verloren gegangen.
Von längerer Krankheit halbwegs erholt, die ich mir zweiffelos durch zu hohe Arbeitsbelastung zugezogen habe, melde ich mich kurz zurück um meiner Enttäuschung Ausdruck zu geben.
Meine Investitionen in Einzelwerte des NM beruhten in der Regel, von wenigen spekulativen Abenteuern abgesehen, auf einer rein fundamentalen Betrachtungsweise des Unternehmens. Ich habe versucht, diese Unternehmen aus der Sicht einers Unternehmers zu sehen, der ich selbst bin und zu urteilen, ob ich eine derartige Geschäftsidee/politik/ausrichtung/etc. für interessant und kaufenswert halte.
Beispiel EM.TV:
Mein einstige Lieblingsaktie war für mich in punkto Management und Vision vorbildlich. Auch die großen Investitionen in die Zukunft, wie die Formel1-Beteiligung, machten mir keine Angst. Ganz im Gegenteil. Ich wusste, das große Investitionen ungeheure Vorlaufkosten implizieren. Insofern war mir klar, daß das Ergebnis 2000 unmöglich in gleichem Tempo mitwachsen konnte, wie der Umsatz. Hohe Kreditzinsen und Goodwill-Abschreibungen, hohe im Umlauf befindliche Aktienpakete durch Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen sind ganz normale Folgen einer großen Expansion. All dies, wie auch der dadurch gedeckelte Kurs, kurz- und mittelfristige Kursrückgänge oder gar Stürze haben mich nicht im geringsten beängstigt.
Ich war überzeugt, daß die Sahne früher oder später abgeschöpft werden kann, Mut zum Risiko und Mut zur Expansion, auch gegen eine Herrschar von Analysten wird belohnt werden.
Davon bin ich bei EM.TV auch immer noch überzeugt, aber:
- Warum wird der Anleger nicht im Voraus darüber sachlich informiert, daß das Ergebnis 2000 schwächer ausfallen wird, die Früchte erst 2001 oder 2002 geerntet werden können. Dies erinnert mich an die "blühenden Landschaften", vielleicht versteht einer diesen Zusammenhang.
- Warum werden Quartalsergebnisse rigoros geschönt, um sie dann wenige Wochen später scheinheilig zu korrigieren?
Ich erinnere mich an meine Zeit in den Kreditabteilungen einer deutschen Großbank, in der ich meine Ausbildungzeit verbrachte:
Wäre damals ein Finanzvorstand einer Gesellschaft mit einer solchen Informationspolitik zu uns gekommen und hätte um Kredit nachgesucht, wir hätten ihm die Tür gezeigt.
Kredit ist es aber auch, was jedes junge, noch so erfolgreiche Unternehmen
bei den Anlegern am neuen Markt haben muß, um an der Börse prosperieren zu können. Diesen Kredit zu verspielen ist viel gefährlicher, als durch eine seriöse Jahresplanung den Anlegern reinen Wein einzuschenken. Vielleicht ist das Ergebnis im Kurs zunächst das gleiche. Die dann folgerichtige Erholung des Kurses setzt aber gerade dieses Vertrauen und den Kredit voraus, den EM.TV zumindest teilweise verspielt hat. Eigentlich dumm und eigentlich schade.
Ich kann daraus nur meine Schlußfolgerung ziehen und meine Einsätze in Einzelwerte des NM beenden. Ich bin kein Analyst, sondern arbeite täglich für mein Auskommen, gelegentlich auch für mein Einkommen.
Fazit: Die von mir glücklicherweise erworbenen Fondsanteile der Vergangenheit lassen mein Depot gut aussehen. Meine Performance der Investition in Einzelwerte ist grauenhaft. Ich werde daher meine verbliebenen Einzelwerte (Dt. Telekom, EM.TV, Highligt, Singulus, Telefonica, Qualcomm, Infineon) nach und nach verkaufen und nur noch in Fonds und andere Vermögensanlagen investieren.
Vielleicht richtet Ariva ja mal ein Forum für Fondsanleger ein, wo ich dann auch mitdiskutieren könnte. An der Besprechung einzelner Aktien ist mir seit gestern die Lust vergangen. Ich werde alles tun, damit diese Lust nicht wiederkommt.
Es grüßt alle herzlich Eurer enttäuschter, aber genauso zufriedener
Allenstein.
