Ende mit der Anonymität im Internet

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draki:

Ende mit der Anonymität im Internet

 
02.07.00 20:42
                Frankreich: Ende mit der Anonymität im Internet

                Das französische Parlament hat am 28. Juni ein
                Multimediagesetz verabschiedet, das unter anderem auch das
                Internet betrifft. Internetprovider sind nach dem aktualisierten
                "Loi sur la communication audiovisuelle" verpflichtet, bei
                jeder Veröffentlichung, die nicht eine private Mitteilung ist,
                für eine korrekte Identifizierung des dafür Verantwortlichen
                zu sorgen, um diesen eventuell für seine Äußerungen haftbar
                machen zu können. Die Beendigung der Anonymität betrifft
                nicht nur Veröffentlichungen auf Websites, sondern
                beispielsweise auch Mitteilungen in Newsgroups,
                Mailinglisten oder Diskussionsforen. Zwar darf die
                Veröffentlichung selbst unter einem Pseudonym geschehen,
                doch der Internetprovider oder Contentanbieter, der die
                Veröffentlichung ermöglicht, muss die richtige Identität des

                Autors kennen. Ansonsten droht eine Gefängnisstrafe bis zu
                sechs Monaten und 50000 Francs. Sollte ein Internetprovider
                nicht in der Lage sein, den Verantwortlichen für eine
                Publikation auf einer Website nennen zu können, so kann er
                strafrechtlich für illegale Inhalte verantwortlich gemacht
                werden. Wenn jemand eine falsche Identität angibt, so wird
                auch er mit derselben Strafe belangt werden können.

                Es steht zu vermuten, dass nun, nachdem die Barriere
                erstmals von Frankreich durchbrochen wurde, auch andere
                Regierungen Geschmack daran finden, zumindest im Raum
                ihrer Gesetzgebung Anonymität auf ähnliche Weise
                weitgehend zu verbannen.

                Quelle:                  www.heise.de/newsticker/data/fr-02.07.00-000/
blub:

Ende des Internets? o.T.

 
02.07.00 21:10
aktienfan:

Re: Ende mit der Anonymität im Internet

 
02.07.00 22:48
du hast doch auch bei ariva deine e-mail Adresse hinterlegt. Da ist es doch kein Problem denjenigen zu ermitteln, der einen Text verfaßt hat.
Eher ein Schutz vor kriminelle Elemente, oder ?
Helli:

Völlig in Ordnung!

 
02.07.00 23:57
also ich find das ganz o.k. vielleicht liegt das daran, dass ich selbst schon mal geschädigt wurde. und leider konnte man den "täter" auch nicht ermitteln, da er falsche angaben zu person gemacht hatte. was ist schon dabei, wenn man seinen namen angibt. oder vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn es ein, sagen wir es einmal überspitzt, "internet-meldeamt" gäbe. bei dieser öffentlichen behörde bekommt man eine nummer, vergleichbar mit dem personalausweis. unter dieser nummer kann man online gehen. wenn man sich irgendwo anmeldet, gibt man den vor- nachnamen und die nummer an. diese daten werden dann auf richtigkeit überprüft, und erst nach der bestätigung bekommt man die erlaubnis zu kaufen, verkaufen oder sonst was.

natürlich sollte man diese strengen vorkehrungen nicht bei allen aktionen verlangen, aber bei einigen wäre es angebracht (ebay, ricardo u.a.)
bitte versteht mich nicht falsch, aber wer selbst schon mal geschädigt wurde, der ist vorsichtig!

gruss

helli
blub:

Re: Ende mit der Anonymität im Internet

 
03.07.00 13:04
Jaja, nur ist da ein RIESEN Unterschied, ob es bei diversen Internet-Angeboten um eine Identifikation der Benutzers geht (das beschreibst Du) oder ob ein Provider(!) dafuer Sorge tragen muss, dass ein Beitrag im Internet zum Benutzer zurueckverfolgt werden kann. Ich ueberlege gerade, wie das im momentan bestehenden Internet funktionieren soll...?? (IP-Speicherung reicht hierfuer sicherlich nicht aus!)

Aber aus dem Artikel oben geht nicht richtig hervor, ob es der Provider oder der Contentanbieter oder Beide, oder wie auch immer sein muss.
mr.andersson:

Re: Ende mit der Anonymität im Internet

 
03.07.00 15:58

die sache ist technische ganz einfach :

jeder provider logt autotisch die telefonnummer des anschlusses , von der angewählt wird. man braucht das nur noch mit den einträgen der entsprechenden fernmeldedienste vergleichen.
das wurde schon immer so gemacht.

habt ihr euch nie gewundert , wie sie die typen kriegen, die in deutschland mit kinderpornos handeln ? die haben ja nicht ihre heimatanschrift öffentlich bekanntgegeben.....
man sucht sich deren seiten/newsgroups/chatrooms und verfolgt die logdatei zum anschluß zurück.nach einer anzeige gegen den user ist der provider verpflichtet die log-dateien der staatsanwaltschaft zur vefügung zu stellen.

neu ist jetzt nur, das man in frankreich die provider quasi profilaktisch zur herausgabe der daten "verdonnert".

dem technisch versierten internetkriminellen wird es auch weiterhin kein problem sein, seine spuren zu verschischen.
der unbedarfte user hat nichts zu befürchten, da niemand tatsächlich diese millionen und milliarden von bytes die jede sekunde durch das netz rasen zu überprüfen.

aber vielleicht erwischt man ja ein paar technisch ungeschickte kriminelle.

anonym war das internet nie. mit solchen beschlüssen fällt es blos ab und zu den leuten auf, die seine entwicklung nicht von anfang an mitgemacht haben.

in diesem sinne
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