Eichel - Schröders wunder Punkt:


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Anarch:

Eichel - Schröders wunder Punkt:

 
30.08.02 10:59

EU bereitet Frühwarnung wegen Eichels Defizit vor


Berlin/Brüssel – In der Brüsseler EU-Kommission wird offenbar doch eine offizielle Frühwarnung gegen Deutschland wegen der Überschreitung der zulässigen Defizitgrenze 2002 vorbereitet. Das wird in Kreisen zuständiger Beamten bestätigt.

Laut Euro-Stabilitätspakt darf das Defizit aller öffentlichen Haushalte eines Mitgliedslandes die Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes nicht überschreiten. Finanzminister Eichel hatte zuletzt erklärt, dass Deutschland in diesem Jahr knapp einer Defizit-Verwarnung der EU-Kommission entgehen werde. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung dagegen hält eine Überschreitung inzwischen für durchaus möglich. Grund seien geschrumpfte Steuereinnahmen, dauerhafte höhere Kosten der Arbeitslosigkeit und das schwache Wirtschaftswachstum. Die Regierung werde es zudem schwer haben, wie zugesagt bis 2004 einen nahezu ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, so die Experten.

In Brüssel verlautet weiter, dass eine offizielle Frühwarnung auf keinen Fall vor der Bundestagswahl am 22. September ausgesprochen werde. Die Frühwarnung bedeutet den ersten Schritt einer Sanktions-Prozedur, an deren Ende für Deutschland erhebliche Geldbußen stehen können.
chreil:

Ist die Überschrift Absicht??! =) o.T.

 
30.08.02 11:02
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Anarch:

Gnadenfrist für Wahlkämpfer?

 
30.08.02 11:18


"In Brüssel verlautet weiter, dass eine offizielle Frühwarnung auf keinen Fall vor der Bundestagswahl am 22. September ausgesprochen werde."

Man kann nur hoffen, daß sie sogleich am 23. September ausgesprochen wird. Damit man sie noch zuordnen kann.



@chreil: Wie meinst Du das?
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anarch.:

Schwarzer Tag für Eichel

 
13.11.02 10:03
Schwarzer Tag für Eichel

Auf Finanzminister Hans Eichel rollt eine Welle von Horrormeldungen zu: Das Gutachten des Sachverständigenrates, die Defizit-Prognose der EU und dann noch die Steuerschätzung. Außerdem muss er sich noch mit dem Vorwurf herumschlagen, gelogen zu haben.

 

Berlin - Um diesen Tag ist Hans Eichel nicht zu beneiden. Um 11.30 Uhr eröffnet der Sachverständigenrat, die so genannten "Fünf Weisen" das Feuer auf die Finanzpolitik der Bundesregierung. Nur eine Stunde später wird EU-Kommissar Pedro Solbes voraussichtlich offiziell bekannt geben, dass Deutschland das Defizit-Kriterium von drei Prozent Neuverschuldung massiv verfehlt. Um 13 Uhr werden dann in Dessau Fachleute von Bund, Ländern und Gemeinde verkünden, wie hoch die Steuerausfälle in diesem Jahr ihrer Meinung nach sein werden.
Ersten Berichten und Andeutungen zufolge birgt jeder dieser Termine Sprengkraft für den Finanzminister. Wie die `Frankfurter Rundschau" berichtete, sehen die Sachverständigen das Defizit in diesem Jahr bei 3,7 Prozent. Sollte dies auch die Prognose der EU-Statistiker sei, muss Kommissar Solbes förmliches Verfahren einleiten, an dessen Ende eine Milliardenstrafe stehen könnte. Bei der Steuerschätzung rechnet Eichel bisher noch mit Ausfällen von 16 Milliarden Euro, von denen etwa 7 Milliarden auf den Bund entfielen. In diesem Rahmen hat die Koalition durch Einsparpakete inzwischen Vorsorge getroffen. Kommt es schlimmer, müssen aber erneut Haushaltslöcher gestopft werden.

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Mützenmacher:

Schwarze Eichel von Schröder

 
13.11.02 10:18
;-)
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ruhrpottzocker:

Anarch: Arivas wunder Punkt beim Filtern !

 
13.11.02 10:18
Eichel - Schröders wunder Punkt: 849871
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Badener:

@RPZ Du bist hier der oberste

 
13.11.02 10:22
Filterwächter stimmt's?
;-)
Aber ich glaube sie werden es nie begreifen.

