Ausgabe Nr. 36, 07.09.2002
Allgemeiner Marktüberblick
der erneute Schwächefall am Dienstag ist ernst zu nehmen, aber Bestandteil der Bodenbildung. Die Mehrzahl der Kommentatoren tippen auf weiter fallende Kurse. Sämtliche technischen und fundamentalen "Konstellationen" habe ich Ihnen letzthin in diesen Briefen an die Hand gegeben. Sie sprechen dagegen. Besonders der Sachverhalt im letzten Brief. Einen weiteren interessanten Ansatz bietet der S&P 500 in seinem langfristigen Vergleich, siehe "Wall Street". Ein neuer Tiefststand für alle Märkte läßt sich demnach nur dann und für sehr kurze Zeit voraussagen, wenn es zu einer militärischen Eskalation im und um den Irak kommt. Diese Möglichkeit und Gefahr besteht seit Herbst letzten Jahres. Jeder Börsianer muß dies einfach im Hinterkopf behalten. Aber:
Die Spekulationen über die weltweit einzige Konjunkturlokomotive (USA) greifen zu kurz. Sie lassen sich an dem Verbrauchervertrauen ebenso wenig festmachen, wie an anderen Stimmungsindikatoren. Es ist erstaunlich, in welchem Umfang sich sogar für gewöhnlich sachkundige Analysten daran beteiligen, wenn sie den Europäern ein größeres Potential einräumen. Zum Stand der Diskussion:
Die USA stehen mit 284 Mio Menschen für rund ein Viertel der Weltleistung. Die Euro-Zone bringt es mit 304 Mio Menschen (jetzige Größe) auf rund 14 %. Japan schafft mit 128 Mio noch 9,7 %. Ein Amerikaner leistet also so viel wie 1,7 Europäer und übrigens 1,4 Deutsche. Um eine Lok.-Funktion zu erreichen, müßte Europa gut 2,5- bis 3-mal schneller wachsen als die Amerikaner. Es ist also völlig schleierhaft, wie man den Europäern aus dieser Sicht ein größeres Potential zutrauen sollte. Leider hängen wir mithin am Konjunkturtropf der Amis. Dieser stellt sich objektiv so dar:
Die US-Konjunkturwende steht jetzt im 3. Quartal. Nach allen ökonomischen Modellen/Theorien sind 5 Quartale erforderlich, bis die monetären Vorgaben güterwirtschaftlich wirken. Beim Bremsmanöver 1999/2000 waren es exakt 5 Quartale, gerechnet von der ersten Prime-Rate-Erhöhung bis zur Spitze im 3. Quartal 2000. Das "Umschalten" begann Ende 2000 und ab dem 3. Quartal 2001 wuchs die US-Wirtschaft wieder (+ 2,7 % /+ 5,6 % /+ 1,1 %). Bereinigt um die Basiseffekte (wegen New York) liegt die Jahresrate für die Amerikaner noch immer bei gut 2,8 % mit Tendenz in Richtung 3 %.
Die amerikanische Börse hat den mittleren Trendkanal knapp erreicht. Das ist derjenige, der von 1982 bis 1995 gegolten hat und dann (ab 1995) in die Übertreibungsblase startete. Das wird am besten im breitesten Index, dem S&P 500, sichtbar. Der Dow Jones hat noch ein Restrisiko von ca. 10 %. Der Nasdaq ein noch größeres und ist deshalb am stärksten gefährdet. Wie dies im historischen Vergleich funktioniert, zeige ich Ihnen demnächst an dieser Stelle. Wichtig ist jetzt der S&P 500, siehe unter "Wall Street".
Das Fazit für Sie: Wir befinden uns weiterhin in der Übergangsphase von einer Konjunktur-Baisse in eine Konjunktur-Hausse, aber mit dem Handicap einer noch nicht bereinigten Börsenblase in einem Spezialsegment, nämlich TMT. Das erschwert die Stabilisierung entscheidend, kann sie aber nicht verhindern. In dieser Lage ist zwischen beiden Marktsegmenten weiterhin und extrem zu unterscheiden: Dem Basistrend zum einen und den Restrisiken der Blase zum anderen.
Die DEUTSCHE BÖRSE ...
... benötigt noch gut 15 %, um aus der technischen Falle herauszukommen. Ich habe Ihnen dies schon im Juni erläutert. Es geht um die 200-Tage-Linien, die ganz entscheidend sind, sowohl für den DAX als auch für jede einzelne Aktie. Welche Bedingungen gibt es dafür?
Der Ausbruch kann nur dann gelingen, wenn der gesamte DAX schnell und kräftig anzieht. Also bis etwa 4.000 und kürzerfristig. Andernfalls neigen die 200-Tage-Linien aller Titel mehr oder minder zur Schwäche und wirken wie eine Art Deckel auf den Kursen. Das dürfte die Erholung deutlich verzögern, wie ich einräume.
Kann der Wahlausgang etwas bewirken? Ich meine nein. Eine bürgerliche Regierung würde es jedoch begünstigen, eine rot-grüne Regierung führt ins Abseits. Dann hilft nur die Amerika-Tendenz. Ein zeitweises und weiteres Handicap besteht darin:
Die Rückstufung der Gewinnschätzungen beginnt. Ich hatte Sie vor 8 Tagen noch darauf vorbereitet, inzwischen kursieren die verschiedenen Varianten. Überschlägig geschätzt: Ich rechne mit einer Reduzierung der Gewinnschätzungen um 15 - 20 % für die 30 DAX-Aktien und über 20 % für alle Titel im MDAX. Die Begründung der Analysten wird so lauten: Zuviele Firmen gehen von einer stabilen Konjunkturerholung aus. Mit der Vorlage dieser Zahlen unter Einbeziehung der 9-Monatszahlen rechne ich demnächst.
Das ergibt eine "obskure" Lage. Was ist volkswirtschaftlich wichtiger, so müßte man fragen, wenn man die Zahlen demnächst erläutert erhält. Das besonders krasse Beispiel: THYSSENKRUPP (750 000) ist Old Economy, beschäftigt aber 70.000 Menschen. Börsenwert nur 6,8 Mrd E. SAP (716 460) ist New Economy, beschäftigt weniger als 10.000 Menschen und hat einen Börsenwert von 24,2 Mrd E. In der Bewertung beider Titel drückt sich das Gewicht für die DAX-Schätzungen ganz anders aus, womit klar ist: Der DAX-Gewinn ist nicht gleich der tatsächlichen Gewinnlage deutscher Unternehmen in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung.
Die Diskussionen um die Versicherungsverluste nehme ich erneut zum Anlaß, dies kritisch zu überprüfen. Mit Riesenschlagzeilen wurde auf die ebenso riesigen "Verluste" von ALLIANZ (840 400) und MÜNCHENER RÜCK u. a. hingewiesen und ein Szenario dargestellt, welches apokalyptisch klang. Rechnen Sie selbst:
MÜNCHENER RÜCK mußte 1,5 Mrd E. auf Wertpapierbestände abschreiben. Abschreibungen sind keine Ausgaben bzw. realisierten Verluste. Es sind Buchverluste. Nach dem Niederstwertprinzip ist dies zwingend vorgeschrieben. Steigen die Aktienkurse wieder, so entstehen automatisch stille Reserven. Werden sie später realisiert, sind es a. o. Erträge oder bleiben stille Reserven. In Prozent der Kapitalanlagen sind es nur 4,5 %. Was steckt in diesen Wertpapieranlagen? Zu 80 % Blue-Chip-Aktien der ersten Güteklasse. Dafür läuft das Versicherungsgeschäft glänzend. Der weltgrößte Rückversicherer erwartet nun 10 % Prämienplus auf 40 Mrd E. statt 39 Mrd E. und meldet + 20 % auf 20,4 Mrd E. per 30.6., wobei die Rückversicherung sogar 30 % erreichte. Zum 1. Juli sind die Prämien erneut um 30 % angehoben worden, was sich erst in 2003 auswirken wird. Gleichzeitig wird die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) unter 100 % sinken. Sie lag wegen der New Yorker Schieflage von AMERICAN RE dort bei 133 %. Daraus resultiert das Urteil, welches ich vor 8 Tagen an dieser Stelle formuliert hatte: Diese Aktie ist ein Kauf, aber bei hoher Volatilität, in der Schwankungszone 160/180 E.
Die Nr. 2, SWISS RE, wird genauso falsch beurteilt. Ich komme deshalb an dieser Stelle darauf zurück. Die Zürcher müssen 917 Mio Fr. in gleicher Form abschreiben, legen aber im normalen Geschäft ebenso deutlich zu. "Rückkehr auf den Erfolgspfad", nennt es der Verwaltungsrat. SWISS RE rechnet ebenfalls mit + 10 % nach + 16 % im 1. Halbjahr auf 13,8 Mrd Fr. Prämie. In der Sachversicherung verminderte sich die Combined Ratio bereits auf 104 % und in der Lebensrückversicherung stieg das operative Ergebnis um 34 % auf 871 Mio Fr.
Die beiden größten Rückversicherer der Welt zeigen die gleiche Tendenz und gleiche Qualität vor gleichem Hintergrund. Ich halte dies für aussagefähig. Zur Bewertung: Wer ist preiswerter?
MÜNCHENER RÜCK (WKN (843 002) - 172 E.) erwartet im nächsten Jahr eine Prämie von 43,35 Mrd E. und hat einen Börsenwert von 31,7 Mrd E. Das sind 73 %. Im Verhältnis zur gesamten Konkurrenz die niedrigste Bewertung, wenn man zusätzlich berücksichtigt, daß die stillen Reserven im Beteiligungsportfolio noch annähernd 6 - 7 Mrd E. umfassen (nicht zu verwechseln mit Tageswert).
SWISS RE (Valoren-Nr. 1233237 - 102 Fr.) hat einen Börsenwert von 34 Mrd E. für eine Bruttoprämie in etwa der gleichen Größenordnung. Sie ist damit teurer. Das gilt auch für den KGV-Vergleich von 14 zu 17 für die Schätzungen des kommenden Jahres.
Wie heißt die Konsequenz? MÜNCHENER RÜCK ist die Nr. 1, SWISS RE enthält ein Restrisiko um 10 - 15 %, aber beide enthalten ein Langfristpotential von deutlich über 30 - 50 %, allerdings per 2003/2004.
Ich spanne diesen Rahmen ausdrücklich weiter, nämlich über ganz Europa, weil die Analysten dies ebenfalls tun. In keinen Bilanzen hinterließ die Baisse der vergangenen 2 1/2 Jahre so eindeutige Spuren, wie in denen der Versicherungen. Sie sind geradezu das Spiegelbild der ganzen Baisse. Das gilt für Italien, Frankreich, Spanien, Niederlande und sogar England. Was läßt sich daraus für Sie ableiten?
Der D.J. Stoxx Insurance-Index zeigt die Lage am besten. 66 % Kursverlust für eine ganze Branche, die gewöhnlich zu den solidesten zählt. Von Unsolidität kann keine Rede mehr sein. Die Baisse, die übrigens aus der Sicht der Elliott-Wave-Theoretiker besonders interessant erscheint, umfaßt fünf Phasen, die ich markiert habe. Erkenntnis:
Keine Branche hat die Marktbaisse so unmittelbar zu spüren bekommen, obwohl das Stammgeschäft glänzend läuft. Spitz formuliert: Die Versicherer haben sich kräftig verspekuliert. Niemand nennt allerdings Einzelheiten, wie die Schieflagen entstanden sind. Da sie in der Regel den Aufsichtsbehörden unterliegen, sind höchst riskante Positionen eher die Seltenheit, wenn auch nicht auszuschließen. Umgekehrt heißt das nach den durchweg erheblichen Abschreibungen auf Wertpapiere:
Eine Marktwende wird sich in keiner Branche so dramatisch ins Gegenteil und damit positiv darstellen, wie in den Versicherungsaktien. Das hat es in allen Phasen auch schon früher gegeben. Hauptprofiteur war damals die ALLIANZ als der größte europäische "Aktienbesitzer", wie Sie sich vielleicht noch erinnern.
Auf einen oder auf alle setzen? Alle genannten sind in der gleichen Lage, lediglich der Hebel ist unterschiedlich. Eine breite Streuung bringt die größere Sicherheit. Eine Konzentration auf 2 oder 3 Titel enthält in der Regel das größere Potential, aber auch ein größeres Risiko gegen mögliche, nicht bekannte Restrisiken. Ich fasse dennoch zusammen:
* In Deutschland sind ALLIANZ und MÜNCHENER RÜCK ein "Muß". AXA COLONIA (841 000), HANNOVER RÜCK (840 220) und AMB GENERALI (840 002) ein "Kann", wie in der AB beschrieben.
