26. Mai 2003 Die wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmenstermine des Tages
Dax wartet weiter auf neue Impulse
27. Mai 2003 Nach dem sehr ruhig verlaufenen Wochenauftakt stellen sich Händler auch am Montag zur Handelseröffnung auf eine impulsarme Entwicklung ein. Angesichts des auf ein neues Rekordhoch gestiegenen Euro dürfte die Stimmung unter den Anlegern gedämpft bleiben, da man sich vermutlich Sorgen über die Aussichten der Exportunternehmen machen werde, so die Einschätzung. Der Dax wird dabei angesichts fehlender Anregungen von der am Vortag feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street zunächst im Bereich der Schlußnotierung vom Vortag bei 2.828,28 Punkten gesehen.
Rentenmarkt bleibt auf Rekordjagd
Erneut wartete der deutsche Rentenmarkt in Form des Bund-Future am Montag mit einem neuen Rekord auf. Am Ende stand eine Notiz von 118,69 Prozent zu Buche. Die treibenden Kräfte seien unverändert die Deflationsängste und der steigende Euro, der die Importpreise und damit die Inflation dämpfe. Zudem spreche die überaus günstige chartttechnische Ausgangslage für weitere Aufschläge, wobei natürlich auch Verschnaufpausen eingeplant werden müßten, so das Urteil von Händlerseite.
Euro erklimmt neue Rekordhöhen
Der Euro hat am Dienstag im Handelsverlauf in Fernost mit 1,1903 Dollar ein neues Allzeithoch erreicht, ist danach aber wieder deutlich zurückgefallen. Gegen 07.30 Uhr MESZ kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1835 Dollar. Händler hatten in den vergangenen Tagen bereits erklärt, mit einer Überschreitung der Höchstmarke aus dem Jahr 1999 von 1,1886 zu rechnen. Sie gingen davon aus, daß der Euro die Marke von 1,20 Dollar erreicht. „Die steigende Tendenz setzt sich fort und im Moment sehen wir nicht viele Faktoren, die das ändern könnten", sagte ein Analyst. Auch gegenüber dem Yen erreichte der Euro mit 138,80 Yen einen neuen Höchststand. Der Dollar notiert gegenüber dem Yen bei 117,09 Yen, nachdem er am Montag abend mit 116,79 notiert worden war.
Börse in Japan schwach
Schwach zeigt sich die Börse in Tokio am Dienstag im Verlauf. Bis gegen 6.15 Uhr MESZ verringert sich der Nikkei-225-Index um 1,3 Prozent auf 8.123 Punkte. Nach drei Tagen in Folge mit steigenden Kursen würden die Investoren Gewinne mitnehmen, heiß es. Ohne neue Impulse komme der Markt oberhalb der Nikkei-Marke von 8.200 Punkten ins Stocken. Die Ergebniszahlen der Banken belasteten den Gesamtmarkt nicht übermäßig, obwohl diese uneinheitlich oder schwächer ausgefallen waren. Die Investoren verhielten sich abwartend, weil sie die Entwicklung der amerikanischen Börsen nach dem Feiertag noch nicht einschätzen können.
Aktien Hongkong etwas leichter
Etwas leichter präsentiert sich der Markt in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 0,3 Prozent auf 9.461 Punkte. Händler beobachten Gewinnmitnahmen, nachdem der Index über die letzten beiden Tage um vier Prozent zugelegt hatte. Das Volumen bleibe aber gering, heißt es. Ein Händler erwartet den HSI in nächster Zeit seitwärts, sieht aber nach einer Konsolidierung ein Ziel von 10.000 Punkten. Die meisten Blue Chips geben ab. New World verbessern sich aber um 4,7 Prozent und Sino Land um 2,4 Prozent.
