Deutsche Verhältnisse

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Deutsche Verhältnisse

 
27.04.02 18:46
Erfurter Amokläufer macht deutlich, dass nicht nur Terroristen, Schläfer und Fundamentalisten Bedrohungen darstellen, sondern die Gewalt auch in den eigenen Reihen jederzeit und überall explodieren kann

Ein relegierter Schüler des Erfurter Gutenberg Gymnasiums erschießt am Ort seines Schulversagens 16 Menschen - neun Lehrerinnen, vier Lehrer, eine Schülerin, einen Schüler sowie einen Polizisten - und richtet sich anschließend selbst hin. "Vorbilder" für diesen in Deutschland beispiellosen Gewaltexzess hat es vor allem in Amerika genug gegeben. Beim Columbine High-School-Massaker, in der Santana High School nahe bei San Diego, aber auch bereits 1996 in Dunblane/Schottland töteten Amokläufer Schüler und Lehrer. Während wir uns zuvor unsere feine zivilisatorische Distinktion mindestens heimlich gegenüber Amerika bescheinigten, scheint diese alteuropäische Überlegenheit nun auch endgültig dahin zu sein.

Der Täter im martialischen Ninja-Look agierte mit Pump-Gun und Handfeuerwaffe, nicht viel anders als es weiland Steve McQueen in Peckinpahs The Getaway oder Schwarzenegger im "Terminator" vorführten. Amerikanische Jagdszenen also in Erfurt, wie sie Deutschland so noch nicht gesehen hat. Kein Wunder, dass es für die New York Times und Washington Post die Spitzenmeldung des Tages war, obwohl Nachrichten aus Deutschland dort ansonsten Mangelware sind.

Noch bevor die Hintergründe zum Täter vorlagen, sahen nicht nur Vertreter von Jagd- und Sportgemeinschaften ein Kernproblem im illegalen deutschen Waffenmarkt, der aus osteuropäischen Ländern beliefert wird. Inzwischen hat die Polizei allerdings preisgegeben, dass der 19-jährige Robert S. als Mitglied eines Schützenvereins zwei Waffenscheine besaß. Er hat die Mordwerkzeuge mithin völlig legal erworben. Müssen die Waffengesetze drastisch verschärft werden, wie es die Gewerkschaft der Polizei in einer ersten Stellungnahmen sofort forderte?

Gewiss, gute Gründe für Waffenbesitz in einer Gesellschaft, die das Gewaltmonopol auf den Staat übertragen hat, gibt es nur wenige. Der Ländervergleich zwischen den USA und Japan belegt zudem überdeutlich, welches Unheil der leichte Zugang zu vorgeblichen Verteidigungswaffen anrichtet (Private Homeland Security). Der Bundestag hatte zufällig am Tag des Massakers das relativ restriktive Waffengesetz in eher marginalen Punkten noch weiter verschärft und war damit den üblichen liberalen Bedenken nicht gefolgt. Die Gewaltbereitschaft, die sich auch unter restriktiven Bedingungen des Waffenerwerbs ihrer blutigen Mittel versieht, ist mit Gesetzesverschärfungen indes längst nicht erledigt.

Für einen Moment reflektiert die Gesellschaft nun ihren Umgang mit Gewalt in der Hektik, die der üblichen medialen Verarbeitung solcher Ereignisse angemessen ist. Auf Fassungslosigkeit, Entsetzen, Trauer werden jetzt psychologische Erkenntnisse, Rezepturen von Konfliktforschern und politische Mutmaßungen aus reichem Füllhorn geschüttet, um ja nicht den Eindruck entstehen zu lassen, die Gesellschaft würde nicht auch mit diesem Problem fertig werden. Immerhin blüht die zarte Erkenntnis, dass nicht nur Terroristen, Schläfer und Fundamentalisten Bedrohungen darstellen, sondern die Gewalt auch in den eigenen Reihen jederzeit und überall explodieren kann.

Ist es mehr als ein singuläres Ereignis? Lässt sich das Massaker auf eine irre geleitete Täterpsyche reduzieren? Eine Schülerin berichtet, der Täter habe angelegentlich den Wunsch geäußert, dass er berühmt werden wolle. Das sah Herostratos bekanntlich genauso. Und beiden ist es gelungen.

Im Jahre 356 vor Christus brannte der Artemis-Tempel in Ephesos lichterloh. Das Gotteshaus, damals eines der Sieben Weltwunder wurde komplett zerstört. Der Täter war schnell gefunden: ein Bürger der Stadt wollte mit dem Attentat seinen eigenen Namen in die Annalen der Geschichte bringen. Um ihm diese Genugtuung nicht zu geben, beschlossen die Bürger von Ephesos, dass der Name des Verbrechers für immer verschwiegen werden sollte. Doch der Plan gelang nicht. Noch heute wissen wir den Namen des Attentäters: Herostratos.