* In der Schweiz sind RENTENANSTALT und BÂLOISE (853 020) ein "Muß", ZURICH FINANCIAL SERVICES (579 919) noch ein "Kann", aber demnächst wahrscheinlich ein "Muß" (Zahlen erscheinen nach Redaktionsschluß) und SWISS RE ein "Kann", siehe "Deutsche Börse". Die Kaufkurse entsprechen im Wesentlichen den Tiefstkursen von Ende Juli. Auf ZFS komme ich noch gesondert zurück.
* In Frankreich ist AXA (855 705) ein "Muß", A.G.F. (870 523) (ALLIANZ-Tochter) ein "Kann". Hier bleibt es bei den zwei Großen ohne jede weitere Alternative. Schauen Sie sich dazu auch die Halbjahreszahlen von AXA und A.G.F. an, die ich bereits teilweise kommentiert hatte, sowie die Äußerungen von AXA-Chef Henri de Castries.
* In den Niederlanden sind AEGON (858 185) und ING (881 111) ein "Muß" und FORTIS (859 929) (belgisch-niederländisch) ein "Kann" (siehe auch AB Nr. 35).
* In Italien ist ASS GENERALI (850 312) ein "Muß" und RAS (852 148) (ALLIANZ-Tochter) ein "Kann". Alle anderen sind für eine generelle Einschätzung im Moment nicht zu verwenden.
Wenn Sie europäisch denken, verfahren Sie so: Wählen Sie drei Titel aus. Darin steckt auch eine gewisse persönliche Sympathie. Bei fast deckungsgleicher Markttechnik (siehe AB Nrn 33/34 und 35) rechne ich mit einem Potential, welches jeden Index schlägt: Rund 50 % in 24 Monaten.
Technisch ist unbedingt zu beachten: Analysten handeln wie Lemminge. Was einer tut, tun die anderen auch. Es wird also noch eine Reihe solcher Abstufungen der Assekuranztitel geben, vergleichbar der Lage für die Telekomaktien im Frühjahr dieses Jahres. Der absolut tiefste Kurs jeder Aktie ist deshalb nicht exakt vorauszusagen. Die Volatilität ist kürzerfristig enorm hoch. Damit müssen Sie richtig umgehen. Ein blinder Einstieg ohne Limit ist bedenklich. Stufen Sie die Käufe über mehrere Limits nach unten ab. Die Spanne kann 10 - 15 % betragen. Am Beispiel für DT. TELEKOM (555 750) habe ich Ihnen dies schon vorgerechnet.
Insgesamt: Die Versicherungstitel werden jetzt zu einer Art Prüfstein. Ich schließe nicht aus, daß dies noch im Herbst dieses Jahres für einige der großen Banken gelten wird, wenn die Vorbereitungen für die Bilanz zum 31.12. beginnen. Die langfri. Böden aller Versicherungstitel liegen etwa auf dem Niveau der Juli-Tiefs, mit einem Restrisiko von etwa 10-15 % nach unten. Das müssen die vorgeschlagenen Limits jeweils abdecken.
Qualität setzt sich durch! Bleiben Sie darin ganz gelassen. Im MDAX zeigt sich das zur Zeit deutlicher und sogar höchst aufschlußreich, wenn auch per 30.6. sehr differenziert. Ich "hake ab":
1. ALTANA (760 080) wird voraussichtlich eine DAX-Aktie. Dann ist die Kurs-Story vorübergehend erledigt. Die Vorkäufer machen Kasse, was auch Sinn macht. Kurse über 50/55 E. bedeuteten Börsenkapitalisierungen von 3,2- bis 3,5fachem des Umsatzes. Das ist zu viel trotz glänzender Zahlen, und ich hatte Teilgewinnmitnahmen bereits diskutiert. Bei 41 E. denke ich an Rückkäufe. Die Spitze lag bei 65 E.
BEIERSDORF (520 000) als Alternative zu nennen, war richtig, siehe letzter Brief. Inzwischen bis 98 E. Bitte noch einmal nachlesen.
Bei FMC (578 580) lüftet sich der Schleier hinter dem Kurssturz auf 28/29 E. mit Tiefstwert 25,50 E. Eine größere Adresse räumte das Lager. Es handelt sich nach meinen Informationen um einen Amerikaner, der die FMC-Aktien noch aus dem früheren Umtausch von NATIONAL CARE MEDICAL besaß. Die Aktion ist abgewickelt. Entsprechend sackte der tägliche Börsenumsatz auch deutlicher ein.
2. Die RHEINMETALL (703 000)-Zahlen zum 30.6. gehen in Ordnung. Konzernergebnis + 11 % (Ebit) bei 7 % Umsatzplus mit Schwerpunkt Rüstung entspricht der Ankündigung des Vorstandes, die ganze Gruppe stärker zu fokussieren. Träger der Umsatzexpansion ist die Wehrtechnik, aber im Ertrag liegt der Automobilsektor besser. Hier wuchst der Umsatz geringfügiger, doch die gesamte Ertragslage hat sich verbessert. Das Ganze ist eine Zwischenstation, wie mir Düsseldorf avisiert. Es bleibt dabei: Der Großaktionär hat letztlich den Exit im Auge, möchte aber einen deutlich höheren Preis.
KÖNIG + BAUER (719 350) hat 43 % Einbruch bei Rollenoffsetmaschinen zu verkraften, für Bogenoffset nur ein Minus von 8 %. Umsatzplus von 10 % beruht auf den alten Aufträgen. Für das ganze Jahr ergeben sich dennoch 1,25 Mrd E. Umsatz mit Vorsteuerresultat von 50 Mio E. Dem steht ein lächerlicher Börsenwert von 240 Mio E. gegenüber, der dies locker abfedert. Jede Börsenschwäche um 13,50/14,50 E. ist ein unveränderter Kauf und HEIDELBERGER DRUCK (731 400) hat dies kürzlich schon vorgemacht. Basis 32 E., inzwischen knapp 39 E, aktuell 37,50 E. Dies gilt trotz der bestätigten Zurücknahme der Ziele für Umsatz und Gewinn, was jedoch in den Konsens-Schätzungen schon berücksichtigt war.
3. INDUS HOLDING (620 010) hebt sogar die Prognose an. 17 % sind jetzt geplant und ergeben 690 Mio E. für das ganze Jahr, nach + 4 % oder 288 Mio E. im 1. Halbjahr. Die Erträge aus Beteiligungen steigen um 7 %. Nach Steuern sind es + 3,2 %. Ich hatte ähnliche Fakten zur Grundlage meines Hinweises im Brief Nr. 08/02 verwendet. Das war bei 22 E., aktuell 20 E. Die Basis für Käufe liegt bei 18 - 19 E.
Die Umgruppierungen bei JENOPTIK (622 910) gefallen mir dagegen weniger. Die Verschiebung der Beteiligung für Venture Capital in den Bereich der Pensionsfonds ist anrüchig. Verbergen sich dahinter andere Probleme? Ich ziehe daher meine bisherige Einschätzung zurück und warte ab. In Jena wird auch über den Wechsel an der Spitze "die Nase gerümpft". Einzig positiv ist: Der Auftragsbestand liegt mit 2,24 Mrd E. erfreulich hoch.
SCHMALBACH LUBECA (719 230) scheidet mit einem Superergebnis aus der Börse aus. Das letzte Geschäftsfeld wurde verkauft. Restkurs von 17,80/18 E. bedeutet 200 % Kursgewinn gegenüber dem Erstkauf, gut 50 % gegenüber dem letzten Kauf. Restposten über den Markt abgeben.
4. Meinungsstreit um die Billigflieger. TUI (695 200) steigt mit einem eigenen Express-Dienst ein. Wie gut sind die vorgelegten Ertragskalkulationen? Fachleute des Flugverkehrs sehen es so: Die TUI-Rechnung ist aktuell richtig und margenstark. Sie steht aber unter einer Voraussetzung: Kein Preiskrieg. Das ist jedoch völlig offen und schwer voraussehbar, wenn die LH (823 212)-Tochter EURO WING mit GERMAN WING gleichfalls in den Ring steigt. Vorteilhaft ist, daß TUI mit wenig Investitionen beginnt und die ersten Maschinen least. Ich halte mich daher sowohl von LH als auch von TUI noch fern. Test der Tiefstkurse von LH bei 8 - 10 E. bzw. 16/17 E. für TUI wäre ein Ansatz für Investments.
FRAPORT (577 330)-Rückzug aus Manila ist der einzig richtige Weg, auch unter Verzicht auf Forderungen. Ich wiederhole daher meine kürzliche Einschätzung auf der Basis 20/22 E. gegen aktuell 24 E. Eine Anfangsposition ist auch bei 24 E. denkbar.
Zu meinen weiteren Empfehlungen: FUCHS PETROLUB (579 040) beeindruckt mit sehr guten Zahlen. Umsatzplus 13,5 % und verdoppelter Überschuß. Das ist allerdings zu relativieren. Einbezogen sind die Zahlen der neuen Volltochter aus der Verbindung mit DEA. Die Basiszahlen nannte ich Ihnen schon im Brief Nr. 27, womit es bei der Empfehlung für ein Engagement bleibt.
SÜDZUCKER (729 700) bestätigt die eindrucksvolle Ertragsqualität mit den Kernzahlen für das 1. Halbjahr, weist aber auf ein Thema hin, das eine höhere Bewertung verhindern könnte: Ab 2006 fällt das Monopol auf Zucker. Das bedeutet forcierte Ausweitung der Marktstellung über externe Expansion. Dies entspricht meinen Vorabinformationen zur Strategie von SÜDZUCKER im Eurorahmen. Bewertungsrisiko steigt auf 20 % nach Aufhebung des Monopols oder umgekehrt ein gewaltiger Aufschlag, wenn es bei der bisherigen Ordnung bleibt. Deshalb vorerst keine Neukäufe. HARPEN (603 400) meldet 69 % Umsatzplus und + 55 % im Ebit. Damit ist die Perspektive, die ich Ihnen im Brief Nr. 16 skizziert hatte, richtig. Vom Markt wurde dies bislang nicht honoriert, weil zu eng. Der Umbau von HARPEN durch Verkauf der Sparten Verkehr und Service zu einem reinen Erzeuger von erneuerbaren Energien und dezentraler Erzeugung und Distribution macht aus HARPEN ein völlig anderes Unternehmen.
SALZGITTER (620 200)-Verlust im ersten Halbjahr ist typisch zyklisch, aber nicht strukturell. Mithin klassische Old Economy. Umsatz nur - 3 %. Hier wirkt der Verbund von Preis- und Mengenschwäche. Kein Rückzug!
Der strategische Tip aus besonderem Anlaß, siehe heutige Beilage: Langfristige Wende an den Märkten bedeutet konsequente Umsetzung des Stock Picking, unabhängig von jedem Index. Dazu gibt es das einzige deutsche "System" für individuelle Portfolioführung via Internet, welches ich Ihnen in der heutigen Beilage im Detail erläutern darf. Übrigens eines der ganz wenigen Produkte, das trotz "Börsenkrise" den Nachweis effizienter Portfolioführung erbracht hat.
Ich gehe zurück unter "Allgemeiner Marktüberblick": Die langfristige Erholung der Konjunktur führt automatisch zu längerfristigen Investments, die bestimmten zyklischen oder rhythmischen Bedingungen unterliegen. An einem Beispiel gezeigt: Viele hochqualifizierte Aktien haben 70 oder 80 % verloren. Diese Kurse werden Sie in den kommenden acht Jahren nie wieder sehen. Eine Erholung dieser Kurse um 50 % oder gar 100 % vom jetzigen Niveau aus ist aber in sehr vielen Fällen ebenso sicher vorauszusagen. Dann muß zwingend verkauft werden. Einfach des-halb, weil die Aktie dann ihr ordentliches Bewertungspotential ausgeschöpft hat. Noch konkreter: Eine Aktie kommt von 80 E. und notiert aktuell bei 10 E. Spätestens bei 15 oder 20 E., nach vielleicht sechs Monaten, muß der Gewinn realisiert werden. Ein "Durchhalten" und hoffen auf noch höhere Notierungen wird in vielen Fällen zweifelhaft sein. Wie erkennen Sie den Anfang und das Ende der Zyklen? Nur an zwei Dingen: Der fun-damentalen Einschätzung und der Markttechnik. Sie sagt nämlich, "wie der Markt" es sieht. Das geht nur über eine sehr geordnete und disziplinierte Nachrichten- und Ordertechnik. Bitte lesen Sie deshalb den "Special".