Amerikanische Finanzmärkte blieben wegen einem Feiertag geschlossen
Am Montag war in Amerika ein nationaler Feiertag. Die Finanzmärkte blieben deshalb geschlossen. Der Handel wird erst am Dienstag nachmittag wieder aufgenommen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Medienschau
27. Mai 2003 Unternehmensnachrichten
WCM im ersten Quartal mit operativem Verlust
Die Beteiligungs- und Grundbesitzgesellschaft WCM ist nach einem Verlust im vergangenen Jahr auch im ersten Quartal 2003 nicht aus den roten Zahlen gekommen. Im gewöhnlichen Geschäft sei in den ersten drei Monaten ein Verlust von 15 Millionen Euro angefallen, nach einem Gewinn von drei Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Montagabend nach Börsenschluß mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Segment Immobilien habe bei 23,5 Millionen Euro gelegen, nach 22,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Beteiligungsbereich brach das Ebitda auf 1,4 Millionen Euro von 14,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein. (Reuters)
Messer Griesheim will bis 2004 börsenreif sein
Als Vorbereitung für einen möglichen Börsengang will der Industriegaseanbieter Messer Griesheim Holding dieses Jahr seine operative Gewinnmarge verbessern. „In diesem Jahr wollen wir die 27 Prozent schaffen. Wenn wir nächstes Jahr da landen, wo die Besten unserer Industrie sind, also bei etwa 28 Prozent, dann reicht das für einen Börsengang allemal", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Klaus-Jürgen Schmieder, in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview der „Financial Times Deutschland". Schmieder bezog sich dabei auf das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Im Vorjahr hatte die operative Gewinnmarge 26,4 Prozent betragen. Einen Fahrplan für einen möglichen Gang an den Kapitalmarkt gebe es derzeit noch nicht. „Die Gesellschafter haben bisher noch keine Indikation gegeben, was sie zu tun gedenken", sagte Schmieder. „Ein Börsengang ist nur möglich, wenn der Kapitalmarkt aufnahmefähig ist", fügte er hinzu. Aber die Messer-Gruppe solle auf jeden Fall bis Ende 2004 börsenreif sein. (Reuters)
Französische Allianz-Tochter AGF für 2003 zuversichtlich
Die französische Allianz-Tochter AGF ist für den Geschäftsverlauf der kommenden Monate nach den Worten ihres Chefs Jean-Philippe Thierry recht zuversichtlich. 2002 hatten hohe Abschreibungen auf Wertpapiere das Ergebnis geschmälert. „Wir sind recht zuversichtlich für die kommenden Monate", sagte Thierry bei der Hauptversammlung seines Unternehmens am Montag in Paris. Die Entwicklung der Aktivität des Konzerns im ersten Quartal erlaube es, das Jahr 2003 mit Zuversicht zu sehen, sagte er. AGF habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen bedeutenden Schritt in Richtung der Verbesserung des operativen Ergebnisses des Unternehmens getan. „Wir werden unsere Anstrengungen im Jahresverlauf fortsetzen, um unsere selbst gesteckten Ziele zu erreichen", fügte Thierry hinzu. (Reuters)
Weitere Wella-Vorzugsaktionäre reichen Klage gegen Procter&Gamble ein
Nach dem amerikanischen Hedge Fonds Mellon HVB Alternative Strategies versucht nun ein weiterer Wella-Vorzugsaktionär, bei einem Frankfurter Gericht per einstweiliger Verfügung den Fortgang der geplanten Übernahme der Wella AG durch die Procter & Gamble (P&G) zu blockieren. Der New Yorker Hedge Fonds Elliott Associates sowie einige Minderheitsaktionäre haben nach Informationen des “Wall Street Journal“ (WSJ/Dienstagausgabe) am Montag ebenfalls in Frankfurt einen entsprechenden Antrag eingereicht. Hintergrund ist das nach Ansicht der Wella-Vorzugsaktionäre unzureichende Angebot von Procter & Gamble. Der amerikanische Konsumgüterhersteller bietet ihnen 65 Euro je Aktie, den Haltern von Stammaktien jedoch 92,25 Euro pro Anteilsschein. Mit der einstweiligen Verfügung soll das Auslaufen der Angebotsfrist am Mittwoch um 12.00 Uhr MESZ verhindert werden. (vwd)
Telekom Austria übertrifft im ersten Quartal Analystenerwartungen
Die börsenotierte Telekom Austria (TA) hat im ersten Quartal 2003 einen Rückgang beim Betriebsergebnis (Ebit) hinnehmen müssen. Das Ebit ging von Januar bis März 2003 um 3,9 Prozent auf 121,9 Millionen Euro zurück, teilte die TA am Dienstag Ad hoc mit. Der Umsatz stieg hingegen leicht um 0,4 Prozent auf 966,5 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 405,9 Millionen Euro. Die TA liegt damit bei Ebit, Umsatz und Ebitda über den Analystenerwartungen. Die TA begründet den Rückgang des Ebit mit "höheren Abschreibungen und Wertminderungen". Das leichte Umsatzplus sei hingegen auf das weitere Wachstum im mobilen "Wireless-Geschäft" zurückzuführen, zum Ebitda-Anstieg hätten alle Segmente beigetragen.
