"FORTSCHRITT" ALS RUECKSCHRITT
Neulich auf einem Messegelaende. Uebervolle Hallen. Menschen, die
Unmengen von Plastiktueten schleppten oder sich mit grossen Kartons
durch das schier unueberschaubare, kaum zu durchdringende Gedraenge
kaempften. Lautstarke Stimmen, die die unterschiedlichsten
'Schnaeppchen' priesen. Nein, ich befand mich nicht frueh morgens auf
einem Obst- und Gemuesegrossmarkt und es versuchten auch nicht auf
Restposten sitzende Haendler noch kurz vor Toresschluss Kaeufer fuer
Tomaten, Apfelsinen, Bananen oder andere verderbliche Waren zu finden.
Ich befand mich auf einer Elektronik-Messe. Und dennoch: Man hatte den
Eindruck, als ginge es hier um Produkte, die am naechsten Tag schon
nicht mehr an die Frau oder den Mann zu bringen waeren.
Wuerden Computer und ihre Komponenten ein Verfallsdatum tragen, es waere
wohl mancher Joghurt heute langlebiger als ein CD-Laufwerk, eine CPU
oder eine Soundkarte. Nicht, dass ich hier dem Stillstand das Wort reden
wollte. Aber ist das, was sich auf dem Computermarkt abspielt, denn
wirklich Fortschritt?! Ich bezweifle das energisch. Kaum kauft man sich
einen Computer, nur um den ‚neuen' Programmen gerecht zu werden, schon
stellt man fest, dass der im Endergebnis auch nicht schneller ist, als
der vorangegangene. Der Rechner selbst mag ja eine erheblich hoehere
Leistung haben. Aber diese wird von den noch voluminoeseren Programmen,
die damit noch lange nicht leistungsfaehiger (und schon gar nicht
fehlerfreier) werden, foermlich aufgefressen.
Ich werde den Verdacht nicht los, als betrieben die Hardwarehersteller -
allen voran der Chiphersteller Intel - im Teamwork mit Microsoft eine
ueberdimensionale Gelddruckmaschine. Bill Gates's Mannen sorgen fuer
schlampig programmierte und damit rechnerintensive Programme und Intel
baut die Chips, die fuer diese Mehrbelastung ausgelegt sind. Dem
Endverbraucher wird vorgegaukelt, er benoetige dringend die neuen
Programme von Microsoft. So heisst denn diese Verkaufsstrategie ganz
einfach: s c h n e l l e r (Mhz), h o e h e r (Speicher- und
Rechnerbedarf). Aber bringt uns diese Strategie auch wirklich
w e i t e r?
Bezeichnend ist, dass nicht ein Hardwarehersteller als Zeuge im
Kartellprozess gegen Microsoft aussagte - mit Ausnahme von Appel.
(Dieser Computerbauer hat ja eigentlich jene grafische Oberflaeche
entwickelt, die Bill Gates, den begnadeten Kopierer, unter dem Namen
‚Windows' zum Multimilliadaer machte.) Die Hersteller von Festplatten,
Speicherchips und CPUs koennen sich ja schliesslich auch gluecklich
schaetzen, dass die Programme von ‚Billy Boy' immer umfangreicher
werden. Uns Verbraucher, die wir oft genug vor einem ueberlasteten oder
gar abgestuerzten Rechner sitzen, hat man dabei gar nicht auf der
Rechnung - es sei denn als zahlende Kunden. Denn wen interessiert es
schon, ob wir nur fuenf Prozent der angeblichen Moeglichkeiten der
Programme nutzen?! Und so laufen denn die Versionsnummern der Programme
ab wie auf einem Taxameter die Betraege. Wir kaufen eine Version nach
der anderen, in der (irrigen) Annahme, dass in der neuen die Fehler der
vorangegangenen beseitigt wurden. Ein Geraet, das Maengel und Fehler
aufweist, bringen wir zum Haendler zurueck. Die Softwareindustrie - vor
allem der Fastmonopolist Microsoft - lebt davon, dass er (bewusste?)
Fehler in seine Produkte einbaut. Und das Ganze nennen wir dann
Fortschritt?!
Ich habe einfach keine Lust mehr, meine Festplatte haeufiger nach
‚ueberalterten' Programmen zu durchsuchen als meinen Kuehlschrank nach
abgelaufenen Verfallsdaten. Das ist kein Fortschritt, dass ist Knebelei.
Und der Haendler vor Ort? Der profitiert nur oberflaechlich betrachtet
von dieser Methode den Markt anzukurbeln. Das beweisen nicht zuletzt die
oben erwaehnten Messehallen, wo die Produkte haeufig unter dem
Einkaufspreis verscherbelt wurden. Haendler wagen es kaum noch, irgend
etwas am Lager zu haben. Was am Freitag noch das non plus ultra ist,
kann am Montag schon fast unverkaeuflich sein.
Die Softwareindustrie insgesamt ist ja dafuer bekannt, dass sie mit
ihren Programmen so handelt, als waeren es Bananen. Man laesst die
Programme beim Kunden und auf dessen Kosten reifen... Nichts gegen einen
Fortschritt der ‚echt' ist. Das, was uns jedoch Bill Gates und Konsorten
als solchen ‚verkaufen', ist nichts anderes als ein Rueckfall in die
Sklaverei.
