Geldanlage 2008 - Festverzinsliche Gewinner der Abgeltungssteuer
von Hubert Beyerle
Wer Rentenpapiere hält, profitiert von der Abgeltungsteuer 2009. Ob man zu den Gewinnern der Neuregelung zählt, hängt allerdings vom Einkommen und dem persönlichen Steuersatz ab.
Wenn am 1. Januar 2009 die Abgeltungsteuer in Kraft tritt, werden vor allem aktive Aktienanleger benachteiligt. Bisher können sie ihr Portfolio steuerfrei umschichten, wenn es ihnen sinnvoll erscheint. In Zukunft werden darauf jedoch jedes Mal Steuern fällig. Gewinnen dürften dagegen gut verdienende Besitzer festverzinslicher Anleihepapiere und Rentenfonds. Ihre Steuerlast sinkt.
Viele Investoren dürften angesichts dessen nun auf die Gewinnerseite wechseln wollen und in Rentenpapiere umschichten. Doch lohnt sich das wirklich? So sind festverzinsliche Anleihen in einem Umfeld steigender Preise und Zinsen beispielsweise die großen Verlierer. Die in zwölf Monaten in Kraft tretende Abgeltungsteuer verpflichtet die Banken, von allen Kapitalerträgen ihrer Kunden 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer, insgesamt also etwa 28 Prozent, direkt ans Finanzamt abzuführen.
Davon betroffen sind Zinserträge und Dividenden, Erträge aus Investmentfonds und Zertifikaten und Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften - mit Ausnahme von Immobilien. Veräußerungsgewinne aus Aktienverkäufen waren bislang steuerfrei, sofern die Spekulationsfrist von einem Jahr eingehalten wurde. Vor dem 1. Januar 2009 gekaufte Wertpapiere bleiben beim Verkauf weiterhin steuerfrei.
Steuern für Geringverdiener gedeckelt
Anleihen und Rentenfonds werden durch die neuen Regelungen für Privatanleger mit hohem Steuersatz attraktiver als bislang. Noch müssen diese Zinserträge zum persönlichen Steuersatz versteuert werden. Dabei stellt der neue Abgeltungsteuersatz faktisch eine Obergrenze dar, denn Anleger haben in Zukunft ein Wahlrecht zwischen Abgeltungsteuer und Veranlagung der Erträge in der Steuererklärung.
Diese lohnt sich also für diejenigen mit einem Grenzsteuersatz unter 25 Prozent. Laut Berechnungen der Stiftung Warentest sind das Menschen mit einem Bruttojahreseinkommen von bis zu 18.350 Euro (bei Singles) und 36.250 Euro bei Ehegattensplitting.
Für Anleger mit hohem persönlichen Steuersatz lohnt es sich zunächst, Erträge aus festverzinslichen Papieren aus den Jahren 2007 und 2008 ins Jahr 2009 zu schieben. Dazu bieten sich beispielsweise Niedrigzinsanleihen oder Nullkupon-Anleihen an. Eine ähnliche Variante sind Bundesschatzbriefe vom Typ B, die die kumulierten Zinsen am Ende der Laufzeit auszahlen.
Anleihen wären die Gewinner eines Konjunktureinbruchs
Ab dem Jahr 2009 werden bei Gutverdienern die Aktienrenditen tendenziell sinken und die Anleihenrenditen steigen - jeweils nach Steuern und einfachheitshalber unterstellt, dass die Vorsteuerrenditen gleich bleiben. Der Abstand dürfte also sinken, aber nicht verschwinden.
Statt in der Größenordnung von drei bis fünf Prozentpunkten wie bislang dürfte der Renditeabstand nach Steuern in Zukunft im langfristigen Durchschnitt eher in der Größenordnung von zwei bis drei Punkten liegen. Für renditeorientierte Anleger stehen Aktien demnach trotz allem weiter vorn. Doch die große Unbekannte in diesen Planspielen ist die Konjunktur. Denn all diese Überlegungen sind nur in einem stabilen makroökonomischen Umfeld relevant.
Käme es in den kommenden Jahren etwa zu einem Inflationsschub, würden jetzt gehaltene Anleihen deutlich verlieren. Bräche die Konjunktur ein, würden sie jedoch gewinnen. Wie sich das Inflations- und Zinsumfeld entwickeln wird, ist derzeit so offen wie lange nicht mehr. Im kommenden Jahr jedenfalls rechnen die meisten Volkswirte mit einer leichten Abschwächung der Inflation. Im Euroland dürfte die Rate leicht von etwas über zwei auf 1,9 Prozent im Jahr 2008 absinken, prognostiziert etwa die Deka-Bank.
von Hubert Beyerle
Wer Rentenpapiere hält, profitiert von der Abgeltungsteuer 2009. Ob man zu den Gewinnern der Neuregelung zählt, hängt allerdings vom Einkommen und dem persönlichen Steuersatz ab.