Wissen wir dadurch sehr viel mehr über das gesellschaftliche Gewaltpotenzial? Die Medien sind schuld, die Gesellschaft ist schuld, die Eltern sind schuld, der Täter ist schuld. Irgendeiner ist immer schuld, wenn die aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verdrängte Gewalt sich in einer Form zeigt, die deshalb so unheimlich ist, weil man sie nicht kalkulieren oder in die Statistiken wegräumen kann. Gewaltexzesse diesen Zuschnitts passen nicht zu der gesellschaftlich akzeptierten Gewaltausübung. An Verkehrstote oder Terrorbekämpfung sollen wir uns gewöhnen, aber ein Einzelner, der das staatliche Gewaltmonopol provoziert, besitzt vermeintlich gefährlichere Dimensionen.

Dabei ist etwa die "geistig-moralische Wende" auf deutschen Schulhöfen nicht erst seit gestern zu beobachten. Pädagogische Maßnahmen, die kids zu zivilisieren, sind offensichtlich Mangelware und verschwinden hinter eindimensionalen Leistungsprofilen, die soziale Kompetenzen zum Zufallsprodukt werden lassen. Non scholae, sed vitae discimus?

Die Kultusministerkonferenz will es jetzt richten. Aber wie? Überforderte Lehrer als Orientierungsfiguren sind in einer aggressiven Starkultgesellschaft ohnehin wenig attraktive Zeitgenossen. Schumi, der offen bekennende Nichtwähler und halsbrecherische Raser, ist der wahre Held der Turbo-Gesellschaft. Der gesellschaftliche Schulterschluss der Schulen mit Eltern, den gefährlichen Kindern den Weg der Tugend zu weisen, ist allenfalls eine Fiktion. Erhöhte Gewaltbereitschaft ist heute schon in Grundschulen zu beobachten, wenn man bereit ist, die Augen aufzumachen. Lehrer berichten, dass sie ihre Taschen nicht mehr im Klassenraum liegen lassen, weil sie anschließend vergeblich ihren Geldbeutel suchen würden. Sollen wir deshalb Schulen in Hochsicherheitsgefängnisse verwandeln, Metalldetektoren an jedem Klassenzimmer anbringen, den Gang zur Toilette nur unter polizeilicher Aufsicht zulassen? Vielleicht schon - weil diese Veranstaltungen unseren so selektiven wie hilflosen Umgang mit der Gewalt am besten illustrieren würden.

Die gesellschaftliche Verarbeitung des im Deutschland der Nachkriegsgeschichte beispiellosen Massakers läuft jetzt auf Hochtouren. Konfliktforscher, Psychologen, Politiker werden an die mediale Front geworfen, um mit ihren schnellen Rezepturen zugleich gegen voreilige Schlüsse zu warnen. Die Jagdszenen aus Erfurt werden im Wahlkampf das Thema "Innere Sicherheit" zusätzlich aufheizen, als ob dieses Thema wirklich politisierbar wäre. Gelernt haben wir also nur zum wiederholten Mal, dass im Herzen der Zivilisation die Gewalt sitzt. Vermutlich ist die eigentliche politische Frage immer nur, in welche Richtung sich das gesellschaftliche Gewaltpotenzial ausdehnen darf. Vor Querschlägern der vorliegenden Art sind wir dadurch nicht gefeit, zum wenigsten, wenn pastörliche Betroffenheitsreden die Paradoxien entsolidarisierter Gesellschaften kaschieren wollen.

heise.de

Gruß    
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Deutsche Verhältnisse 649436
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Die Leerstelle der Gewalt

 
27.04.02 18:47
Beim Schulmassaker von Erfurt sind die Medien mit ihren Stoßtrupps vor Ort.

The Telex machine is kept so clean
As it types to a waiting world,
And Mother feels so shocked,
Father's world is rocked,
And their thoughts turn to
Their own little girl
Sweet 16 ain't that peachy keen,
No, it ain't so neat to admit defeat,
They can see no reasons
Cos' there are no reasons
What reason do you need to be shown. (Boomtown rats, "I don't like Mondays")

Dem  Vernehmen nach wurde dieser Song der Boomtown Rats seinerzeit, 1979 war das, von den amerikanischen Radiosendern boykottiert. Man begriff ihn als zynische Verherrlichung einer Gewalttat, wie sie jetzt auch in Erfurt vorgekommen ist.

Die 16-jährige Brenda Spencer, damals die Täterin (übrigens eine der seltenen Frauengestalten in der Historie des Amoklaufs), hatte nach ihrem Blutmontag nichts anderes zu erklären, als dass sie Montage einfach nicht leiden könne. Natürlich gibt sich niemand mit so etwas zufrieden.

