Die Bullen schöpfen wieder Hoffnung 

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9745400lopi:

Die Bullen schöpfen wieder Hoffnung 

 
11.11.01 23:58
Die Bullen schöpfen wieder Hoffnung 

Wall Street

New York - Nachzügler Dow Jones hatte es am Freitag endlich auch geschafft: Erstmals seit acht Wochen gelang es dem wichtigsten Börsenbarometer der Welt, über dem Stand vom 10. September zu schließen - wenn auch nur um 2,48 Punkte. Der Nasdaq Composite und der S&P 500 hatten schon vor längerer Zeit "Pre-Terror-Tuesday"-Stände erreicht.
In den vergangenen Wochen hatten alle drei Indizes im Vergleich zu ihren Tiefständen am 21. September deutlich an Land gewonnen: Der Dow hat seither 16,7, der S&P 16,1 und die Nasdaq sogar 28,5 Prozent an Wert zugelegt. In der soeben zu Ende gegangenen Woche stieg der Dow um 3,1 Prozent auf 9608,00 Punkte, die High-Tech-Börse Nasdaq kletterte um 4,8 Prozent auf 1828,48 Stellen und der S&P um 3,05 Prozent auf einen Stand von 1120,31 Zähler.
Als Ursache für die Rallye machen Analysten die militärischen Erfolge der Taliban-Gegner und die unerwartete Besserung der Verbraucherstimmung in den USA aus. Die Nordallianz konnte am Freitag die Eroberung der strategisch wichtigen nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif bekannt geben. Und die University of Michigan hatte gemeldet, dass das Vertrauen der Verbraucher im November auf einen Stand von 83,5 gestiegen ist. Im Oktober hatte der Wert bei 82,7 Prozent gelegen.

Auch die zehnte Zinssenkung der Federal Reserve half den Märkten auf die Sprünge: Seit Januar haben Alan Greenspan und seine Kollegen vom Offenmarktausschuss die Zinsen von 6,50 auf nun zwei Prozent gesenkt. Dies ist der niedrigste Stand seit 40 Jahren. Auch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of England beteiligten sich an der Zinsrunde mit einer Senkung um jeweils 50 Basispunkte. "Die vereinte Zinssenkung von EZB, Bank von England und Fed erscheint wie eine vereinte Front im Kampf gegen die schwache Wirtschaft. Diese Front ist mindestens so stark wie die Koalition gegen die Taliban", sagt Ray Dalio von Bridgewater Associates. Barry Hyman von Ehrenkrantz King Nussmann ist voller Optimismus: "Die Aktien machen uns hoffen, dass 2002 ein erfolgreiches Jahr wird. Bullenmärkte haben immer in der Rezession begonnen."
Auch eine Studie der Börsenforscher von "Blue Chip" kommt zum Ergebnis, dass die US-Konjunktur schon Anfang des kommenden Jahres wieder auf Wachstumskurs gehen wird. Zwar werde das vierte Quartal mit einem Minus von 1,9 Prozent noch einmal sehr schwach, nach minus 0,4 Prozent im dritten Quartal, aber das Ende der Talfahrt sei in Sicht: Schon im ersten Vierteljahr 2002 prognostiziert der Blue Chip Economic Indicator ein Plus von 0,5 Prozent. Im zweiten Quartal werde dann ein Wert von 2,6 Prozent erreicht. Die Rezession in den USA - definiert nach zwei Quartalen in Folge mit negativem Wachstum - werde deshalb nur von kurzer Dauer sein.
Wall Street glaubt, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 11. Dezember ein letztes Mal die Zinsen senken könnte. Am Freitag wird das Handelsministerium die Inflationsrate bekannt geben. Beobachter rechnen mit einem Rückgang des Consumer-Price-Index um 0,5 Prozent - vor allem wegen weiter gefallener Energiepreise und einem Rückgang der Anschaffungskosten für Autos. Die Fed hat also noch einen gewissen Spielraum.
Die Amerikaner sind allerdings mittlerweile vorsichtige Investoren geworden. Einer Umfrage zufolge sagen 47 Prozent der Bürger, sie werden ihre Aktienfonds in sicherere Anlagen umwandeln, sollte ihr Portfolio Ende des Jahres einen niedrigeren Stand haben als Anfang 2001, 17 Prozent kündigen an, eine konservativere Strategie einzuschlagen, 15 Prozent wollen ihr Geld lieber sparen, und nur zehn Prozent werden ihre Investments aggressiver als zuvor gestalten.
Zu den Gewinnern der vergangenen Woche gehören Blue Chips wie IBM (plus 4,58 Prozent), Microsoft (3,81) und Minnesota Mining (3,34). Verlierer waren unter anderen Boeing (minus 1,1), Philip Morris (minus 1,45) und McDonald's (minus 0,2).
Kicky:

