Finanzanalysten mahnen zur Vorsicht

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Finanzanalysten mahnen zur Vorsicht

 
15.01.02 16:22
ECC Kohtes Klewes-Umfrage: Medien spielen wichtige Rolle bei Fehleinschätzungen

Düsseldorf/Frankfurt (ots) - Die Finanzbranche hat aus dem Hype um den neuen Markt gelernt. Nach dem unbefriedigenden Börsenjahr 2001 zeigen sich Analysten und Fondsmanager vorsichtiger. Die Gefahr, auf einen spekulativen Boom an der Börse hereinzufallen, sehen 71 Prozent als groß an. Dies ergab das Meinungsbarometer Financial, für das 75 Kapitalmarktexperten von Mitte August bis Mitte Oktober 2001 befragt wurden. Die auf IPO-Kommunikation spezialisierte ECC Kohtes Klewes Frankfurt GmbH hatte das Kölner Marktforschungsinstitut Skopos mit der Befragung beauftragt.

Unsicherheit und Zweifel gibt es auch hinsichtlich der Aussagekraft von Börsenprognosen. Nur 22 Prozent der Finanzprofis sind überzeugt, dass Börsenanalysten genügend Expertise besitzen, um zukünftige Entwicklungen kompetent einschätzen zu können. Eine entscheidende Rolle bei Fehleinschätzungen eines potenziellen Börsengängers spielen nach Auffassung der Finanzmarktexperten die Medien. 84 Prozent der Befragten sind von der Macht der Medien überzeugt.

"Medien entscheiden jedoch nicht zufällig über Erfolg oder Untergang eines Börsenneulings. Je professioneller eine Firma kommuniziert, um so besser kann sie sich auf Dauer positionieren. Wer also zu Beginn seiner IPO-Tätigkeit transparente und integrierte Kommunikation betreibt, kann anschließend auf dieser Basis aufbauen und über einen langen Zeitraum mit positivem Feedback rechnen", erklärt Michael Tschugg, Geschäftsführer von ECC Kohtes Klewes in Frankfurt.

Bei Börsengängern werde besonders auf überzeugende Auftritte in der Öffentlichkeit geachtet. Unerlässlich seien daher professionelle Medienarbeit und intensives Medientraining, so Tschugg.

Wie wichtig Kommunikationsmaßnahmen für den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens sind, zeigt das Beispiel Deutsche Post AG. Die kontinuierliche Medienpräsenz des Unternehmens von zunächst 84 Prozent im ersten Halbjahr und immerhin noch 76 Prozent im zweiten Halbjahr 2001 sowie die aktiv wahrgenommene Öffentlichkeitsarbeit (87 Prozent) spiegeln sich in ihrem hohen Bekanntheitsgrad von 97 Prozent wider. Insgesamt hat die Intensität der Kommunikationsmaßnahmen der Deutschen Post AG die Finanzexperten überzeugt. 92 Prozent nahmen sie als besonders aktiv war.

Ein innovatives Image wird den Branchen Biotechnologie/Life Sciences bescheinigt. 84 Prozent der Befragten prophezeien ihnen eine positive zukünftige Entwicklung. Die Nanotechnologie (75 Prozent) folgt auf Platz zwei. Grundlagen für eine positive Branchenentwicklung sind vor allem hohe Investitionsvolumen (68 Prozent) und Forschungsaufwand (65 Prozent). Trotz allem werden die genannten Branchen nicht unkritisch betrachtet: Immerhin ein Viertel (24 Prozent) der Finanzanalysten glaubt, dass die Biotechnologie-Branche eine ähnliche Enttäuschung erleben wird wie die Internet- und Technologie-Branche.

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