Um überschlägig zu berechnen, wie lange es dauert, bis sich die Kaufkraft des Geldes durch Inflation halbiert, benutzen Ökonomen gern die 72er- Regel. Die Ziffer 72 wird dabei einfach durch die interessierende Inflationsrate geteilt, als Ergebnis erhält man die Zeitdauer, die es braucht, bis sich die Kaufkraft des Geldes halbiert hat.
Bei der jetzt offiziell vermeldeten Inflation von 4,6% (wobei diese sehr kreativ berechnet wird, indem wesentliche Lebenshaltungskosten wie Nahrung und ENERGIE nicht berücksichtigt werden) dauert es etwas mehr als fünfzehn Jahre, nimmt man eine Inflationsrate von 7% als Berechnungsgrundlage, sind es nur wenig mehr als zehn Jahre, bis sich die Kaufkraft des Geldes halbiert hat!
Ich überlasse es jedem selbst, sich die Konsequenzen dieser Tatsache bewußt zu machen.
In diesem Forum möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass der Kurs der Aktie / ADR sich in den nächsten 15 Jahren verdoppeln müßte, (wenn die Inflation auf dem derzeitigen Stand bliebe), damit die Inhaber der Wertpapiere keinen Verlust durch die nachlassende Kaufkraft des Geldes erleiden!
Anders ausgedrückt, und natürlich sind das erst einmal nur Zahlenspielereien, würde bei einem Kurszuwachs von durchschnittlich 6,6% / Jahr, der Wertpapierbesitzer nach 15 Jahren zwar einen nominalen, nicht aber einen realen Wertzuwachs seiner Aktien / ADR verbuchen können!
Bei einer angenommen höheren Inflationsrate, müßte der nominale Zuwachs noch deutlich höher ausfallen, um Verluste durch Inflation zu vermeiden!
Warum weise ich an dieser Stelle auf diese mathematisch gewissen Tatsachen hin?
Weil bei den immer wieder beliebten Überlegungen zukünftiger Kurserwartungen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt bleibt!
Im Klartext: Sollte die Inflation tatsächlich bei 4,6% liegen, wie offiziell vermeldet, und würde die Inflation die nächsten fünfzehn Jahre auf diesem Niveau im Mittel bleiben, dann muß der Kurs der Gazprom-ADR in fünfzehn Jahren bei ca. sechzehn Euro stehen, um beim Verkauf die gleiche Kaufkraft in Geld zu erzielen, wie in diesen Tagen. Der reale Gewinn läge bei NULL.
Angesichts dieser Tatsache, finde ich es beruhigend, wenn mir meine Bank für die Gazprom-ADR eine erwartete Dividendenrendite von 13,98 % ausweist. ( INGdiba)
Immerhin, und das ist Anlass dieser Überlegungen, kann ich der Inflation mit einer Investition bei Gazprom, zumindest theoretisch, wirksam begegnen!
Wie das mit Hilfe von anderen Finanzprodukten wie Festgeld, Kapitallebensversicherungen u.ä. funktionieren soll, erschließt sich mir allerdings nicht.
Fazit: die Enteignung und Verarmung des Mittelstandes, der nicht in Aktien investieren kann oder will, schreitet massiv voran!
Als Gazprom- Aktionär sehe ich mich davor, zumindest theoretisch, geschützt.
Ich dachte mir, dass man diese Überlegungen angestellt haben sollte, bevor man sich von seinen Gazprom- Anteilen trennt!
Das ist Börse, vom Küchentisch aus betrachtet.
Und nur meine Meinung.