Kurznachricht zum NEUEN MARKT: BECHTLE (515 870) überzeugt mit + 17 % im Umsatz, aber weniger im Gewinn vor Steuern. Doch dies ist nur aufgrund von Gründungskosten und Standortbereinigungen zurückzuführen. Ziel sind weiterhin 800 Mio E. Umsatz in diesem Jahr mit Vorsteuer-Ergebnis von 14,4 Mio E., womit sich die Kursbasis 5 E. verteidigen läßt.
An den EURO-BÖRSEN ...
... konzentrieren Sie sich weiter ausschließlich auf die Stock Picking-Möglichkeiten, die vielfach auch schon eine Art Turn-around-Spekulationen darstellen. Ausdrücklich weise ich darauf hin: Setzen Sie in diesen Titeln nicht auf den schnellen Gewinn. Das wird nicht funktionieren. Dafür sind die Langfristpotentiale jedoch überdurchschnittlich.
REUTERS (911 958) (276 p.) ist eine echte Baisse-Aktie geworden. Der größte reine Informationskonzern der Welt wird seinen Umsatz in diesem Jahr bei 3,7 Mrd Pfund nur mühsam stabilisieren können. Der Gewinn wird aber bei 300 Mio Pfund verharren. Das ergibt ein KGV von 20. Das Programm einer massiven Kostensenkung ist angelaufen. Vor allem der Stellenabbau macht es möglich. Börsenkapitalisierung nur noch 4,2 gegen einstmals über 18 Mrd Pfund. Der Chart zeigt den Verlauf.
Wo der Tiefstkurs liegt, ist schwer zu sagen. Ich vermute ihn um 240/260 p. und empfehle ein Limit auf dieser Basis. Das ergäbe sogar schon eine Rendite von fast 4 % für die sichere Dividende von 10 p. Die alten Kurse über 1.400 p. sind utopisch. 600 p. wären schon eine mittlere Erwartung, aber auch 100 % Kursgewinn. Darauf lohnt es sich zu warten. Ich bin sicher, daß REUTERS wieder ein getreues Spiegelbild der Gesamttendenz an den Börsen wird ... per 2004.
MARCONI (931 041) ist der "Reinfall von London". Die Konzeption der Sanierung ist für die Alt-Aktionäre bitter. Trennen Sie sich gleichwohl nicht. Das Modell einer angelsächsischen Sanierung läuft grundsätzlich anders.
Das Schlüsselwort heißt "Debt for equity-swaps". Die Gläubiger wandeln ihre Forderungen in Aktienkapital um. Das gilt sowohl für die Banken als auch für die Bondbesitzer. Sie halten künftig zusammen 95 % des neuen Kapitals der neuen MARCONI, die anschließend mit nur 300 Mio Pfund Schulden arbeiten wird. Die freien Aktionäre behalten ihre zur Zeit "wertlosen" Aktien und sind am neuen Kapital nur mit 0,5 % beteiligt, erhalten aber für vier Jahre gültige Optionsscheine, die den Kauf von 5 % der ausgegebenen Aktien zu einem Preis erlauben, der einer Börsenkapitalisierung von 1,5 Mrd Pfund entspricht. Was ist diese Option wert? Aktueller Wert aller Alt-Aktien zur Zeit nur 64 Mio Pfund. Der Rettungsplan sieht vor, daß 2004 ein operativer Gewinn von 199 Mio Pfund erreicht wird und 2005 ein solcher von 311 Mio Pfund. Das Umsatzvolumen von MARCONI dürfte bei ca. 4,2 - 4,5 Mrd Pfund liegen. Insofern sind die Zahlen schlüssig. Was ist dann MARCONI wert bzw. wo liegt der Wert der Optionen? Werden die operativen Erlöse erzielt, liegt er zweifellos höher. Dann ist aber auch die Option einiges mehr wert als sie jetzt erscheint oder sich im aktuellen MARCONI-Kurs ausdrückt. Natürlich kann man auf dem jetzigen Niveau diese Aktie nicht als echte Anlage empfehlen. Das ist unmöglich. Es ist jedoch eine äußerst interessante "Wette", die an die Sanierungen von WANG LAB, BANK OF NEW ENGLAND, CAL FED und andere amerikanische Aktien erinnert, die nach gleichem Muster rekapitalisiert wurden und nach 5 oder 10 Jahren satte Erlöse brachten. Bis zu 5.000 % gegenüber den Kursen bei Eröffnung der Sanierung. Für MARCONI-Aktionäre lohnt es sich also durchaus und entgegen sämtlicher Bankenmeinungen, das Ganze zu durchdenken. Immerhin ist MARCONI eine erste Industrieadresse in England.
RIETER (869 929) ist in ZÜRICH ein Geschädigter der "Ebner-Baisse". Also ebenfalls entweder eine Turnaround-Spekulation oder wirkliches Stock Picking, weil der Hintergrund pikant ist. Großaktionär ist die Ebner-Gruppe, die in Geldnöten steckt. Die Quote dürfte bei etwa 20 % liegen. Es waren in der Spitze Ende letzten Jahres noch 33,1 %, aber zwischenzeitlich wurde teilweise verkauft. Die Wirkung dieser Verkäufe und deren Umstände entnehmen Sie der nebenstehenden Grafik. Von 570 Fr. ging es bis 275 Fr. in den Keller. Der Börsenwert von RIETER reduzierte sich markant auf rd. 1,4 Mrd Fr. Was steckt drin?
RIETER ist ein hochqualifizierter Zulieferer der Autoindustrie geworden und hat ein zweites starkes Bein in textilen Systemen. Umsatzrückgang im 1. Halbjahr 12 % auf 1,4 Mrd Fr. mit Zielrichtung 2,85 Mrd Fr. Gesamtumsatz in 2002. Der Gewinn reduzierte sich um 39 % und der Cashflow um 22 %. Dabei hielt sich das Autogeschäft besser als der textile Sektor. Der Bestelleingang stieg sogar auf knapp 1,6 Mrd Fr. Die Gewinnschätzungen liegen für dieses Jahr bei 21 Fr. je Aktie und für das kommende bei 27 - 28 Fr. Das deckt sich auch mit den Einschätzungen des Managements. KGV rd. 11.
Eine RIETER-Spekulation geht also dahin: "Ist die Ebner-Hypothek beseitigt, stehen mind. 360 - 380 Fr. drauf", so die etwas laxe Erklärung in Zürich, die ich für griffig halte. Ende Oktober läuft dazu eine Wandelanleihe aus, die einen Wandelpreis von 430 Fr. aufweist und deshalb mit Sicherheit zurückbezahlt wird. Dann besteht auch seitens RIETER die Möglichkeit, das Ebner-Paket selbst zurückzukaufen.
In PARIS setze ich SUEZ (852 491) (22 E.) auf die Watchlist. Kaum von der Öffentlichkeit richtig gewürdigt, entsteht unter diesem Dach einer der interessantesten Konzerne für Versorgung mit Flächenabdeckung in Europa, sowohl in der Wasser- als auch in der Energieversorgung. Kurshalbierung von 39 E. auf 18,70 E. entspricht nicht den tatsächlichen Fakten. 23,5 Mrd E. Börsenwert stehen einem allerdings nicht konsolidierten Gruppenumsatz von rd. 36 Mrd E. gegenüber. Gewinntaxe 1,90 - 1,95 E. per 2003 gilt als gut abgesichert. Das ergibt ein KGV von ca. 12. Vorschlag: 16/17 E. wären der vermutlich idealste Kaufkurs. Im "worst case" könnten es auch 14/15 E. werden. Volatilität entsprechend groß, wie die Kurserholung seit Juli gezeigt hat.
An der WALL STREET ...
... gehen die Insider wieder auf die Kaufseite. Ich hatte darauf schon im Ticker hingewiesen und ergänze: Per 15. Juni stellt sich die Relation Kauf zu Verkauf auf 4 zu 1. Das ist die höchste seit 16 Jahren (1986). Prominentester Käufer ist der Chef von DISNEY (DIS.NYS) (F. Elsner). Wer die Statistik kennt: Die umgekehrte Relation ergab sich Ende 1999 kurz vor der absoluten Spitze in den Indizes. Aufschlußreich?
Im S&P 500 ist die Blase zu 90 % bewältigt, denn er befindet sich fast wieder im alten Trendkanal, der bis Ende 1995 galt und dann in die berühmte Spekulationsblase mündete. Siehe auch "Allgemeiner Marktüberblick". Reicht dies für eine fundamentale und technische Basisbildung aus? Das ist die entscheidende Frage der kommenden zwei Monate. Der S&P 500 ist der breiteste Index. Im Gegensatz zum Dow Jones ist der S&P 500 nicht so "meinungsbildend". Dafür ist er aber fundamental am besten abgestützt. Er hat hierbei eine Ähnlichkeit mit dem Verlauf des Nasdaq, der jedoch immer noch keine erkennbare Bodenbildung signalisiert. In diesem Index stecken mithin weiterhin schwer kalkulierbare Risiken, die meinungsbildend auf die zwei anderen abfärben.
Sind die Broker eine zuverlässige Trendindikation? In allen früheren Fällen haben sie stets die Markterwartung repräsentiert. Das gilt weniger für die zwei Großen, die gleichzeitig auch Investmentbanken sind, als vielmehr für die klassischen Titel:
A.G. EDWARDS (AGE.NYS)-36 $) gehörte schon früher zu den besten Titeln dieser Art. Sie werden sich daran sicherlich noch erinnern. Typisch: Zweite Bodenbildung nach dem September-Crash im letzten Jahr bei solider Gewinntendenz und ohne größeren Risiken in den Bilanzen. Bei einer Gewinnschätzung von 2,59 $ je Aktie liegt das KGV bei 13,8. Das Erholungspotential geht zunächst bis 46 $ oder rd. 28 %. BEAR STEARNS (BSC.NYS)-61 $) sieht sogar noch besser aus. Knapp vor neuem Höchstkurs in diesem Jahr, was bei einer Gewinnschätzung von 5,60 $ je Aktie nur ein KGV von 11,7 bedeutet. Das sollten Sie zweifach deuten: Wenn diese zwei Aktien einen klaren Aufwärtstrend zeigen, ist dies wie ein Barometer für den Gesamtmarkt. Deshalb mindestens für ein Trading geeignet, wobei Sie die Kaufkurse leicht zurücksetzen, nämlich auf 36 $ für EDWARDS und 62/63 $ für BEAR STEARNS.
Die Ölspekulation hat nur einen Trading-Ansatz. Tradingpotential um 25 % vor dem Hintergrund der aktuellen Ölpreislage. Dies steht im Spannungsfeld zwischen Irak-Konflikt einerseits und der, wie stets, sehr frühen Konjunkturindikation, die vor allen statistischen Ergebnissen steht.
Den größten Hebel sehe ich bei TIDEWATER (TDW.NYS)-26 $), die Sie schon einmal bei 34 $ kauften. Die Spitze lag bei 46 $. Faszinierend auch hier: Doppelter Boden gegenüber September letzten Jahres und mit KGV 10 sogar die preiswerteste Aktie dieser Art. Bitte beachten: Spätestens bei 44 $ muß verkauft werden. Marge bis dahin knapp 50 %.
Den Basistrend geben die drei Großen vor, nämlich BAKER HUGHES (BHI.NYS), SCHLUMBERGER (SLB.NYS) und HALLIBURTON (HAL.NYS). Die Hintergründe hatte ich Ihnen schon früher erläutert. Bei letzterer spielt das Handicap eine Rolle, daß größere Asbestklagen zu berücksichtigen sind, die die Markteinschätzung erschweren. Dennoch gilt: BAKER HUGHES hat ein Ziel von 38/40 $, HALLIBURTON eines von 23 $ und SCHLUMBERGER eines bis 56 $. Auch dann muß an Verkäufe gedacht werden.
In der Rüstungsspekulation empfehle ich weitere Zurückhaltung. Erneute Reduzierung der Positionen ist deshalb richtig. Es handelt sich vornehmlich um Gewinnmitnahmen mit späterer Rückkaufmöglichkeit.