Grüßle
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Trader:

ohne Worte

 
13.11.02 10:26
Eichel - Schröders wunder Punkt: 849878
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ruhrpottzocker:

Es ist wie an einer Ampel !

 
13.11.02 10:28

Schon mal beobachtet ?

Es wird grün. Was tut sich ? Nichts ! Nach und nach fährt einer nach dem anderen langsam an. Es entstehen große Lücken. Statt 15 bis 20 Autos schaffen es nur 5 oder 6 bei grün.

Ich habe lange überlegt, wo hier der Grund liegt.

Dann habe ich es gesehen. Es gibt welche, die schlagen beim Umspringen der Ampel auf grün in ihrem Buch erst einmal nach, was die Farbe grün überhaupt bedeutet, so , als hätten sie sie noch nie gesehen !

Eichel - Schröders wunder Punkt: 849882
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Badener:

Schon oft...

 
13.11.02 10:57
ich könnte mich jedesmal ärgern.
Oh, Grüne Ampel... hmmm, na dann trete ich doch die Kupplung...
und lege den 1. Gang ein... und fahre gemütlich los...

In der Formel 1 fahren auch alle gleichzeitig los :-)

Grüßle
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anarch.:

Narrhallamarsch!

 
13.11.02 10:57

Mit Spannung wird erwartet, wie sich Eichel selbst aus der Flut der Horrormeldungen rettet. Er will sich nach der Steuerschätzung in Berlin zu Wort melden.
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anarch.:

... :o))) REGIEREN MUß SPAß MACHEN!

 
13.11.02 11:14
STEUERAUSFÄLLE

Die Wetten beginnen bei sieben Milliarden

Während die Steuerexperten noch rechnen, spekulieren die Politiker fleißig über Hans Eichels nächstes Milliardenloch. Die Finanzexpertin der Grünen glaubt, dass dem Finanzminister sieben Milliarden Euro fehlen werden, andere halten das für optimistisch.

 

Eichel - Schröders wunder Punkt: 849975
SPD-Optimisten Eichel, Müntefering: Wenn etwas wächst in Deutschland, dann vor allem die Defizite öffentlicher Haushalte


Berlin - Christine Scheel nannte die Zahl im Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin. Allerdings sagte sie, die genaue Größe des Haushaltsloches werde erst nach Vorlage der Steuerschätzung feststehen. Der Arbeitskreis Steuerschätzung ist am Morgen in Dessau zu seiner zweitägigen Herbstsitzung zusammen gekommen, die Ergebnisse stehen am Mittwoch fest.
Als sicher gilt derzeit nur, dass die Experten von Bund, Ländern und Gemeinden, der Bundesbank und des Statistischen Bundesamtes ihre Mai-Prognose um mehrere Milliarden nach unten korrigieren werden. Finanzminister Hans Eichel will dann Ende der Woche seinen Nachtragshaushalt vorlegen, der am 20. November vom Kabinett beschlossen werden soll.

Derweil kursieren verschiedene andere Schätzungen, viele fallen höher aus als die Scheels. So berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf "Eichels Steuerexperten", dass der Bund in diesem Jahr 9,2 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen werde, als im Haushalt eingeplant. Hinzu kämen weitere zwei Milliarden Euro, die sich aus unerwartet hohen Kosten bei der Bundesanstalt für Arbeit ergäben.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters summiert sich der zusätzliche Finanzbedarf von Bund, Ländern und Gemeinden insgesamt auf 15,4 Milliarden Euro. Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz spekulierte gar, dass die Summe leicht 20 Milliarden Euro erreichen könne.

Am Dienstagabend kündigte Eichel vor der SPD-Bundestagsfraktion an, dass Deutschland im laufenden Jahr mit 3,7 Prozent die Drei-Prozent-Defizitgrenze der EU deutlich überschreiten werde. 2003 werde er unterhalb von 3,0 Prozent bleiben.

Die EU-Kommission wird am Mittwoch in Brüssel mit ihrer Herbst-Konjunkturprognose erstmals förmlich ein überhöhtes Haushaltsdefizit für Deutschland im laufenden Jahr belegen. Es ist möglich, dass Brüssel auch für das kommende Jahr einen Wert von über drei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt und damit eine erneute Verletzung des Stabilitätspaktes annimmt. Bei den Diskussionen der Finanzminister des Eurolandes in der vergangenen Woche war von 3,2 Prozent für das nächste Jahr die Rede gewesen. Dabei sei jedoch nicht das Sparprogramm der Berliner Koalitionsvereinbarung berücksichtigt worden.

