N A S D A Q
Die steile Karriere der Computerbörse
Die Technologiebörse feiert Geburtstag. Vor 30 Jahren revolutionierten die New Yorker den Aktienhandel: Statt eines Parketts gab es flimmernde Computer-Bildschirme. So mauserte sich die Nasdaq zur Nummer Eins.
New York - Auf den Tag genau vor 30 Jahren, am 8. Februar 1971, begann an der US-Technologiebörse Nasdaq der vollautomatische Handel. Der Index erreichte am Eröffnungstag erstmals die 100-Punkte-Marke. Bis jedoch der nächste "Meilenstein" geschafft war, sollten über neun Jahre vergehen.
Am 13. November 1980 war es dann soweit, erstmals schloss der Nasdaq-Index über der 200er Marke. Die Abkürzung übrigens steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich ein vollautomatisches Handelssystem für Wertpapiere. Denn die Nasdaq war die erste Börse, die ohne Parketthandel auskommt und somit geringere Transaktionskosten mit sich bringt.
Im dreistelligen Punktebereich bewegte sich das Segment viele Jahre; erst am 17. Juli 1995 lag der Schlusskurs über 1000 Punkten - die Statistik weist exakt 1005,89 Zähler aus. Danach ging es schneller voran, die 2000er-Marke "fiel" am 16. Juli 1998, erstmals über 3000 Punkte ging es am 3. November 1999, bereits am 29. Dezember des gleichen Jahres wurde auch die 4000er Hürde genommen. Am 9. März 2000 wurde sogar der erste Schlusskurs oberhalb der 5000er-Punktemarke registriert.
Mittlerweile ist die Nasdaq von solchen Rekordmarken entfernt, am Mittwoch, ein Tag vor dem Jubiläum, schloss der Nasdaq-Composite bei 2607 Zählern.
Die Nasdaq ist eine Börse der Superlative: Hier werden aktuell über 4700 Unternehmen gehandelt, darunter viele nicht amerikanische Firmen. Täglich werden hier mehr Aktien gehandelt als irgendwo anders in den USA. Und das Dollarvolumen, das tagtäglich bewegt wird, sucht sogar weltweit seinesgleichen. 1999 nahm die Nasdaq deshalb sowohl bezüglich des Handelsvolumen in Dollar als auch der Marktkapitalisierung den ersten Platz ein.
Das Handelsvolumen lag 1999 an der Nasdaq bei 11,013 Milliarden Dollar, zum Vergleich, das der Deutschen Börse wurde mit 1,552 Milliarden Dollar angegeben. Auch mit einer Marktkapitalisierung von 5,205 Milliarden Dollar lag die Nasdaq 1999 deutlich vor Tokio mit 4,455 Milliarden Dollar. Die Deutsche Börse kam auf 1,432 Milliarden Dollar.
Wie gigantisch das Wachstum an der Nasdaq ausfällt, macht ein Blick auf folgende Zahl deutlich: 1972 wurden im kompletten Jahr 2,2 Milliarden Aktien gehandelt, soviel wie heute an einem einzigen Handelstag. Auch zum Handelsvolumen haben die Statistiker in New York eifrig Zahlen und Rekorddaten gesammelt. Absoluter Spitzentag bei gehandelten Aktien war der 3. Januar 2001 - exakt 3,185 Milliarden Aktien wechselten an diesem Tag den Besitze. Vergleichsweise ruhig ging es in der jüngsten Vergangenheit dagegen am 3. Juli 2000 zu, damals wurden nur 599 Millionen Aktien gehandelt - der schwächste Handelstag in der Geschichte der ältesten Computerbörse der Welt.
Doch nicht nur hohe oder niedrige Handelsvolumina wurden registriert, sondern auch Gewinne und Verluste. Den bisher schwärzesten Tag erlebte die Nasdaq am 14. April 2000, an diesem Tag verlor der Index 355,49 Punkte. Die größte punktuelle Steigerung wurde am 3. Januar 2001 registriert: Der Markt legte 324,83 Zähler zu. Auch prozentual gesehen nimmt der 3. Januar 2001 einen Spitzenplatz ein, denn ein Plus von 14,17 Prozent hatte es bis dato noch nicht gegeben.
Die Nasdaq ist auch unter anderen Aspekten eine Börse der Superlativ, denn sie verfügt auch über den größten Video-Bildschirm der Welt. Er wurde in New York am Times Square Ecke Broadway errichtet. Der Bildschirm misst hier allein acht Stockwerke. Zudem befindet sich im MarketSite-Tower ein interaktives Besuchscenter und ein gläsernes dreistöckiges Sendestudio.
Und noch eine Besonderheit: Erstmals wechselte im vergangenen Jahr mit Aeroflex ein Unternehmen von der New York Stock Exchange zur Nasdaq. Aeroflex war die erste Firma überhaupt, die seit Einführung des NYSE-Regelbuches im Jahre 1939 freiwillig die New Yorker Börse verlassen hat.
Konstanz bewies die Nasdaq im Hinblick auf ihre Präsidenten. Derer gibt es in 30 Jahren nämlich nur drei. Von 1971 bis 1987 hatte Gordon Macklin dieses Amt inne, gefolgt von Joseph R. Hardiman, der bis 1996 Präsident war. Seitdem hat Frank G. Zarb dieses Amt inne.
gruß
proxi
Die steile Karriere der Computerbörse
Die Technologiebörse feiert Geburtstag. Vor 30 Jahren revolutionierten die New Yorker den Aktienhandel: Statt eines Parketts gab es flimmernde Computer-Bildschirme. So mauserte sich die Nasdaq zur Nummer Eins.
