Dresdner-Nachfolge: Neue Chance für MLP
Die Deutsche Börse will Finanzkreisen zufolge noch im Juni über den Nachfolger der Dresdner Bank im Deutschen Aktienindex (Dax) entscheiden. Beste Chancen auf den Aufstieg hat nach Einschätzung von Analysten die Aktie des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP.
Die Deutsche Börse schreibt vor, dass eine Firma, die von einem im selben Index notierten Unternehmen zu mehr als 75 Prozent übernommen wird, aus dem Kursbarometer herausgenommen werden muss. Das Kaufangebot der Allianz an die außenstehenden Aktionäre der Dresdner Bank läuft noch bis Mitte Juli, und weder die beiden Gesellschaften noch Branchenkenner zweifeln am Erfolg der Übernahme. Die Allianz kontrolliert nach eigenen Angaben jetzt bereits direkt oder indirekt mehr als die Hälfte an der Dresdner Bank.
Index-Experten und Analysten favorisieren MLP bereits seit längerem als potenziellen Dax-Aufsteiger und somit als aussichtsreichsten Kandidaten für die Dresdner-Nachfolge. Gemäß des Regelwerks der Deutschen Börse kann diejenige Gesellschaft in den Dax aufsteigen, die unter den noch nicht in dem Index gewichteten Firmen bei Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz die größte ist.
MLP belegt auf der von der Börse veröffentlichten Rangliste für den Mai mit einem Börsenwert von 9,6 Mrd. Euro und einem Aktienumsatz von mehr als vier Mrd. Euro die Plätze 23 und 29 und rangiert damit sogar über den Dax-Firmen Linde und Degussa-Hüls. Nächstgrößter, nicht im Dax gewichteter Titel wäre die jüngst erst aus dem Index abgestiegene KarstadtQuelle.
MLP ist Favorit
"Es hat sich nichts geändert, es gibt im Prinzip zu MLP nach wie vor keine Alternative", sagte Rainer Gerdau, Index-Experte bei der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, mit Blick auf die Aufstiegs-Chancen der Heidelberger Gesellschaft. Es sei "relativ eindeutig", dass MLP aufgenommen werde, fügte Gerdau hinzu.
Der Finanzmarkt hatte bereits Anfang Mai erwartet, dass der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse auf seiner damaligen, turnusgemäßen Sitzung die MLP-Aktie zum Nachrücker für das Dresdner-Papier nominieren würde. Der Arbeitkreis hatte an diesem Termin jedoch keine Entscheidung zum Dax gefällt und stattdessen lediglich mitgeteilt, über den Dresdner-Ersatz solle erst nach Vorliegen einer Übernahmeofferte - wie mittlerweile geschehen - der Allianz beraten werden.
Entscheidung über Ergo-Nachfolge
Wie es am Montag in den Finanzkreisen hieß, wird der Arbeitskreis Aktienindizes auf seiner Sitzung Ende des Monats möglicherweise auch über einen Nachfolger für die Aktie der Ergo im Nebenwerte-Index MDax beraten, die vor der Mehrheitsübernahme durch die Münchener Rück steht. Die Deutsche Börse wollte sich zu den Angaben aus den Kreisen über die außerplanmäßige Dax-Sitzung nicht äußern.
© 2001 Reuters
Die Deutsche Börse will Finanzkreisen zufolge noch im Juni über den Nachfolger der Dresdner Bank im Deutschen Aktienindex (Dax) entscheiden. Beste Chancen auf den Aufstieg hat nach Einschätzung von Analysten die Aktie des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP.
Die Deutsche Börse schreibt vor, dass eine Firma, die von einem im selben Index notierten Unternehmen zu mehr als 75 Prozent übernommen wird, aus dem Kursbarometer herausgenommen werden muss. Das Kaufangebot der Allianz an die außenstehenden Aktionäre der Dresdner Bank läuft noch bis Mitte Juli, und weder die beiden Gesellschaften noch Branchenkenner zweifeln am Erfolg der Übernahme. Die Allianz kontrolliert nach eigenen Angaben jetzt bereits direkt oder indirekt mehr als die Hälfte an der Dresdner Bank.
Index-Experten und Analysten favorisieren MLP bereits seit längerem als potenziellen Dax-Aufsteiger und somit als aussichtsreichsten Kandidaten für die Dresdner-Nachfolge. Gemäß des Regelwerks der Deutschen Börse kann diejenige Gesellschaft in den Dax aufsteigen, die unter den noch nicht in dem Index gewichteten Firmen bei Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz die größte ist.
MLP belegt auf der von der Börse veröffentlichten Rangliste für den Mai mit einem Börsenwert von 9,6 Mrd. Euro und einem Aktienumsatz von mehr als vier Mrd. Euro die Plätze 23 und 29 und rangiert damit sogar über den Dax-Firmen Linde und Degussa-Hüls. Nächstgrößter, nicht im Dax gewichteter Titel wäre die jüngst erst aus dem Index abgestiegene KarstadtQuelle.
MLP ist Favorit
"Es hat sich nichts geändert, es gibt im Prinzip zu MLP nach wie vor keine Alternative", sagte Rainer Gerdau, Index-Experte bei der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, mit Blick auf die Aufstiegs-Chancen der Heidelberger Gesellschaft. Es sei "relativ eindeutig", dass MLP aufgenommen werde, fügte Gerdau hinzu.
Der Finanzmarkt hatte bereits Anfang Mai erwartet, dass der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse auf seiner damaligen, turnusgemäßen Sitzung die MLP-Aktie zum Nachrücker für das Dresdner-Papier nominieren würde. Der Arbeitkreis hatte an diesem Termin jedoch keine Entscheidung zum Dax gefällt und stattdessen lediglich mitgeteilt, über den Dresdner-Ersatz solle erst nach Vorliegen einer Übernahmeofferte - wie mittlerweile geschehen - der Allianz beraten werden.
Entscheidung über Ergo-Nachfolge
Wie es am Montag in den Finanzkreisen hieß, wird der Arbeitskreis Aktienindizes auf seiner Sitzung Ende des Monats möglicherweise auch über einen Nachfolger für die Aktie der Ergo im Nebenwerte-Index MDax beraten, die vor der Mehrheitsübernahme durch die Münchener Rück steht. Die Deutsche Börse wollte sich zu den Angaben aus den Kreisen über die außerplanmäßige Dax-Sitzung nicht äußern.
© 2001 Reuters