Die Geschichte der Römer ist der größte einzelne Grund zur Verewigung der Kriege. Ihre Kriege sind schlechthin zum Vorbild allen Erfolgs geworden. Für die Kulturen sind sie das Beispiel der Reiche, für die Barbaren das Beispiel der Beute. Da aber in jedem von uns beides ist, Kultur und Barbarentum, wird die Erde am Erbe der Römer vielleicht zugrunde gehen.
Welch ein Unglück, daß die Stadt Rom weitergelebt hat, als ihr Reich zerbrochen war! Daß der Papst sie fortgesetzt hat! Daß eitle Kaiser ihre leeren Ruinen und darin den Namen Roms erbeuten konnten! Rom hat das Christentum besiegt, indem es zur Christenheit wurde. Jeder Abfall von Rom war nur ein neuer großer Krieg. Jede Bekehrung zu Rom, in den fernsten Enden der Welt, eine Fortsetzung der klassischen Plünderungen. Amerika entdeckt, um die Sklaverei zu beleben! Spanien als römische Provinz der neue Herr der Welt. Dann die Erneuerung der germanischen Beutezüge im zwanzigsten Jahrhundert. Nur der Maßstab ins Riesenhafte vergrößert, die ganze Erde statt des Mittelmeers, und hundertmal soviel Menschen von der Vernichtung getroffen, an ihr beteiligt. So waren zwanzig christliche Jahrhunderte notwendig, um der alten und nackten römischen Idee ein Gewand für ihre Scham und ein Gewissen für schwache Momente zu geben. Nun steht sie vollkommen und mit allen Kräften der Seele gerüstet da. Wer wird sie zerstören? Ist sie unzerstörbar? Hat die Menschheit, mit tausend Mühen, sich genau ihren Untergang erobert?