Auf Grund der schwächlichen Vorgaben von der Wall Street und Japan und auch auf Grund der Gewinnwarnung don Ford dürften die europäischen Börsen zunächst leichter in die neue Woche starten.
Rentenmarkt dürfte eher wieder fester tendieren
Die Konjunkturdaten in den vergangenen Tagen und Wochen konnten zumindest in Europa nicht sonderlich überzeugen. Gleichzeitig dürfte auch von der europäischen Zentralbank vorerst keine Zinsänderung zu erwarten sein. Auf dieser Basis könnten sich die noch vor kurzem dominierenden Zinsängste etwas abbauen und den Rentenmärkten Luft zum atmen geben.
Dollar in Fernost kaum verändert
Der Dollarkurs hat sich am Montag im fernöstlichen Devisenhandel etwa auf dem Niveau vom Freitag bewegt. Die amerikanische Währung gab leichte Gewinne im Verhältnis zum japanischen Yen wieder ab, nachdem die Zahlen zur Leistungsbilanz Japans einen größer als erwarteten Überschuß im Februar dokumentiert hatten. In dieser Woche werden auch die Daten zum amerikanischen Handel erwartet. „Da wir diese Woche die amerikanischen Handelsdaten bekommen, dürfte der Dollar wahrscheinlich unter Druck kommen", sagte Toshiaki Kimura von Mitsubishi Trust and Banking. Am Vormittag in Tokio wurde die amerikanische Währung mit 108,35 Yen gehandelt nach 108,23 Yen im späten New Yorker Handel am Freitag. Für den Euro wurden mit 1,2925 Dollar gezahlt, kaum verändert zum Freitag in New York, wo der Kurs bei 1,2934 Dollar lag.
Gewinnmitnahmen drücken Kurse an Tokioter Börse
An der Tokioter Börse sind die Kurse am Montag vor allem wegen Gewinnmitnahmen gefallen. Der 225 Werte umfaßende Nikkei-Index gab bis zum Mittag um 0,87 Prozent auf 11.772 Punkte nach. Der breiter gefaßte Topix- Index fiel um 0,8 Prozent auf 1.192 Punkte. Nachgebende Kurse zu Wochenschluss am Freitag in New York haben nach Angaben von Händlern zu den Gewinnmitnahmen am Montag in Tokio geführt. Einen deutlichen Kursrückgang verzeichneten die Aktien von Elpida Memory. Der weltweit fünftgrößte Hersteller von DRAM-Speicherchips hatte am Freitag seine Gewinnerwartungen für das ausgelaufene Geschäftsjahr gesenkt. Die Aktien gaben fast fünf Prozent auf 3.980 Yen nach.
Aktien Hongkong am Mittag knapp behauptet
Mit einer knapp behaupteten Tendenz zeigen sich die Aktienkurse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte reduziert sich der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,1 Prozent bzw 15 Punkte auf 13.651. Zur Begründung wird vor allem auf die schwachen Vorgaben von Wall Street verwiesen. Die Investoren seien zudem kurzfristig besorgt über ein mögliches weiteres Ansteigen des Zinsniveaus. Auch würden sich die Anleger im Vorfeld der beginnenden amerikanischen Berichtssaison mit Käufen zurückhalten, heißt es weiter.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Etwas höher zeigten sich die amerikanischen Aktien am Freitag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann hauchdünne 0,02 Prozent auf 1.485,96 Punkte.
