Tote auch in Israel: Raketen treffen Haifa
Sonntag 16. Juli 2006, 09:07 Uhr
Beirut/Gaza (AFP) - Bei einem Raketenangriff auf die israelische Stadt Haifa in Nordisrael hat es erstmals Tote gegeben. Nach Krankenhausangaben starben acht Menschen. Israel setzt derweil seine Militäroffensiven im Libanon und im Gazastreifen fort. Die israelische Luftwaffe griff am Morgen erneut Ziele im Süden der Hauptstadt Beirut an. Bei einem Luftangriff im nördlichen Gazastreifen wurden drei Palästinenser getötet.
Nach Polizeiangaben schlugen zehn Raketen im Gebiet um den Bahnhof von Haifa ein. Der Islamische Widerstand, der bewaffnete Arm der libanesischen
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Hisbollah, hatte sich zuvor zu einem Raketenangriff auf eine Erdölraffinerie in Haifa bekannt.
Bei einem Luftangriff im Süden von Beirut wurde ein Gebäude mit dem Fernsehsender der schiitischen Hisbollah vollkommen zerstört. Das mehrstöckige Gebäude stürzte ein. Dennoch sendete der Sender El Manar weiter.
Israelische Flugzeuge griffen zudem zum zweiten Mal binnen 48 Stunden eine Brücke zwischen dem Osten der Haupstadt und der Straße zum internationalen Flughafen im Süden an. Israelische Kampfflugzeuge feuerten zwei Raketen auf ein Büro der Hisbollah in Baalbeck im Osten des Libanons. Das Gebäude wurde laut Polizei schwer beschädigt.
Kämpfer der Hisbollah schlugen nach Angaben der Miliz israelische Soldaten zurück, die in der Nacht in den Süd-Libanon eindringen wollten.
Auch im Gazastreifen gab es Gefechte. Dabei wurden drei Palästinenser getötet. Nach Angaben von Rettungskräften schoss eine israelische Drohne im Gebiet der Stadt Beit Hanun eine Rakete auf eine Gruppe von bewaffneten Palästinensern ab. Israelische Panzer drangen mehrere hundert Meter weit in Beit Hanun ein.
Israel hat laut US-Präsident George W. Bush "alles Recht sich zu verteidigen", sollte aber "auf die Folgen achten". Das sei "unsere Botschaft an Israel", sagte Bush am Rande des G-8-Gipfels in St. Petersburg.
Der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora schlug Israel einen sofortigen Waffenstillstand unter Aufsicht der Vereinten Nationen vor. Siniora bekräftigte, dass seine Regierung nichts mit der Entführung israelischer Soldaten durch die Hisbollah zu tun habe.
"Der Nahost-Prozess ist tot", sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, nach einem Krisentreffen der arabischen Außenminister in Kairo. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Außenminister die israelischen Angriffe auf den Libanon als "brutale Aggression", die dem Völkerrecht widerspreche.
Quelle: yahoo.de
Gruss - az