LOCKHEED MARTIN (LMT.NYS), NORTHROP (NOC.NYS) und ROCKWELL COLLINS (COL.NYS) haben sich zunächst festgelaufen. Korrektur um bis jetzt 10 - 15 % reicht noch nicht aus, um Rückkäufe zu überlegen. Ich rechne mit tieferen Möglichkeiten. In Wartestellung bleibt dagegen GENERAL DYNAMICS (851 143), die den Widerstand bei 73/74 $ verteidigen konnte. Aktuell 78 $. Hier kommt es also auf die Linie 73 $ an. Wird sie unterboten, gilt Verkauf. BOEING (BA.NYS) nehme ich auf 30/32 $ zurück. Die Möglichkeit eines Streiks ist ein Risiko. Die eine oder andere "falsche" Meldung kann den Kursboden deutlich senken. Fundamental bleibt es bei der bisherigen Beurteilung.
Aber: Achten Sie auf BOMBARDIER (866 671). Absturz des Kurses auf 7,50 C.-$ geht entschieden zu weit. Ursache ist ein Rückgang in den Aufträgen für Jets. Auftragsbestand jedoch 45 Mrd C.-$ bei einem Umsatz von 21,6 Mrd C.-$. Die Gewinnwarnung der letzten Woche wurde mit einem Abschlag von 22 % "honoriert". Vorschlag: 6 - 6,8 C.-$ als Kauflimit. Gewinnschätzung übrigens 85/88 Cents je Aktie. Das ergibt ein KGV von rd. 8.
Die Auftragsfertigung bewerte ich weiterhin als ganz wichtigen Konjunkturindikator. Deren Auftragseingang/Bestand ist den Dispositionen derjenigen gleichzusetzen, die das Marketing und die Distribution gestalten bzw. beurteilen. FLEXTRONICS (FLEX.NAS)-8 $) erhielt am letzten Montag einen 2 Mrd $-Auftrag von CASIO (Japan). Dazu bitte die letzte AB nachlesen, wobei ich ergänzend hinweise: Dritter in diesem Verbund ist SOLECTRON (SLR.NYS)-3,25 $), die von 54 $ kommen und Spezialist für die Fertigung von Computern im Auftrag von anderen sind. Börsenwert 2,47 Mrd $ für einen Umsatz von ca. 12 Mrd $, und das entspricht damit in etwa den Relationen der zwei anderen ( SANMINA (SANM.NAS) und FLEXTRONICS).
Wer gewinnt das Schokoladenrennen um HERSHEY FOODS (HSY.NYS)? Der Marktführer in den USA (Marktanteil 30 %) gilt als ideale Ergänzung für NESTLÉ (887 208), was aber von den Kartellbehörden wohl nicht genehmigt wird. Wenn, dann nur in Kooperation mit anderen. Der zweite "Bieter" von Format:
KRAFT FOODS (KFT.NYS)-38 $) ist die 80 %-Tochter von PHILIP MORRIS (MO.NYS) und die zweitgrößte Adresse im amerikanischen Markt für Nahrungsmittel. Je nach Produktabgrenzung auch die Nr. 1. Umsatz 18 Mrd $. KRAFT ist vor allem stark in den abgepackten Produkten. Imponierend ist die Ertragsqualität mit seit 10 Jahren ununterbrochenen Gewinnsteigerungen. Nächstes Ziel sind 2,26 $ je Aktie in 2003. Das hat allerdings auch seinen Preis: KGV 16,5/17. Markttechnik leicht indifferent. Der kürzliche Rückschlag stand im Einklang mit dem Tabakschock, der auch die Mutter betraf. Inzwischen wieder deutlich befestigt.
Auf den Preis für HERSHEY wird es ankommen. Liegt er unter 10 Mrd $ Gesamtwert, empfehle ich KRAFT zu kaufen. Liegt er über 11 Mrd $, komme ich darauf noch zurück. Entscheidung wohl noch in diesem Monat.
Zu meinen bisherigen Empfehlungen: Ich hatte auf einige Titel aufmerksam gemacht, die gerade die September-Tiefs erfolgreich getestet und verteidigt haben. Dafür gilt jedoch: Können diese Kurse demnächst nicht gehalten werden, muß alles wieder zurückgezogen werden. Seien Sie darin ganz konsequent. Wenn die Chefs selbst ihre vor kurzem gegebenen Prognosen widerrufen, so müssen wir dem folgen. Daran ist nichts zu ändern. Unterlegen Sie sämtliche Titel mit einem klaren Stopkurs. Mithin:
MICRON TECH (MU.NYS) darf 16 $ nicht nachhaltig unterschreiten. Bei INTEL (INTC.NAS) liegt die Reißleine ebenfalls bei 16 $. Für AMD (AMD.NYS) deutlich tiefer bei 7 $ und für APPLE COMPUTER (AAPL.NAS) ebenfalls tiefer bei 12,50 $. Für DELL (DELL.NAS) empfehle ich einen Stopkurs um 22 $ gegen aktuell noch 26,50 $. Das schließt nicht aus, daß man später die gleichen Titel wieder zurückkauft, aber: Negative Analysteneinstufungen bei negativen Warnungen seitens der Gesellschaften führen zu zeitgleichen Verkäufen von Fonds und anderen.
TOKIO ...
... markierte am Dienstag ein neues Tief seit 19 Jahren. Zwar äußerst knapp, aber unverkennbar. Damit stellt sich in den nächsten vier Wochen die Frage: Muß man Tokio erneut verlassen, falls man engagiert ist, oder nicht? Eine einzige Aktie der Old Economy zeigt einen brauchbaren Ansatz, der auch konjunkturpolitisch indikativ sein könnte: KOMATSU, die Nr. 2 im Markt für Baumaschinen und Bagger.
KOMATSU (854 658) bildete 1989 eine doppelte Spitze und signalisierte die Baisse. Jetzt macht diese Aktie (vergleichbar CATERPILLAR (CAT.NYS)) das gleiche nach 13 Jahren Baisse. Ich knüpfe daran keine übertriebene Erwartung, zeige Ihnen aber damit, wie sich die Rolle der Old Economy wieder als Tendenzanzeiger darstellt. Denn:
Die japanische BIP-Berechnung wird umgestellt und der westlichen Definition angeglichen. Das Ergebnis: 1,9 % reales Wachstum für dieses Jahr, was deutlich über allen bisherigen Zahlen liegt.
Euro/Dollar: Der zweite Anlauf des Euro, den Dollar in die Relation 1:1 zu zwingen, läuft. Ob's klappt, ist offen.
Specials
strategische Investments sind etwas anderes als dem Nachlaufen von Modetrends. Das unterscheidet die bevorstehende Zeit von der Vergangenheit, speziell jener, die zu der berühmten "Blase" an den Märkten geführt hat. Ich halte es für eine Schlüsselgröße zu wissen, wo wir stehen und wo Sie demnächst stehen werden. Der Beweis:
Was 45 Jahre galt, ist echt und nachweisbar. Es läßt sich lediglich nicht in wenigen Wochen definieren, sondern für längere Zeit. Gerade richtig, um zu wissen, wie Sie sich strategisch aufstellen müssen. Das Ganze gilt für Deutschland. Wie sieht die Lage in den USA aus?
Die Börsenblase der Technologie ist geplatzt und die Märkte sind damit in den Keller gerutscht. In welcher Form, sehen Sie nebenstehend. Das ist der zweite Ansatz für Ihre strategischen Investments mit einer Doppelrolle:
1. Sie können jetzt in Ruhe aussuchen, wo die besten Investments liegen. Branchenmäßig und speziell für jedes Unternehmen, also fundamental.
2. Sie können feststellen, wie Sie Ihr Depot künftig fahren wollen und welche Hilfsmittel Sie hierfür benötigen. Neben der Technik benötigen Sie vor allem ein Berater, der Ihnen sagt, wo die jeweiligen Schwergewichte zu definieren sind.
Diese beiden Grafiken sind die strategischen Wegweiser, die Sie direkt zu Stockguard führen.
Der STOCKGUARD-Berater hat eine klare Funktion: Täglich aufzupassen und zu signalisieren, ob Handlungsbedarf besteht und umzusetzen, was ich in der "Actien-Börse" anreiße. Damit ist nicht der letzte Kurs ausgereizt und der tiefste Kurs für Käufe erwischt, aber annähernd. Die beschriebenen Schwankungen oder ausgereizten Potentiale sind in der Markttechnik heute leicht erkennbar. Einige Begriffe kennen Sie, wie Stochastik oder Momentum etc. Stockguard ist kein Wunder-Programm, sondern die logische Weiterentwicklung einer modernen Finanzdienstleistung. Das Ganze funktioniert so:
Die ersten Schritte sind einfach, auch für den nicht internetversierten Anleger. Sie eröffnen ein Depot bei unserem Partner Bankverein Werther AG. Wer schon einmal ein Depot bei einer Direktbank eingerichtet hat, kennt das Prozedere - es ist identisch und einfach. Sie erhalten dann als Kunde bei STOCKGUARD Ihren persönlichen geschlossenen Bereich im Internet. Diesen Bereich öffnen Sie mit einem Benutzernamen und einem Kennwort. In diesem Bereich finden Sie immer Ihr aktuelles Depot ergänzt durch Zahlen, Charts, Nachrichten und Depotstatistiken sowie den persönlichen Meldungen, Warnungen und Empfehlungen Ihres Beraters. Vor dem Hintergrund der "Actien-Börse" informiert er Sie hier über unsere konkreten Überlegungen zu Ihrem Depot, überwacht Stopkurse, Verbilligungsmöglichkeiten, Umtausch- und Umschichtungen etc. Kurz: Er befaßt sich täglich (!) mit Ihren Werten und kommuniziert Ihnen die Schlüsse direkt in Ihre Depotansicht. Ihre Aufgabe ist es, einmal am Tag Ihren geschlossenen Bereich aufzurufen und zu kontrollieren, ob Meldungen seitens Ihres Beraters vorhanden sind. Als STOCKGUARD-Kunde haben Sie dann die Möglichkeit, ihrem Berater über e-Mail jederzeit Fragen zu diesen Überlegungen zu stellen und eigene Ideen zu diskutieren.
Ein Beispiel: In den letzten Monaten wurden konsequent alle Depots von hoffnungslos verfallenen Aktien befreit. Auch wenn die angelaufenen Verluste teilweise über 70 % betrugen, hat es sich gelohnt, einen Schlußstrich zu ziehen und das verbleibende Kapital einiger Positionen zu bündeln um dann eine neue, qualitativ bessere Aktie zu kaufen. Gleichzeitig wurden gezielte Stop-buys für interessante Gelegenheiten wie Telekom bei 8,50 Euro in den Markt gelegt. Was bietet STOCKGUARD noch?
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Nach Terminabsprache präsentieren wir Ihnen den Umgang mit STOCKGUARD in unseren Räumlichkeiten in Düsseldorf. Die Dauer für eine Präsentation ist auf 45 Minuten beschränkt, ist kostenlos und gibt Ihnen den nötigen Einblick in die Funktionen und erklärt, wie Sie zukünftig STOCKGUARD handhaben. Einen Termin können Sie mit Frau Heidler unter 0211 / 82 89 88 0 einrichten.