Autovermieter Sixt will Billigtochter starten
Der Autovermieter Sixt baut nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „DMEuro“ einen eigenen Billiganbieter auf. Unter der Marke sixti sollten Mietautos ab fünf Euro pro Tag angeboten werden, schreibt die DMEuro-Onlineausgabe dmeuro.com. Die Autos können dem Bericht zufolge nur über eine Website reserviert werden, die am 28. Mai freigeschaltet werden soll. Starten wolle Sixt mit der neuen Billigtochter zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Geplant sei aber bereits eine Expansion nach Frankreich, in die Niederlande und nach Großbritannien. Bei der Bilanzpressekonferenz an diesem Dienstag sollen weitere Details zu sixti bekannt gegeben werden. Sixt reagiere damit auf die zunehmende Zahl von Billigautovermietern, die den etablierten Vermietern die Kunden streitig machen. (dpa)
Mazda stellt Produktion von Luxus-Fahrzeugen ein
Der fünftgrößte japanische Autokonzern Mazda Motor Corp will sich einem Zeitungsbericht zufolge aus dem Markt für Luxusautos zurückziehen. Bis Ende dieses Jahres werde die Produktion des Millenia eingestellt und bis Ende kommenden Jahres dessen Verkauf, berichtete die Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Mazda wolle sich künftig auf die Produktion von Klein- und Mittelklassewagen sowie auf Sportwagen konzentrieren. „Wir erwägen verschiedene Möglichkeiten, was wir mit dem Millenia machen, aber es ist noch nichts entschieden", sagte ein Sprecher des Konzerns. Dieser gehört zu einem Drittel zu Ford Motor Co. Dem Blatt zufolge hat Mazda von dem Millenia im vergangenen Jahr nur 1.300 Einheiten verkauft. Das Unternehmen befindet sich derzeit mitten in einer fünfjährigen Umstrukturierungsphase. (Reuters)
GfK erwartet 2003 Marge von zehn Prozent
Die GfK AG erwartet nach eigenen Angaben, daß sie ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen wird. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen nach Beteiligungsergebnis soll erneut schneller wachsen als der Umsatz und zu einer Marge von rund zehn Prozent führen, teilte die GfK am Dienstag mit. Der Umsatz des Marktforschungsunternehmens soll bei einem unveränderten Konsolidierungskreis um mehr als fünf Prozent auf rund 590 Millionen Euro steigen. Im ersten Quartal ist der GfK-Umsatz organisch um 4,6 Prozent gewachsen, während die gesamte Steigerung 7,6 Prozent betrug. Der Kursanstieg des Euro gegenüber dem Dollar und dem Pfund habe das Umsatzwachstum um 3,4 Prozentpunkte vermindert, hieß es. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit wurde per 31. März auf minus 3,6 Millionen Euro beziffert. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch plus 6,1 Millionen Euro betragen. (vwd)
Wirtschaftsnachrichten
DIW - Deutschland nähert sich einer Rezession
Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW in einer Phase der Stagnation und nähert sich einer Rezession. Das Wachstum werde 2003 nur rund 0,2 Prozent erreichen, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann am Montag bei einem Abendessen mit Journalisten in Berlin. Den Leuten gehe es noch immer zu gut, um zu sich darüber bewußt zu werden, daß sie in eine Rezession abgleiten, wenn das Land nicht tief greifende Strukturreformen umsetzt. Zusätzliche Rezessions- und Deflationsgefahren für die deutsche Wirtschaft berge der jüngste deutliche Anstieg des Euro-Kurses.