Stunden nach der Erfurter Tat hatten wir im Fernsehen eine ähnliche Großwetterlage wie nach 9-11: Auf dem einen Sendeplatz wird zur Besonnenheit gemahnt, während im Nachbarkanal schon die Sicherheitsexperten zu Wort kommen und amerikanische Verhältnisse an den deutschen Schulen gleichzeitig beschwören und bannen möchten. Was wir am Werk sehen, ist die Hilflosigkeit, die sich selbst nicht erkennt. Die einen faseln von den Werten, denen in der Gesellschaft wieder zu mehr Autorität verholfen werden soll, die anderen freuen sich über die Mobilisierung der Psychologen, die sofort zur Stelle waren, am Abend sind die Kirchen voll, und auf den Schwellen der Schule werden Blumensträuße im Minutentakt abgelegt.

Das absolute Grauen mag schlimm sein - wenn sich so viele darum kümmern, erscheint es immer noch manageable. Zudecken ist die Parole der Stunde, zudecken mit Worten, mit Bekenntnissen zur Besonnenheit oder zum entschlossenen Handeln, Hauptsache: zudecken. Der Ministerpräsident, der Innenminister, der Kanzler scheiterten kurz nach dem Zwischenfall noch mit hölzernen Spontanreden an der emotionalen Formierung, schon bald wird die passende Generalphrase gefunden sein: Der Wahlkampf ließe gar nichts anderes zu.

Es musste schon die Technik selber eingreifen: Bei der Sendung "Johannes B. Kerner Spezial" verrauschen massive Ton- und Bildstörungen die Übertragung, während der gewiefte Dampfplauderer einen elfjährigen Schüler mit seinen aufgeregten Fragen zum Tathergang löchert. Aber die Schüler selbst sind so medienkompetent, dass es einem den Atem verschlägt: Ist es nur der Schock, der sie so beherrscht und kühl wirken lässt, oder ist das schon eine bis in die Fingerspitzen eingeübte Coolness angesichts des Unfassbaren, die sie zu fast druckreifen Kommuniqués befähigt? So lehrt das Fernsehen, die große Schule der Alpträume, dass es keine Atempause geben darf, weil Geschichte gemacht wird, und läuft gerade dann zur Hochform auf, wenn es nichts zu berichten gibt außer Vermutungen. Denn der Zustand, dass es nichts zu berichten gibt, wäre der grauenhafteste von allen.

Wenn als eine der Motivationen von Amokläufern gelten kann, zu "schreien, bis Stille ist", dann sorgen sie selbst im nahtlosen Zusammenspiel mit den Medien dafür, dass das nie gelingt. Von der Leerstelle, die die Gewalt erzeugt und die das eigentliche Thema von "I don't like mondays" ist, lässt sich niemand gern berühren. Daher wird sie zugedeckt. Und das ist einer der Gründe dafür, dass nach Erfurt alles so bleiben wird wie vor Erfurt.

heise.de
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Aufmerksamkeitsterror

 
28.04.02 17:14
Anmerkungen anlässlich des Massakers von Erfurt über die Wirkung der Medien, das Verlangen nach Prominenz und Prinzipien der Aufmerksamkeitsgesellschaft

Nach Ereignissen wie dem Massaker oder dem Selbstmordanschlag im Gutenberg-Gymnasium in Erfurt herrscht nicht etwa Stille, sondern aufgeregtes Reden. Die Öffentlichkeit wird ein zweites Mal beschossen mit Bildern und Worten, die irgendwie das Ereignis zum Thema haben. Der Zweck scheint zu sein, es in die Köpfe der Menschen zu brennen und so eine Synchronisierung der Gesellschaft zu leisten - verbrämt durch Berichterstattung, Expertenmeinungen und Betroffenenäußerungen. Was ist es - abgesehen vom Zwang zur Konformität, der die Medien zwingt, aus Konkurrenzgründen die "Topstory" zu behandeln -, was die Medien als kollektive Aufmerksamkeitsorgane bannt, um auf allen Kanälen und Seiten immer wieder das Entsetzen zu wiederholen? Warnung, Verarbeitung, Angstabbau, Prävention? Hinter all dem Zusammenspiel zwischen Gewalt, Medien und Schocks liegen vermutlich die erst ansatzweise begriffenen Handlungsmuster der Aufmerksamkeitsgesellschaft.

