Der ehemalige Chefbuchhalter der Medienfirma EM.TV hat nach eigenen Angaben frühzeitig auf eine fehlerhafte Buchung hingewiesen. Die Anklage im Haffa-Prozess kritisierte, in den Bilanzen seien "Äpfel, Birnen und Pflaumen" verglichen worden.
Ihm sei klar gewesen, dass die Zahlen aus dem Kauf der Formel 1 erst ab dem Tag der Übernahme am 12. Mai 2000 einbezogen werden könnten, sagte Albert Hohn am Montag vor dem Münchner Landgericht. Hohn trat als Zeuge im Prozess gegen die EM.TV-Gründer Florian und Thomas Haffa auf. "Ich hab gesagt, dass es falsch ist."
Staatsanwalt Peter Noll wirft den Haffa-Brüdern unter anderem vor, die Formel-1-Umsätze unzulässigerweise schon ab dem 1. Januar einbezogen und als Folge falsche Halbjahreszahlen in einer Pflichtmitteilung am 24. August veröffentlicht zu haben. Dadurch wollten die beiden nach Überzeugung von Noll den Aktienkurs in die Höhe treiben.
Auf hartnäckige Nachfragen der Haffa-Verteidiger schwächte Hohn seine Aussage im Laufe der Befragung etwas ab und sagte, die Zahlen hätten zumindest optisch anders präsentiert werden müssen. Dadurch wäre es für Außenstehende einfacher gewesen, die Lage des Unternehmens zu beurteilen.
Chef-Contoller ist wichtigster Zeuge
Hohn hat seine Bedenken nach eigenen Angaben lange vor der Veröffentlichung der Pflichtmitteilung gegenüber dem damaligen Controlling-Vorstand Ulrich Göbel geäußert. "Er hat das genauso gesehen wie ich und wollte mit den Vorständen reden." Ob er die Haffa-Brüder tatsächlich informiert hat, wisse er aber nicht. "Ich musste dem Vorstand ja nicht hinterherlaufen und fragen, ob das gemacht worden ist oder nicht." Göbel wird voraussichtlich in der kommenden Woche in dem Prozess aussagen. Er gilt als einer der wichtigsten Zeugen in dem Verfahren.
Die Haffa-Brüder müssen sich seit zwei Wochen wegen des Verdachts des Kursbetrugs vor Gericht verantworten. Sie haben den Aktienkurs laut Anklage durch die inhaltliche falsche Ad-Hoc-Mitteilung und haltlose Gewinnversprechen für das Jahr 2000 in die Höhe getrieben. Statt des angekündigten Gewinns machte EM.TV schließlich einen Milliardenverlust.
© 2002 Financial Times Deutschland
Ihm sei klar gewesen, dass die Zahlen aus dem Kauf der Formel 1 erst ab dem Tag der Übernahme am 12. Mai 2000 einbezogen werden könnten, sagte Albert Hohn am Montag vor dem Münchner Landgericht. Hohn trat als Zeuge im Prozess gegen die EM.TV-Gründer Florian und Thomas Haffa auf. "Ich hab gesagt, dass es falsch ist."
Staatsanwalt Peter Noll wirft den Haffa-Brüdern unter anderem vor, die Formel-1-Umsätze unzulässigerweise schon ab dem 1. Januar einbezogen und als Folge falsche Halbjahreszahlen in einer Pflichtmitteilung am 24. August veröffentlicht zu haben. Dadurch wollten die beiden nach Überzeugung von Noll den Aktienkurs in die Höhe treiben.
Auf hartnäckige Nachfragen der Haffa-Verteidiger schwächte Hohn seine Aussage im Laufe der Befragung etwas ab und sagte, die Zahlen hätten zumindest optisch anders präsentiert werden müssen. Dadurch wäre es für Außenstehende einfacher gewesen, die Lage des Unternehmens zu beurteilen.
Chef-Contoller ist wichtigster Zeuge
Hohn hat seine Bedenken nach eigenen Angaben lange vor der Veröffentlichung der Pflichtmitteilung gegenüber dem damaligen Controlling-Vorstand Ulrich Göbel geäußert. "Er hat das genauso gesehen wie ich und wollte mit den Vorständen reden." Ob er die Haffa-Brüder tatsächlich informiert hat, wisse er aber nicht. "Ich musste dem Vorstand ja nicht hinterherlaufen und fragen, ob das gemacht worden ist oder nicht." Göbel wird voraussichtlich in der kommenden Woche in dem Prozess aussagen. Er gilt als einer der wichtigsten Zeugen in dem Verfahren.
Die Haffa-Brüder müssen sich seit zwei Wochen wegen des Verdachts des Kursbetrugs vor Gericht verantworten. Sie haben den Aktienkurs laut Anklage durch die inhaltliche falsche Ad-Hoc-Mitteilung und haltlose Gewinnversprechen für das Jahr 2000 in die Höhe getrieben. Statt des angekündigten Gewinns machte EM.TV schließlich einen Milliardenverlust.
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