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Der USA Bären-Thread


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S&P 500 6.903,5 -0,06% Perf. seit Threadbeginn:   +373,17%
 
CarpeDies:

Charts, wozu??

5
18.02.08 00:45
Ich möchte kurz vorausschicken, dass ich in der Chart-Theorie/Auswertung/Schlussfolgerungen ein absoluter Laien bin (nichts desto trotz habe ich mir die Buchempfehlung von wawidu besorgt;-).

Charts sind zu 100% ein Blick in die Vergangenheit; der Traum dabei ist, anhand der Vergangenheit die Zukunft (genau) zu berechnen; meines Wissens ist das noch niemand wirklich gut gelungen, da dieser jemand mit Sicherheit eine Berühmtheit wie Buffet etc. erreicht hätte.
Es ist meiner Ansicht nach auch ziemlich aussichtslos, oder sollte ich lieber sagen schwachsinnig, kontextfrei (da ohne Einbezug von Fundamental-Daten, etc.) alleine aus Kurven  zielsichere Vorhersagen für weitere Kursverläufe zu machen. Die Fundamentals bestimmen die Charts und nicht umgekehrt;

Charts sind trotzdem interessant, da sie mEn die Psychologie des Marktes abbilden; ein klasse Posting mit absolut falschen Kauf-/Verkaufzeitpunkten hat wawidu erst kürzlich hier eingestellt.
Es wird aber auch immer schwieriger, diese Psychologie genau zu analysieren, um daraus Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen, da hier eine Vielzahl an Parametern sich ständig ändern:
- Risiko-Verhalten der Anleger
- menschliche oder computergesteuerte Akteure
- Derivate-Menge auf Basiswerte, die stark variieren
- Programme die bei gewissen Charts kaufen/verkaufen, und andere Programme, die wissen, dass andere Programme kaufen/verkaufen und deswegen verakufen/kaufen
- usw.usw. usw.

Dieses Chaos macht es unmöglich richtige Entscheidungen für Einstiegszeitpunkte zu treffen und ist für mich deswegen Lesen wie in der Glaskugel.

Für mich sind value-Investoren wie Buffet erheblich nachvollziehbarer, weil die einzige Konstante, die es in diesem Universum gibt, immer noch die ist, dass Fundamentals nicht ewig ignoriert werden können
Antworten
metropolis:

CarpeDies/wawidu

4
18.02.08 08:09
Sicher habe ich mit ein paar Trades falsch gelegen. Aber nur deshalb, weil das Signal nicht wirklich klar war, sondern der Trade aus dem Bauch raus in Hektik ablief. Immer wenn es klare Signale waren - und ich vorher lange genug abstinent - liefen die Trades erste Sahne. Dieses Erfolgsrezept möchte ich weiter behalten.

@wawidu:

Beachte, dass deine Linien immer zum ENDE eines linearen Trends parabolisch werden (Fahnenstange/Ausverkauf). Da wir zur Zeit am Angang der Baisse stecken (setze ich mal voraus)..... Den Rest kannst du dir denken: Der Zwischenausverkauf Ende Jan war parabolisch, nun folgt wieder eine Gerade.
Antworten
grazer:

@CarpeDies

6
18.02.08 08:22
sehr treffendes posting...
auch ich habe chattechniken nie richtig nachvollziehen können..

doch sehr oft liegen sie richtig, und zwar deshalb weil genug Trader nach "Gesetzen" der Charttechnik agieren...und wenn genug Menschen mitmachen funktioniert es klarerweise auch.
Denn wenn alle verkaufen, weil der Chart sagt verkaufen, wird der Kurs auch fallen, weil eben all jene die die Cahrtzeichen sehen danach handeln.

Also ist die frage, ob mit der Herde ziehen, und mitprofitieren, oder den eigenen Weg gehen, weil der auf Grund der Fundamentaldaten irgendwann ans Ziel führen muss..
Immobilienkrise? Nie davon gehört!
Antworten
obgicou:

@joejoe w./ Ausfallquoten

5
18.02.08 09:39

den "offiziellsten" Überblick liefert die National Delinquency Survey der MBA. Leider nur quartalsweise und mit großer Zeitverzögerung. So sind die aktuellsten Zahlen für Q3 2007. Q4-Zahlen kommen Anfang März;

Dort wird unterschieden zwischen Delinquencies und Foreclosures. Delinquent ist ein Loan, sobald eine Zahlung ausfällt; i.d.R. wird erst nach 3 ausgefallenen Raten der Zwangsversteigerungsprozess eingeleitet.

die wichtigsten Zahlen für Q3 2007 (alles in Prozent):

Overall Delinquency Rate:  6,10
Prime DR: 3,12
Subprime DR: 16,31
Foreclosure Rate: 1,69
Loans Entering Foreclosure: 0,78

The total delinquency rate is the highest in the MBA survey since 1986.  The rate of foreclosure starts and the percent of loans in the process of foreclosure are at the highest levels ever.