Neulich auf einem Messegelaende. Uebervolle Hallen. Menschen, die
Unmengen von Plastiktueten schleppten oder sich mit grossen Kartons
durch das schier unueberschaubare, kaum zu durchdringende Gedraenge
kaempften. Lautstarke Stimmen, die die unterschiedlichsten
'Schnaeppchen' priesen. Nein, ich befand mich nicht frueh morgens auf
einem Obst- und Gemuesegrossmarkt und es versuchten auch nicht auf
Restposten sitzende Haendler noch kurz vor Toresschluss Kaeufer fuer
Tomaten, Apfelsinen, Bananen oder andere verderbliche Waren zu finden.
Ich befand mich auf einer Elektronik-Messe. Und dennoch: Man hatte den
Eindruck, als ginge es hier um Produkte, die am naechsten Tag schon
nicht mehr an die Frau oder den Mann zu bringen waeren.
Wuerden Computer und ihre Komponenten ein Verfallsdatum tragen, es waere
wohl mancher Joghurt heute langlebiger als ein CD-Laufwerk, eine CPU
oder eine Soundkarte. Nicht, dass ich hier dem Stillstand das Wort reden
wollte. Aber ist das, was sich auf dem Computermarkt abspielt, denn
wirklich Fortschritt?! Ich bezweifle das energisch. Kaum kauft man sich
einen Computer, nur um den ‚neuen' Programmen gerecht zu werden, schon
stellt man fest, dass der im Endergebnis auch nicht schneller ist, als
der vorangegangene. Der Rechner selbst mag ja eine erheblich hoehere
Leistung haben. Aber diese wird von den noch voluminoeseren Programmen,
die damit noch lange nicht leistungsfaehiger (und schon gar nicht
fehlerfreier) werden, foermlich aufgefressen.
Ich werde den Verdacht nicht los, als betrieben die Hardwarehersteller -
allen voran der Chiphersteller Intel - im Teamwork mit Microsoft eine
ueberdimensionale Gelddruckmaschine. Bill Gates's Mannen sorgen fuer
schlampig programmierte und damit rechnerintensive Programme und Intel
baut die Chips, die fuer diese Mehrbelastung ausgelegt sind. Dem
Endverbraucher wird vorgegaukelt, er benoetige dringend die neuen
Programme von Microsoft. So heisst denn diese Verkaufsstrategie ganz
einfach: s c h n e l l e r (Mhz), h o e h e r (Speicher- und
Rechnerbedarf). Aber bringt uns diese Strategie auch wirklich
w e i t e r?
Bezeichnend ist, dass nicht ein Hardwarehersteller als Zeuge im
Kartellprozess gegen Microsoft aussagte - mit Ausnahme von Appel.
(Dieser Computerbauer hat ja eigentlich jene grafische Oberflaeche
entwickelt, die Bill Gates, den begnadeten Kopierer, unter dem Namen
‚Windows' zum Multimilliadaer machte.) Die Hersteller von Festplatten,
Speicherchips und CPUs koennen sich ja schliesslich auch gluecklich
schaetzen, dass die Programme von ‚Billy Boy' immer umfangreicher
werden. Uns Verbraucher, die wir oft genug vor einem ueberlasteten oder
gar abgestuerzten Rechner sitzen, hat man dabei gar nicht auf der
Rechnung - es sei denn als zahlende Kunden. Denn wen interessiert es
schon, ob wir nur fuenf Prozent der angeblichen Moeglichkeiten der
Programme nutzen?! Und so laufen denn die Versionsnummern der Programme
ab wie auf einem Taxameter die Betraege. Wir kaufen eine Version nach
der anderen, in der (irrigen) Annahme, dass in der neuen die Fehler der
vorangegangenen beseitigt wurden. Ein Geraet, das Maengel und Fehler
aufweist, bringen wir zum Haendler zurueck. Die Softwareindustrie - vor
allem der Fastmonopolist Microsoft - lebt davon, dass er (bewusste?)
Fehler in seine Produkte einbaut. Und das Ganze nennen wir dann
Fortschritt?!
Ich habe einfach keine Lust mehr, meine Festplatte haeufiger nach
‚ueberalterten' Programmen zu durchsuchen als meinen Kuehlschrank nach
abgelaufenen Verfallsdaten. Das ist kein Fortschritt, dass ist Knebelei.
Und der Haendler vor Ort? Der profitiert nur oberflaechlich betrachtet
von dieser Methode den Markt anzukurbeln. Das beweisen nicht zuletzt die
oben erwaehnten Messehallen, wo die Produkte haeufig unter dem
Einkaufspreis verscherbelt wurden. Haendler wagen es kaum noch, irgend
etwas am Lager zu haben. Was am Freitag noch das non plus ultra ist,
kann am Montag schon fast unverkaeuflich sein.
Die Softwareindustrie insgesamt ist ja dafuer bekannt, dass sie mit
ihren Programmen so handelt, als waeren es Bananen. Man laesst die
Programme beim Kunden und auf dessen Kosten reifen... Nichts gegen einen
Fortschritt der ‚echt' ist. Das, was uns jedoch Bill Gates und Konsorten
als solchen ‚verkaufen', ist nichts anderes als ein Rueckfall in die
Sklaverei.