Der Name des Erfurter Amokläufers war binnen weniger Stunden stadtweit bekannt. Doch bislang ist das Motiv des 19-jährigen Schülers, Eltern und Lehrern ein Rätsel. Der junge Mann, den seine Freunde nur "Steini" riefen, galt den meisten Mitschülern und Lehrern eher als "unauffällig" und "in sich gekehrt". Er fiel weder durch besonders gute Leistungen noch durch sehr auffällige Kleidung auf. Lediglich seine Liebe zu lauter, sakraler Metal-Musik, der entsprechenden schwarzen Kleidung und den Band-T-Shirts nennen seine Bekannten als besonderes Merkmal.

Jetzt sehen viele in seinen Musikvorlieben und seinem Hang zu brutalen Computerspielen, in denen er als virtueller Killer agierte, Zeichen für seine Bereitschaft zu einer Bluttat. Zuvor hatte niemand im Umfeld des Jugendlichen Anstoß an den Killer-Spielen auf seinem Rechner genommen." - Matthias Gebauer in  Spiegel Online


Anschläge und Amokattacken sind, wie immer sie auch noch vom Täter motiviert waren, erst einmal inszenierte Ereignisse, die Schrecken auslösen und damit die Aufmerksamkeit ködern sollen. Darin ist ein vielleicht aus persönlichen Rachemotiven geführter Selbstmordangriff wie der in Erfurt mit Anschlägen vergleichbar, wie sie Selbstmordattentäter am 11.9. oder in Israel ausführen. Die Tat selbst kann man einen Aufmerksamkeitsterror nennen, da sie den Blick der Medien, der kollektiven Aufmerksamkeit, auf sich und damit auch auf den Täter zu richten sucht. Das unterscheidet solche in aller Öffentlichkeit ausgeführten Taten von Anschlägen, bei denen der Täter versucht, unerkannt zu bleiben und nicht ergriffen zu werden. Sie sind komplizierter durchzuführen und verlangen eine ausgefeiltere Logistik, während der Erfolg bei Anschlägen, bei denen das eigene Leben aufs Spiel gesetzt wird oder der Ausweg nach vollbrachter Tat die Selbsttötung ist, höher liegt, die Ausführung leichter ist und die Person des Täters stärker im Vordergrund steht. Die dadurch gewonnene Prominenz des Täters legt, zumal wenn es sich um einen Einzeltäter im Selbstauftrag handelt, dann eher auch eine psychologische Deutung nahe, die bei "Terroristen" mehr in den Hintergrund tritt.

Gebündelte kollektive Aufmerksamkeit auf den Täter, die durch das Spektakel von dessen Tat ausgelöst wird, schafft Prominenz, im Erfurter Fall allerdings nur eine Prominenz postum. Wenn aber wirklich auch für sich existent nur derjenige ist, der in die Aufmerksamkeit Anderer getreten ist, da dies die Vorbedingung für Wahrnehmung und Anerkennung ist, nimmt der Selbstmordattentäter sich mit seiner Tat das Leben - in der doppelten Bedeutung dieser Formulierung. Das Attentat ist so eine möglichst große Aufmerksamkeit erzielende Rache für nicht geleistete Aufmerksamkeit, die meist an den Personen und/oder in dem Umfeld exekutiert wird, die dafür vom Täter direkt oder auch sehr indirekt verantwortlich gemacht werden könnten. Dabei kann es schon reichen, in einer Stadt oder überhaupt in der Nähe des Täters zu leben, einer Ethnie anzugehören oder in einer Institution bzw. einem Unternehmen zu arbeiten.

Medien und Prominenz

Möglicherweise wird in einer Gesellschaft, in der die Ressource Aufmerksamkeit knapp und ein wertvolles Gut ist, um das mit allen Mitteln gekämpft wird, der Aufmerksamkeitsterror zu einem ansteckenden und sich weiter ausbreitenden Mittel der Ohnmächtigen, Übersehenen und Loser, die sich so aus persönlichen, religiösen oder politischen, wahrscheinlich meist in einem Gemenge aus vielen Gründen in die Aufmerksamkeit bomben wollen. Aus dieser Perspektive gibt es Millionen von "Schläfern", die auf ihren Auftritt warten. Aufmerksamkeit ist Selektion, d.h. das meiste Andere wird wie beim Lichtstrahl eines Scheinwerfers abgeschattet oder völlig übersehen. Man kann sich zumindest vorstellen, dass alle Menschen gleich gerecht behandelt oder dass der Reichtum gleichmäßig verteilt werden könnte, aber Prominenz schließt ebenso wie die zu ihr gehörende Aufmerksamkeit Gleichheit von vorneherein aus. Prominent können stets nur wenige sein, auch wenn potenziell alle Prominente werden könnten. Genau diese Situation, theoretisch jeder Zeit kollektive Aufmerksamkeit erhalten und dadurch zu einem Prominenten werden zu können, macht die Konkurrenz so hart und den Kampf um die wertvolle Ressource für manche auch so verzweifelt. Schließlich wollen auch die Fans, die Proletarier der Aufmerksamkeitsgesellschaft, nicht nur Teil an der Prominenz ihrer Stars haben, sondern sie vertiefen dadurch auch den Aufmerksamkeitskult weiter.

