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Nach dem Ausscheiden der Vertreter der Kirch-Gruppe sind Vertreter der Gläubiger-Banken zu Direktoren der SLEC bestellt worden, jener Gesellschaft, die sich um die Vermarktung der Formel 1 kümmert. 75 Prozent der Anteile an der SLEC sind durch die Pleite der Kirch-Gruppe an die Gläubigerbanken des Medienkonzerns übergegangen, darunter auch die Bayerische Landesbank.
Zum „Chairman of the Board“ wurde nach Mitteilung der Girozentrale der BayernLB der ehemalige Vorstand der Deutschen Bank, Thomas Fischer, bestellt. Die Bayerische Landesbank hat Dietrich Wolf und Rudolf Hanisch entsandt, J.P. Morgan hat Klaus Diederichs zum Direktor der SLEC ernannt, Lehman Brothers entschieden sich für Tom Bernard.
Dadurch dürften die Verhandlungen mit den Automobilherstellern nun deutlich zügiger vonstatten gehen. Nachdem die Kirch-Gläubigerbanken angekündigt haben, SLEC-Anteile an die Automobilhersteller verkaufen, zeigte sich die GPWC Holdings BV jüngst verhandlungsbereit. Die fünf der GPWC angehörigen Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler (Mercedes), Fiat (Ferrari), Ford (Jaguar) und Renault wollen ab der Saison 2008 eine Konkurrenzserie zur Formel 1 ins Leben rufen.
Durch den Verkauf von Anteilen, die Garantie zu mehr Mitspracherechten und einer umfangreicheren finanziellen Beteiligung an den Einnahmen aus der Formel 1, könnte die geplante Konkurrenzserie abgewendet werden. Ziel der Gespräche sei es nun, das Concorde-Agreement zu verlängern. Dadurch soll eine „stabile und berechenbare“ Perspektive für alle Beteiligten aber auch für Sponsoren und Fans ermöglicht werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Beteiligen wird sich an den Gesprächen auch die Familie Ecclestone. Slavicia Ecclestone, die Frau von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, besitzt die restlichen 25 Prozent an der SLEC. Aus Bankenkreisen ist zu hören, dass man versuchen möchte, die Automobilhersteller für weitere zehn Jahre an die Formel 1 zu binden.
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