Die Aktien von Ford haben sich am Freitag im nachbörslichen Handel mit Abgaben gezeigt, nachdem der Automobilhersteller die Gewinnschätzungen für 2005 nach unten revidiert hatte. Ford geht für das laufende Jahr nun von 1,25 Dollar bis 1,50 Dollar je Aktie aus, nachdem zuvor 1,75 Dollar bis 1,95 Dollar prognostiziert worden waren. Analysten gingen im Konsens bislang von 1,64 Dollar aus. Ford gab als Begründung die sich verteuernden Rohstoffpreise, den schwachen Dollar und steigende Gesundheitskosten an. Auch für 2006 rechnet das Unternehmen nicht mit einer Besserung und geht daher nicht mehr davon aus, einen Vorsteuergewinn von 7 Milliarden Dollar zu erlösen. Im ersten Quartal rechnet Ford mit einem Gewinn je Aktie der über dem ursprünglichen Ziel von 0,25 Dollar bis 0,35 Dollar liegen soll. Analysten gingen bislang im Konsens von 0,36 Dollar je Aktie aus. Die Titel verloren auf der Handelsplattform Nasdaq.com bis um 19.50 Uhr Ortszeit 3,9 Prozent auf 10,60 Dollar, nachdem die Papiere zunächst vom Handel ausgesetzt waren. Blockbuster zogen dagegen um 0,9 Prozent auf 10,30 Dollar an, nachdem einer der größten Aktionäre, Carl Icahn, sich selbst für einen Posten im Board des Unternehmens ins Gespräch gebracht hatte. Zudem will er eine Reihe weiterer neuer Direktoren benennen.
Wall Street schließt leichter - GM und AIG unter Druck
Bei relativ impulslosen Geschäft haben die Notierungen an der Wall Street am Freitag die Woche leichter beendet. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,8 Prozent bzw 85 auf 10.461 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,8 Prozent bzw 10 auf 1.181 Punkte. Der Nasdaq-Composite verlor 1,0 Prozent oder 19 auf 1.999 Punkte.
”Es gab keine Konjunkturdaten, wenig Unternehmenszahlen und daher auch keine Impulse, auf die man handeln konnte”, so Barry Hyman, Analyst bei Ehrenkrantz King Nussbaum. In dieser Woche hätten die Indizes jeden Tag ein wenig zugelegt, was er einer technischen Rally nach den Verlusten im März zuschreibt. Die leichten Verluste am Berichtstag seien somit in erster Linie Gewinnmitnahmen in Folge der Pluszeichen der vergangenen Tage, so ein Beobachter. Die Rahmenbedingungen seien mit dem weiter sinkenden Ölpreis eigentlich gut, hieß es. Mit stärkeren, auch volumengestützten Bewegungen wird erst wieder gerechnet, wenn die Berichtssaison ”so richtig los geht”, erklärte ein weiterer Händler.
Im Dow standen General Motors und AIG im Blickpunkt der Investoren. Die Titel des Automobilherstellers verloren 3,4 Prozent auf 29,50 Dollar, nachdem die Deutsche Bank ihre Einstufung des Titels auf ”Sell” von ”Hold” gesenkt hatte. Ebenfalls im Minus notierten American International Group (AIG), die um 1,6 Prozent auf 51,91 Dollar nachgaben, da sich die amerikanische Finanzaufsichtsbehörde SEC per gerichtlicher Verfügung den Zugriff auf Dokumente der AIG gesichert hatte. Zu den Verlierern gehörten zudem die Transportwerte, die nach Angaben von Händlern von der Gewinnwarnung von USF belastet wurden. USF ermäßigten sich um 5,8 Prozent auf 45,67 Dollar. Die Aktien von Yellow Roadway, die USF kaufen wollen, gaben um 7,9 Prozent auf 54,45 Dollar nach.
Amerikanische Anleihen schließen gut behauptet
Mit gut behaupteter Tendenz haben sich die amerikanischen Anleihen am Freitag gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent stiegen um 3/32 auf 96-7/32 und rentierten mit 4,47 Prozent, nach 4,482 Prozent am Donnerstag. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury erhöhte sich um 13/12 auf 108-30/32. Ihre Rendite lag bei 4,769 Prozent, nach 4,795 Prozent am Donnerstag. In Ermangelung wichtiger Konjunkturdaten sprachen Beobachter von einem technisch getriebenen Handel. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe befinde sich weiter in ihrer Spanne von 4,40 Prozent bis 4,60 Prozent, hieß es.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Der Dax
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