Das erwartete Verfahren gegen Deutschland dürfte wohl noch nicht am Mittwoch, sondern erst später im laufenden Monat von der EU- Kommission eingeleitet werden.

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anarch.:

Sauber GERD, Super EICHEL!

 
13.11.02 12:02
Wirtschaftsweise sehen keine Erholung - Wachstumsaussichten äußerst schlecht

13. Nov 11:47, ergänzt 11:50


Die fünf Wirtschaftsweisen haben in ihrem Gutachten einen sehr pessimistischen Konjunkturausblick gegeben. Im kommenden Jahr rechnen die Experten mit einem Wachstum von «allenfalls einem Prozent.»



Konjunktur-Prognosen
Deutschland verstößt auch 2003 gegen Stabilitätspakt

Belgiens Finanzminister fordert Verfahren gegen Deutschland


Auch die fünf Wirtschaftsweisen sehen ihren am Mittwoch vorgestellten Gutachten keine deutliche Konjunkturerholung im kommenden Jahr. In diesem Jahr werde die Wirtschaft in Deutschland nur um 0,2 Prozent wachsen, hieß es im am Mittwoch veröffentlichten Jahresgutachten des Sachverständigenrats.

Für das kommende Jahr prognostizieren die Experten ein Wachstum von «allenfalls einem Prozent.» Die Bundesregierung hatte ihre Schätzung jüngst auf 0,5 Prozent in diesem und 1,5 Prozent im nächsten Jahr korrigiert. Die sechs führenden Wirtschaftsforschungs-Institute erwarten laut ihrem Herbstgutachten 0,4 Prozent Wachstum in diesem Jahr und 1,4 Prozent im kommenden Jahr.

Eine Trendwende am Arbeitsmarkt sei nicht in Sicht. Vor allem die Lage im Osten sei weiterhin kritisch, heißt es in dem Gutachten. Die Experten gehen zudem davon aus, das Deutschland auch im kommenden Jahr die Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschreiten wird. (nz)
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anarch.:

Rote Karte für Schröder und Eichel

 
13.11.02 12:52
JAHRESGUTACHTEN DER WIRTSCHAFTSWEISEN

Rote Karte für Schröder und Eichel

Die so genannten Wirtschaftsweisen haben der Bundesregierung in ihrem Jahresgutachten eine schallende Ohrfeige gegeben. Die wirtschaftliche Misere sei weitgehend hausgemacht, Reformvorhaben wie das Hartz-Konzept halten die Experten für unzureichend.

 
Eichel - Schröders wunder Punkt: 850155
Ohrfeige: Der Vorsitzende des Sachverständigenrates, Wolfgang Wiegard, überreicht Bundeskanzler Gerhard Schröder das Gutachten.


Berlin - Der Sachverständigenrat hat in seinem Jahresgutachten zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Haushalts- und Finanzpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die öffentlichen Haushalte seien in diesem Jahr "aus dem Ruder" gelaufen, heißt es in dem Jahresgutachten 2002/2003, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Der Sachverständigenrat gibt der Politik die Hauptschuld an der konjunkturellen Schwäche und hat ein umfassendes Reformprogramm zur Stärkung der Wachstumskräfte vorgelegt. "Die unzureichende Wachstumsdynamik in Deutschland ist weniger ein konjunkturelles Phänomen, sie ist vor allem strukturell bedingt", heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Gutachten der so genannten Fünf Weisen.

Ursachen seien die unzureichenden Rahmenbedingungen auf den verschiedenen Märkten, wie etwa dem Arbeitsmarkt, im System der sozialen Sicherung und dem Steuersystem sowie in falschen Weichenstellungen nach der deutschen Wiedervereinigung.

Rat legt 20-Punkte-Programm vor

Die Weisen legten ein 20 Punkte umfassendes Reformkonzept vor, in dessen Zentrum die Reform des Arbeitsmarktes steht. Darin geht es um mehr Flexibilität, eine Senkung der "Anspruchslöhne" und einen Ausbau des Niedriglohnbereichs. Die Vorschläge der Hartz-Kommission reichten zur Reform des Arbeitsmarktes nicht aus. Auch eine grundlegende Reform der Sozialsysteme mahnen die Wirtschaftsweisen an.