Gefördert wird die mentale Ausrichtung auf Akkumulation von Aufmerksamkeit, die auch den materiellen Reichtum fördern und daher nicht nur psychologisch eingezwängt werden kann, durch die in Medien und in der weiteren gesellschaftlichen Wirklichkeit auf Dauer vorgeführte Bedeutung der Prominenz und der Prominenten. Wer es schafft, wenn auch nur kurz, in den Aufmerksamkeitsadel aufgenommen zu werden, den die Medien schaffen und an den sie sich gleichzeitig anlehnen, hat Erfolg. Permanent Prominenz vorgeführt zu bekommen und der Illusion ausgesetzt zu sein, nur einen Schritt weit davon entfernt zu sein, da der Eintritt in die Prominentenkarriere oft genug keinerlei Leistung vorauszusetzen scheint, dürfte unsere Gesellschaften stärker aufheizen als die Betrachtung und virtuelle Einübung von Gewalt in den Medien, auch wenn hieraus Fertigkeiten und Szenarien stammen mögen (  Zeitbombe Schützenvereine). Gewalt ist nur eine, überdies sehr riskante Form der Aufmerksamkeitsbeschaffung. Wer keine Chance sieht, berühmt zu werden oder aufzufallen, und insgesamt unter Aufmerksamkeitsentzug leidet, wird gelegentlich nach Wegen suchen, durch die kollektive Aufmerksamkeit automatisch getriggert wird. Die "Kunst" der Ohnmächtigen und Unauffälligen dürfte darin bestehen, die Überbietungsspirale hinsichtlich der Art des Terrors oder der Menge der Opfer ein Stück weiter zu drehen, um Prominenz zu erlangen.

Die Kultur des Aufmerksamkeitsterrors

Aus welchen Gründen dies auch immer geschieht, so hat sich in den arabischen Ländern und vor allem bei den Palästinensern eine Kultur des Aufmerksamkeitsterrors herausgebildet. Märtyrer werden, wie zu Beginn des Christentums, gleichzeitig zu Waffen gegen einen überlegenen Feind und zu Prominenten, die durch ihre Tat Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Möglicherweise handelt es sich beim Aufmerksamkeitsterror auch um eine säkularisierte oder mediatisierte Form des sakralen Opfers, das durch Blut eine Gemeinschaft erzeugt und zusammenhält. In der arabischen Welt werden derzeit die Märtyrer jedenfalls wie Prominente verehrt. Ihre Namen und Bilder tauchen auf Plakaten, auf Webseiten und in den Medien auf. Sie werden eingereiht in die Menge der prominenten Märtyrer und scheinen Ruhm für die Nachwelt zu erwerben. Ihre Familien werden gerühmt, ihr Begräbnis wird feierlich begangen.

Für viele der meist jungen Attentäter könnte diese Tat die einzige Möglichkeit sein, sich aus der Masse der Menschen herauszuheben und vielleicht nicht nur lokale, sondern auch globale Prominenz zu erwerben. Das könnte insbesondere auch ein Grund dafür sein, dass mehr und mehr junge arabische Frauen im Zuge ihrer Emanzipation zu Selbstmordattentäterinnen werden - und die Täter immer jünger werden. So haben am 25.4.2002 drei Kinder oder Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren sich mit Messern und selbstgebastelten Sprengstoff ausgerüstet und sind in die Zone um Netzarim eingedrungen, in der die israelischen Soldaten auf alles schießen, was sich bewegt. Sie wurden sofort erschossen, gleichzeitig aber auch bekannt - und schüren damit wieder die Nachfolge. Nach Fadl Abu-Heen, dem Direktor des Community Training and Crisis Management Centre in Gaza-Stadt wollen 70 Prozent aller Schüler im Alter zwischen 8 und 15 Jahren Märtyrer, also Attentäter und damit Prominente, werden.

Aufmerksamkeitsterror ist mittlerweile eher auf Anschläge ausgerichtet, die demonstrieren, dass jeder zum Opfer werden kann. Das sorgt für die größte Verbreitung des Schreckens und die größte Aufmerksamkeit. Wenn es sich dabei nicht um einen gezielten Mord handelt, sondern Menschen mehr oder weniger zufällig zum Opfer werden, weil sie sich gerade an dem Ort befinden, an dem der Täter zuschlägt, dann ist auch schon die Bedingung gegeben, dass sich jeder als potenzielles Opfer sehen kann. Just diese Produktion von Angst und Aufmerksamkeit war schon immer die Wirkungsweise der "Propaganda der Tat", die Naturkatastrophen nachstellt oder simuliert, aber sie wird, einmal begriffen, auch zu einer ästhetischen Handlungsanweisung, schließlich basiert jede Ästhetik auf der Erzeugung von Aufmerksamkeit. Explizit als ästhetisches Kriterium für den surrealistischen Akt hat dies Andre Breton formuliert:
 
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."  
 
