Des Kanzlers Miststück:

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DarkKnight:

Des Kanzlers Miststück:

 
14.11.01 01:03
Ich bin kein besonderer Freund oder gar Bewunderer des Außenministers. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass er die Vertrauensfrage akzeptieren würde. Deshalb muss ich sagen: Hut ab !

Warum ? Er kann nur gewinnen. Wie hat er das gemacht ? Durch Nicht-Aktion. Nicht durch Aktion, nicht durch Dauerlaufen, sondern durch Passivität und Abkoppelung. Das allein ist schon bemerkenswert.

Egal, wie es ausgeht, es wird allen Bürgern gut bekommen. Natürlich auch uns - den Aktionären. Deshalb gehört ein solcher Beitrag auch ins Board. Zumal momentan in erster Linie die Politik die Börse bestimmt. Gibt die Politik eine klare Linie vor, ist das gut für die Börse.

Durch seine Aktion hat er die Lage aller Parteien verändert, sogar der PDS. Gehen wir sie einmal der Reihe nach durch.

Erstens seine zukünftige eigene Partei: die SPD. Die steht geschlossen indirekt hinter ihm. Minutenlanger Beifall. Zu erwartende Einstimmigkeit. Keine Kritiker. Kommt es zu Neuwahlen, was sehr unwahrscheinlich ist, hat sie schon deshalb die beste Ausgangsposition. Plötzlich ist die SPD wieder in der Pool-Position mit Gerd und Joschka.

Die Grünen: nun - die können es sich jetzt ausssuchen. Weitermachen oder nicht. So oder so stehen u.U. heftige interne Kämpfe an. Gelingt es ihnen, weiter zu machen, ist es schlecht für den Kanzler. Er hat Stärke gezeigt, sie folgen ihm. Das ruiniert seine Wiederwahlchancen in einem Jahr.

Die FDP: Gestern war der Westerwelle beim Kanzler. Der Westerwelle möchte ja gerne mit der SPD. Traditionell ist die FDP immer darauf aus, gute Beziehungen zu der Partei zu halten, die wahrscheinlich den Kanzler wird stellen können. Böse Zungen behaupten, sie sei d i e Hure der deutschen Politik. Tatsache ist, die FDP war fast immer an den Bundesregierungen beteiligt.
Warum stimmt sie nicht mit Ja. Dann wären ja die Grünen blamiert. Das will die FDP natürlich nicht. Sie stimmt also mit Nein. Wegen der sofortigen Chance auf Regierungsbeteiligung. Ohne Vertrauensfrage hätten sie mit Ja gestimmt und auf weitere rot-grüne Streitereien gehofft.

Was wird geschehen ? Verliert der Kanzler seine Vertrauensfrage, kommen sie sofort in sein Kanzleramt gerannt. Gewinnt er sie, tja - die FDP hat gegen die ganze übrige freie Welt gestimmt. Gegen die USA vor allem. Allein aus parteitaktischen Gründen ! Das kann der Kanzler dann sagen. Und er würde noch nicht einmal lügen.

Wie auch immer: es wird zu einer Gerd-SoloShow kommen und er wird die Regeln für zu zukünftigen Marionetten bestimmen. Der Rest der Welt kennt unser Parteiensystem überhaupt nicht, die kennen nur zwie Gesichter: Gerd und Joschka. Thats it.

Gute Nacht
zit1:

Auf Deinem Spezialgebiet kennst Du Dich aus,

 
14.11.01 01:18
die politischen Börsen aber, werden wieder mal nur kurze Beine haben...
Gute Nacht,
Zit

ps: bitte verrate mir mal ob das deutsche folk eine alternative zu schröder hat, und ob er irgend eine konkurrenzfigur fürchten müßte.  
DarkKnight:

m. E. nicht: wir werden alle überfahren, n8 o.T.

 
14.11.01 01:20
schleimer:

so wie an der börse?

 
14.11.01 01:23
ruhrpottzocker:

Watten Scheiss Text !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! o.T.

 
14.11.01 01:23
schleimer:

rz

 
14.11.01 01:24
nun ist aber schluß!
jaaaa  
DarkKnight:

@rpz: bitte Referenzposting angeben, sonst

 
14.11.01 01:25
gibts nix an die Backe von mir !!!
Lejensdehöre.:

DK

 
14.11.01 02:21
scheiss auf das Gequatsche. Die Parteien erüllen momentan nicht des Wählers Gunst. Es ist eine Schande, dass hier Wahlkampf gemacht mit so brisanten Themen.

Lejensdehöre.:

rz

 
14.11.01 02:24
stimmt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
hjw2:

moin all..,guter text.. o.T.

 
14.11.01 05:05
Kicky:

guter Text mit kleinen Fehlern

 
14.11.01 07:16
natürlich gibt es auch in der SPD Leute,die gegen die Bombardierungen in Afghanistan sind oder gegen die Entsendung unserer Spezialeinheit im Winter in die Berge von Afghanistan-und es ist eine Schande wie sie hier zur Parteiraison gezwungen werden aus politischen Gründen.
Und es gibt sicher viele Leute in der CDU,die gerne für die Teilnahme abstimmen würden,aber wir haben ja gar nicht wirklich eine Demokratie,wir haben Herrn Schröder,der wird das schon richtig entscheiden.Früher hatten wir einen König und sind mit derselben Begeisterung in den Krieg gezogen wie die Amerikaner,ich erinnere nur an die Freiwilligen im ersten Weltkrieg und Langemarck.
In einem Punkt hat wohl auch der Herr Schröder recht:wir werden uns nicht ausschliessen können aus der Teilnahme,es sei denn der Krieg wird baldigst beendet.Wir sind nun mal in der Nato.
ottifant:

Naja jeder darf ja hier seine Meinung reinstellen.

