140.000 Mark Software- und Beratungshäuser. In einzelnen Berufsgruppen gab es besonders deutliche Gehaltssteigerungen: Consultants erreichen inzwischen 147.000 Mark (Vorjahr 139.000) und SAP-Profis 139.000 Mark (Vorjahr 122.000). Datenbank- und Netzwerkexperten dagegen treten auf der Stelle, Entwickler mussten sogar Einbußen hinnehmen.
Informatik-Absolventen sind wenig abenteuerlustig
Wie "Young Professional" ermittelte, sind die Zusatzleistungen zum Gehalt deutlich gestiegen. Offenbar versuchen die Arbeitgeber, den Anstieg der Grundgehälter zu dämpfen und den Mitarbeitern lieber Projektprämien, Handys oder Dienstwagen zu geben. Bei Informatikern und Betriebswirten ist der leistungsbezogene Anteil besonders groß.
Bei einer weiteren Untersuchung hatte die Zeitschrift bereits im Frühjahr herausgefunden, dass die zahlreichen Bruchlandungen in der New Economy die Lust vieler Informatikstudenten auf berufliche Abenteuer spürbar gedämpft haben. Gefragt sind etablierte Arbeitgeber, ganz vorne liegt Siemens - jeder vierte Junginformatiker nennt den Münchner Konzern als Wunsch-Arbeitgeber. Nur ein Drittel der Informatikstudenten ist dagegen bereit, sich auf ein junges Start-up-Unternehmen einzulassen.
Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen seien vom Fachkräftemangel stark betroffen, weiß auch Gerhard Fuchs von der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. In einer Umfrage zum Fachkräftemangel meldete zwar fast die Hälfte der befragten IT-Unternehmen aus der Region Stuttgart deutliche Personalzuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Aber zwei Drittel gaben an, sie könnten noch schneller wachsen, wenn es genug qualifiziertes Personal gäbe.
Umschüler haben ein Imageproblem
Auf Umschüler allerdings greifen die Firmen sehr zögernd zurück: Nur 27 Prozent der Unternehmen rund um Stuttgart haben Absolventen von Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen privater Träger eingestellt. Und sie bewerten dabei auch die Rolle der Arbeitsämter, die solche Kurse finanzieren, negativ.
Zugleich sind trotz des Fachkräftemangels nur wenige Unternehmen bereit, die Lücken durch eigene Anstrengungen zu schließen - nur jeder fünfte IT-Betrieb bot eine Ausbildung an. "Gerade kleine Unternehmen in der Aufbauphase können sich die hohen Kosten und die Freistellung qualifizierter Mitarbeiter für die Ausbildung schwerlich leisten", so Gerhard Fuchs. Hier müsse die Politik helfen.
Quelle: manager-magazin