Ein Eierkarton kann viele Fragen beantworten

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Zick-Zock:

Ein Eierkarton kann viele Fragen beantworten

 
29.03.02 09:30
Ein Eierkarton kann viele Fragen beantworten

Fantasienamen wie "Landeier" machen noch keine Qualität, so die Bonner Verbraucherzentrale - Wie frisch ist das Ei, wie schwer, woher kommt es? Ein genauer Blick auf die Verpackung kann viel verraten

Von Kathrin Becker

Bonn. Ob die Henne zuerst da war, spielt für den Verbraucher kaum eine Rolle: Hauptsache das Ei liegt irgendwann im Laden. Nicht unwichtig dagegen ist, was genau im Einkaufskorb landet: wie frisch das Ei ist, wie groß und wo es herkommt - aus welchem Land, aus welcher Form der Hühnerhaltung? All das zeigt ein Blick auf den Eierkarton.

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Auch Ostereier müssen Richtlinien entsprechen. Foto: ddp
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Im Handel angeboten werden üblicherweise nur Eier der Güteklasse A. Das sind frische Eier mit sauberer, unverletzter Schale, deren Luftkammer an der Ei-Unterseite höchstens sechs Millimeter hoch sein darf.

Wie groß diese Kammer ist, wird stichprobenartig mittels Durchleuchtung getestet. Ganz besonders frisch sind Eier, wenn eine Banderole an der Verpackung sie als Klasse A "extra" ausweist. Dann nämlich dürfen sie nicht älter als neun Tage nach Legedatum beziehungsweise sieben Tage nach Verpackungsdatum sein.

Außer der Güteklasse müssen auch die Gewichtsklasse und das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung angegeben sein. Dabei gilt für das Gewicht die europäische Vorschrift, dass der Buchstabe S Eier unter 53 Gramm bezeichnet, M für solche zwischen 53 und 63 Gramm steht, L die Eier als 63 bis 73 Gramm schwer ausweist und XL als über 73 Gramm schwer.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf den 28. Tag nach dem Legedatum begrenzt, verkauft werden darf ein Ei nur bis zum 21. Tag. Im Küchenschrank halten sich Eier eine Woche, in einer zehn bis 15 Grad kühlen Speisekammer zwei Wochen und im Kühlschrank bis zu vier Wochen.

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Ein genauer Blick auf die Verpackung kann viel verraten Foto: ddp
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Wer wissen will, aus welcher Haltungsform seine Eier kommen, braucht meist nur außen auf die Verpackung zu schauen. "Alternative Haltungsformen sind in der Regel ausgewiesen und wenn nichts drauf steht, kann man davon ausgehen, dass die Eier aus Käfighaltung stammen", sagt Ute Krüger von der Verbraucherzentrale Bonn. Manchmal würden Käfigeier allerdings auch unter Fantasienamen wie Bauerneier oder Landeier angeboten.

Bei der Freilandhaltung stehen jedem Huhn mindestens zehn Quadratmeter Auslauf zur Verfügung. "Allein eine grüne Wiese auf der Eierverpackung macht aber noch keine Freilandhaltung", mahnt Krüger.

Wegen solch laut Bundesverband der Verbraucherzentralen "irreführender Werbung" muss sich seit Anfang des Jahres der Lebensmittelkonzern Rewe vor dem Wiesbadener Landgericht verantworten. Mehr als die mindestens zehn Quadratmeter Auslauf garantiert die Kennzeichnung Freilandhaltung aber nicht.

Bestimmte Futterschriften müssen dagegen eingehalten werden, damit ein Ei als Bio- oder Öko-Ei verkauft werden kann. Für diese rechtlich geschützten Titel müssen die Legehennen mit Futter aus ökologischem Anbau gefüttert werden und dürfen weder vorbeugende Arzneimittel noch leistungsfördernde Antibiotika bekommen.

Außerdem müssen jedem Tier mindestens vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen: Einstreu, Sitzstangen und Tageslicht inklusive. Solche Öko-Eier gebe es nicht nur im Bioladen, sondern unter Handelsmarken wie zum Beispiel Füllhorn, Grünes Land oder Naturkind auch im Supermarkt, sagt Krüger.

Eier aus Bodenhaltung stammen von Hennen, die im Stall gehalten werden mit höchstens sieben Tieren pro Quadratmeter. Bei der Käfighaltung teilen sich drei bis fünf Tiere einen Käfig und haben darin Platz etwa in der Größe eines DIN-A4-Blattes. Nach Angaben der Verbraucher-Zentrale stammen knapp 90 Prozent der deutschen Eier von Hühnern aus Käfighaltung.

