Mit guten Vorgaben geht der deutsche Aktienmarkt in den Donnerstag. An der Wall Street sind die großen Indizes bei gesunkenen Ölpreisen kräftig gestiegen, auch Tokio hat zulegt. Zwar gehen die Ölpreise aktuell in Asien nicht weiter zurück, sondern zeigen sich gut behauptet. Doch Dax & Co. dürften deutliche Aufschläge sehen. Impulse von außen könnte der Aktienmarkt am Nachmittag erhalten, wenn Zahlen zu Auftragseingängen und zu persönlichen Einkommen sowie der Chicagoer Einkaufsmanager-Index aus Amerika einlaufen. Rentenmarkt aus technischer Sicht in der Vorderhand Der deutsche Rentenmarkt geht abermals mit recht guten Vorgaben in den Tag, nachdem er sich am Mittwoch freundlich gezeigt hatte. Der wegweisende Terminkontrakt Bund-Future mit Fälligkeit Juni verbesserte sich um 32 Basispunkte auf 118,17 Prozent zu. Damit habe der Bund-Future den charttechnischen Widerstand bei 118,05 Prozent überwunden. Aus charttechnischer Sicht stelle sich das Bild positiv dar. Mit dem Hoch bei 118,21 Prozent könnte allerdings der Zenit schon überschritten worden sein und eine neue Abwärtsbewegung eingeleitet werden, so technische Analysten. Dazu sei allerdings der Bruch der 117,98 Prozent notwendig. Andernfalls bestünde nach dem Überwinden der 118,20 Prozent die Möglichkeit eines Anstiegs in Richtung 118,66 Prozent. Inzwischen warte der Markt aber schon auf die anstehenden Arbeitsmarktdaten am Freitag. Daher sei weiter mit einer gewissen Kaufzurückhaltung zu rechnen. Die revidierten Daten zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal seien erwartungsgemäß ohne Auswirkungen auf die aktuelle Kursentwicklung geblieben. Euro wenig verändert Der Euro tendiert am Donnerstag zum Dollar kaum verändert. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,2912 Dollar und liegt damit deutlich über ihrem Sechs-Wochen-Tief von 1,2860 Dollar vom Montag. Zum Yen steht die amerikanische Währung etwas unter Druck und notierte bei 107,15 Yen. Allerdings zeigten sich viele Händler vor Veröffentlichung des Tankan-Berichts zum japanischen Geschäftsklima und der amerikanischen Arbeitsmarktdaten für März am Freitag zurückhaltend. Der Schweizer Franken notiert bei rund 1,1990 Franken je Dollar und etwa 1,5486 Franken je Euro. Tokioter Börse freundlich Freundlich tendiert die Aktienbörse in Tokio am Donnerstag im Verlauf des Nachmittags (Ortszeit). Bis 7.05 Uhr MESZ gewinnt der Nikkei 0,6 Prozent oder 71 Punkte auf 11.637. Der Topix steigert sich um 0,8 Prozent oder 9 Punkte auf 1.178. Es sei im Gefolge der festen US-Börsen in Tokio zu Shorteindeckungen gekommen, allerdings sei noch viel Vorsicht am Markt zu beobachten, sagen Händler. Die Teilnehmer warteten auf die amerikanischen Arbeitsmarktdaten und den Tankan-Bericht, die beide am Freitag anstehen. Es gebe zudem etwas Hoffnung auf einige Window-Dressing-Käufe zum Ende des Finanzjahres, heißt es. Aktienmarkt Hongkong im Verlauf mit Abgaben In Reaktion auf die Gewinne an Wall Street tendiert die Börse in Hongkong am Donnerstagmittag (Orstzeit) freundlich. Der Hang Seng Index (HSI) legt um 0,8 Prozent oder 101 Punkte auf 13.527 zu. Neben den amerikanischen Börsen stützten auch die Aktienmärkte der Region, die überwiegend im Plus notieren, heißt es. Es sei aber immer noch viel Unsicherheit am Markt, sagen Teilnehmer. Sie verweisen auf die Sorge vor Zinsanhebungen in Hongkong, die möglicherweise vor der nächsten Sitzung des FOMC in den USA Anfang Mai stattfinden könnte. Unter den Einzelwerten verteuern sich PCCW um 3,6 Prozent auf 4,28 Hong Kong Dollar, nachdem die Zahlen des Unternehmens über den Erwartungen lagen. Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß Einen Hauch höher zeigten sich die amerikanischen Aktien am Mittwoch nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg um knapp 0,01 Prozent auf 1.491,76 Punkte. Die Aktien von Bookham haben am Mittwoch im nachbörslichen Handel einen Kurssprung erlebt, nachdem Nortel Networks einen Vertrag mit dem Unternehmen verlängert hat. Bis 18.26 Uhr Ortszeit sprangen Bookham auf der Handeslplattform nasdaq.com um über 23 Prozent auf 2 Dollar. Forest Laboratories notierten nach zwischenzeitlichen Abgaben bis 18.19 Uhr Ortszeit unverändert bei 37,05 Dollar. Die -Gesundheitsbehörde FDA hatte die Zulassung von ”Lexapro”, eines Medikaments zur Behandlung von Angstzuständen, abgelehnt. Forest will in den kommenden Monaten über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Johnson & Johnson fielen bis 19.56 Uhr Ortszeit um 0,9 Prozent auf 67,41 Dollar. Die Orthopädie-Sparte des Unternehmens, DePuy Orthopaedics, war von der Staatsanwaltschaft in Newark aufgefordert worden, bestimmte Dokumente vorzulegen. Die Aufforderung beziehe sich auf Beratungs- und Serviceverträge mit Chirurgen, teilte Johnson & Johnson mit. Wall Street schließt fest Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ein Rückgang des Ölpreises haben am Mittwoch den Aktienkursen an Wall Street zu Kursgewinnen verholfen. Die Nervosität der Anleger habe schon nachgelassen, nachdem die BIP-Daten für das vierte Quartal gezeigt hätten, daß die amerikanische Wirtschaft abermals kräftig, aber nicht zu kräftig, gewachsen sei, berichteten Händler. Nach der Veröffentlichung der Öllagerbestände der Vereinigten Staaten hätten sich die Gemüter weiter beruhigt. Für die Woche zum 25. März wurde ein deutlicherer Anstieg gemeldet, als Analysten erwartet hatten. Der Aktienmarkt baute daraufhin seine Gewinne aus. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 1,3 Prozent oder 135 Punkte auf 10.541 und überwand damit den psychologisch wichtigen Widerstand bei 10.500 Punkten. Der S&P-500-Index stieg um 1,4 Prozent oder 16 Zähler auf 1.181. Der Nasdaq-Composite-Index kletterte um 1,6 Prozent oder 32 Stellen auf 2.006 und schloss über der wichtigen Widerstandsmarke bei 2.000. Alle drei Indizes verzeichneten sowohl prozentual als auch absolut den jeweils höchsten Anstieg seit dem 1. Dezember 2004. Zu den größten Kursgewinnern gehörten die Aktien von Fluggesellschaften. Der Sektor profitierte einerseits vom Ölpreisrückgang, andererseits gab es positive Nachrichten von AMR. Die Muttergesellschaft von American Airlines prognostizierte für das erste Quartal einen Anstieg des Umsatzes je Sitz und Flugmeile. AMR verteuerten sich um 11 Prozent auf 11,03 Dollar. JetBlue Airways stiegen um 6,4 Prozent auf 19,35 Dollar und Southwest Airlines um 2,6 Prozent auf 14,40 Dollar. NCR erholten sich von dem Kurseinbruch des Vortags, der eine Reaktion auf den Weggang des CEO Mark Hurd war. Hurd verläßt NCR, um bei Hewlett-Packard das Amt des CEO zu übernehmen. NCR gewannen 6,4 Prozent auf 33,42 Dollar. Hewlett-Packard kletterten um 1,0 Prozent auf 22,00 Dollar. Auch andere Technologiewerte waren gesucht: Microsoft erhöhten sich um 1,0 Prozent auf 24,16 Dollar und Intel um 1,5 Prozent auf 23,49 Dollar. Morgan Stanley verbesserten sich um 3,1 Prozent auf 55,28 Dollar. Am Markt hatte es geheißen, dass die jüngste Abwanderung von Führungskräften der Investmentbank nicht allzu sehr schaden werde. General Motors verzeichneten mit plus 3,1 Prozent auf 29,50 Dollar den höchsten prozentualen Kursgewinn im DJIA. Das Unternehmen hat mit dem Energieministerium einen Vertrag zum Bau von 40 mit Brennstoffzellen angetriebenen Fahrzeugen im Umfang von 88 Millionen Dollar unterzeichnet. Pfizer gewannen 2,5 Prozent auf 26,29 Dollar. Ein Bezirksgericht hat den Verkauf eines Generikums der Teva Pharmaceuticals für das Bluthochdruckmittel Accupril gestoppt. AIG verbilligten sich um 1,8 Prozent auf 57,16 Dollar. Der Versicherungskonzern mußte die Abgabe seines Jahresberichts bei der Börsenaufsicht verschieben, weil einige Unregelmäßigkeiten Korrekturen erforderlich machen. Amerikanische Anleihen schließen fester Etwas fester haben sich die amerikanischen Anleihen am Mittwoch im späten Handel gezeigt. Die Anleger hätten vor den am Donnerstag und Freitag anstehenden wichtigen Konjunkturdaten Positionen glattgestellt, berichteten Marktbeobachter. Die Auktion zweijähriger Anleihen durch das Finanzministerium sei zwar enttäuschend verlaufen, habe den Markt aber kaum beeinflußt. Gleiches habe für die Daten zum Bruttoinlandsprodukt gegolten. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent gewannen 7/32 auf 95-20/32 und rentierten mit 4,55 Prozent nach 4,58. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury stieg um 16/32 auf 108-14/32. Seine Rendite stand bei 4,80 Prozent nach 4,84. Nach der Veröffentlichung der Daten zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal kam es nur vorübergehend zu Abgaben. Den Anlegern sei rasch bewußt geworden, daß die Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben am Donnerstag wichtiger für den Anleihemarkt seien, erklärten Beobachter. Das Augenmerk richte sich dabei vor allem auf den PCE-Index. Dieses Preismaß wird von der Notenbank Fed favorisiert. Am Freitag gilt das Interesse dann dem Arbeitsmarktbericht für März. Bei der Auktion zweijähriger Anleihen sei die Nachfrage hinter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Auktionen zurückgeblieben. Die so genannten indirekten Bieter, dazu zählen ausländische Zentralbanken und institutionelle Anleger, hätten ein geringeres Interesse als üblich gezeigt. Nur 31 Prozent der Gebote seien auf diese Gruppe entfallen. Ihr Anteil liege damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Allerdings sei die Rendite der zweijährigen Titel seit dem Beginn des Zinserhöhungszyklus im Juni 2004 um 1,15 Prozentpunkte gestiegen.
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