Portugal will nach langem Zögern nun doch auf Hilfen der Europäischen Union zurückgreifen. Zunächst ist aber unklar, ob das Land einen Überbrückungskredit bis zu den vorgezogenen Wahlen anstrebt oder Hilfen aus dem Rettungsschirm beantragen wird und ob die Übergangsrefierung dazu überhaupt ermächtigt ist.
Während Griechenland durch das Hilfspaket von EU und IWF derzeit von den Märkten weitgehend abgeschottet ist, bekommt Portugal das Misstrauen der Märkte mit ständig steigenden Kosten für seinen Schuldendienst zu spüren. Bei einer Auktion kurzfristiger Staatspapiere schnellten die Renditen auf mehr als fünf Prozent. Für fünfjährige Anleihen sind mittlerweile 9,75 Prozent Zinsen fällig. Die Ratingagenturen stuften zuletzt fast täglich die Bonitätsnoten des Staates und der portugiesischen Banken herab.
Neuwahlen im Juni
Portugal muss im April Anleihen über 4,2 Mrd. und im Juni über 4,9 Mrd. Euro ablösen. Vor allem beim zweiten Termin rechnen Experten mit Schwierigkeiten. Wenn die Übergangsregierung keine Staatshilfe aus dem Rettungsschirm beantragen darf, dann ist Portugal mit einem Bein schon in der Staatspleite. Aus diesem Grund wollen die Bank keine portugisischen Staatsanleihen mehr kaufen.
Die Regierung sträubte sich bisher gegen den Gang unter den Rettungsschirm. Da sie jetzt nur noch geschäftsführend im Amt ist, herrscht Ungewissheit, ob sie einen Hilfsantrag überhaupt stellen kann.
Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass es Gelder aus dem Rettungsfonds der Euro-Zone nur gebe, wenn Länder in einem formalisierten Verfahren danach fragten. In Finanzkreisen hieß es zudem, außerhalb dieses Programmes seien kurzfristige Sonderkredite nicht möglich.
Banken erhöhen den Druck
Erst am Dienstag hatten auch die großen Geldhäuser des Landes den Druck auf die Regierung erhöht. Sie hätten praktisch keinen Spielraum mehr, um portugiesische Staatsanleihen zu kaufen, sagten mit der Finanzbranche vertraute Personen. Ein solcher Käuferstreik würde die ohnehin problematische Refinanzierung des Staates fast unmöglich machen.
Der letzte Macht in Protugal das Licht aus ohne die Nähmaschine, seit dem dieser Industriezweig das Land den Rückengekehrt hat, seit dem hat Portugal fertig!