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Bitte denken Sie über diese Zeilen nach. Ich bin sicher, daß meine Überlegungen hinsichtlich einer effektiven Anlagegestaltung für die kommenden Jahre auch auf Ihre Zustimmung treffen. Ich meine, daß wir mit STOCKGUARD die Basis geschaffen haben, um künftigen Marktentwicklungen vorzugreifen. Ich grüße Sie,
Gruß
Allgemeiner Marktüberblick
der erneute Schwächefall am Dienstag ist ernst zu nehmen, aber Bestandteil der Bodenbildung. Die Mehrzahl der Kommentatoren tippen auf weiter fallende Kurse. Sämtliche technischen und fundamentalen "Konstellationen" habe ich Ihnen letzthin in diesen Briefen an die Hand gegeben. Sie sprechen dagegen. Besonders der Sachverhalt im letzten Brief. Einen weiteren interessanten Ansatz bietet der S&P 500 in seinem langfristigen Vergleich, siehe "Wall Street". Ein neuer Tiefststand für alle Märkte läßt sich demnach nur dann und für sehr kurze Zeit voraussagen, wenn es zu einer militärischen Eskalation im und um den Irak kommt. Diese Möglichkeit und Gefahr besteht seit Herbst letzten Jahres. Jeder Börsianer muß dies einfach im Hinterkopf behalten. Aber:
Die Spekulationen über die weltweit einzige Konjunkturlokomotive (USA) greifen zu kurz. Sie lassen sich an dem Verbrauchervertrauen ebenso wenig festmachen, wie an anderen Stimmungsindikatoren. Es ist erstaunlich, in welchem Umfang sich sogar für gewöhnlich sachkundige Analysten daran beteiligen, wenn sie den Europäern ein größeres Potential einräumen. Zum Stand der Diskussion:
Die USA stehen mit 284 Mio Menschen für rund ein Viertel der Weltleistung. Die Euro-Zone bringt es mit 304 Mio Menschen (jetzige Größe) auf rund 14 %. Japan schafft mit 128 Mio noch 9,7 %. Ein Amerikaner leistet also so viel wie 1,7 Europäer und übrigens 1,4 Deutsche. Um eine Lok.-Funktion zu erreichen, müßte Europa gut 2,5- bis 3-mal schneller wachsen als die Amerikaner. Es ist also völlig schleierhaft, wie man den Europäern aus dieser Sicht ein größeres Potential zutrauen sollte. Leider hängen wir mithin am Konjunkturtropf der Amis. Dieser stellt sich objektiv so dar:
Die US-Konjunkturwende steht jetzt im 3. Quartal. Nach allen ökonomischen Modellen/Theorien sind 5 Quartale erforderlich, bis die monetären Vorgaben güterwirtschaftlich wirken. Beim Bremsmanöver 1999/2000 waren es exakt 5 Quartale, gerechnet von der ersten Prime-Rate-Erhöhung bis zur Spitze im 3. Quartal 2000. Das "Umschalten" begann Ende 2000 und ab dem 3. Quartal 2001 wuchs die US-Wirtschaft wieder (+ 2,7 % /+ 5,6 % /+ 1,1 %). Bereinigt um die Basiseffekte (wegen New York) liegt die Jahresrate für die Amerikaner noch immer bei gut 2,8 % mit Tendenz in Richtung 3 %.
Die amerikanische Börse hat den mittleren Trendkanal knapp erreicht. Das ist derjenige, der von 1982 bis 1995 gegolten hat und dann (ab 1995) in die Übertreibungsblase startete. Das wird am besten im breitesten Index, dem S&P 500, sichtbar. Der Dow Jones hat noch ein Restrisiko von ca. 10 %. Der Nasdaq ein noch größeres und ist deshalb am stärksten gefährdet. Wie dies im historischen Vergleich funktioniert, zeige ich Ihnen demnächst an dieser Stelle. Wichtig ist jetzt der S&P 500, siehe unter "Wall Street".
Das Fazit für Sie: Wir befinden uns weiterhin in der Übergangsphase von einer Konjunktur-Baisse in eine Konjunktur-Hausse, aber mit dem Handicap einer noch nicht bereinigten Börsenblase in einem Spezialsegment, nämlich TMT. Das erschwert die Stabilisierung entscheidend, kann sie aber nicht verhindern. In dieser Lage ist zwischen beiden Marktsegmenten weiterhin und extrem zu unterscheiden: Dem Basistrend zum einen und den Restrisiken der Blase zum anderen.
Die DEUTSCHE BÖRSE ...
... benötigt noch gut 15 %, um aus der technischen Falle herauszukommen. Ich habe Ihnen dies schon im Juni erläutert. Es geht um die 200-Tage-Linien, die ganz entscheidend sind, sowohl für den DAX als auch für jede einzelne Aktie. Welche Bedingungen gibt es dafür?
Der Ausbruch kann nur dann gelingen, wenn der gesamte DAX schnell und kräftig anzieht. Also bis etwa 4.000 und kürzerfristig. Andernfalls neigen die 200-Tage-Linien aller Titel mehr oder minder zur Schwäche und wirken wie eine Art Deckel auf den Kursen. Das dürfte die Erholung deutlich verzögern, wie ich einräume.
Kann der Wahlausgang etwas bewirken? Ich meine nein. Eine bürgerliche Regierung würde es jedoch begünstigen, eine rot-grüne Regierung führt ins Abseits. Dann hilft nur die Amerika-Tendenz. Ein zeitweises und weiteres Handicap besteht darin:
Die Rückstufung der Gewinnschätzungen beginnt. Ich hatte Sie vor 8 Tagen noch darauf vorbereitet, inzwischen kursieren die verschiedenen Varianten. Überschlägig geschätzt: Ich rechne mit einer Reduzierung der Gewinnschätzungen um 15 - 20 % für die 30 DAX-Aktien und über 20 % für alle Titel im MDAX. Die Begründung der Analysten wird so lauten: Zuviele Firmen gehen von einer stabilen Konjunkturerholung aus. Mit der Vorlage dieser Zahlen unter Einbeziehung der 9-Monatszahlen rechne ich demnächst.
Das ergibt eine "obskure" Lage. Was ist volkswirtschaftlich wichtiger, so müßte man fragen, wenn man die Zahlen demnächst erläutert erhält. Das besonders krasse Beispiel: THYSSENKRUPP (750 000) ist Old Economy, beschäftigt aber 70.000 Menschen. Börsenwert nur 6,8 Mrd E. SAP (716 460) ist New Economy, beschäftigt weniger als 10.000 Menschen und hat einen Börsenwert von 24,2 Mrd E. In der Bewertung beider Titel drückt sich das Gewicht für die DAX-Schätzungen ganz anders aus, womit klar ist: Der DAX-Gewinn ist nicht gleich der tatsächlichen Gewinnlage deutscher Unternehmen in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung.
Die Diskussionen um die Versicherungsverluste nehme ich erneut zum Anlaß, dies kritisch zu überprüfen. Mit Riesenschlagzeilen wurde auf die ebenso riesigen "Verluste" von ALLIANZ (840 400) und MÜNCHENER RÜCK u. a. hingewiesen und ein Szenario dargestellt, welches apokalyptisch klang. Rechnen Sie selbst:
MÜNCHENER RÜCK mußte 1,5 Mrd E. auf Wertpapierbestände abschreiben. Abschreibungen sind keine Ausgaben bzw. realisierten Verluste. Es sind Buchverluste. Nach dem Niederstwertprinzip ist dies zwingend vorgeschrieben. Steigen die Aktienkurse wieder, so entstehen automatisch stille Reserven. Werden sie später realisiert, sind es a. o. Erträge oder bleiben stille Reserven. In Prozent der Kapitalanlagen sind es nur 4,5 %. Was steckt in diesen Wertpapieranlagen? Zu 80 % Blue-Chip-Aktien der ersten Güteklasse. Dafür läuft das Versicherungsgeschäft glänzend. Der weltgrößte Rückversicherer erwartet nun 10 % Prämienplus auf 40 Mrd E. statt 39 Mrd E. und meldet + 20 % auf 20,4 Mrd E. per 30.6., wobei die Rückversicherung sogar 30 % erreichte. Zum 1. Juli sind die Prämien erneut um 30 % angehoben worden, was sich erst in 2003 auswirken wird. Gleichzeitig wird die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) unter 100 % sinken. Sie lag wegen der New Yorker Schieflage von AMERICAN RE dort bei 133 %. Daraus resultiert das Urteil, welches ich vor 8 Tagen an dieser Stelle formuliert hatte: Diese Aktie ist ein Kauf, aber bei hoher Volatilität, in der Schwankungszone 160/180 E.
Die Nr. 2, SWISS RE, wird genauso falsch beurteilt. Ich komme deshalb an dieser Stelle darauf zurück. Die Zürcher müssen 917 Mio Fr. in gleicher Form abschreiben, legen aber im normalen Geschäft ebenso deutlich zu. "Rückkehr auf den Erfolgspfad", nennt es der Verwaltungsrat. SWISS RE rechnet ebenfalls mit + 10 % nach + 16 % im 1. Halbjahr auf 13,8 Mrd Fr. Prämie. In der Sachversicherung verminderte sich die Combined Ratio bereits auf 104 % und in der Lebensrückversicherung stieg das operative Ergebnis um 34 % auf 871 Mio Fr.
Die beiden größten Rückversicherer der Welt zeigen die gleiche Tendenz und gleiche Qualität vor gleichem Hintergrund. Ich halte dies für aussagefähig. Zur Bewertung: Wer ist preiswerter?
MÜNCHENER RÜCK (WKN (843 002) - 172 E.) erwartet im nächsten Jahr eine Prämie von 43,35 Mrd E. und hat einen Börsenwert von 31,7 Mrd E. Das sind 73 %. Im Verhältnis zur gesamten Konkurrenz die niedrigste Bewertung, wenn man zusätzlich berücksichtigt, daß die stillen Reserven im Beteiligungsportfolio noch annähernd 6 - 7 Mrd E. umfassen (nicht zu verwechseln mit Tageswert).
SWISS RE (Valoren-Nr. 1233237 - 102 Fr.) hat einen Börsenwert von 34 Mrd E. für eine Bruttoprämie in etwa der gleichen Größenordnung. Sie ist damit teurer. Das gilt auch für den KGV-Vergleich von 14 zu 17 für die Schätzungen des kommenden Jahres.
Wie heißt die Konsequenz? MÜNCHENER RÜCK ist die Nr. 1, SWISS RE enthält ein Restrisiko um 10 - 15 %, aber beide enthalten ein Langfristpotential von deutlich über 30 - 50 %, allerdings per 2003/2004.
Ich spanne diesen Rahmen ausdrücklich weiter, nämlich über ganz Europa, weil die Analysten dies ebenfalls tun. In keinen Bilanzen hinterließ die Baisse der vergangenen 2 1/2 Jahre so eindeutige Spuren, wie in denen der Versicherungen. Sie sind geradezu das Spiegelbild der ganzen Baisse. Das gilt für Italien, Frankreich, Spanien, Niederlande und sogar England. Was läßt sich daraus für Sie ableiten?
Der D.J. Stoxx Insurance-Index zeigt die Lage am besten. 66 % Kursverlust für eine ganze Branche, die gewöhnlich zu den solidesten zählt. Von Unsolidität kann keine Rede mehr sein. Die Baisse, die übrigens aus der Sicht der Elliott-Wave-Theoretiker besonders interessant erscheint, umfaßt fünf Phasen, die ich markiert habe. Erkenntnis:
Keine Branche hat die Marktbaisse so unmittelbar zu spüren bekommen, obwohl das Stammgeschäft glänzend läuft. Spitz formuliert: Die Versicherer haben sich kräftig verspekuliert. Niemand nennt allerdings Einzelheiten, wie die Schieflagen entstanden sind. Da sie in der Regel den Aufsichtsbehörden unterliegen, sind höchst riskante Positionen eher die Seltenheit, wenn auch nicht auszuschließen. Umgekehrt heißt das nach den durchweg erheblichen Abschreibungen auf Wertpapiere:
Eine Marktwende wird sich in keiner Branche so dramatisch ins Gegenteil und damit positiv darstellen, wie in den Versicherungsaktien. Das hat es in allen Phasen auch schon früher gegeben. Hauptprofiteur war damals die ALLIANZ als der größte europäische "Aktienbesitzer", wie Sie sich vielleicht noch erinnern.
Auf einen oder auf alle setzen? Alle genannten sind in der gleichen Lage, lediglich der Hebel ist unterschiedlich. Eine breite Streuung bringt die größere Sicherheit. Eine Konzentration auf 2 oder 3 Titel enthält in der Regel das größere Potential, aber auch ein größeres Risiko gegen mögliche, nicht bekannte Restrisiken. Ich fasse dennoch zusammen:
* In Deutschland sind ALLIANZ und MÜNCHENER RÜCK ein "Muß". AXA COLONIA (841 000), HANNOVER RÜCK (840 220) und AMB GENERALI (840 002) ein "Kann", wie in der AB beschrieben.
* In der Schweiz sind RENTENANSTALT und BÂLOISE (853 020) ein "Muß", ZURICH FINANCIAL SERVICES (579 919) noch ein "Kann", aber demnächst wahrscheinlich ein "Muß" (Zahlen erscheinen nach Redaktionsschluß) und SWISS RE ein "Kann", siehe "Deutsche Börse". Die Kaufkurse entsprechen im Wesentlichen den Tiefstkursen von Ende Juli. Auf ZFS komme ich noch gesondert zurück.
* In Frankreich ist AXA (855 705) ein "Muß", A.G.F. (870 523) (ALLIANZ-Tochter) ein "Kann". Hier bleibt es bei den zwei Großen ohne jede weitere Alternative. Schauen Sie sich dazu auch die Halbjahreszahlen von AXA und A.G.F. an, die ich bereits teilweise kommentiert hatte, sowie die Äußerungen von AXA-Chef Henri de Castries.