Don't be fooled by the numbers

 
12.11.01 00:17
The fog of war now applies to the economic statistics, as well. The bad numbers will look worse than they really are and the good numbers won't be quite as rosy as they appear.

Retail sales were hit hard by the Sept. 11 attacks. For a week or so, consumers stayed away from restaurants, bars, malls and auto showrooms. September retail sales fell an incredible 2.4 percent, but most of that decline was temporary.

What we want to know is what's the new long-term trend in spending, now that consumers have added the dangers of terrorism to their list of worries, topped by their jobs, their debt and their portfolios.

The Commerce Department reports on October retail sales on Wednesday at 8:30 a.m. Eastern. The report is the highlight of the economic data for the coming weekEconomists surveyed by CBS.MarketWatch.com expect that October retail sales rose 2.7 percent (the fastest rate in 11 years), largely because automakers offered unprecedented incentives, including free financing, to move cars out of their inventories.Outside the auto sector, sales gains probably rose about 0.3 percent in October after plunging 1.6 percent in September, our consensus forecast says.
Most economists are expecting consumer spending to fall in the fourth quarter compared with the third quarter. That's a big reason why they expect a 1.8 percent decline in gross domestic product in the quarter.

If investors like the low inflation in the CPI number at 8:30 on Friday, they'll lose that momentum 45 minutes later when the Fed reports on industrial production for October.

Output of the nation's factories, mines and utilities has fallen 12 months in a row to a level 5.8 percent below September 2000.

Economists think it fell another 0.7 percent in October and more than a quarter of the nation's productive capacity was idle.

The decline in manufacturing seems to have accelerated in the past few months.

"The collapse in business fixed investment spending has brought the growth rate of industrial capacity down by more than ever before in the 34-year history of the data series," Youngdahl said.

Capacity has fallen in just one quarter since 1967: the fourth quarter of 1975

Sieht so aus als ob es Freitag richtig runter gehen könnte
9745400lopi:

Weltindex Dow-Jones-Titans steuert Kaufsignal an

 
12.11.01 00:21


Technik-Tipp
Die Bullen schöpfen wieder Hoffnung 470697

Stuttgart - Der Dow-Jones-Global-Titans-50-Index kann als Bruder des besser bekannten Dow-Jones-Euro-Stoxx-50-Index bezeichnet werden. Im Unterschied zum europäischen Blue-Chip-Index bildet der Titan ein weltweites Portfolio von 50 globalen Unternehmen ab. Interessant ist nun der Performance-Vergleich beider Indizes. So schneidet der "marktbreitere Titan seit Jahresbeginn deutlich besser ab und verbuchte nur einen Rückgang von zwölf Prozent, wohingegen der europäische "Bruder" immerhin knapp 21 Prozent an Wert einbüßte.
Diese relative Stärke schlägt sich auch in der charttechnischen Gesamtsituation des weltweiten Aktienindex nieder. Seit dem Top bei 296,24 Punkten im März vergangenen Jahres befindet sich der Titan zwar in einem intakten Abwärtstrend und verlor in der Spitze über 44 Prozent an Wert, doch deutet sich aktuell eine charttechnisch positive Signalgebung an. So wurde das Korrekturtief bei 164,49 Punkten durch die Ausbildung einer bullischen Divergenz im RSI-Indikator bestätigt. Gestärkt von diesem positiven technischen Signal konnte nun eine Kurserholung eingeleitet werden, die bereits zum Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends führte. Des Weiteren konnte im Verlauf nun auch der Momentum-Indikator ein Kaufsignal bilden.
Für eine Bestätigung dieser aussichtsreichen Konstellation ist nun im Verlauf der nächsten Handelstage ein Bruch der Kreuzwiderstandszone um 202 Punkten vonnöten. Der Erfolg führt zu einem mittelfristigen Kaufsignal und lässt in den kommenden Wochen und Monaten deutlich steigende Preise erwarten. Das erste zentrale Kursziel liegt dann im Bereich der 230er-Marke. Dort trifft die Abwärtstrendlinie in einem Zeithorizont von dreieinhalb Monaten auf die 50-prozentige Korrekturmarke der Abwärtsbewegung sowie auf eine Widerstandszone vom Mai dieses Jahres.
Fazit: Der Titan befindet sich unmittelbar vor der Bildung eines mittelfristigen Kaufsignals. Kurse über der 202/05er-Marke bestätigen dies und führen in die dreifache Widerstandszone bei 230 Punkten, welche eine erste ernst zu nehmende Hürde bildet.
Martin Siegert ist Direktor für Markttechnische Analyse bei der Landesbank Baden-Württemberg