Der Aufdruck D/D/D auf dem Eierkarton sichert dem Kunden zu, dass die Eier in Deutschland gelegt wurden und von Legehennen stammen, die in Deutschland geschlüpft und aufgewachsen sind. Auch auf der Eierschale findet sich manchmal ein Aufdruck mit Nationalitätenkennzeichen und einer sechsstelligen Identifikationsnummer, anhand derer jedes einzelne Ei eindeutig bis zur Legefarm zurückverfolgt werden kann.

Eine solche Codierung ist allerdings zur Zeit noch freiwillig und es gibt verschiedene Systeme, weshalb auch auf jeder einzelnen Verpackung erklärt sein muss, wie der Code zu lesen ist, sprich: welche Zahlen bei welchen Ziffern für was stehen. Ab 1. Januar 2004 wird es eine EU-weit einheitliche Pflicht-Codierung geben.

Nach den Statistiken der Markt- und Preisberichtsstelle musste ein Verbraucher in Deutschland im Februar dieses Jahres für ein Ei der Klasse M aus Käfighaltung, zehn Cent bezahlen. Ein vergleichbares Ei aus Bodenhaltung kostete 16,6 Cent eines aus Freilandhaltung 17,4 Cent. Während die Eier aus Käfig- und Bodenhaltung damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Cent teurer geworden sind, kostete ein Freilandei einen Cent weniger als im Februar 2001.



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darkday:

übersehen zack zack?

 
29.03.02 09:32
...
blau.ariva.de/board/thread.m?a=all&showthread=1&nr=110142&1
Zick-Zock:

nein pinkday... warum?

 
29.03.02 10:01
Happy End:

Eiersuche mit gutem Gewissen

 
29.03.02 22:18
Ökoeier sind nicht gesünder, sondern eine Frage der Weltanschauung. Die Verbraucher können sich auf die Kennzeichnung verlassen. Das war nicht immer so  
 
Es gibt wohl niemanden, der sich diese Frage noch nicht gestellt hat: Was war zuerst - das Huhn oder das Ei? Unmöglich zu beantworten? Von wegen. Das Problem wurde bereits vor rund 150 Jahren gelöst: "Erstlich war das Ei erdacht, doch weil kein Huhn gewesen, so hat der Hase es gebracht", schrieb der Dichter Eduard Mörike einst auf ein Osterei.

Dass die Eier vom Osterhasen kommen, wissen Kinder schon lange. Allein den Eltern fehlt der Glaube. Sie sind sicher, dass auch zur Osterzeit die Hühner für die Eier verantwortlich sind. Dabei legen die Eierproduzenten gern selber falsche Fährten. Denn häufig signalisieren idyllische Bilder von Hühnern auf der grünen Wiese zu Unrecht, dass die Eier von Tieren aus artgerechter Haltung stammen, warnt Barbara Bujny, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer sicher gehen möchte, muss auf den Schriftzug "Bodenhaltung", "Freilandhaltung" oder "Öko" auf der Verpackung achten. Fehlen jegliche Angaben zur Haltungsform, kann nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes davon ausgegangen werden, dass die Eier aus Käfighaltung stammen.

Weniger Schwindel als früher

Doch kann man den Angaben auf der Verpackung wirklich trauen? Früher nicht, heute schon, sagen Verbraucherschützer. Lange Zeit wurden Eier von Hennen aus Legebatterien einfach zu teureren Freiland-Eiern umdeklariert. "Viele Jahre lang war das ein Riesenproblem", berichtet Verbraucherschützerin Bujny. Mittlerweile sei die Auszeichnung aber "sehr sicher", was zu einem erheblichen Teil der Verdienst des "Kat" sei. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der Verein für kontrollierte alternative Haltungsformen, in dem sich Eier-Produzenten und Handel zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: die Selbstreinigung der Branche. Denn die Betrügereien drohten, auch die seriösen Unternehmen zu diskreditieren.

