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Frankfurt (vwd) - Mit einem Bündel teils neuer Maßnahmen will die
Deutsche Post AG, Bonn, den aus ihrer Sicht unberechtigten Anordnungen zur
Senkung des Portos und zur Rückzahlung angeblicher Behilfen begegnen. Diese
Beschlüsse hätten in den vergangenen Wochen maßgeblich zu einer Verringerung
des Börsenwertes von mehr als sechs Mrd EUR beigetragen, beklagte der
Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel am Mittwoch auf der
Halbjahrespressekonferenz in Bonn. Mit den geplanten Maßnahmen sollen die
vernichteten Werte und verlorengegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt
wiederhergestellt werden.
Zum einen will die Post bislang auf kostenlose Produkte wie Nachsendungen
und Lagerung Tarife erheben. Hier lasse sich ein zweistelliger
Millionenbetrag erlösen, sagte Zumwinkel. In allen Bereichen, deren Preise
die nicht reguliert werden, würden kurzfristige Preiserhöhungen geprüft.
"Außerdem wird der Konzern künftig wesentlich aggressiver auftreten, wenn es
darum geht, neue Produkte einzuführen - auch gegen den Widerstand möglicher
Interessengruppen", sagte der Vorsitzende. Um Kosten zu sparen, stünden
neben dem Abbau von Arbeitsplätzen sowie der Ausdünnung des Filial- und
Briefkastennetzes auch Informationstechnologie und Werbung auf dem
Prüfstand.
Strategisch will die Post laut Zumwinkel die drei Bereiche, die nicht zum
Briefgeschäft gehören, noch intensiver stärken. Eine wichtige Rolle spiele
dabei das Engagement beim Luftexpressdienst DHL. Insgesamt werde man "nach
sehr intensiver und erfolgreicher Integrationsarbeit" wieder verstärkt auf
eine Ausweitung und Vertiefung der globalen Präsenz setzen. Schließlich soll
das bereits vor Monaten eingeleitete Projekt "Star" konzernweit Kosten- und
Synergiepotenzial heben. Es soll zu einer "beträchtliche Wertsteigerung"
führen. Einzelheiten will die Post im Herbst bekannt geben.