Gruß Kostolmoney

Kicky:

6 bis 9 Monate dauert es bis Zinssenkung wirkt

 
12.11.01 00:31
LONDON, 11. November. In dieser Woche wird sich ein genauer Blick auf Gewinner und Verlierer der Aktienmärkte lohnen. Wenn die konjunkturzyklischen Werte ihre Positionen halten oder sogar noch weiter verbessern, dann dürften dies die Akteure als ein Indiz für die Stabilität der nun schon sieben Wochen anhaltenden Erholung werten. In jüngster Zeit haben beiderseits des Atlantiks konjunktursensible Aktien beachtliche Kurssteigerungen erzielt. An der deutschen Börse kletterten in der vergangenen Woche besonders Werte aus der Elektroindustrie, der Autobranche sowie der Bekleidungs- und Kosmetikindustrie. Im 500 Werte umfassenden S&P-Index schnitten im Oktober zyklische Werte deutlich besser ab als defensive Titel. Aktien aus den Branchen Technologie, Transport und Konsum notierten ganz oben auf den Ranglisten. Zudem entwickeln sich kleine amerikanische Gesellschaften, die sogenannten small caps, erstaunlich gut. Wenn dieser Trend anhält, dann spiegelt sich darin der gefestigte Glaube der Anleger an eine nicht mehr allzu ferne Konjunkturwende wider.

Doch wie lange können die Aktienkurse den Unternehmensergebnissen vorauslaufen? In den Bilanzen regieren weiterhin die Minuszeichen, und wenn nicht bald hoffnungsvollere Meldungen den Kursaufschwung untermauern, wird er abbrechen - so wie es in diesem Jahr bereits bei kurzen Erholungsphasen im Januar und im April geschehen ist. Die europäischen Kurse werden in dieser Woche von den Quartalszahlen schwergewichtiger Konzerne getestet. Allianz, Lufthansa, Siemens, Infineon, Bayer, BASF, Vodafone, ABN Amro, UBS könnten für eine erhebliche Belastungsprobe sorgen. Dabei wird sich zeigen, ob die Liquiditätsspritzen der Währungshüter die Aktienbörsen weiter so robust halten, daß sie schlechte Nachrichten wegstecken können. Die Aktienkäufer werten die Zinssenkungen der vergangenen Woche als ein entschlossenes Signal der Notenbanken, sich dem Abschwung mit aller Kraft entgegenzustemmen. Die Skeptiker dagegen sehen die großen Zinssenkungsschritte - besonders in Amerika - als erste Zeichen von Verzweiflungstaten, die nur die Machtlosigkeit der Währungshüter beleuchten. Wann endlich erzeugt die Lockerung den gewünschten Belebungseffekt? Nicht weniger als 38 Zinssenkungen gab es in diesem Jahr in den wichtigen OECD-Ländern, weltweit waren es 91. Der Realzins in der OECD liegt nun bei 0,5 Prozent - so niedrig wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Doch die meisten makroökonomischen Kennziffern zeigen weiter nach unten.