Allerdings ist diese Ästhetik des Schocks oder der Plötzlichkeit, diese Ästhetik des Anschlags auch bedingt durch das Vorhandensein der Mittel. Solange Waffen beispielsweise nur auf einzelne Personen gerichtet werden konnten, war die Ausbildung einer Ästhetik des Anschlags nicht möglich. Erst die Bombe und das Dynamit, auch schnell feuernde Schusswaffen hatten sie in die Welt gebracht, deren Plötzlichkeit sich in den Medien Fotografie, Film, Radio und Fernsehen spiegelt. Seitdem ist auch die Möglichkeit gegeben, dass Einzelne viele Menschen töten oder verletzen können, bevor sie überwältigt werden. Der Aufmerksamkeitsterror kulminiert in dem Augenblick, in dem Tat in Echtzeit auf den Medien auftaucht. Die Ausbreitung der Überwachungskameras dürfte mitunter auch dafür sorgen, dass dies noch öfter gelingen wird. Doppelte Anschläge wie die vom 11.9. auf das WTC in New York, deren zeitlicher Abstand für den Einschlag des zweiten Flugzeugs die Anwesenheit von Kameras garantierte, dürften die Ausnahmen bleiben.

Leben in einer Aufmerksamkeitswelt

Das "Organ" der Aufmerksamkeit, mit der Organismen, Individuen oder Gesellschaften wichtige Informationen aus dem ansonsten überwältigenden Datenstrom herauskristallisieren, um zu prüfen, ob und welche Reaktionen erforderlich sind, ist für das Leben ebenso grundlegend wie es trotz aller kulturellen Verfeinerung beim Menschen archaisch ist. Aufmerksamkeit ist zunächst Sicherung des Überlebens, weswegen sofort auf Veränderungen in der Umwelt reagiert werden muss. Dabei geht es nicht nur um die Erkennung äußerlicher Gefahren - auch der Schmerz ist bereits ein verinnertes Aufmerksamkeitsgefühl, das zur Vorsicht zwingt -, sondern natürlich auch um gerichtete Wahrnehmung von bestimmten Signalen zur Befriedung von Bedürfnissen und Trieben (Hunger, Durst, Sexualität, allgemein: Erregungssuche).

Für soziale Lebewesen ist die Aufmerksamkeit der Anderen aber ein besonders wertvolles Gut, da es nicht nur die Beziehungen und Machtverhältnisse reguliert, sondern auch die psychische Existenzgrundlage darstellt: Wer nicht wahrgenommen wird, den gibt es nicht. Und gerade für den, der sich selbst auch mit den fiktiven Augen der Anderen sehen kann, ist die Nichtwahrnehmung - die fehlende Aufmerksamkeit - ein Todesurteil, das zu gewalttätigen Reaktionen führen kann, um möglichst große Aufmerksamkeit zu erlangen: Ich werde wahrgenommen, also bin ich.

Aufmerksam ist also nicht nur das potenzielle Opfer, sondern auch der Sammler, Jäger und Krieger. Um jedoch schnell auf Veränderungen reagieren zu können, muss Aufmerksamkeit einerseits relativ instabil bleiben, also Gleichbleibendes in den Hintergrund drängen, und andererseits auf bekannte und wichtige Reizkonstellationen automatisch anspringen. Solche Signale, die Alarm oder Lust, Flucht oder Annäherung auslösen, werden benutzt, um über die Stimulierung der Aufmerksamkeit Zugang zu den Kollektiven und Menschen zu erlangen. Unsere Gesellschaft ist dadurch ausgezeichnet, dass wir immer mehr Zeit in künstlichen Umgebungen und Medienwelten verbringen, denen bereits die gezielte Stimulation der Aufmerksamkeit zugrunde liegt.

Wir leben in einer Aufmerksamkeitswelt, was einerseits dazu führt, dass die Signale verstärkt werden müssen, die noch die schnell sich habituierende, also bei Wiederholung abschaltende Aufmerksamkeit erreichen sollen. Andererseits leben wir in einer relativ sicheren und dadurch monotonen Welt, die womöglich zu wenig erregt und die Aufmerksamkeit bannt. Ähnlich wie man bei Hunger nach Nahrung sucht, beginnt ein Lebewesen, dessen Aufmerksamkeitssystem nicht genügend existenziell wichtige Informationen erhält, um das durch die Evolution lebensüblich gewordene Erregungsniveau zu erreichen, diese Erregungen aktiv zu suchen oder auch zu erzeugen - fiktiv, virtuell, aber auch in der Realität.  
jahr2002istda:

Die Gewalt kommt aus dem OSTEN o.T.