* In den Niederlanden sind AEGON (858 185) und ING (881 111) ein "Muß" und FORTIS (859 929) (belgisch-niederländisch) ein "Kann" (siehe auch AB Nr. 35).
* In Italien ist ASS GENERALI (850 312) ein "Muß" und RAS (852 148) (ALLIANZ-Tochter) ein "Kann". Alle anderen sind für eine generelle Einschätzung im Moment nicht zu verwenden.
Wenn Sie europäisch denken, verfahren Sie so: Wählen Sie drei Titel aus. Darin steckt auch eine gewisse persönliche Sympathie. Bei fast deckungsgleicher Markttechnik (siehe AB Nrn 33/34 und 35) rechne ich mit einem Potential, welches jeden Index schlägt: Rund 50 % in 24 Monaten.
Technisch ist unbedingt zu beachten: Analysten handeln wie Lemminge. Was einer tut, tun die anderen auch. Es wird also noch eine Reihe solcher Abstufungen der Assekuranztitel geben, vergleichbar der Lage für die Telekomaktien im Frühjahr dieses Jahres. Der absolut tiefste Kurs jeder Aktie ist deshalb nicht exakt vorauszusagen. Die Volatilität ist kürzerfristig enorm hoch. Damit müssen Sie richtig umgehen. Ein blinder Einstieg ohne Limit ist bedenklich. Stufen Sie die Käufe über mehrere Limits nach unten ab. Die Spanne kann 10 - 15 % betragen. Am Beispiel für DT. TELEKOM (555 750) habe ich Ihnen dies schon vorgerechnet.
Insgesamt: Die Versicherungstitel werden jetzt zu einer Art Prüfstein. Ich schließe nicht aus, daß dies noch im Herbst dieses Jahres für einige der großen Banken gelten wird, wenn die Vorbereitungen für die Bilanz zum 31.12. beginnen. Die langfri. Böden aller Versicherungstitel liegen etwa auf dem Niveau der Juli-Tiefs, mit einem Restrisiko von etwa 10-15 % nach unten. Das müssen die vorgeschlagenen Limits jeweils abdecken.
Qualität setzt sich durch! Bleiben Sie darin ganz gelassen. Im MDAX zeigt sich das zur Zeit deutlicher und sogar höchst aufschlußreich, wenn auch per 30.6. sehr differenziert. Ich "hake ab":
1. ALTANA (760 080) wird voraussichtlich eine DAX-Aktie. Dann ist die Kurs-Story vorübergehend erledigt. Die Vorkäufer machen Kasse, was auch Sinn macht. Kurse über 50/55 E. bedeuteten Börsenkapitalisierungen von 3,2- bis 3,5fachem des Umsatzes. Das ist zu viel trotz glänzender Zahlen, und ich hatte Teilgewinnmitnahmen bereits diskutiert. Bei 41 E. denke ich an Rückkäufe. Die Spitze lag bei 65 E.
BEIERSDORF (520 000) als Alternative zu nennen, war richtig, siehe letzter Brief. Inzwischen bis 98 E. Bitte noch einmal nachlesen.
Bei FMC (578 580) lüftet sich der Schleier hinter dem Kurssturz auf 28/29 E. mit Tiefstwert 25,50 E. Eine größere Adresse räumte das Lager. Es handelt sich nach meinen Informationen um einen Amerikaner, der die FMC-Aktien noch aus dem früheren Umtausch von NATIONAL CARE MEDICAL besaß. Die Aktion ist abgewickelt. Entsprechend sackte der tägliche Börsenumsatz auch deutlicher ein.
2. Die RHEINMETALL (703 000)-Zahlen zum 30.6. gehen in Ordnung. Konzernergebnis + 11 % (Ebit) bei 7 % Umsatzplus mit Schwerpunkt Rüstung entspricht der Ankündigung des Vorstandes, die ganze Gruppe stärker zu fokussieren. Träger der Umsatzexpansion ist die Wehrtechnik, aber im Ertrag liegt der Automobilsektor besser. Hier wuchst der Umsatz geringfügiger, doch die gesamte Ertragslage hat sich verbessert. Das Ganze ist eine Zwischenstation, wie mir Düsseldorf avisiert. Es bleibt dabei: Der Großaktionär hat letztlich den Exit im Auge, möchte aber einen deutlich höheren Preis.
KÖNIG + BAUER (719 350) hat 43 % Einbruch bei Rollenoffsetmaschinen zu verkraften, für Bogenoffset nur ein Minus von 8 %. Umsatzplus von 10 % beruht auf den alten Aufträgen. Für das ganze Jahr ergeben sich dennoch 1,25 Mrd E. Umsatz mit Vorsteuerresultat von 50 Mio E. Dem steht ein lächerlicher Börsenwert von 240 Mio E. gegenüber, der dies locker abfedert. Jede Börsenschwäche um 13,50/14,50 E. ist ein unveränderter Kauf und HEIDELBERGER DRUCK (731 400) hat dies kürzlich schon vorgemacht. Basis 32 E., inzwischen knapp 39 E, aktuell 37,50 E. Dies gilt trotz der bestätigten Zurücknahme der Ziele für Umsatz und Gewinn, was jedoch in den Konsens-Schätzungen schon berücksichtigt war.
3. INDUS HOLDING (620 010) hebt sogar die Prognose an. 17 % sind jetzt geplant und ergeben 690 Mio E. für das ganze Jahr, nach + 4 % oder 288 Mio E. im 1. Halbjahr. Die Erträge aus Beteiligungen steigen um 7 %. Nach Steuern sind es + 3,2 %. Ich hatte ähnliche Fakten zur Grundlage meines Hinweises im Brief Nr. 08/02 verwendet. Das war bei 22 E., aktuell 20 E. Die Basis für Käufe liegt bei 18 - 19 E.
Die Umgruppierungen bei JENOPTIK (622 910) gefallen mir dagegen weniger. Die Verschiebung der Beteiligung für Venture Capital in den Bereich der Pensionsfonds ist anrüchig. Verbergen sich dahinter andere Probleme? Ich ziehe daher meine bisherige Einschätzung zurück und warte ab. In Jena wird auch über den Wechsel an der Spitze "die Nase gerümpft". Einzig positiv ist: Der Auftragsbestand liegt mit 2,24 Mrd E. erfreulich hoch.
SCHMALBACH LUBECA (719 230) scheidet mit einem Superergebnis aus der Börse aus. Das letzte Geschäftsfeld wurde verkauft. Restkurs von 17,80/18 E. bedeutet 200 % Kursgewinn gegenüber dem Erstkauf, gut 50 % gegenüber dem letzten Kauf. Restposten über den Markt abgeben.
4. Meinungsstreit um die Billigflieger. TUI (695 200) steigt mit einem eigenen Express-Dienst ein. Wie gut sind die vorgelegten Ertragskalkulationen? Fachleute des Flugverkehrs sehen es so: Die TUI-Rechnung ist aktuell richtig und margenstark. Sie steht aber unter einer Voraussetzung: Kein Preiskrieg. Das ist jedoch völlig offen und schwer voraussehbar, wenn die LH (823 212)-Tochter EURO WING mit GERMAN WING gleichfalls in den Ring steigt. Vorteilhaft ist, daß TUI mit wenig Investitionen beginnt und die ersten Maschinen least. Ich halte mich daher sowohl von LH als auch von TUI noch fern. Test der Tiefstkurse von LH bei 8 - 10 E. bzw. 16/17 E. für TUI wäre ein Ansatz für Investments.
FRAPORT (577 330)-Rückzug aus Manila ist der einzig richtige Weg, auch unter Verzicht auf Forderungen. Ich wiederhole daher meine kürzliche Einschätzung auf der Basis 20/22 E. gegen aktuell 24 E. Eine Anfangsposition ist auch bei 24 E. denkbar.
Zu meinen weiteren Empfehlungen: FUCHS PETROLUB (579 040) beeindruckt mit sehr guten Zahlen. Umsatzplus 13,5 % und verdoppelter Überschuß. Das ist allerdings zu relativieren. Einbezogen sind die Zahlen der neuen Volltochter aus der Verbindung mit DEA. Die Basiszahlen nannte ich Ihnen schon im Brief Nr. 27, womit es bei der Empfehlung für ein Engagement bleibt.
SÜDZUCKER (729 700) bestätigt die eindrucksvolle Ertragsqualität mit den Kernzahlen für das 1. Halbjahr, weist aber auf ein Thema hin, das eine höhere Bewertung verhindern könnte: Ab 2006 fällt das Monopol auf Zucker. Das bedeutet forcierte Ausweitung der Marktstellung über externe Expansion. Dies entspricht meinen Vorabinformationen zur Strategie von SÜDZUCKER im Eurorahmen. Bewertungsrisiko steigt auf 20 % nach Aufhebung des Monopols oder umgekehrt ein gewaltiger Aufschlag, wenn es bei der bisherigen Ordnung bleibt. Deshalb vorerst keine Neukäufe. HARPEN (603 400) meldet 69 % Umsatzplus und + 55 % im Ebit. Damit ist die Perspektive, die ich Ihnen im Brief Nr. 16 skizziert hatte, richtig. Vom Markt wurde dies bislang nicht honoriert, weil zu eng. Der Umbau von HARPEN durch Verkauf der Sparten Verkehr und Service zu einem reinen Erzeuger von erneuerbaren Energien und dezentraler Erzeugung und Distribution macht aus HARPEN ein völlig anderes Unternehmen.
SALZGITTER (620 200)-Verlust im ersten Halbjahr ist typisch zyklisch, aber nicht strukturell. Mithin klassische Old Economy. Umsatz nur - 3 %. Hier wirkt der Verbund von Preis- und Mengenschwäche. Kein Rückzug!
Der strategische Tip aus besonderem Anlaß, siehe heutige Beilage: Langfristige Wende an den Märkten bedeutet konsequente Umsetzung des Stock Picking, unabhängig von jedem Index. Dazu gibt es das einzige deutsche "System" für individuelle Portfolioführung via Internet, welches ich Ihnen in der heutigen Beilage im Detail erläutern darf. Übrigens eines der ganz wenigen Produkte, das trotz "Börsenkrise" den Nachweis effizienter Portfolioführung erbracht hat.
Ich gehe zurück unter "Allgemeiner Marktüberblick": Die langfristige Erholung der Konjunktur führt automatisch zu längerfristigen Investments, die bestimmten zyklischen oder rhythmischen Bedingungen unterliegen. An einem Beispiel gezeigt: Viele hochqualifizierte Aktien haben 70 oder 80 % verloren. Diese Kurse werden Sie in den kommenden acht Jahren nie wieder sehen. Eine Erholung dieser Kurse um 50 % oder gar 100 % vom jetzigen Niveau aus ist aber in sehr vielen Fällen ebenso sicher vorauszusagen. Dann muß zwingend verkauft werden. Einfach des-halb, weil die Aktie dann ihr ordentliches Bewertungspotential ausgeschöpft hat. Noch konkreter: Eine Aktie kommt von 80 E. und notiert aktuell bei 10 E. Spätestens bei 15 oder 20 E., nach vielleicht sechs Monaten, muß der Gewinn realisiert werden. Ein "Durchhalten" und hoffen auf noch höhere Notierungen wird in vielen Fällen zweifelhaft sein. Wie erkennen Sie den Anfang und das Ende der Zyklen? Nur an zwei Dingen: Der fun-damentalen Einschätzung und der Markttechnik. Sie sagt nämlich, "wie der Markt" es sieht. Das geht nur über eine sehr geordnete und disziplinierte Nachrichten- und Ordertechnik. Bitte lesen Sie deshalb den "Special".
Kurznachricht zum NEUEN MARKT: BECHTLE (515 870) überzeugt mit + 17 % im Umsatz, aber weniger im Gewinn vor Steuern. Doch dies ist nur aufgrund von Gründungskosten und Standortbereinigungen zurückzuführen. Ziel sind weiterhin 800 Mio E. Umsatz in diesem Jahr mit Vorsteuer-Ergebnis von 14,4 Mio E., womit sich die Kursbasis 5 E. verteidigen läßt.
An den EURO-BÖRSEN ...
... konzentrieren Sie sich weiter ausschließlich auf die Stock Picking-Möglichkeiten, die vielfach auch schon eine Art Turn-around-Spekulationen darstellen. Ausdrücklich weise ich darauf hin: Setzen Sie in diesen Titeln nicht auf den schnellen Gewinn. Das wird nicht funktionieren. Dafür sind die Langfristpotentiale jedoch überdurchschnittlich.