Mindestens sechs bis neun Monate dauert es nach empirischen Untersuchungen in der Regel, bis eine Veränderung der kurzfristigen Zinsen realwirtschaftlich wirkt. In den Vereinigten Staaten und Großbritannien, wo die Verbraucher höher und häufig auf der Basis von variablen Zinsen verschuldet sind, sollte der Transmissionsriemen eigentlich schneller anziehen als auf dem europäischen Kontinent. Freilich setzen viele Beobachter den ersten Stimulierungseffekt durch die Fed erst für den Mai dieses Jahres an, und nicht schon im Januar, als die Zinssenkungen begannen. Die Terroranschläge werden die Erholung zudem nach hinten geschoben haben. Und nicht zuletzt hat die Weltwirtschaft gerade erst das Platzen einer außergewöhnlichen Spekulationsblase hinter sich, die hohe Überkapazitäten bei amerikanischen Unternehmen erzeugt hat, vor allem mit Gütern der Informationstechnologie. Solange dieser Überhang besteht, werden die Konzernchefs auch bei niedrigen Zinsen nicht investieren. Mit Ausnahme der extrem überinvestierten Kommunikationsindustrie könnten die freien Kapazitäten in einem Jahr abgebaut sein, schätzen die Analysten von Morgan Stanley, so daß dann der Boden für neue Unternehmensausgaben gelegt sei.

Amerika muß somit nicht Japan sein. Die Vergleiche sind in der vergangenen Woche zunehmend aufgetaucht, weil die Fed in den Augen einiger Beobachter mit ihrem Zinsniveau auf japanische Verhältnisse zusteuert, wo die Notenbank ihr Pulver verschossen hat. Japan hat seine Spekulationsblase in den achtziger Jahre entstehen lassen und steckt seit einem Jahrzehnt entweder in oder knapp über einer Rezession. Doch die Unterschiede sind gewaltig: In Japan hatten sich eine Aktien- und eine Immobilienblase gebildet, auf die das ganze Bankensystem seine Darlehensvergabe aufbaute. In Amerika dagegen ist das Finanzsystem gesund, und es gibt keine Kreditklemme. Zudem versäumte es Japan lange, schmerzhafte Restrukturierungsschritte einzuleiten.

So zweifeln nur wenige Beobachter daran, daß die Notenbanken in den Vereinigten Staaten und Europa die Zügel weiter lockern werden. Weil die Inflation stetig fällt, besteht für die Realzinsen nach unten noch Spielraum. Viele Analysten sagen die nächste Zinssenkung der Fed für den Dezember voraus, während die Europäische Zentralbank das nächste Jahr abwarten dürfte. Daher weicht der Zins für Dreimonatsgeld Das Zinstief erwartet man Mitte 2002 bei 2,75 Prozent, bevor es wieder zu Erhöhungen kommt.

Die EZB hat an den Märkten mit der Senkung von 0,5 Prozentpunkten für erhebliche Überraschung gesorgt. Aus den Aussagen einzelner EZB-Ratsmitglieder im Vorfeld hatten die Analysten erhebliche Meinungsunterschiede abgelesen. Doch nun registriert man befriedigt, daß die Notenbank offenbar von ihrer früheren Praxis abgewichen ist, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bilden und damit nur kleine und halbherzige Zinsschritte vorzunehmen.

Die Anleihemärkte haben in der vergangenen Woche kaum auf die Zinssenkungen reagiert. Für den Bund-Future könnte in dieser Woche die OECD-Sitzung einen Belastungsfaktor darstellen, weil eine potentiell preistreibende Produktionskürzung ansteht. Unterdessen zeigen sich die ausländischen Zeichner von argentinischen Anleihen immer beunruhigter, denn sie befürchten eine schmerzhafte Umschuldung. Eine Organisation von 30 institutionellen Investoren hat am Wochenende um ein Treffen mit der argentinischen Regierung gebeten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2001, Nr. 263 / Seite 33
prom:

Transmissionsmechanismus der Geldpolitik aus

 
12.11.01 00:38
monetaristischer Sicht:

www.wiso.uni-erlangen.de/WiSo/VWI/we/download/geld_06.pdf
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