und keiner unternimmt was!
Dieser Artikel stammt aus "Capital"
Markus Frick wurde mit Aktien zum mehrfachen Millionär - mit illegalen Insidergeschäften?
Capital liegen brisante Dokumente vor, die den Vorwurf erhärten.
Die Hitliste der meistverkauften Wirtschaftsbücher hat einen neuen Aufsteiger.
Der Titel " Ich mache Sie reich" schaffte es schon auf Platz acht. Autor ist der
ehemalige Bäckermeister Markus Frick. Der 29jährige beschreibt darin, wie Anleger
an der Börse Geld verdienen. Untertitel: Der Mann, der Millionäre macht.
Reich machte Frick vor allem sich selbst. Dabei halfen ihm Kontakte zu Bernd Förtsch,
Herausgeber des Anlagemagazins " Der Aktionär" . Insbesondere am Neuen Markt ist Förtsch
ein Begriff. Aus Kulmbach betreibt er neben dem " Aktionär" mehrere Telefonhotlines.
Börsenbriefe wie " Neuer Markt Insider, " Infotech-Report" oder " Biotech-Report" gehören
auch zu seinem Einflussbereich. Zudem berät Förtsch einige Investmentfonds.
Im Jahr 2000 trat er häufig in Fernsehsendungen wie der " 3Sat Börse" auf.
Förtsch bot Frick an, eine tägliche Börsenhotline zu besprechen. Mit Erfolg:
Zeitweise riefen mehr als 10.000 Nutzer pro Tag an. Dort gibt Frick Geheimtipps:
Er empfiehlt Aktien mit dem Hinweis, dass sie im nächsten " Aktionär" oder der kommenden
Sendung empfohlen werden.
Brisante Dokumente, die Capital vorliegen, zeigen, dass es für Frick ein Leichtes war,
Millionär zu werden: Überschneidungen zwischen den Empfehlungen auf der
eigenen Hotline, der Aufnahme in Musterdepots und privaten Aktienkäufen gehörten zur
Praxis, was Beispiele belegen. Frick beruft sich bei Morphosys darauf, dass
er den Wert auch schon vor dem privaten Aktienkauf empfohlen hat. Eventuell ist dies auch
in den anderen Beispielen der Fall.
Beispiel Morphosys.
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Am 18. Mai 2000 verringerte " Der Aktionär" in seinem Musterdepot den Bestand an
Morphosys. Es kommt zu einem Kursrutsch. Frick kauft für rund 375 000 Euro
Aktien der Biotech-Firma.
Am 19. Mai empfiehlt Förtsch die Aktie nach Börsenschluss in der " 3Sat Börse" . Er nimmt
den Wert in sein TVMusterdepot auf. Jetzt ist Frick dran: Am 22. und 23.
Mai preist er Morphosys auf seiner Hotline an. Im Internet ist ein Chat Teilnehmer begeistert:
" Die heutigen Themen der Frick-Hotline: Morphosys kaufen! Total
unterbewertet, kommt morgen ins spekulative Musterdepot des Aktionärs. Einstiegskurse."
Frick scheint nicht an die, Unterbewertung zu glauben. Er verkauft die
Aktien am 24. und 25. Mai. Sein Gewinn: knapp 60 000 Euro.
Beispiel TeamCommunications.
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Ein noch glücklicheres Händchen beweist Frick bei der Neuer?Markt?Firma. Am 17. März
2000 kauft er für mehr als 1,6 Millionen Euro Anteile des
Medienunternehmens zu Kursen von unter 16 Euro. Als die Abonnenten nachmittags den
Onlinebrief von " Neuer Mark Inside" erhalten, können sie nachlesen, dass
die Aktie " absolut unterbewertet" ist ? Kursziel 25 Euro. Am selben Tag empfiehlt Frick die
Aktien auf seiner Hotline zum Kauf, bevor ? nun wiederum Förtsch ? die
Aktie am 23. März im " Aktionär" als " Schnäppchen" bezeichnet. Das Wechselspiel
funktioniert. Frick verkauft am 22. und 23. März und streicht knapp 230 000 Euro
Gewinn ein.
Beispiel Sparta.
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Sein Meisterstück lieferte Börsenguru Frick im Januar 2000 ab. Vom 21. bis 25. Januar kauft
er für mehr als 2,7 Millionen Euro Aktien der Beteiligungsgesellschaft.
Wieder ist ihm das Glück hold: Sparta wird Top Tipp" im " Aktionär" . Frick rät auf seiner
Hotline zum Einstieg. Auch hier stieg Frick schnell aus. Sein Gewinn: mehr als
1,1 Millionen Euro.
Wie sagt doch der gelernte Bäckermeister auf seiner Homepage so richtig: " Auch ohne
komplexes Fachwissen oder jahrelanges Studium kann man in der Börse Geld
verdienen."