 
28.04.02 17:19
Schnorrer:

Früher sind auch Kinder verschwunden, Leute

 
28.04.02 17:38
wurden erschlagen ... man hat halt nicht darüber gesprochen.

Die Welt belibt gleich, nur die Berichterstattung ändert sich. Und die Wahrnehmung.

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Alte Weisheit.
Egozentriker:

Wo ist "Osten" ?

 
28.04.02 17:52
Alles eine Frage des Standpunktes...
FunMan2001:

Zeitbombe Schützenvereine

 
28.04.02 18:18
Eines hatten alle jugendlichen Amokläufer der jüngsten Vergangenheit gemeinsam: Praxis an der Waffe

Als 11. September 2001 mit Flugzeugen gemordet wurde,  spekulierte man am 12. September, dass die Terroristen am PC trainiert haben könnten In Wirklichkeit waren sie in Pilotenschulen. Wann immer ein Jugendlicher durchdreht, wird als erstes von Computerspielen und Videofilmen gesprochen. Doch das Schießen haben alle jugendlichen Amokläufer woanders gelernt.

Der 16-jährige Amokschütze Martin Peyerl richtete am 1. November 1999 ein Blutbad in Bad Reichenhall an, das außer ihm selbst vier Menschen das Leben kostete und sechs Verletzte zurückließ.. Sein Vater war Mitglied bei den Sportschützen und dem Deutschen Soldaten- und Kameradschaftsbund, einem weiteren Club,  "in dem scharf geschossen wird", und auch sein Sohnemann  durfte regelmäßig Schießübungen im Wald durchführen. Der Vater bekam unter anderem auch deswegen  Ärger, weil die Polizei in seinem Haus 19 Waffen fand und er legalerweise lediglich 17 (sic!) besitzen durfte.

In Brannenburg  tötet im 16. März 2000 der 16-jährige Michael F. seinen Internatsleiter und jagt sich selbst eine Kugel in Kopf. Zuvor hatte er sich aus dem Waffenschrank seines Vaters zwei Waffen besorgt. Dieser Vater wiederum gehörte drei Schützenvereinen an, und besaß neben seinen legalen Waffen immerhin noch  70 illegale

Im Februar 2002 erschießt der 22-jährige Adam Labus zwei ehemalige Arbeitskollegen und den Direktor seiner Ex-Schule. Adam Labus wird als Einzelgänger und Waffennarr mit einem  Faible für Gotcha  beschrieben. Seine Waffen stammten aus illegalen Quellen, was Stoiber zu dem   Kommentar veranlasste, dass dieses "schreckliche Ereignis nicht dazu geeignet" sei, "die große Zahl der legalen Waffenbesitzer ins Zwielicht zu setzen.".

Der Mörder von Erfurt, Robert Steinhäuser, der mit 16 Morden sogar die Dimension von Littleton übertraf, besaß seine beiden Waffen, die Pump-Gun und den Revolver, völlig legal. Er gehörte zwei Erfurter Schützenvereinen an, dem Schützenverein Domblick e. V. und dem Polizeisportverein, und verbrachte anscheinend einen Großteil seiner Freizeit mit intensivem Waffentraining.

Dies waren die vier großen Fälle der letzten Jahre, in denen Jugendliche zu Amokläufern wurden bzw. im schulischen Bereich mordeten. Sucht man nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, so wird man auf der Stelle fündig: Alle vier Mörder hatten bereits ein jahrelanges, intensives Training an realen Waffen hinter sich.
Auffällig auch die große Zahl legaler Waffen. Man kann  abschätzen, dass im Jahr 2000 lediglich bei 4,1% aller Straftaten "legale" Waffen eingesetzt wurden. Dagegen handelt es sich bei den Amok-Morden (bis auf den Fall Adam Labus) jeweils um legale Waffen, deren Lizenzierung über die Zugehörigkeit zu Sportschützenvereinen erfolgte. Und von den 7,2 Millionen Schusswaffen in Deutschland sind nur 650.000 in den Händen von Sportschützen. Will man die auffällige Überrepräsentanz der Jugendlichen mit Schießclub-Background bei den Amokläufern erklären, reicht der Zugang zu den Waffen als Erklärung allein nicht aus - es geht auch und zumal um die Ausbildung an den Schusswaffen.

