Shortgelegenheit bei Puma
++ Vom Mauerblümchen zum Highflyer ++
WKN
696 960
Kurs (25.06.03)
85,31 Euro
52-Wochen-Hoch / -Tief
97,50 Euro / 45,31 Euro
Börsenwert
1,32 Milliarden Euro
KGV (2003e)
10,3
Anfang der 90er Jahre stand der Sportartikelkonzern Puma am Abgrund. Die Marke schien am Ende, kaum ein Jugendlicher wagte sich mit Puma-Schuhen auf den Sportplatz, geschweige denn in die Disco. Anleger verbannten den Puma aus ihren Depots. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Mit dem Turnaround der traditionsreichen Sportmarke ist der Name Jochen Zeitz eng verknüpft. 1993 übernahm der damals 30-Jährige den Vorstandsposten bei Puma und betätigt sich seither als äußerst erfolgreicher Vorturner. Nach einer tiefgreifenden Umstrukturierungs- und Sanierungsphase kehrte die Gesellschaft schließlich in die Gewinnzone zurück.
Weitaus wichtiger: Auch die ramponierte Marke Puma wurde von ihrem angestaubten Image befreit. Mit Hilfe einer flippigen Werbeagentur gewann die Sport-Lifestyle-Marke die trendsetzenden Teens und Twens für sich. Auch im Sport-Sponsoring ist das Unternehmen aktiv. So hat sich der Konzern zu einer der bekanntesten Adressen in der Sportartikelindustrie gemausert.
Zum Sortiment des MDax-Unternehmens gehören mittlerweile zahlreiche Sportschuhe für unterschiedliche Sportarten. Ferner ist Sportbekleidung im Sortiment. Abgerundet wird das Angebot durch Taschen, Rucksäcke und Bälle. Puma drängt daneben zusehends auf den Lifestyle-Markt für Sport- und Freizeitmode. Gemessen am Umsatz liegt Puma jedoch weit hinter den Weltmarktführern Nike und Adidas-Salomon. Jedoch wächst das Unternehmen dank der Mischung aus Lifestyle, Mode und Sport schneller. Obendrein erzielt Puma höhere Gewinnmargen als die Konkurrenz. Ferner trägt die relativ niedrige Umsatzbasis zu den großen Wachstumsraten bei.
Auch die Aktie entwickelte sich vom Mauerblümchen zum Highflyer: Von weniger als 20 Euro ging es binnen zweier Jahre auf mehr als 90 Euro hinauf. Ein Rekordergebnis jagt das nächste. Nach dem Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends ziehen nun jedoch dunklere Wolken auf. Nachdenklich sollte auch das Verhalten eines Großaktionärs stimmen. Im Juni teilte Puma mit, dass die US-Unterhaltungsgruppe Monarchy Regency Holdings ihre gesamte Beteiligung von 40 Prozent verkauft habe. Der Sportartikel-Hersteller steht nun ohne Großaktionär da und kommt auf 100 Prozent Streubesitz.
So long (oder doch besser short?)
Kalli