Wenn am 1. Januar 2009 die Abgeltungsteuer in Kraft tritt, werden vor allem aktive Aktienanleger benachteiligt. Bisher können sie ihr Portfolio steuerfrei umschichten, wenn es ihnen sinnvoll erscheint. In Zukunft werden darauf jedoch jedes Mal Steuern fällig. Gewinnen dürften dagegen gut verdienende Besitzer festverzinslicher Anleihepapiere und Rentenfonds. Ihre Steuerlast sinkt.
Viele Investoren dürften angesichts dessen nun auf die Gewinnerseite wechseln wollen und in Rentenpapiere umschichten. Doch lohnt sich das wirklich? So sind festverzinsliche Anleihen in einem Umfeld steigender Preise und Zinsen beispielsweise die großen Verlierer. Die in zwölf Monaten in Kraft tretende Abgeltungsteuer verpflichtet die Banken, von allen Kapitalerträgen ihrer Kunden 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer, insgesamt also etwa 28 Prozent, direkt ans Finanzamt abzuführen.
Davon betroffen sind Zinserträge und Dividenden, Erträge aus Investmentfonds und Zertifikaten und Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften - mit Ausnahme von Immobilien. Veräußerungsgewinne aus Aktienverkäufen waren bislang steuerfrei, sofern die Spekulationsfrist von einem Jahr eingehalten wurde. Vor dem 1. Januar 2009 gekaufte Wertpapiere bleiben beim Verkauf weiterhin steuerfrei.
Steuern für Geringverdiener gedeckelt
Anleihen und Rentenfonds werden durch die neuen Regelungen für Privatanleger mit hohem Steuersatz attraktiver als bislang. Noch müssen diese Zinserträge zum persönlichen Steuersatz versteuert werden. Dabei stellt der neue Abgeltungsteuersatz faktisch eine Obergrenze dar, denn Anleger haben in Zukunft ein Wahlrecht zwischen Abgeltungsteuer und Veranlagung der Erträge in der Steuererklärung.
Diese lohnt sich also für diejenigen mit einem Grenzsteuersatz unter 25 Prozent. Laut Berechnungen der Stiftung Warentest sind das Menschen mit einem Bruttojahreseinkommen von bis zu 18.350 Euro (bei Singles) und 36.250 Euro bei Ehegattensplitting.
Für Anleger mit hohem persönlichen Steuersatz lohnt es sich zunächst, Erträge aus festverzinslichen Papieren aus den Jahren 2007 und 2008 ins Jahr 2009 zu schieben. Dazu bieten sich beispielsweise Niedrigzinsanleihen oder Nullkupon-Anleihen an. Eine ähnliche Variante sind Bundesschatzbriefe vom Typ B, die die kumulierten Zinsen am Ende der Laufzeit auszahlen.
Anleihen wären die Gewinner eines Konjunktureinbruchs
Ab dem Jahr 2009 werden bei Gutverdienern die Aktienrenditen tendenziell sinken und die Anleihenrenditen steigen - jeweils nach Steuern und einfachheitshalber unterstellt, dass die Vorsteuerrenditen gleich bleiben. Der Abstand dürfte also sinken, aber nicht verschwinden.
Statt in der Größenordnung von drei bis fünf Prozentpunkten wie bislang dürfte der Renditeabstand nach Steuern in Zukunft im langfristigen Durchschnitt eher in der Größenordnung von zwei bis drei Punkten liegen. Für renditeorientierte Anleger stehen Aktien demnach trotz allem weiter vorn. Doch die große Unbekannte in diesen Planspielen ist die Konjunktur. Denn all diese Überlegungen sind nur in einem stabilen makroökonomischen Umfeld relevant.
Käme es in den kommenden Jahren etwa zu einem Inflationsschub, würden jetzt gehaltene Anleihen deutlich verlieren. Bräche die Konjunktur ein, würden sie jedoch gewinnen. Wie sich das Inflations- und Zinsumfeld entwickeln wird, ist derzeit so offen wie lange nicht mehr. Im kommenden Jahr jedenfalls rechnen die meisten Volkswirte mit einer leichten Abschwächung der Inflation. Im Euroland dürfte die Rate leicht von etwas über zwei auf 1,9 Prozent im Jahr 2008 absinken, prognostiziert etwa die Deka-Bank.
VG,
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