....anbei mal mein Versuch, so wie ich die Situation verstehe (kann natürlich auch falsch liegen).
- Ein externer Power Management Chip ist grundsätzlich nicht unbedingt notwendig, um vernünftige Smartphones zu bauen und wie Du ganz richtig geschrieben hast, die Funktionen könnten auch direkt im Prozessor integriert sein. Aber um im mittleren bis High End Bereich mithalten zu können (Performance, Batteriedauer, Kombatibilität mit anderen Elementen, etc.), sind eigentlich fast alle Geräte in diesen Segmenten mit einem externen, also separaten PM-Chip ausgestattet.
- Die Hauptkonkurrenz besteht m.E. zukünftig aus den von Dir erwähnten sogenannten "inhouse" Lösungen, zB falls Apple, Samsung, etc. eines Tages entscheiden sollte, den PM-Chip selber zu bauen (SEHR empfehlenswerter Link diesbezüglich: itersnews.com/?p=51180) . Auch jetzt gibt es schon zig "inhouse" Entwicklungen. Ansonsten sehe ich ganz klar Qualcomm und Maxim (beliefert die Samsung Galaxy Plattform) als große Konkurrenz an. Gerade Qualcomm, die sowieso in (fast) jedem Smartphone stecken, könnten vielleicht Kombo-Chips anbieten, die Vorteile (Platz/Preis) ggü. separaten Lösungen bieten. Dialogs erster Design Win bei Samsung war ja auch ein Kombo-Chip aus PM und Audio. Weitere Konkurrenten sind Texas Instruments (wobei die sich wohl aus diesem Geschäft verabschieden), Wolfsson (Dialog hat denen in 2009 den iPhone/iPad Slot 'abgeluchst'), Rhom, etc.
- Grundsätzlich lassen sich Dialogs PM-Chips in zwei Hauptkategorien einteilen. Zum einen Chips, die speziell mit einem Kunden gemeinsam entwickelt werden (Apple) oder mehr Standard-Produkte, die auf andere Plattformen aufsetzen. Auf letzterem Weg ist Dialog zB in den Blackberry Bold gekommen, nämlich über eine Marvell-Plattform (in den neuen Blackberry Smartphones ist jedoch wieder Qualcomm der PM-Lieferant). Bei PM-Chips die speziell für einen Kunden (bzw. für ein Produkt) entwickelt werden, arbeiten große Entwicklerteams jahrelang zusammen und diese Chips müssen auch mit sämtlichen anderen Elementen des Smartphones harmonieren - man kann sie also nicht so einfach ersetzen wie vielleicht den Speicher, Display, etc. Das ist schlecht für Dialog weil man wohl kaum den Galaxy Design Win von Samsung bekommt, aber reduziert auch ganz stark das Risiko bei Apple rauszufliegen.
- Zu Intel: wenn sich ein Hersteller für einen Intel Baytrail Chip entscheidet, hat er m.E. drei bzw. vier grundsätzliche Möglichkeiten: 1) "inhouse" Lösung 2) man sucht sich einen separaten PM-Anbieter wie Maxim oder 3) man nutzt die von Intel gleich mit angebotenen Kooperationspartner. Dialog ist neben Rohm einer von zwei PM-Chip-Produzenten, die von Intel als Partner auserkoren wurden.. Falls sich Apple für Intel-Chips entscheiden sollte, sehe ich Dialogs Slot bei Apple als sehr gefestigt an, da Dialog sowieso einer der Kooperationspartner ist und weil Dialog schon seit Jahren Apple beliefert. Intel wäre für mich eher die Quelle für zusätzliche Umsätze, man muss dann aber an den Intel-Erfolg glauben und die letzten Monate waren ja eher mal enttäuschend, was das anging (hat das Management im Conference Call auch so gesagt).
Wenn ich hier falsch liegen sollte, einfach korrigieren.
Gruß,
dlg.