Es bleibt kein anderer Schluss übrig als der, dass eine effektive Vorbeugung gegen solche Ereignisse nur möglich ist, indem man Jugendliche von Waffen fernhält, und zwar durch drakonische Verschärfung der Strafen für Eltern, die ihre Waffen nicht erfolgreich vor den Kindern wegsperren, und durch die Verwehrung der Aufnahme von Jugendlichen in Sportschützenvereine. Ob solche Einschränkungen der Sportausübungen hingenommen werden können oder ob die Gefahr von Amokläufen unter allgemeines Lebensrisiko abzubuchen ist, das müsste die Politik klären.

Aber die Politik hat andere Faktoren ausgemacht:

"Die schrecklichen Ereignisse von Bad Reichenhall, Metten und Brannenburg haben uns aufgerüttelt. Wir müssen alles tun, um Gewalt bei Jugendlichen zu unterbinden bzw. zu verhindern. Gewalt bei Jugendlichen hat immer ein ganzes Bündel von Ursachen, die vielfach auch im unkontrollierten Konsum von Gewalt verherrlichenden und schwer jugendgefährdeten Videofilmen und von sogenannten Killerspielen liegen. Der Einfluss der Medien auf unsere Kinder und Jugendliche ist oftmals kontraproduktiv zu unseren Wertvorstellungen, die wir unseren Kindern vermitteln wollen, die gerade auch in den Schützenvereinen vermittelt werden." - Staatsminister und Ministerkandidat Huber  am 31.3.2001 zum 50-jährigen Jubiläums des Schützenbezirks Niederbayern.  
 
Auch Kanzlerkandidat Stoiber sprach sich am  27.4.2002 umgehend für ein Verbot von Gewaltdarstellungen in Computerspielen aus. Ob das nützen würde? Bei Peyerl wurden Computerspiele beschlagnahmt, es wurde aber nie bekannt gegeben, welche es waren. Michael F. und Adam Labus scheinen keinen Computer benutzt zu haben. Bei Robert Steinhäuser wurden jetzt  Computerspiele beschlagnahmt, bei denen gewinnt, "wer sich mit Waffengewalt den Weg bahnt". Das kann Kingpin sein, Counter Strike oder Tomb Raider.

Das eigentliche Problem, die legale Ausbildung und der legale Besitz von Schusswaffen, wird aber nicht angegangen. Oder nicht wirklich - während in Erfurt gemordet wurde, verschärfte der Bundestag das Waffenrecht minimal und drei Unionsabgeordnete (unter ihnen Norbert Geis, den Telepolis-Leser schon aufgrund seiner Einstellung zu  Homosexualität) und  Filtersoftware kennen) feierten ihren Erfolg,  Schlimmeres verhindert zu haben: Die Pressemitteilung wurde inzwischen  zurückgezogen:

Der erste Entwurf der Koalition war geprägt von Ideologie, Uneinsichtigkeit und Mangel an Sachkunde. Rechtstreue Jäger, Schützen und Sammler sollten mit unsinnigen Verschärfungen der Vorschriften belastet werden, obwohl nach allen polizeilichen Erkenntnissen hierfür keine sicherheitspolitische Notwendigkeit besteht. ... So konnten die sinnlose Waffenbegrenzung, die Meldepflicht für inaktive Schützen und die ständige Bedürfnisprüfung verhindert werden. Die Aufbewahrungspflichten wurden nun praxisgerecht gestaltet. Mit der Herabsetzung der Altersgrenze der Sportschützen für Luftdruckwaffen auf 10 Jahre wird der Jugend eine Chance auf Leistung und dem deutschen Schießsport Konkurrenzfähigkeit eröffnet.

Die mangelhafte Aufbewahrung ermöglichte das Morden von Brannenburg und Bad Reichenhall. Dass sie zu früh mit echten Waffen in Kontakt kamen, scheint alle vier Mörder den Weg zu Tat gebahnt zu haben. Doch hier auf Besserung von Seiten der Politik zu hoffen, ist mit Sicherheit vergebens: Stoiber, der gerne Gewalt in Computerspielen verbieten würde, ist  Ehrenvorsitzender der "königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Wolfratshausen", deren  Homepage gleich demonstriert, mit welchen Waffen im beschaulichen Wolfratshausen scharf geschossen wird.

(Quelle: heise.de, 28.4.2002)
vega2000:

Ego: Letztes Posting 06.08h ?

 
28.04.02 21:26
hast du deinen komatösen Zustand beendet & was gabs zum Frühstück ?

Schnarchsack:-)
Egozentriker:

Mein ganzes Leben....

 
28.04.02 22:11
ist ein komatöser Zustand !!!

Zum Frühstück (ca. 14:45) gab's Brötchen + Kaffee + Schumi *yeeaaahhhhh*
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