Die Bullen schöpfen wieder Hoffnung
Wall Street
New York - Nachzügler Dow Jones hatte es am Freitag endlich auch geschafft: Erstmals seit acht Wochen gelang es dem wichtigsten Börsenbarometer der Welt, über dem Stand vom 10. September zu schließen - wenn auch nur um 2,48 Punkte. Der Nasdaq Composite und der S&P 500 hatten schon vor längerer Zeit "Pre-Terror-Tuesday"-Stände erreicht.
In den vergangenen Wochen hatten alle drei Indizes im Vergleich zu ihren Tiefständen am 21. September deutlich an Land gewonnen: Der Dow hat seither 16,7, der S&P 16,1 und die Nasdaq sogar 28,5 Prozent an Wert zugelegt. In der soeben zu Ende gegangenen Woche stieg der Dow um 3,1 Prozent auf 9608,00 Punkte, die High-Tech-Börse Nasdaq kletterte um 4,8 Prozent auf 1828,48 Stellen und der S&P um 3,05 Prozent auf einen Stand von 1120,31 Zähler.
Als Ursache für die Rallye machen Analysten die militärischen Erfolge der Taliban-Gegner und die unerwartete Besserung der Verbraucherstimmung in den USA aus. Die Nordallianz konnte am Freitag die Eroberung der strategisch wichtigen nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif bekannt geben. Und die University of Michigan hatte gemeldet, dass das Vertrauen der Verbraucher im November auf einen Stand von 83,5 gestiegen ist. Im Oktober hatte der Wert bei 82,7 Prozent gelegen.
Auch die zehnte Zinssenkung der Federal Reserve half den Märkten auf die Sprünge: Seit Januar haben Alan Greenspan und seine Kollegen vom Offenmarktausschuss die Zinsen von 6,50 auf nun zwei Prozent gesenkt. Dies ist der niedrigste Stand seit 40 Jahren. Auch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of England beteiligten sich an der Zinsrunde mit einer Senkung um jeweils 50 Basispunkte. "Die vereinte Zinssenkung von EZB, Bank von England und Fed erscheint wie eine vereinte Front im Kampf gegen die schwache Wirtschaft. Diese Front ist mindestens so stark wie die Koalition gegen die Taliban", sagt Ray Dalio von Bridgewater Associates. Barry Hyman von Ehrenkrantz King Nussmann ist voller Optimismus: "Die Aktien machen uns hoffen, dass 2002 ein erfolgreiches Jahr wird. Bullenmärkte haben immer in der Rezession begonnen."
Auch eine Studie der Börsenforscher von "Blue Chip" kommt zum Ergebnis, dass die US-Konjunktur schon Anfang des kommenden Jahres wieder auf Wachstumskurs gehen wird. Zwar werde das vierte Quartal mit einem Minus von 1,9 Prozent noch einmal sehr schwach, nach minus 0,4 Prozent im dritten Quartal, aber das Ende der Talfahrt sei in Sicht: Schon im ersten Vierteljahr 2002 prognostiziert der Blue Chip Economic Indicator ein Plus von 0,5 Prozent. Im zweiten Quartal werde dann ein Wert von 2,6 Prozent erreicht. Die Rezession in den USA - definiert nach zwei Quartalen in Folge mit negativem Wachstum - werde deshalb nur von kurzer Dauer sein.
Wall Street glaubt, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 11. Dezember ein letztes Mal die Zinsen senken könnte. Am Freitag wird das Handelsministerium die Inflationsrate bekannt geben. Beobachter rechnen mit einem Rückgang des Consumer-Price-Index um 0,5 Prozent - vor allem wegen weiter gefallener Energiepreise und einem Rückgang der Anschaffungskosten für Autos. Die Fed hat also noch einen gewissen Spielraum.
Die Amerikaner sind allerdings mittlerweile vorsichtige Investoren geworden. Einer Umfrage zufolge sagen 47 Prozent der Bürger, sie werden ihre Aktienfonds in sicherere Anlagen umwandeln, sollte ihr Portfolio Ende des Jahres einen niedrigeren Stand haben als Anfang 2001, 17 Prozent kündigen an, eine konservativere Strategie einzuschlagen, 15 Prozent wollen ihr Geld lieber sparen, und nur zehn Prozent werden ihre Investments aggressiver als zuvor gestalten.
Zu den Gewinnern der vergangenen Woche gehören Blue Chips wie IBM (plus 4,58 Prozent), Microsoft (3,81) und Minnesota Mining (3,34). Verlierer waren unter anderen Boeing (minus 1,1), Philip Morris (minus 1,45) und McDonald's (minus 0,2).
