Ein Volk auf Pump

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Ein Volk auf Pump

 
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Kreditkartengeschäft in den USA stockt

 
19.10.05 14:50
HANDELSBLATT, Mittwoch, 19. Oktober 2005, 13:28 Uhr


Vorzieheffekte des neuen Insolvenzrechts erschweren das Geschäft


Kreditkartengeschäft in den USA stockt


Von Michael Maisch, Handelsblatt


Auf die Kreditkartenfirmen in den USA kommen härtere Zeiten zu. Analysten rechnen für die kommenden Monate mit höheren Zahlungsausfällen und langfristig mit einer sinkenden Neigung der Verbraucher, sich noch mehr zu verschulden. Neben der Furcht vor der Abkühlung des Konsums sowie vor steigenden Zinsen macht die Umstellung auf das neue US-Insolvenzrecht das bislang hoch profitable Geschäft schwieriger.

 
"Ein Volk lebt auf Pump". Klicken Sie zur Vergrößerung der Grafik auf die Lupe.  

NEW YORK. Als Erster bekam der weltgrößte Finanzdienstleister, Citigroup, die Abkühlung des Geschäfts zu spüren. Im Privatkundengeschäft, dem bisherigen Wachstumstreiber, fiel der Nettogewinn im dritten Quartal um 13 Prozent auf 2,7 Mrd. Dollar. Dies lag auch an den höheren Zahlungsausfällen im Kreditkartengeschäft. Diese Sparte leidet unter Vorzieheffekten der Insolvenzreform.

Seit Montag gilt in den USA ein neues Insolvenzrecht, das es den Verbrauchern erschwert, durch einen Offenbarungseid ihre Schulden streichen zu lassen. Das Citigroup-Ergebnis geriet unter Druck, weil viele Konsumenten noch rechtzeitig vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes Insolvenz anmeldeten. Im zweiten Quartal 2005 war die Zahl der Privatinsolvenzen um elf Prozent auf einen neuen Rekordstand gestiegen. Citigroup-Finanzchefin Sallie Krawcheck erwartet, dass ein weiterer Anstieg der Insolvenzen das Ergebnis der Citigroup im vierten Quartal mit bis zu 310 Mill. Dollar belasten könnte.

Aber Analysten rechnen über die Vorzieheffekte hinaus mit höheren Zahlungsausfällen im Kreditkartengeschäft. Von April bis Juni stieg die Zahl der Konten, bei denen Zahlungen mehr als 30 Tage überfällig waren, auf 4,81 Prozent; dies war der höchste Stand seit 1973.

Der amerikanische Bankenverband vermutet hinter den höheren Ausfällen die drastisch gestiegenen Preise für Energie und Benzin, die hoch verschuldete Haushalte an den Rand ihrer Zahlungskraft trieben. Als Reaktion auf die höheren Preise fielen die privaten Ausgaben in den USA im August um 0,5 Prozent; dies war der höchste Rückgang sei 2001.

Weitere Probleme könnten die Kartenanbieter durch die vom Staat erzwungene Erhöhung der Minimumzahlungen für Kreditkartenkonten bekommen. Bereits 2003 hatte die Regierung verfügt, dass die Kunden mindestens die Gebühren, die Zinsen und ein Prozent der ausstehenden Schulden monatlich zahlen müssen. Die Anbieter haben noch bis Ende dieses Jahres Zeit, die Änderungen umzusetzen. Bislang reichten die von einigen Anbietern geforderten Minimumzahlungen nicht einmal aus, um die Zinsen abzudecken. „Die höheren Rückzahlungsraten werden das Wachstum der Branche eindeutig bremsen“, meint Analyst Christopher Brendler von Legg Mason.



Landesweit steht in den USA jeder Haushalt, der mindestens eine Kreditkarte besitzt, mit über 9 000 Dollar bei den Kreditkartenfirmen in der Kreide. Insgesamt schieben die US-Haushalte Schulden von zehn Bill. Dollar vor sich her, mehr als doppelt so viel wie 1992 (siehe Graphik: „Ein Volk lebt auf Pump“). Bislang profitieren die Verbraucher von den historisch noch immer niedrigen Zinsen. Aber vor kurzem warnte Notenbankchef Alan Greenspan, „dass lange Perioden des sorglosen Umgangs mit Kreditrisiken sich später in ihr Gegenteil verkehren“.

„Es gibt sicherlich gute Gründe, sich um die Verbraucher Sorgen zu machen, aber keinen Grund zur Panik“, meint Neil Abromovage, Kreditkartenanalyst der Deutschen Bank. Er rechnet nicht mit einem Absturz des privaten Konsums. Probleme sieht er dennoch auf die Kreditkartenindustrie zukommen, vor allem auf die Firmen, die sich auf das Massengeschäft mit weniger wohlhabenden Kunden konzentrieren. Neben Citigroup nennt er vor allem Washington Mutual. Im Juni hatte Washington Mutual den Kreditkartenanbieter Providian für 6,5 Mrd. Dollar übernommen. Der Aktienkurs von Washington Mutual fiel bereits von knapp 44 Dollar im Juli auf unter 28 Dollar.

Der Markt für Kreditkarten ist in den Vereinigten Staaten hoch konzentriert. Die Top Ten der Branche kontrollieren knapp 90 Prozent des Marktes. Nach der Übernahme von MBNA für 35 Mrd.Dollar ist die Bank of America Marktführer mit einem Anteil von 20 Prozent. Auch diesen Wert betrachten die Analysten zunehmend mit Misstrauen.



Margen unter Druck

Separiert: In den 80er-Jahren spalteten viele US-Banken ihr Kreditkartengeschäft ab, weil die Töchter dank des Kreditbooms allein schneller wachsen konnten. Doch jetzt drohen die Margen durch neue Gesetze und die immer höhere Verschuldung der Verbraucher unter Druck zu geraten.

Konsolidiert: Nach der Phase der Abspaltungen drehte der Trend. Inzwischen hat der Markt eine rasante Konsolidierung hinter sich. Primus ist die Bank of America mit einem Anteil von 20,2 Prozent. Es folgen JP Morgan Chase, die Citigroup und American Express.

Konzentriert: Nach der jüngsten Übernahmewelle ist mit Capital One nur noch einer der größten zehn Kreditkartenanbieter selbstständig.





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Inflation ist wieder erwacht

 
20.10.05 08:48
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