REUTERS (911 958) (276 p.) ist eine echte Baisse-Aktie geworden. Der größte reine Informationskonzern der Welt wird seinen Umsatz in diesem Jahr bei 3,7 Mrd Pfund nur mühsam stabilisieren können. Der Gewinn wird aber bei 300 Mio Pfund verharren. Das ergibt ein KGV von 20. Das Programm einer massiven Kostensenkung ist angelaufen. Vor allem der Stellenabbau macht es möglich. Börsenkapitalisierung nur noch 4,2 gegen einstmals über 18 Mrd Pfund. Der Chart zeigt den Verlauf.
Wo der Tiefstkurs liegt, ist schwer zu sagen. Ich vermute ihn um 240/260 p. und empfehle ein Limit auf dieser Basis. Das ergäbe sogar schon eine Rendite von fast 4 % für die sichere Dividende von 10 p. Die alten Kurse über 1.400 p. sind utopisch. 600 p. wären schon eine mittlere Erwartung, aber auch 100 % Kursgewinn. Darauf lohnt es sich zu warten. Ich bin sicher, daß REUTERS wieder ein getreues Spiegelbild der Gesamttendenz an den Börsen wird ... per 2004.
MARCONI (931 041) ist der "Reinfall von London". Die Konzeption der Sanierung ist für die Alt-Aktionäre bitter. Trennen Sie sich gleichwohl nicht. Das Modell einer angelsächsischen Sanierung läuft grundsätzlich anders.
Das Schlüsselwort heißt "Debt for equity-swaps". Die Gläubiger wandeln ihre Forderungen in Aktienkapital um. Das gilt sowohl für die Banken als auch für die Bondbesitzer. Sie halten künftig zusammen 95 % des neuen Kapitals der neuen MARCONI, die anschließend mit nur 300 Mio Pfund Schulden arbeiten wird. Die freien Aktionäre behalten ihre zur Zeit "wertlosen" Aktien und sind am neuen Kapital nur mit 0,5 % beteiligt, erhalten aber für vier Jahre gültige Optionsscheine, die den Kauf von 5 % der ausgegebenen Aktien zu einem Preis erlauben, der einer Börsenkapitalisierung von 1,5 Mrd Pfund entspricht. Was ist diese Option wert? Aktueller Wert aller Alt-Aktien zur Zeit nur 64 Mio Pfund. Der Rettungsplan sieht vor, daß 2004 ein operativer Gewinn von 199 Mio Pfund erreicht wird und 2005 ein solcher von 311 Mio Pfund. Das Umsatzvolumen von MARCONI dürfte bei ca. 4,2 - 4,5 Mrd Pfund liegen. Insofern sind die Zahlen schlüssig. Was ist dann MARCONI wert bzw. wo liegt der Wert der Optionen? Werden die operativen Erlöse erzielt, liegt er zweifellos höher. Dann ist aber auch die Option einiges mehr wert als sie jetzt erscheint oder sich im aktuellen MARCONI-Kurs ausdrückt. Natürlich kann man auf dem jetzigen Niveau diese Aktie nicht als echte Anlage empfehlen. Das ist unmöglich. Es ist jedoch eine äußerst interessante "Wette", die an die Sanierungen von WANG LAB, BANK OF NEW ENGLAND, CAL FED und andere amerikanische Aktien erinnert, die nach gleichem Muster rekapitalisiert wurden und nach 5 oder 10 Jahren satte Erlöse brachten. Bis zu 5.000 % gegenüber den Kursen bei Eröffnung der Sanierung. Für MARCONI-Aktionäre lohnt es sich also durchaus und entgegen sämtlicher Bankenmeinungen, das Ganze zu durchdenken. Immerhin ist MARCONI eine erste Industrieadresse in England.
RIETER (869 929) ist in ZÜRICH ein Geschädigter der "Ebner-Baisse". Also ebenfalls entweder eine Turnaround-Spekulation oder wirkliches Stock Picking, weil der Hintergrund pikant ist. Großaktionär ist die Ebner-Gruppe, die in Geldnöten steckt. Die Quote dürfte bei etwa 20 % liegen. Es waren in der Spitze Ende letzten Jahres noch 33,1 %, aber zwischenzeitlich wurde teilweise verkauft. Die Wirkung dieser Verkäufe und deren Umstände entnehmen Sie der nebenstehenden Grafik. Von 570 Fr. ging es bis 275 Fr. in den Keller. Der Börsenwert von RIETER reduzierte sich markant auf rd. 1,4 Mrd Fr. Was steckt drin?
RIETER ist ein hochqualifizierter Zulieferer der Autoindustrie geworden und hat ein zweites starkes Bein in textilen Systemen. Umsatzrückgang im 1. Halbjahr 12 % auf 1,4 Mrd Fr. mit Zielrichtung 2,85 Mrd Fr. Gesamtumsatz in 2002. Der Gewinn reduzierte sich um 39 % und der Cashflow um 22 %. Dabei hielt sich das Autogeschäft besser als der textile Sektor. Der Bestelleingang stieg sogar auf knapp 1,6 Mrd Fr. Die Gewinnschätzungen liegen für dieses Jahr bei 21 Fr. je Aktie und für das kommende bei 27 - 28 Fr. Das deckt sich auch mit den Einschätzungen des Managements. KGV rd. 11.
Eine RIETER-Spekulation geht also dahin: "Ist die Ebner-Hypothek beseitigt, stehen mind. 360 - 380 Fr. drauf", so die etwas laxe Erklärung in Zürich, die ich für griffig halte. Ende Oktober läuft dazu eine Wandelanleihe aus, die einen Wandelpreis von 430 Fr. aufweist und deshalb mit Sicherheit zurückbezahlt wird. Dann besteht auch seitens RIETER die Möglichkeit, das Ebner-Paket selbst zurückzukaufen.
In PARIS setze ich SUEZ (852 491) (22 E.) auf die Watchlist. Kaum von der Öffentlichkeit richtig gewürdigt, entsteht unter diesem Dach einer der interessantesten Konzerne für Versorgung mit Flächenabdeckung in Europa, sowohl in der Wasser- als auch in der Energieversorgung. Kurshalbierung von 39 E. auf 18,70 E. entspricht nicht den tatsächlichen Fakten. 23,5 Mrd E. Börsenwert stehen einem allerdings nicht konsolidierten Gruppenumsatz von rd. 36 Mrd E. gegenüber. Gewinntaxe 1,90 - 1,95 E. per 2003 gilt als gut abgesichert. Das ergibt ein KGV von ca. 12. Vorschlag: 16/17 E. wären der vermutlich idealste Kaufkurs. Im "worst case" könnten es auch 14/15 E. werden. Volatilität entsprechend groß, wie die Kurserholung seit Juli gezeigt hat.
An der WALL STREET ...
... gehen die Insider wieder auf die Kaufseite. Ich hatte darauf schon im Ticker hingewiesen und ergänze: Per 15. Juni stellt sich die Relation Kauf zu Verkauf auf 4 zu 1. Das ist die höchste seit 16 Jahren (1986). Prominentester Käufer ist der Chef von DISNEY (DIS.NYS) (F. Elsner). Wer die Statistik kennt: Die umgekehrte Relation ergab sich Ende 1999 kurz vor der absoluten Spitze in den Indizes. Aufschlußreich?
Im S&P 500 ist die Blase zu 90 % bewältigt, denn er befindet sich fast wieder im alten Trendkanal, der bis Ende 1995 galt und dann in die berühmte Spekulationsblase mündete. Siehe auch "Allgemeiner Marktüberblick". Reicht dies für eine fundamentale und technische Basisbildung aus? Das ist die entscheidende Frage der kommenden zwei Monate. Der S&P 500 ist der breiteste Index. Im Gegensatz zum Dow Jones ist der S&P 500 nicht so "meinungsbildend". Dafür ist er aber fundamental am besten abgestützt. Er hat hierbei eine Ähnlichkeit mit dem Verlauf des Nasdaq, der jedoch immer noch keine erkennbare Bodenbildung signalisiert. In diesem Index stecken mithin weiterhin schwer kalkulierbare Risiken, die meinungsbildend auf die zwei anderen abfärben.
Sind die Broker eine zuverlässige Trendindikation? In allen früheren Fällen haben sie stets die Markterwartung repräsentiert. Das gilt weniger für die zwei Großen, die gleichzeitig auch Investmentbanken sind, als vielmehr für die klassischen Titel:
A.G. EDWARDS (AGE.NYS)-36 $) gehörte schon früher zu den besten Titeln dieser Art. Sie werden sich daran sicherlich noch erinnern. Typisch: Zweite Bodenbildung nach dem September-Crash im letzten Jahr bei solider Gewinntendenz und ohne größeren Risiken in den Bilanzen. Bei einer Gewinnschätzung von 2,59 $ je Aktie liegt das KGV bei 13,8. Das Erholungspotential geht zunächst bis 46 $ oder rd. 28 %. BEAR STEARNS (BSC.NYS)-61 $) sieht sogar noch besser aus. Knapp vor neuem Höchstkurs in diesem Jahr, was bei einer Gewinnschätzung von 5,60 $ je Aktie nur ein KGV von 11,7 bedeutet. Das sollten Sie zweifach deuten: Wenn diese zwei Aktien einen klaren Aufwärtstrend zeigen, ist dies wie ein Barometer für den Gesamtmarkt. Deshalb mindestens für ein Trading geeignet, wobei Sie die Kaufkurse leicht zurücksetzen, nämlich auf 36 $ für EDWARDS und 62/63 $ für BEAR STEARNS.
Die Ölspekulation hat nur einen Trading-Ansatz. Tradingpotential um 25 % vor dem Hintergrund der aktuellen Ölpreislage. Dies steht im Spannungsfeld zwischen Irak-Konflikt einerseits und der, wie stets, sehr frühen Konjunkturindikation, die vor allen statistischen Ergebnissen steht.
Den größten Hebel sehe ich bei TIDEWATER (TDW.NYS)-26 $), die Sie schon einmal bei 34 $ kauften. Die Spitze lag bei 46 $. Faszinierend auch hier: Doppelter Boden gegenüber September letzten Jahres und mit KGV 10 sogar die preiswerteste Aktie dieser Art. Bitte beachten: Spätestens bei 44 $ muß verkauft werden. Marge bis dahin knapp 50 %.
Den Basistrend geben die drei Großen vor, nämlich BAKER HUGHES (BHI.NYS), SCHLUMBERGER (SLB.NYS) und HALLIBURTON (HAL.NYS). Die Hintergründe hatte ich Ihnen schon früher erläutert. Bei letzterer spielt das Handicap eine Rolle, daß größere Asbestklagen zu berücksichtigen sind, die die Markteinschätzung erschweren. Dennoch gilt: BAKER HUGHES hat ein Ziel von 38/40 $, HALLIBURTON eines von 23 $ und SCHLUMBERGER eines bis 56 $. Auch dann muß an Verkäufe gedacht werden.
In der Rüstungsspekulation empfehle ich weitere Zurückhaltung. Erneute Reduzierung der Positionen ist deshalb richtig. Es handelt sich vornehmlich um Gewinnmitnahmen mit späterer Rückkaufmöglichkeit.
LOCKHEED MARTIN (LMT.NYS), NORTHROP (NOC.NYS) und ROCKWELL COLLINS (COL.NYS) haben sich zunächst festgelaufen. Korrektur um bis jetzt 10 - 15 % reicht noch nicht aus, um Rückkäufe zu überlegen. Ich rechne mit tieferen Möglichkeiten. In Wartestellung bleibt dagegen GENERAL DYNAMICS (851 143), die den Widerstand bei 73/74 $ verteidigen konnte. Aktuell 78 $. Hier kommt es also auf die Linie 73 $ an. Wird sie unterboten, gilt Verkauf. BOEING (BA.NYS) nehme ich auf 30/32 $ zurück. Die Möglichkeit eines Streiks ist ein Risiko. Die eine oder andere "falsche" Meldung kann den Kursboden deutlich senken. Fundamental bleibt es bei der bisherigen Beurteilung.
Aber: Achten Sie auf BOMBARDIER (866 671). Absturz des Kurses auf 7,50 C.-$ geht entschieden zu weit. Ursache ist ein Rückgang in den Aufträgen für Jets. Auftragsbestand jedoch 45 Mrd C.-$ bei einem Umsatz von 21,6 Mrd C.-$. Die Gewinnwarnung der letzten Woche wurde mit einem Abschlag von 22 % "honoriert". Vorschlag: 6 - 6,8 C.-$ als Kauflimit. Gewinnschätzung übrigens 85/88 Cents je Aktie. Das ergibt ein KGV von rd. 8.