Wall Street
New York - Nachzügler Dow Jones hatte es am Freitag endlich auch geschafft: Erstmals seit acht Wochen gelang es dem wichtigsten Börsenbarometer der Welt, über dem Stand vom 10. September zu schließen - wenn auch nur um 2,48 Punkte. Der Nasdaq Composite und der S&P 500 hatten schon vor längerer Zeit "Pre-Terror-Tuesday"-Stände erreicht.
In den vergangenen Wochen hatten alle drei Indizes im Vergleich zu ihren Tiefständen am 21. September deutlich an Land gewonnen: Der Dow hat seither 16,7, der S&P 16,1 und die Nasdaq sogar 28,5 Prozent an Wert zugelegt. In der soeben zu Ende gegangenen Woche stieg der Dow um 3,1 Prozent auf 9608,00 Punkte, die High-Tech-Börse Nasdaq kletterte um 4,8 Prozent auf 1828,48 Stellen und der S&P um 3,05 Prozent auf einen Stand von 1120,31 Zähler.
Als Ursache für die Rallye machen Analysten die militärischen Erfolge der Taliban-Gegner und die unerwartete Besserung der Verbraucherstimmung in den USA aus. Die Nordallianz konnte am Freitag die Eroberung der strategisch wichtigen nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif bekannt geben. Und die University of Michigan hatte gemeldet, dass das Vertrauen der Verbraucher im November auf einen Stand von 83,5 gestiegen ist. Im Oktober hatte der Wert bei 82,7 Prozent gelegen.
Auch die zehnte Zinssenkung der Federal Reserve half den Märkten auf die Sprünge: Seit Januar haben Alan Greenspan und seine Kollegen vom Offenmarktausschuss die Zinsen von 6,50 auf nun zwei Prozent gesenkt. Dies ist der niedrigste Stand seit 40 Jahren. Auch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of England beteiligten sich an der Zinsrunde mit einer Senkung um jeweils 50 Basispunkte. "Die vereinte Zinssenkung von EZB, Bank von England und Fed erscheint wie eine vereinte Front im Kampf gegen die schwache Wirtschaft. Diese Front ist mindestens so stark wie die Koalition gegen die Taliban", sagt Ray Dalio von Bridgewater Associates. Barry Hyman von Ehrenkrantz King Nussmann ist voller Optimismus: "Die Aktien machen uns hoffen, dass 2002 ein erfolgreiches Jahr wird. Bullenmärkte haben immer in der Rezession begonnen."
Auch eine Studie der Börsenforscher von "Blue Chip" kommt zum Ergebnis, dass die US-Konjunktur schon Anfang des kommenden Jahres wieder auf Wachstumskurs gehen wird. Zwar werde das vierte Quartal mit einem Minus von 1,9 Prozent noch einmal sehr schwach, nach minus 0,4 Prozent im dritten Quartal, aber das Ende der Talfahrt sei in Sicht: Schon im ersten Vierteljahr 2002 prognostiziert der Blue Chip Economic Indicator ein Plus von 0,5 Prozent. Im zweiten Quartal werde dann ein Wert von 2,6 Prozent erreicht. Die Rezession in den USA - definiert nach zwei Quartalen in Folge mit negativem Wachstum - werde deshalb nur von kurzer Dauer sein.
Wall Street glaubt, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 11. Dezember ein letztes Mal die Zinsen senken könnte. Am Freitag wird das Handelsministerium die Inflationsrate bekannt geben. Beobachter rechnen mit einem Rückgang des Consumer-Price-Index um 0,5 Prozent - vor allem wegen weiter gefallener Energiepreise und einem Rückgang der Anschaffungskosten für Autos. Die Fed hat also noch einen gewissen Spielraum.
Die Amerikaner sind allerdings mittlerweile vorsichtige Investoren geworden. Einer Umfrage zufolge sagen 47 Prozent der Bürger, sie werden ihre Aktienfonds in sicherere Anlagen umwandeln, sollte ihr Portfolio Ende des Jahres einen niedrigeren Stand haben als Anfang 2001, 17 Prozent kündigen an, eine konservativere Strategie einzuschlagen, 15 Prozent wollen ihr Geld lieber sparen, und nur zehn Prozent werden ihre Investments aggressiver als zuvor gestalten.
Zu den Gewinnern der vergangenen Woche gehören Blue Chips wie IBM (plus 4,58 Prozent), Microsoft (3,81) und Minnesota Mining (3,34). Verlierer waren unter anderen Boeing (minus 1,1), Philip Morris (minus 1,45) und McDonald's (minus 0,2).