Zur Erinnerung, das war in Q3, also vor dem großen Oktober Reset bei den ARMs.

www.mortgagebankers.org/NewsandMedia/PressCenter/58758.htm
Antworten
Malko07:

Und täglich grüßt das Murmeltier

14
18.02.08 09:43

ST0316">                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   
Euribor (3 Monate)
ZeitpunktWertWertestatusrelative Differenz
zur Vorperiode in %
2008-02-154,355 0,3
2008-02-144,342 0,0
2008-02-134,340 0,1
2008-02-124,334 0,0
2008-02-114,334 0,1
2008-02-10.kein Nachweis  
2008-02-09.kein Nachweis  
2008-02-084,331 -0,5

Nach der Aktion der Zentralbanken zum Jahreswechsel (Märkte fluten) trat eine starke Beruhigung ein. Inzwischen dreht der Markt wieder. Er ist ein guter Indikator für kommende Schwierigkeiten im Geldmarkt.

Antworten
obgicou:

@joejoe interessant dazu auch die aktuellen

2
18.02.08 09:46
Zahlen von Countrywide, in denen allerdings subprime überrepräsentiert sein dürfte:

Countrywide said the foreclosure rate on the 9.02 million mortgages on which it collects and processes payments rose to 1.48 percent from 0.77 percent a year earlier, and from December's 1.44 percent.

Delinquencies rose to 7.47 percent of unpaid balances from 4.32 percent a year earlier, and 7.20 percent in December. Countrywide services $1.48 trillion of home loans.

www.reuters.com/article/ousiv/idUSN1554711620080215
Antworten
Fundamental:

Ende der Krise in Sicht

5
18.02.08 10:15

17.02.2008 14:34


Credit-Suisse-Chef sieht Ende der Kreditkrise

Der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse <CSGN.VTX> <CSX1.FSE>, Brady Dougan, sieht ein Ende der Kreditkrise. Dies könne in einigen Monaten in Sicht sein, sagte Dougan in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (Samstagausgabe). "Es ist wahrscheinlich, dass es in der Bankbranche zu weiteren Abschreibungen kommen wird", sagte der Chef der zweitgrößten Schweizer Bank. Er glaube aber, dass es innerhalb eines halben Jahres gelingen könnte, am Markt wieder etwas konstruktivere Voraussetzungen zu schaffen.

Die Marktliquidität habe sich generell wieder etwas verbessert, sagte Dougan. Das sei ein wichtiges Zeichen. Die Märke seien zwar weit von der Normalität entfernt, aber eine leichte Erholung lasse sich bereits feststellen. Er erwarte, dass die Talsohle der Krise "eher in einigen Monaten als in einigen Quartalen" erreicht werden könnte.

Die Credit Suisse hat die US-Hypothekenkrise bislang vergleichsweise gut überstanden. Im Investment Banking hat die Großbank zum Jahresende Abschreibungen von zwei Milliarden Franken (1,2 Mrd Euro) vornehmen müssen. Die Nummer Eins der Schweiz, die UBS <UBSN.VTX> <UBS.ETR>, musste 21 Milliarden Franken abschreiben./hpd/DP/he

ISIN CH0012138530

Antworten
Anti Lemming:

Sinn und Unsinn von Exponential- bzw. Log-Kurven

7
18.02.08 10:35
In der Physik kommt es, z. B. beim radioaktiven Zerfall, zu logarithmischen "Charts" - siehe unten. Logarithmisch ist mathematisch die Umkehrung [= "mit Minuszeichen"] von exponentiell. Ursachen sind einzig und allein Naturgesetze: Der Kernzerfall ist ein statistisches Phänomen. Je mehr Kerne da sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Kerne im nächsten vorgegebenen Zeitintervall (z. B. pro Tag) zerfällt. Der Zerfall führt jedoch unweigerlich dazu, dass die Zahl der Kerne, die noch zerfallen können, mit der Zeit sinkt. D.h.: Die Zerfallsrate ist proportional zum jeweils aktuellen Bestand an Kernen. Wann immer dieser Bedingung erfüllt ist, gibt es "exponentielle" (genauer: logarithmische) Kurven.