Nach "Kat"-Angaben tragen mittlerweile mehr als 95 Prozent aller Eier, die aus Boden- und Freilaufhaltung stammen, das Zeichen des Vereins - ein rundes Siegel mit braunem Huhn und dem Schriftzug "Kontrolliert durch Kat". Der Verein mit Sitz in Bonn prüft parallel zu den staatlichen Lebensmittelaufsichts- und Veterinärämtern, dass die lizensierten Betriebe die Haltungs- und Fütterungsrichtlinien einhalten und die Eier ordungsgemäß ausgezeichnet werden. Dennoch komme es immer noch gelegentlich zu falschen Deklarationen, räumt Kat-Geschäftsführer Caspar von der Crone ein: "Das Risiko, erwischt zu werden, ist für Betrüger aber erheblich größer geworden." Zudem seien die Konsequenzen für den Betrüger erheblich: Wer erwischt werde, verliere das Siegel. Das komme mittlerweile einem Handelsverbot gleich, da fast alle großen Handelsketten das Zertifikat für die Listung voraussetzten, sagt von der Crone.

Der Kat hat ein System eingeführt, mit dessen Hilfe Verbraucher die Herkunft eines jeden Eis ermitteln können. Ein kleiner Aufdruck auf der Schale gibt Auskunft über die Herkunft. Die erste Stelle des Zahlencodes steht für die Haltungsform. Die Skala reicht von 0 für Öko- bis 5 für Batteriehaltung. Eine 1 kennzeichnet Freiland-, eine 3 Bodenhaltung. Die zweite Ziffer bezeichnet das Herkunftsland (die 2 steht für Deutschland), die dritte Zahl nennt den Betrieb.

Freilandeier deutlich teurer

Dass ein Ei von "glücklichen" Hühnern aus Öko- oder Freilandhaltung stammt, bedeutet aber nicht, dass es automatisch gesünder ist. Ob das Ei vom Biohof oder aus der Legebatterie stammt, mache qualitativ keinen Unterschied, sagt Angelika Bläschke vom Referat Gesundheitlicher Verbraucherschutz der Berliner Senatsverwaltung. Aber: "Wer die für Tier und Umwelt schonend erzeugten Eier kauft, kauft eine Weltanschauung." Und lässt sich das auch etwas kosten: Für Eier aus Freilandhaltung muss man wegen der aufwändigeren Haltung im Durchschnitt etwa 70 Prozent mehr als für Käfigeier ausgeben.

Rückstände von Antibiotika seien in allen Eiern streng verboten, sagt Bläschke. Das gelte auch für Importe aus dem Ausland, die die gleichen Qualitätkriterien erfüllen müssten wie einheimische Erzeuger. Bleibt das Problem der Salmonellen, das es bei allen Haltungsformen gebe, so Bläschke. Wer einige Vorsichtsregeln beachte, könne aber die Gefahr, sich mit den Bakterien zu infizieren, minimieren. Ihr Tipp: Eier ab einer Woche nach Legedatum im Kühlschrank lagern.

Barbara Bujny sieht auch in den industriell gefärbten Eiern keine Gesundheitsgefahr. Zwar seien in den Farben zahlreiche Zusatzstoffe ("E's") enthalten, diese seien aber harmlos. Ihre Kollegin Angelika Michel-Drees vom Bundesverband der Verbraucherzentralen empfiehlt dennoch, die Eier mit natürlichen Materialien selbst zu färben. Mit einer Speckschwarte eingerieben lasse sich der schöne Glanz der Industrie-Eier auch natürlich erzeugen.

Insgesamt verzehren die Deutschen in den Ostermonaten März und April rund eine Milliarde Eier. Reichlich Arbeit für den Osterhasen.  
Schnorrer:

Scheiß-Öko-Geschwafel. Wer sich mit Hühnern

 
29.03.02 22:59
wirklich auskennt, weiß, daß die modernen Legebatterien die artgerechteste Haltung darstellen. Von wegen Freilandhaltung: diese Mistviecher gehen erst raus, wenn die Außentemperatur über 36 Grad hat. Und wenn man mehr als 8 Stück auf einem Haufen hat, hacken sie sich zu Tode. Aber das will ja keiner wissen.

Der Ökobauer hat den größten Streß damit, diese Dinge an die Presse so zu verkaufen, wie es der Wollpulli-Konsument hören will. Oder er ist wirklich ein Freilandhalter ... aber dann muß er täglich zerhackte Hühner entsorgen. Auch kein Geschäft.
taos:

Und die besten und frischesten Eier

 
29.03.02 23:21
gibt es bei ALDI. Die Eier sind total billig und der Umsatz ist riesig. Alte Eier gibt es da nach.

Ach noch was. Wer Käfig Eier kauft, ist noch nie betrogen worden.

Taos
Happy End:

Ei ei ei

 
06.05.02 16:09
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