 
14.11.01 08:04
Wir haben schon eine Demokratie.
Nur einer muß das auch verantworten und das ist
nunmal der Kanzler und nicht irgendsoein dahergelaufener.
n1608:

Kicky, leider scheinst du unsere parlamentarische

 
14.11.01 09:37
Demokratie noch nicht richtig verstanden zu haben. In krisensituationen, die wir unbestritten haben, ist dem bundeskanzler von unseren verfassungsvätern ausdrücklich das recht einer vertrauensabstimmung eingeräumt worden.

Aus gutem Grund!

Bestände diese möglichkeit nicht, müsste er in dieser situation damit rechnen, ohne eigene mehrheit regieren zu müssen. D.h. gerade in krisenzeiten wären ihm die hände gebunden, richtungsweisende entscheidungen zu treffen. Durch die vertrauensfrage kann er sich von dieser bürde befreien. Geht sie gut, geht er gestärkt aus dieser abstimmung hervor und hat wieder die entscheidungsgewalt. Verliert er sie, kann er dem bundespräsidenten vorschlagen, was das beste fürs land ist (Neuwahlen, neue koalition o. minderheitsregierung). Auch in diesem fall hat er wieder das heft des handelns in der hand.

Du siehst, dass deine aussage wir hätten keine wirkliche demokratie, entweder auf wissenslücken (sie seien dir wegen deiner vergangenheit vergeben) oder mutwilliges „schlechtmachen“ unserer parlamentarischer demokratie (dann wäre ich wirklich sauer auf dich) beruht.

Grüße n1608
Kicky:

@n1608

 
15.11.01 19:34
lieber Herr n1608.oder sollte ich sagen Herr Oberlehrer?,was soll diese sublime Kritik?
es erscheint mir zumindest sehr fraglich,ob Ihre Interpretation die richtige ist, im Kriegsfall dürften wir uns in Deutschland schwerlich befinden,allgemein ist die Rede von Antiterroreinsatz  der Bundeswehr
Allenfalls müsste man sagen,der Kanzler bestimmt die Richtlinien,er kann von einer Mehrheit im Kabinett nicht überstimmt werden.Jedoch auf welche Schwierigkeiten er jetzt stösst,da die Frage,ob der Einsatz der Bundeswehr
ausserhalb der Bundesrepublik von ihm allein entschieden werden kann,offensichtlich so nicht zutreffen kann,das sehen wir jetzt.Natürlich hat er das Recht ,die Vertrauensfrage zu stellen.Hier die Gesetzeslage:
Grundgesetz §65
Die Richtlinienkompetenz ist die wichtigste Befugnis des Kanzlers. Sie weist ihm die Führungsrolle im Kabinett zu (Art. 65). Er kann von einer Mehrheit im Kabinett nicht überstimmt werden.
Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung.

X a. Verteidigungsfall
Artikel 115 a
Begriff und Feststellung

(1) Die Feststellung, daß das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht (Verteidigungsfall), trifft der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates. Die Feststellung erfolgt auf Antrag der Bundesregierung und bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages.
(2) Erfordert die Lage unabweisbar ein sofortiges Handeln und stehen einem rechtzeitigen Zusammentritt des Bundestages unüberwindliche Hindernisse entgegen oder ist er nicht beschlußfähig, so trifft der Gemeinsame Ausschuß diese Feststellung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit seiner Mitglieder.
(3) Die Feststellung wird vom Bundespräsidenten gemäß Artikel 82 im Bundesgesetzblatte verkündet. Ist dies nicht rechtzeitig möglich, so erfolgt die Verkündung in anderer Weise; sie ist im Bundesgesetzblatte nachzuholen, sobald die Umstände es zulassen.
(4) Wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen und sind die zuständigen Bundesorgane außerstande, sofort die Feststellung nach Absatz 1 Satz 1 zu treffen, so gilt diese Feststellung als getroffen und als zu dem Zeitpunkt verkündet, in dem der Angriff begonnen hat. Der Bundespräsident gibt diesen Zeitpunkt bekannt, sobald die Umstände es zulassen.
(5) Ist die Feststellung des Verteidigungsfalles verkündet und wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen, so kann der Bundespräsident völkerrechtliche Erklärungen über das Bestehen des Verteidigungsfalles mit Zustimmung des Bundestages abgeben. Unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 tritt an die Stelle des Bundestages der Gemeinsame Ausschuß.
Artikel 115 b
Übergang der Befehls- und Kommandogewalt auf den Bundeskanzler
Mit der Verkündung des Verteidigungsfalles geht die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte auf den Bundeskanzler über.

es dürfte ja wohl deutlich sein,dass der Kanzler nicht allein bestimmen kann,was eine Krisensituation ist(wie Sie das nennen)bzw was der Kriegsfall ist für den Einsatz der Bundeswehr

PS: ich wüsste wirklich nicht ,was das mit meiner Vergangenheit zu tun haben sollte!
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