„Deutschland ist in einer Phase der Stagnation, und wir sind am Rande einer Rezession. Ich sehe im Moment keine hoffnungsvollen Zeichen", sagte Zimmermann. Die Wachstumsprognose der Bundesregierung von 0,75 Prozent in diesem Jahr bezeichnete er als „total überzogen". Wahrscheinlicher sei eine Rate nahe Null. Selbst die Voraussage der sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, wozu auch das DIW zählt, in ihrem Frühjahrsgutachten von 0,5 Prozent nannte er als zu optimistisch. Im zweiten Quartal werde es wahrscheinlich nahezu kein Wachstum geben, nachdem die Leitung der deutschen Wirtschaft in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 0,2 Prozent abgenommen habe, sagte er.
Ohne größere Reformen des Wohlfahrtsstaates und des Arbeitsmarktes werde Deutschland als größte Volkswirtschaft der Euro-Zone in große Schwierigkeiten geraten. „Wir tanzen auf der 'Titanic', wir haben Eis in unseren Gläsern, haben den Eisberg aber noch nicht gesehen", sagte Zimmermann. Er fügte hinzu: „Den Leuten geht es nicht schlecht genug, um Aufruhr zu erzeugen, aber wir können relativ schnell in eine Situation kommen, wo es keinen Ausweg gibt, zumindest keinen einfachen". (Reuters)
VCI - Weiter Unsicherheit über Entwicklung der Chemiekonjunktur
Über die Entwicklung der Chemiekonjunktur herrscht in den Betrieben nach Angaben des Dachverbandes VCI weiter Unsicherheit. „Die meisten Betriebe rechnen frühestens in der zweiten Jahreshälfte mit einer leichten wirtschaftlichen Erholung", teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in seinem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht mit. Die meisten Betriebe erwarten demnach ein Produktionsplus in diesem Jahr von 0,5 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sei der Gesamtumsatz der deutschen chemischen Industrie auf 34,5 Milliarden Euro, plus 4,8 Prozent, gestiegen. (Reuters)
ICAO - Fluggesellschaften reduzierten in 2002 Gesamtverlust
Die weltweit operierenden Fluggesellschaften haben nach Angaben der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) in 2002 ihren gemeinsamen operativen Verlust auf 7,2 Milliarden Dollar von 11,7 Milliarden Dollar im Vorjahr senken können. Dies sei in dem ersten kompletten Jahr mit sinkender Nachfrage und steigenden Versicherungskosten für Fluggesellschaften in Folge der Flugzeug-Anschläge vom 11. September 2001 gelungen, erklärte die UNO-Organisation am Montag in Montreal.
Die Auswirkungen des Irak-Kriegs, der anhaltenden Gefahr terroristischer Anschläge und der Lungenkrankheit Sars seien in diesem Zeitraum allerdings noch nicht absehbar gewesen. Die negativen Folgen dieser Faktoren auf die Luftfahrtindustrie bezeichnete die ICAO als beispiellos. Die ICAO schätzte den Gesamterlös der Gesellschaften in 2002 auf 312 Milliarden Dollar, ein Plus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Fluggesellschaften hätten ihre Kapazitäten reduzieren können, indem sie die Zahl der angebotenen Sitze um drei Prozent verringert hätten, erklärte die Organisation. Dadurch hätten sie ihren Auslastungsfaktor auf 71 Prozent von 69 Prozent verbessern können. (Reuters)
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