Der Rat sagt in seinem Gutachten für Deutschland in diesem Jahr nur 0,2 Prozent und für 2003 ein Prozent Wachstum voraus. Am Arbeitsmarkt erwartet der Rat 2003 einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahl um im Jahresdurchschnitt 110.000 Personen auf 4,17 Millionen Menschen. Im Durchschnitt 2002 werde es 4,06 Millionen Arbeitslose geben.


Regierung hält eigene Prognose aufrecht
   
In einer Pressemitteilung reagierte das Finanzministerium auf das Jahresgutachten des Sachverständigenrates. Das Eichel-Ressort hält an seiner Wachstumsprognose von 0,5 Prozent in diesem und etwa 1,5 Prozent im nächsten Jahr fest.

"Wir stehen vor einer großen Herausforderung für die Finanzpolitik", hieß es in einer Pressemitteilung. An der Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung führe kein Weg vorbei. Sie sei unabdingbar, um das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts im Jahr 2006 zu erreichen.

Von dem Vorwurf der Wirtschaftsweisen, die schlechte konjunkturelle Lage sei im Wesentlichen hausgemacht, zeigte sich Eichels Ministerium unbeeindruckt. Schuld an der prekären Lage sei vor allem die Schwäche der Weltwirtschaft, hieß es in der Pressemitteilung. Zwar erhole sich die Weltwirtschaft von einer vorangegangen Rezession. Im Verlauf des Jahres habe sich die Dynamik der Aufschwungbewegung jedoch nicht im erwarteten Ausmaß fortgesetzt: "Auch in Deutschland ist dieser Effekt deutlich zu spüren."

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Gerds Luftbuchungsminister

 
03.12.02 16:25

Das Zahlenwerk des Luftbuchungsministers

Von Michael Kröger

Der Bundeshaushalt für 2002 geriet für Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) praktisch zum Offenbarungseid. Vieles spricht dafür, dass auch die Planung für 2003 nicht das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben steht.



Die Entschuldigung leiert Bundesfinanzminister Hans Eichel in den vergangenen Monaten beinahe nach Art einer Gebetsmühle herunter: Die unerwartet schlechte Konjunkturlage, zusätzlich beschwert durch die schleppende Weltkonjunktur, Steuerausfälle und Mehrausgaben wegen der hohen Zahl der Arbeitslosen und die große Flutkatastrophe des vergangenen Sommers hätten tiefe Löcher in die Kassen gerissen. Eine höhere Neuverschuldung sei also nicht zu vermeiden, gleichsam höhere Gewalt.
Mit dieser Rechtfertigung wird Eichel am heutigen Dienstag auch den Bundestag zu überzeugen versuchen, wenn es gilt, eine Mehrheit für den Haushalt 2003 und den gleichzeitig eingebrachten Nachtragshaushalt 2002 zu gewinnen. Die Opposition wetzt bereits die Messer, doch auch in den eigenen Reihen kommen inzwischen Zweifel auf, ob der oberste Kassenwart der Republik nicht früher hätte gegensteuern müssen.

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Oberstudienrat Eichel und die auf Kante genähten

 
04.12.02 07:51

Im Eimer

mas. Der auf Kante genähte Haushalt ist gerissen. Die Konjunktur läßt die Einnahmen einbrechen, die Arbeitslosigkeit schlägt sich in höheren Ausgaben nieder. Die Folgen sind gravierend: Die Oberlatte des Stabilitätspakts wird gerissen, die Neuverschuldung ist entgegen der Verfassungsnorm größer als die Investitionssumme, und um einer Wiederholung vorzubeugen, sind entweder Steuererhöhungen oder Ausgabeneinschnitte nicht zu vermeiden. Finanzminister Eichel präsentierte sich in der Haushaltsdebatte als Wachstumsopfer. Er ließ im Bundestag jede Menge Zahlen sprechen, argumentierte mit Zinsquoten, Ausgabenanteilen und Subventionen. Alles sinke, so viel Konsolidierung habe es nie gegeben. Dummerweise sei das Wachstum eingebrochen, als man erst die Hälfte des Weges geschafft habe. Die Opposition erwiderte so, wie man es erwarten konnte: mit dem Vorwurf, vor der Wahl mit der Wahrheit hinter dem Berg gehalten zu haben - und mit den geplanten Steuererhöhungen die Rezession zu verschärfen.