Von längerer Krankheit halbwegs erholt, die ich mir zweiffelos durch zu hohe Arbeitsbelastung zugezogen habe, melde ich mich kurz zurück um meiner Enttäuschung Ausdruck zu geben.
Meine Investitionen in Einzelwerte des NM beruhten in der Regel, von wenigen spekulativen Abenteuern abgesehen, auf einer rein fundamentalen Betrachtungsweise des Unternehmens. Ich habe versucht, diese Unternehmen aus der Sicht einers Unternehmers zu sehen, der ich selbst bin und zu urteilen, ob ich eine derartige Geschäftsidee/politik/ausrichtung/etc. für interessant und kaufenswert halte.
Beispiel EM.TV:
Mein einstige Lieblingsaktie war für mich in punkto Management und Vision vorbildlich. Auch die großen Investitionen in die Zukunft, wie die Formel1-Beteiligung, machten mir keine Angst. Ganz im Gegenteil. Ich wusste, das große Investitionen ungeheure Vorlaufkosten implizieren. Insofern war mir klar, daß das Ergebnis 2000 unmöglich in gleichem Tempo mitwachsen konnte, wie der Umsatz. Hohe Kreditzinsen und Goodwill-Abschreibungen, hohe im Umlauf befindliche Aktienpakete durch Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen sind ganz normale Folgen einer großen Expansion. All dies, wie auch der dadurch gedeckelte Kurs, kurz- und mittelfristige Kursrückgänge oder gar Stürze haben mich nicht im geringsten beängstigt.
Ich war überzeugt, daß die Sahne früher oder später abgeschöpft werden kann, Mut zum Risiko und Mut zur Expansion, auch gegen eine Herrschar von Analysten wird belohnt werden.
Davon bin ich bei EM.TV auch immer noch überzeugt, aber:
- Warum wird der Anleger nicht im Voraus darüber sachlich informiert, daß das Ergebnis 2000 schwächer ausfallen wird, die Früchte erst 2001 oder 2002 geerntet werden können. Dies erinnert mich an die "blühenden Landschaften", vielleicht versteht einer diesen Zusammenhang.
- Warum werden Quartalsergebnisse rigoros geschönt, um sie dann wenige Wochen später scheinheilig zu korrigieren?
Ich erinnere mich an meine Zeit in den Kreditabteilungen einer deutschen Großbank, in der ich meine Ausbildungzeit verbrachte:
Wäre damals ein Finanzvorstand einer Gesellschaft mit einer solchen Informationspolitik zu uns gekommen und hätte um Kredit nachgesucht, wir hätten ihm die Tür gezeigt.
Kredit ist es aber auch, was jedes junge, noch so erfolgreiche Unternehmen
bei den Anlegern am neuen Markt haben muß, um an der Börse prosperieren zu können. Diesen Kredit zu verspielen ist viel gefährlicher, als durch eine seriöse Jahresplanung den Anlegern reinen Wein einzuschenken. Vielleicht ist das Ergebnis im Kurs zunächst das gleiche. Die dann folgerichtige Erholung des Kurses setzt aber gerade dieses Vertrauen und den Kredit voraus, den EM.TV zumindest teilweise verspielt hat. Eigentlich dumm und eigentlich schade.
Ich kann daraus nur meine Schlußfolgerung ziehen und meine Einsätze in Einzelwerte des NM beenden. Ich bin kein Analyst, sondern arbeite täglich für mein Auskommen, gelegentlich auch für mein Einkommen.
Fazit: Die von mir glücklicherweise erworbenen Fondsanteile der Vergangenheit lassen mein Depot gut aussehen. Meine Performance der Investition in Einzelwerte ist grauenhaft. Ich werde daher meine verbliebenen Einzelwerte (Dt. Telekom, EM.TV, Highligt, Singulus, Telefonica, Qualcomm, Infineon) nach und nach verkaufen und nur noch in Fonds und andere Vermögensanlagen investieren.
Vielleicht richtet Ariva ja mal ein Forum für Fondsanleger ein, wo ich dann auch mitdiskutieren könnte. An der Besprechung einzelner Aktien ist mir seit gestern die Lust vergangen. Ich werde alles tun, damit diese Lust nicht wiederkommt.
Es grüßt alle herzlich Eurer enttäuschter, aber genauso zufriedener
Allenstein.