EZB zeigt Finanzwelt die kalte Schulter
Die Leitzinsen bleiben mit 3,25 Prozent unverändert. Womit das Zinsniveau in Europa fast doppelt so hoch ist wie jenes der USA.
Die Europäische Zentralbank (EZB) läßt das Niveau der Leitzinsen unverändert bei 3,25 Prozent. Damit widerstehen die Zentralbanker einmal mehr der Forderung aus Wirtschaft und Politik, die Geldpolitik zu lockern und so Unternehmen wie staatlichen Schuldnern günstigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Die Leitzinsen sind insofern von entscheidender Bedeutung, als sich die Kreditwirtschaft zu diesem Satz bei den Zentralbanken mit Kapital versorgt und diese Mittel wiederum mit Aufschlägen weitergibt.
Die internationale Finanzwelt hatte mit leicht sinkenden Zinsen spekuliert, insbesondere aufgrund der schlechter laufenden Konjunktur und dem starken Vertrauensverlust an den Börsen. Insofern wären niedrigere Geldkosten als positives Zeichen begrüßt worden.
EZB-Chef Wim Duisenberg begründet die aktuelle Entscheidung der Zentralbank damit, daß im kommenden Jahr mit einem deutlichen Konjunkturaufschwung zu rechnen sei. Duisenberg hatte die Hoffnungen auf sinkende Zinsen bereits am vergangenen Dienstag zerstört, indem er das gegenwärtige Zinsniveau als angemessen bezeichnete. In Europa ist der Leitzinssatz nun weiter deutlich höher als jener in den USA, der aktuell bei 1,75 Prozent liegt.
Alles andere als angemessen halten europäische Ökonomen das aktuelle Zinsniveau. So meint IHS-Finanzexperte Christian Helmenstein, daß nun der aktuelle Zeitpunkt gekommen wäre, der Wirtschaft günstigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Der Spielraum für Zinssenkungen durch die EZB liege bei rund 0,5 Prozentpunkten. Nun befürchtet Helmenstein, daß die EZB dieses Jahr überhaupt nicht mehr an der Zinsschraube drehen wird. Das IHS rechnet mit einer Erholung der Wirtschaft ab Jahresbeginn, und mitten in einen Aufschwung hinein könnten niedrigere Zinsen die Inflation anheizen.
Franz Hahn, Finanzexperte vom Wifo, sieht ebenfalls Spielraum für Zinssenkungen. Im Unterschied zu seinem Kollegen vom IHS geht Hahn aber davon aus, daß die EZB heuer doch noch das Niveau der Kapitalkosten senken wird. Und zwar im Gleichschritt mit der US-Notenbank "Fed". Hahn hält es für wahrscheinlich, daß die EZB den Leitzins bis Jahresende noch um 0,5 Prozentpunkte reduziert, und zwar in einem Schritt.
Auch Otmar Lang von der Deutschen Bank glaubt, daß die EZB die Zinsen noch heuer um einen halben Prozentpunkt zurücknehmen wird. "Eine Zinssenkung nach der gestrigen Ratssitzung wäre eine Überraschung gewesen, wenn auch eine schöne", kommentiert Lang das Ergebnis.
Eine Senkung der Leitzinsen schlägt sich nach Expertenmeinung in drei bis sechs Monaten im Markt nieder. Rasch spürbar werden niedrigere Kapitalkosten insbesondere bei Krediten mit variablen Zinssätzen. Besonders wichtig ist günstiges Kapital für die US-Konsumenten. Sie finanzieren sich einen Großteil ihres Konsums mit Fremdmitteln.
Die Leitzinsen bleiben mit 3,25 Prozent unverändert. Womit das Zinsniveau in Europa fast doppelt so hoch ist wie jenes der USA.
Die Europäische Zentralbank (EZB) läßt das Niveau der Leitzinsen unverändert bei 3,25 Prozent. Damit widerstehen die Zentralbanker einmal mehr der Forderung aus Wirtschaft und Politik, die Geldpolitik zu lockern und so Unternehmen wie staatlichen Schuldnern günstigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Die Leitzinsen sind insofern von entscheidender Bedeutung, als sich die Kreditwirtschaft zu diesem Satz bei den Zentralbanken mit Kapital versorgt und diese Mittel wiederum mit Aufschlägen weitergibt.
Die internationale Finanzwelt hatte mit leicht sinkenden Zinsen spekuliert, insbesondere aufgrund der schlechter laufenden Konjunktur und dem starken Vertrauensverlust an den Börsen. Insofern wären niedrigere Geldkosten als positives Zeichen begrüßt worden.
EZB-Chef Wim Duisenberg begründet die aktuelle Entscheidung der Zentralbank damit, daß im kommenden Jahr mit einem deutlichen Konjunkturaufschwung zu rechnen sei. Duisenberg hatte die Hoffnungen auf sinkende Zinsen bereits am vergangenen Dienstag zerstört, indem er das gegenwärtige Zinsniveau als angemessen bezeichnete. In Europa ist der Leitzinssatz nun weiter deutlich höher als jener in den USA, der aktuell bei 1,75 Prozent liegt.
Alles andere als angemessen halten europäische Ökonomen das aktuelle Zinsniveau. So meint IHS-Finanzexperte Christian Helmenstein, daß nun der aktuelle Zeitpunkt gekommen wäre, der Wirtschaft günstigeres Geld zur Verfügung zu stellen. Der Spielraum für Zinssenkungen durch die EZB liege bei rund 0,5 Prozentpunkten. Nun befürchtet Helmenstein, daß die EZB dieses Jahr überhaupt nicht mehr an der Zinsschraube drehen wird. Das IHS rechnet mit einer Erholung der Wirtschaft ab Jahresbeginn, und mitten in einen Aufschwung hinein könnten niedrigere Zinsen die Inflation anheizen.
Franz Hahn, Finanzexperte vom Wifo, sieht ebenfalls Spielraum für Zinssenkungen. Im Unterschied zu seinem Kollegen vom IHS geht Hahn aber davon aus, daß die EZB heuer doch noch das Niveau der Kapitalkosten senken wird. Und zwar im Gleichschritt mit der US-Notenbank "Fed". Hahn hält es für wahrscheinlich, daß die EZB den Leitzins bis Jahresende noch um 0,5 Prozentpunkte reduziert, und zwar in einem Schritt.
Auch Otmar Lang von der Deutschen Bank glaubt, daß die EZB die Zinsen noch heuer um einen halben Prozentpunkt zurücknehmen wird. "Eine Zinssenkung nach der gestrigen Ratssitzung wäre eine Überraschung gewesen, wenn auch eine schöne", kommentiert Lang das Ergebnis.
Eine Senkung der Leitzinsen schlägt sich nach Expertenmeinung in drei bis sechs Monaten im Markt nieder. Rasch spürbar werden niedrigere Kapitalkosten insbesondere bei Krediten mit variablen Zinssätzen. Besonders wichtig ist günstiges Kapital für die US-Konsumenten. Sie finanzieren sich einen Großteil ihres Konsums mit Fremdmitteln.