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anarch.:

Ende einer deutschen Beamtenkarriere?

 
06.06.03 16:22

HAUSHALTSKRISE

Wie Schröder Eichel demontiert

Von Markus Deggerich

Seine Rente ist glücklicherweise sicher, denn bald schon könnte Finanzminister Hans Eichel im Streit um die Haushaltskonsolidierung aufs politische Altenteil geschoben werden. Besonderer Knackpunkt: die Belastung der Rentner. In der SPD-Fraktion wird nach Informationen von SPIEGEL ONLINE bereits über eine Kabinettsumbildung spekuliert.

 
Berlin - Im Bemühen um die Aufstellung eines Haushalts für 2004 drohe "ein völlige Demontage des Finanzministers", wie ein SPD-Mitglied des Haushaltsausschusses am Freitag gegenüber SPIEGEL ONLINE erklärte. Die Stimmung im Kabinett sei miserabel: "Die arbeiten nicht mehr zusammen." Bundeskanzler Gerhard Schröder habe jegliches Interesse an einem nachhaltigen Haushalt verloren, der sowohl Verfassungsvorgaben als auch die EU-Kriterien erfülle. Damit ruiniere er endgültig Eichels Ruf als Kassenchef. "So wie die Haushaltsverhandlungen gerade aussehen, läuft das auf einen Rücktritt von Hans Eichel hinaus", sagte ein Fraktionsmitglied am Freitag gegenüber SPIEGEL ONLINE.

Als Nachfolger seien bereits Schröders Allzweckwaffen im Gespräch: Entweder Kanzleramtsminister Walter Steinmeier oder der ehemalige Fraktionschef und aktuelle Verteidigungsminister Peter Struck, der als Abgeordneter acht Jahre lang im Haushaltsausschuss arbeitete. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz könnte dann ins Verteidigungsministerium weggelobt werden.

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anarch.:

usw.

 
30.06.03 11:02


Verfassungswidriger Haushaltsentwurf - Regierung zum Rücktritt aufgefordert

NRW-CDU-Chef Rüttgers hat den Rücktritt der Regierung verlangt. Der Union empfiehlt er eine Verfassungsklage. Auch Unionsfraktionsvize Merz wirft Schröder «unseriöse Finanzpolitik» vor.


Führende Vertreter der Union haben heftige Kritik an den Steuerplänen der Regierung geübt. Der nordrhein-westfälische CDU-Chef Jürgen Rüttgers forderte das Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Rücktritt auf.

«Wenn ein Kanzler nach zwei Tagen Klausur vor das deutsche Volk tritt und sagt, er will die Steuerreform vorziehen, weiß aber nicht, wie er es bezahlt(...), dann haben wir es mit einer Regierung zu tun, die einräumt, dass sie am Ende ist», sagte Rüttgers der «Kölnischen Rundschau». «Das Beste wäre, die Regierung würde abtreten.»

Die Absicht der Regierung, zur Gegenfinanzierung der Steuerreform neue Schulden aufzunehmen, verstößt laut Rüttgers gegen das Grundgesetz. Er riet der Union deshalb zu einer Verfassungsklage.



Merz: Unseriöse Finanzpolitik

Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz warf der Regierung wegen der geplanten Kreditaufnahme zur Gegenfinanzierung der Steuerreform unseriöse Finanzpolitik vor. Auch viele Bundesländer und Kommunen seien der Meinung, dass dies nicht gehe, sagte Merz im Deutschlandfunk. Unter solchen «kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen» hätte Deutschland noch 30 Jahre zu leiden.

Merz betonte die Bereitschaft von CDU und CSU, mit der Regierung zu beraten. Die Union werde aber «solide» bleiben und eine Mehrverschuldung keineswegs mittragen. Es sei daher mit «sehr, sehr schwierigen Verhandlungen» zu rechnen.



Koch: Unrealistische Wachstumsprognosen

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hielt Finanzminister Hans Eichel vor, auf unrealistischen Wachstumserwartungen zu beharren. Selbst ohne ein Vorziehen der Steuerreform hätte die Regierung schon wesentlich mehr Schulden machen müssen als geplant, kritisierte er im ZDF.

Auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff sagte in der «Neuen Presse», Schröders Milliardengeschenk täusche nicht darüber hinweg, dass er keinen verfassungsgemäßen Haushalt vorlegen könne. (nz)


Netzzeitung, 30.06.2003
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