New York - Auf den Tag genau vor 30 Jahren, am 8. Februar 1971, begann an der US-Technologiebörse Nasdaq der vollautomatische Handel. Der Index erreichte am Eröffnungstag erstmals die 100-Punkte-Marke. Bis jedoch der nächste "Meilenstein" geschafft war, sollten über neun Jahre vergehen.
Am 13. November 1980 war es dann soweit, erstmals schloss der Nasdaq-Index über der 200er Marke. Die Abkürzung übrigens steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich ein vollautomatisches Handelssystem für Wertpapiere. Denn die Nasdaq war die erste Börse, die ohne Parketthandel auskommt und somit geringere Transaktionskosten mit sich bringt.
Im dreistelligen Punktebereich bewegte sich das Segment viele Jahre; erst am 17. Juli 1995 lag der Schlusskurs über 1000 Punkten - die Statistik weist exakt 1005,89 Zähler aus. Danach ging es schneller voran, die 2000er-Marke "fiel" am 16. Juli 1998, erstmals über 3000 Punkte ging es am 3. November 1999, bereits am 29. Dezember des gleichen Jahres wurde auch die 4000er Hürde genommen. Am 9. März 2000 wurde sogar der erste Schlusskurs oberhalb der 5000er-Punktemarke registriert.
Mittlerweile ist die Nasdaq von solchen Rekordmarken entfernt, am Mittwoch, ein Tag vor dem Jubiläum, schloss der Nasdaq-Composite bei 2607 Zählern.
Die Nasdaq ist eine Börse der Superlative: Hier werden aktuell über 4700 Unternehmen gehandelt, darunter viele nicht amerikanische Firmen. Täglich werden hier mehr Aktien gehandelt als irgendwo anders in den USA. Und das Dollarvolumen, das tagtäglich bewegt wird, sucht sogar weltweit seinesgleichen. 1999 nahm die Nasdaq deshalb sowohl bezüglich des Handelsvolumen in Dollar als auch der Marktkapitalisierung den ersten Platz ein.
Das Handelsvolumen lag 1999 an der Nasdaq bei 11,013 Milliarden Dollar, zum Vergleich, das der Deutschen Börse wurde mit 1,552 Milliarden Dollar angegeben. Auch mit einer Marktkapitalisierung von 5,205 Milliarden Dollar lag die Nasdaq 1999 deutlich vor Tokio mit 4,455 Milliarden Dollar. Die Deutsche Börse kam auf 1,432 Milliarden Dollar.
Wie gigantisch das Wachstum an der Nasdaq ausfällt, macht ein Blick auf folgende Zahl deutlich: 1972 wurden im kompletten Jahr 2,2 Milliarden Aktien gehandelt, soviel wie heute an einem einzigen Handelstag. Auch zum Handelsvolumen haben die Statistiker in New York eifrig Zahlen und Rekorddaten gesammelt. Absoluter Spitzentag bei gehandelten Aktien war der 3. Januar 2001 - exakt 3,185 Milliarden Aktien wechselten an diesem Tag den Besitze. Vergleichsweise ruhig ging es in der jüngsten Vergangenheit dagegen am 3. Juli 2000 zu, damals wurden nur 599 Millionen Aktien gehandelt - der schwächste Handelstag in der Geschichte der ältesten Computerbörse der Welt.
Doch nicht nur hohe oder niedrige Handelsvolumina wurden registriert, sondern auch Gewinne und Verluste. Den bisher schwärzesten Tag erlebte die Nasdaq am 14. April 2000, an diesem Tag verlor der Index 355,49 Punkte. Die größte punktuelle Steigerung wurde am 3. Januar 2001 registriert: Der Markt legte 324,83 Zähler zu. Auch prozentual gesehen nimmt der 3. Januar 2001 einen Spitzenplatz ein, denn ein Plus von 14,17 Prozent hatte es bis dato noch nicht gegeben.
Die Nasdaq ist auch unter anderen Aspekten eine Börse der Superlativ, denn sie verfügt auch über den größten Video-Bildschirm der Welt. Er wurde in New York am Times Square Ecke Broadway errichtet. Der Bildschirm misst hier allein acht Stockwerke. Zudem befindet sich im MarketSite-Tower ein interaktives Besuchscenter und ein gläsernes dreistöckiges Sendestudio.
Und noch eine Besonderheit: Erstmals wechselte im vergangenen Jahr mit Aeroflex ein Unternehmen von der New York Stock Exchange zur Nasdaq. Aeroflex war die erste Firma überhaupt, die seit Einführung des NYSE-Regelbuches im Jahre 1939 freiwillig die New Yorker Börse verlassen hat.
Konstanz bewies die Nasdaq im Hinblick auf ihre Präsidenten. Derer gibt es in 30 Jahren nämlich nur drei. Von 1971 bis 1987 hatte Gordon Macklin dieses Amt inne, gefolgt von Joseph R. Hardiman, der bis 1996 Präsident war. Seitdem hat Frank G. Zarb dieses Amt inne.
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