Die Auftragsfertigung bewerte ich weiterhin als ganz wichtigen Konjunkturindikator. Deren Auftragseingang/Bestand ist den Dispositionen derjenigen gleichzusetzen, die das Marketing und die Distribution gestalten bzw. beurteilen. FLEXTRONICS (FLEX.NAS)-8 $) erhielt am letzten Montag einen 2 Mrd $-Auftrag von CASIO (Japan). Dazu bitte die letzte AB nachlesen, wobei ich ergänzend hinweise: Dritter in diesem Verbund ist SOLECTRON (SLR.NYS)-3,25 $), die von 54 $ kommen und Spezialist für die Fertigung von Computern im Auftrag von anderen sind. Börsenwert 2,47 Mrd $ für einen Umsatz von ca. 12 Mrd $, und das entspricht damit in etwa den Relationen der zwei anderen ( SANMINA (SANM.NAS) und FLEXTRONICS).
Wer gewinnt das Schokoladenrennen um HERSHEY FOODS (HSY.NYS)? Der Marktführer in den USA (Marktanteil 30 %) gilt als ideale Ergänzung für NESTLÉ (887 208), was aber von den Kartellbehörden wohl nicht genehmigt wird. Wenn, dann nur in Kooperation mit anderen. Der zweite "Bieter" von Format:
KRAFT FOODS (KFT.NYS)-38 $) ist die 80 %-Tochter von PHILIP MORRIS (MO.NYS) und die zweitgrößte Adresse im amerikanischen Markt für Nahrungsmittel. Je nach Produktabgrenzung auch die Nr. 1. Umsatz 18 Mrd $. KRAFT ist vor allem stark in den abgepackten Produkten. Imponierend ist die Ertragsqualität mit seit 10 Jahren ununterbrochenen Gewinnsteigerungen. Nächstes Ziel sind 2,26 $ je Aktie in 2003. Das hat allerdings auch seinen Preis: KGV 16,5/17. Markttechnik leicht indifferent. Der kürzliche Rückschlag stand im Einklang mit dem Tabakschock, der auch die Mutter betraf. Inzwischen wieder deutlich befestigt.
Auf den Preis für HERSHEY wird es ankommen. Liegt er unter 10 Mrd $ Gesamtwert, empfehle ich KRAFT zu kaufen. Liegt er über 11 Mrd $, komme ich darauf noch zurück. Entscheidung wohl noch in diesem Monat.
Zu meinen bisherigen Empfehlungen: Ich hatte auf einige Titel aufmerksam gemacht, die gerade die September-Tiefs erfolgreich getestet und verteidigt haben. Dafür gilt jedoch: Können diese Kurse demnächst nicht gehalten werden, muß alles wieder zurückgezogen werden. Seien Sie darin ganz konsequent. Wenn die Chefs selbst ihre vor kurzem gegebenen Prognosen widerrufen, so müssen wir dem folgen. Daran ist nichts zu ändern. Unterlegen Sie sämtliche Titel mit einem klaren Stopkurs. Mithin:
MICRON TECH (MU.NYS) darf 16 $ nicht nachhaltig unterschreiten. Bei INTEL (INTC.NAS) liegt die Reißleine ebenfalls bei 16 $. Für AMD (AMD.NYS) deutlich tiefer bei 7 $ und für APPLE COMPUTER (AAPL.NAS) ebenfalls tiefer bei 12,50 $. Für DELL (DELL.NAS) empfehle ich einen Stopkurs um 22 $ gegen aktuell noch 26,50 $. Das schließt nicht aus, daß man später die gleichen Titel wieder zurückkauft, aber: Negative Analysteneinstufungen bei negativen Warnungen seitens der Gesellschaften führen zu zeitgleichen Verkäufen von Fonds und anderen.
TOKIO ...
... markierte am Dienstag ein neues Tief seit 19 Jahren. Zwar äußerst knapp, aber unverkennbar. Damit stellt sich in den nächsten vier Wochen die Frage: Muß man Tokio erneut verlassen, falls man engagiert ist, oder nicht? Eine einzige Aktie der Old Economy zeigt einen brauchbaren Ansatz, der auch konjunkturpolitisch indikativ sein könnte: KOMATSU, die Nr. 2 im Markt für Baumaschinen und Bagger.
KOMATSU (854 658) bildete 1989 eine doppelte Spitze und signalisierte die Baisse. Jetzt macht diese Aktie (vergleichbar CATERPILLAR (CAT.NYS)) das gleiche nach 13 Jahren Baisse. Ich knüpfe daran keine übertriebene Erwartung, zeige Ihnen aber damit, wie sich die Rolle der Old Economy wieder als Tendenzanzeiger darstellt. Denn:
Die japanische BIP-Berechnung wird umgestellt und der westlichen Definition angeglichen. Das Ergebnis: 1,9 % reales Wachstum für dieses Jahr, was deutlich über allen bisherigen Zahlen liegt.
Euro/Dollar: Der zweite Anlauf des Euro, den Dollar in die Relation 1:1 zu zwingen, läuft. Ob's klappt, ist offen.
Specials
strategische Investments sind etwas anderes als dem Nachlaufen von Modetrends. Das unterscheidet die bevorstehende Zeit von der Vergangenheit, speziell jener, die zu der berühmten "Blase" an den Märkten geführt hat. Ich halte es für eine Schlüsselgröße zu wissen, wo wir stehen und wo Sie demnächst stehen werden. Der Beweis:
Was 45 Jahre galt, ist echt und nachweisbar. Es läßt sich lediglich nicht in wenigen Wochen definieren, sondern für längere Zeit. Gerade richtig, um zu wissen, wie Sie sich strategisch aufstellen müssen. Das Ganze gilt für Deutschland. Wie sieht die Lage in den USA aus?
Die Börsenblase der Technologie ist geplatzt und die Märkte sind damit in den Keller gerutscht. In welcher Form, sehen Sie nebenstehend. Das ist der zweite Ansatz für Ihre strategischen Investments mit einer Doppelrolle:
1. Sie können jetzt in Ruhe aussuchen, wo die besten Investments liegen. Branchenmäßig und speziell für jedes Unternehmen, also fundamental.
2. Sie können feststellen, wie Sie Ihr Depot künftig fahren wollen und welche Hilfsmittel Sie hierfür benötigen. Neben der Technik benötigen Sie vor allem ein Berater, der Ihnen sagt, wo die jeweiligen Schwergewichte zu definieren sind.
Diese beiden Grafiken sind die strategischen Wegweiser, die Sie direkt zu Stockguard führen.
Der STOCKGUARD-Berater hat eine klare Funktion: Täglich aufzupassen und zu signalisieren, ob Handlungsbedarf besteht und umzusetzen, was ich in der "Actien-Börse" anreiße. Damit ist nicht der letzte Kurs ausgereizt und der tiefste Kurs für Käufe erwischt, aber annähernd. Die beschriebenen Schwankungen oder ausgereizten Potentiale sind in der Markttechnik heute leicht erkennbar. Einige Begriffe kennen Sie, wie Stochastik oder Momentum etc. Stockguard ist kein Wunder-Programm, sondern die logische Weiterentwicklung einer modernen Finanzdienstleistung. Das Ganze funktioniert so:
Die ersten Schritte sind einfach, auch für den nicht internetversierten Anleger. Sie eröffnen ein Depot bei unserem Partner Bankverein Werther AG. Wer schon einmal ein Depot bei einer Direktbank eingerichtet hat, kennt das Prozedere - es ist identisch und einfach. Sie erhalten dann als Kunde bei STOCKGUARD Ihren persönlichen geschlossenen Bereich im Internet. Diesen Bereich öffnen Sie mit einem Benutzernamen und einem Kennwort. In diesem Bereich finden Sie immer Ihr aktuelles Depot ergänzt durch Zahlen, Charts, Nachrichten und Depotstatistiken sowie den persönlichen Meldungen, Warnungen und Empfehlungen Ihres Beraters. Vor dem Hintergrund der "Actien-Börse" informiert er Sie hier über unsere konkreten Überlegungen zu Ihrem Depot, überwacht Stopkurse, Verbilligungsmöglichkeiten, Umtausch- und Umschichtungen etc. Kurz: Er befaßt sich täglich (!) mit Ihren Werten und kommuniziert Ihnen die Schlüsse direkt in Ihre Depotansicht. Ihre Aufgabe ist es, einmal am Tag Ihren geschlossenen Bereich aufzurufen und zu kontrollieren, ob Meldungen seitens Ihres Beraters vorhanden sind. Als STOCKGUARD-Kunde haben Sie dann die Möglichkeit, ihrem Berater über e-Mail jederzeit Fragen zu diesen Überlegungen zu stellen und eigene Ideen zu diskutieren.
Ein Beispiel: In den letzten Monaten wurden konsequent alle Depots von hoffnungslos verfallenen Aktien befreit. Auch wenn die angelaufenen Verluste teilweise über 70 % betrugen, hat es sich gelohnt, einen Schlußstrich zu ziehen und das verbleibende Kapital einiger Positionen zu bündeln um dann eine neue, qualitativ bessere Aktie zu kaufen. Gleichzeitig wurden gezielte Stop-buys für interessante Gelegenheiten wie Telekom bei 8,50 Euro in den Markt gelegt. Was bietet STOCKGUARD noch?
1. "Die Actien-Börse" ist in STOCKGUARD als Online-Ausgabe integriert. Sie ist Bestandteil des Researchs. Dazu gibt es noch Kurse, Charts, Nachrichten, Unternehmenskennzahlen sowie die Mög- lichkeit, eine Watchlist einzurichten.
2. Seitens des Partners Bankverein Werther AG ist ein komplettes Online-Banking-Modul inte- griert. So können Sie jederzeit über Ihr Konto verfügen, Überweisungen oder andere Transaktionen tätigen.
3. Die Gebühren für Kauf/Verkauf von inländischen Aktien liegen pauschal (!) bei 25 Euro. Unab- hängig der Ordergröße! Das bedeutet: Ab einer 8.000 Euro-Order sind wir billiger als die meisten Discountbroker. Alle Transaktionen können online in Auftrag gegeben werden.
4. Die Gebühr für Stockguard beträgt 6 Euro/Handelstag inkl. MwSt. Keine Gewinnbeteiligung, keine Abhängigkeit der Depotgröße und keine versteckten Gebühren!
Alle detaillierten Konto-/Depotinformationen sowie die notwendigen Depoteröffnungsunterlagen finden Sie im Internet unter www.stockguard.de. Dort können Sie sich unter der Rubrik "Depot eröffnen" alle Dokumente bequem Zuhause oder im Büro anschauen und ausdrucken. Schneller und bequemer geht es nicht! Für Rückfragen steht Ihnen auch das Büro unter Tel: 0211/82 89 88 0 oder Fax: 0211/82 89 88 15 sowie per e-Mail support@stockguard.de zur Verfügung. Für diejenigen, die noch ein paar Berührungsängste mit dem Internet haben, bieten wir noch einen besonderen Service:
Nach Terminabsprache präsentieren wir Ihnen den Umgang mit STOCKGUARD in unseren Räumlichkeiten in Düsseldorf. Die Dauer für eine Präsentation ist auf 45 Minuten beschränkt, ist kostenlos und gibt Ihnen den nötigen Einblick in die Funktionen und erklärt, wie Sie zukünftig STOCKGUARD handhaben. Einen Termin können Sie mit Frau Heidler unter 0211 / 82 89 88 0 einrichten.
Der Vorteil für Sie liegt klar auf der Hand: Effektive Kommunikation und Umsetzung dessen, was ich in der "Actien-Börse" andeute. Sie haben die Sicherheit, daß Ihr Berater hinter Ihnen steht, Ihr Depot unter Kontrolle hat und Ihnen bei Bedarf jederzeit Anweisungen gibt. Das führt zurück zu dem, was Sie vielleicht noch kennen: Die ganz klassische und persönliche Börsenberatung, nun optimiert durch den Einsatz moderner Kommunikationswege.
Bitte denken Sie über diese Zeilen nach. Ich bin sicher, daß meine Überlegungen hinsichtlich einer effektiven Anlagegestaltung für die kommenden Jahre auch auf Ihre Zustimmung treffen. Ich meine, daß wir mit STOCKGUARD die Basis geschaffen haben, um künftigen Marktentwicklungen vorzugreifen. Ich grüße Sie,
Gruß