Delistings übertreffen Neuzugänge deutlich
Der Bärenmarkt in den USA hat der Technologie-Börse besonders schwer zugesetzt. Seit dem Hoch von 5.049 Punkten im März 2000 ist der Index um rund 58% gefallen – und die Zahl der dort geführten Unternehmen um 8,2% bzw. 396 gesunken. Die Konkurrenz von der Nyse (New York Stock Exchange) ist dagegen glimpflicher davon gekommen. Hier ist die Unternehmenszahl nur um 5% bzw. 151 zurückgegangen.
Es gibt wohl zwei hauptsächliche Gründe für die schwächere Entwicklung der Nasdaq. Zum einen ist die Zahl der Börsengänge (IPOs) geradezu abgestürzt, während gleichzeitig immer mehr Firmen die Kriterien für einen Verbleib am Index nicht mehr erfüllten und entfernt wurden (Delisting). Nach Angaben des Marktforschers Dealogic CommScan haben im ersten Quartal 2001 13 Unternehmen ihr Börsendebüt an der Nasdaq gefeiert, während es 95 Delistings gab. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2000 lag das Verhältnis noch bei 114 zu 36! Bis zum 30. Juni dieses Jahres ist die Zahl der IPOs um 78% gefallen, während 32% mehr Unternehmen nicht mehr an der Nasdaq gehandelt werden.
Der Zeitpunkt für diese Entwicklung könnte für die noch im Privatbesitz befindliche Börse gar nicht unpassender sein. Das Unternehmen Nasdaq soll nämlich Anfang des kommenden Jahres aus der Mutter, der National Association of Securities Dealers ausgegliedert und selbst an die Börse gebracht werden. Und die Aussichten stimmen nicht gerade hoffnungsfroh: Aktuell planen bis zum Ende des Jahres 37 Unternehmen einen Börsengang, während Ende Juni 194 Gesellschaften seit mehr als 30 Tagen einen Aktienkurs aufwiesen, der unter 1$ liegt. Das schreibt das Wall Street Journal Europe.
Der Trend unterstützt die Abhängigkeit der Nasdaq von zahlreichen IPOs. In den vergangenen fünf Jahren haben sich nach eigenen Angaben 751 Unternehmen p.a. aus dem Index verabschiedet, während 458 hinzu kamen. Die hohen Kursverluste der Firmen, deren Finanzprodukte an der Nasdaq gehandelt werden, sind der Nachteil der relativ hohen Abhängigkeit der Börse von Technologie-Werten. Diese Sachlage hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Umsätze entwickeln sich rückläufig und erst vor kurzem hat die Nasdaq 11% ihrer Angestellten entlassen. Die ersten Kündigungen seit fast 15 Jahren.
Autor: Björn Junker, 07:51 12.07.01
Der Bärenmarkt in den USA hat der Technologie-Börse besonders schwer zugesetzt. Seit dem Hoch von 5.049 Punkten im März 2000 ist der Index um rund 58% gefallen – und die Zahl der dort geführten Unternehmen um 8,2% bzw. 396 gesunken. Die Konkurrenz von der Nyse (New York Stock Exchange) ist dagegen glimpflicher davon gekommen. Hier ist die Unternehmenszahl nur um 5% bzw. 151 zurückgegangen.
Es gibt wohl zwei hauptsächliche Gründe für die schwächere Entwicklung der Nasdaq. Zum einen ist die Zahl der Börsengänge (IPOs) geradezu abgestürzt, während gleichzeitig immer mehr Firmen die Kriterien für einen Verbleib am Index nicht mehr erfüllten und entfernt wurden (Delisting). Nach Angaben des Marktforschers Dealogic CommScan haben im ersten Quartal 2001 13 Unternehmen ihr Börsendebüt an der Nasdaq gefeiert, während es 95 Delistings gab. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2000 lag das Verhältnis noch bei 114 zu 36! Bis zum 30. Juni dieses Jahres ist die Zahl der IPOs um 78% gefallen, während 32% mehr Unternehmen nicht mehr an der Nasdaq gehandelt werden.
Der Zeitpunkt für diese Entwicklung könnte für die noch im Privatbesitz befindliche Börse gar nicht unpassender sein. Das Unternehmen Nasdaq soll nämlich Anfang des kommenden Jahres aus der Mutter, der National Association of Securities Dealers ausgegliedert und selbst an die Börse gebracht werden. Und die Aussichten stimmen nicht gerade hoffnungsfroh: Aktuell planen bis zum Ende des Jahres 37 Unternehmen einen Börsengang, während Ende Juni 194 Gesellschaften seit mehr als 30 Tagen einen Aktienkurs aufwiesen, der unter 1$ liegt. Das schreibt das Wall Street Journal Europe.
Der Trend unterstützt die Abhängigkeit der Nasdaq von zahlreichen IPOs. In den vergangenen fünf Jahren haben sich nach eigenen Angaben 751 Unternehmen p.a. aus dem Index verabschiedet, während 458 hinzu kamen. Die hohen Kursverluste der Firmen, deren Finanzprodukte an der Nasdaq gehandelt werden, sind der Nachteil der relativ hohen Abhängigkeit der Börse von Technologie-Werten. Diese Sachlage hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Umsätze entwickeln sich rückläufig und erst vor kurzem hat die Nasdaq 11% ihrer Angestellten entlassen. Die ersten Kündigungen seit fast 15 Jahren.
Autor: Björn Junker, 07:51 12.07.01