Duell der Rohstoffe

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Duell der Rohstoffe

 
20.02.06 09:53
Wellenreiter-Kolumne: Duell der Rohstoffe

Seit jeher lassen sich Rohstoffe in zwei Gruppierungen einteilen. In der einen Gruppe befindet sich das, was der Mensch aus der Erde pumpt, fördert, baggert oder hämmert. Das sind die Bodenschätze wie Öl, Gold oder Kupfer, englisch "Hard Commodities" genannt. In der anderen Gruppe ist das enthalten, was der Mensch anbaut, pflanzt, erntet oder füttert. Das sind die nachwachsenden Rohstoffe, englisch heißen diese "Soft Commodities".

Diese beiden Gruppierungen kämpfen um die Vorherrschaft. Betrachtet man dieses Duell dieses Duell seit 1960 anhand der Ratio "Nachwachsende Rohstoffe" zu "Bodenschätze", so fällt es leicht, den Sieger dieses Duells auszurufen: Es sind die Bodenschätze.

Doch das war nicht immer so. Lassen Sie uns die Ratio zweier Rohstoffe betrachten, von denen lange Vergleichsreihen existieren: Weizen und Kupfer.

Man erkennt, dass Weizen als nachwachsender Rohstoff gegenüber Kupfer als "Bodenschatz" zwischen 1800 und 1950 stetig an Wert gewann. Nachwachsen-de Rohstoffe sind demnach nicht seit alters her die "Verlierer", sondern verdienen dieses Prädikat erst seit Ende des zweiten Weltkrieges.

Betrachtet man den Verlauf der Ratio "Nachwachsende Rohstoffe" zu "Bodenschätze" in jüngerer Zeit, so deutet sich eine Trendwende an, die durchaus der Beginn einer neuen relativen Stärke der "Soft Commodities" gegenüber den "Hard Commodities" darstellen kann. Der rote Kreis auf dem folgenden Chart deutet diese Trendwende an.

Man muss deutlich sagen, dass die Bodenbildungsphase an dieser Stelle für uns noch nicht abgeschlossen erscheint. Doch gerade Rohstoffe wie Zucker, Orangensaft, Baumwolle und jetzt auch Sojabohnen oder Weizen deuten an, dass sie nicht mehr gewillt sind, die Führungsarbeit den Bodenschätzen zu überlassen.

Die meisten nachwachsenden Rohstoffe fungierten bis vor kurzem ausschließlich als Basisprodukte für die Herstellung von Nahrungsmitteln. Heute übernehmen die "Soft Commodities" zunehmend eine Rolle als Energieträger. Dieser Trend wird sich verstärken. Landwirte freunden sich zunehmend mit ihrer Rolle als "Energiewirte" an. Diese Entwicklung unterstützt den dargestellten charttechnischen Prozess.

Robert Rethfeld ist Wirtschaftsjournalist und Mitglied der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Seit Mitte 2002 betreibt er die Website www.wellenreiter-invest.de, eine Online-Publikation für wirtschaftliche, finanzielle und gesellschaftliche Entwicklungen.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Quelle: LANG & SCHWARZ

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up o. T.

 
28.02.06 09:15
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Drohende Angebotsengpässe!

 
28.02.06 09:18
Rohstoff-Trader-Kolumne: Agrar-Rohstoffe vor Rallye?
Obwohl ich nicht mehr zu den Allerjüngsten gehöre, kenne ich die letzte echte "Agrar-Hausse" nur vom Hörensagen. In besonders lebhafter Erinnerung sind mir noch die Schauergeschichten über Lastwagenladungen voll Zucker oder Mais, die in die Vorgärten unerfahrener Ärzte und Lehrer gekippt worden seien, die sich von unseriösen Brokerfirmen per Telefon Warenterminkontrakte aufschwatzen ließen. Heute besteht diese potenzielle Gefahr zumindest nicht mehr. Im Zeitalter der Zertifikate können Anleger in Agrar-Rohstoffe investieren, ohne sich dem Risiko der physischen Andienung auszusetzen. Und längerfristig dürften derartige Engagements sogar überaus lukrativ sein!

Weltweit wachsende Nachfrage!


Denn der globale Bedarf an Lebens- und Genussmitteln wird kontinuierlich zunehmen. Dafür sorgt allein schon die anhaltende Bevölkerungs-Explosion. Prognosen zufolge sollen 2010 gut 7,2 Milliarden Menschen auf dem "blauen Planeten" leben. Bis 2030 rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg auf 8,3 Milliarden "Erdlinge". Gleichzeitig führt der wachsende Wohlstand in vielen Schwellenländern - allen voran China und Indien - zu einem Wandel der Ess- und Konsumgewohnheiten. Vor allem Fleischprodukte werden vermehrt auf den Tisch kommen: Vor 30 Jahren aß jeder Chinese etwa zehn Kilogramm Fleisch pro Jahr, heute sind es bereits 50 Kilo. Dennoch liegt diese Menge immer noch deutlich unter dem Niveau in den westlichen Industriestaaten. Zum Vergleich: Jeder Deutsche "verputzt" - statistisch gesehen - 91 Kilo Fleisch pro Jahr. Bedenkt man, dass rund 8,2 Kilogramm Futtergetreide von Nöten sind, um ein Kilo Fleisch zu produzieren, können sich nicht nur "Mathematik-Genies" leicht ausrechnen, welche Auswirkungen die steigende "Lust auf Fleisch" auf die Nachfrage nach Mais oder Soja hat. Von dem "Ethanol-Faktor" wollen wir erst gar nicht reden.

Drohende Angebotsengpässe!

Angesichts eines derart dynamisch zunehmenden Bedarfs drohen in absehbarer Zeit bei vielen Agrar-Rohstoffen massive Angebotsengpässe. Zum einen wird zur Deckung des wachsenden Fleischkonsums zunehmend mehr Weideland benötigt, was tendenziell zu Lasten des Ackerlands geht. Wassermangel und Wetterphänomene wie El Nino belasten Ernteerträge zusätzlich. Bisher waren viele Farmer noch in der Lage, durch den Einsatz Pestiziden, Düngemitteln, Maschinen oder Gentechnik die Produktivität in Ackerbau und Viehzucht überdurchschnittlich zu steigern. Doch auch hier ist irgendwann das "Ende der Fahnenstange" erreicht und spätestens dann werden die Preise auf breiter Front anziehen.



Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Quelle: LAZARD FRERES
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