Das Umgekehrte gilt bei Systemen mit "positivem Feedback" - z. B. in der Populationsdynamik: Haben nach Australien eingeschleppte Kaninchen dort keine natürlichen Feinde, so wächst deren Bestand proportional zur Zahl der jeweils vorhandenen geschlechtsreifen Kaninchen. Wir erhalten exponentielles Wachstum (bzw. am Ende eine "Kaninchen-Pest", die es dort Anfang des 20. Jhdt in der Tat gab).

Auf die Börse lassen sich logarithmischer Ver-/Zerfall (Panik) und exponentielles Wachstum (Euphorie) jedoch nur sehr eingeschränkt übertragen. Im Gegensatz zum radioaktiven Zerfall wächst in Abwärtsbewegungen die Zahl derer, die vor dem Trend kapitulieren, mit fallenden Kursen. Es gibt keine Proportionalität. Im Gegensatz zum Kernzerfall, wo die Zerfallsrate anfangs am größten ist und später immer kleiner wird (ergibt fallende "Log"-Kurve wie unten), schreitet der "psychische Zerfall" in den Hirnen der Long-Halter mit der Zeit immer weiter fort. Deshalb ähneln die Börsen-"Fallkurven" auch eher an Newton'schen Fallparabeln, die übrigens proportional zu -t^2 (minus t im Quadrat) sind, wobei t die Zeit ist [entsprechend der x-Achse im Chart-Graph].

Der Begriff "Absturz" kennzeichnet Abverkäufe daher weit besser als "Verfall" oder "Zerfall".

Faktisch haben wir es in fallenden Börsen mit einem reinen Nervenkrieg von Entscheidungsträgern zu tun, in den auch die laufenden News und das Herdenverhalten der Anderen mit reinspielen. Am Anfang beschwichtigen Wall-Street-Plapperer die Masse meist noch damit, dass es sich "nur um eine ganz normale Korrektur im Aufwärtstrend" handelt (war 2000 so, ebenso 2007). Die Masse der Longs ist zu der Zeit noch kaum besorgt, sondern freut sich teils sogar über die "Konsolidierung im Aufwärtstrend", da diese als zwingende Voraussetzung für nachhaltige weitere Anstiege gilt ("Abbau der überkauften Lage"). Häufen sich dann jedoch die schlechten Nachrichten wie im Januar im US-Finanzsektor und fallen wichtige Unterstützungen (wie die 200-Tage-Linie), kommt sozusagen "deterministisches Chaos" ins System. Trader und Halter "fällen" aufgrund des Chartverlaufs selbst Entscheidungen, die den Chartverlauf beeinflussen (klar keine "Proportionalität"). Hinzu kommen automatisierte SL-Order und auf den Kurs drückende Hedgefonds.

Wir haben es nun also plötzlich mit Angst, enttäuschter Gier, "psychischer Folter" und vorsätzlicher "nackter Bosheit" (massiv shortende Hedgefonds) zu tun statt mit geordnet ablaufenden Natur-Phänomen.

Auf Grund dessen werden die Chartverläufe gegen Ende eines Downtrends immer "nicht-linearer". Wenn alle Gepeinigten "egal zu welchem Preis" raus wollen und die Kurse ins Bodenlose stürzen (Kapitulation), greifen die Mechanismen, die den Kursverlauf zuvor vielleicht noch mathematisch auf plausible "Bahnen" zwangen, nicht mehr. Nacktes Chaos entzieht sich exakter mathematischer Beschreibung.

Ich würde die letzte Welle von Abverkäufen - etwa im Herbst 2002 bei der Nasdaq - daher mit einer "nicht-linearen" beschleunigten Fallbewegung beschreiben. Physikalisch kann man sich das (theoretisch) vorstellen als eine Kugel, die zur Erde fällt, wobei die Graviationskraft der Erde mit kleiner werdendem Abstand immer größer wird.

Ähnliche Phänomene gibt es übrigens in Schwarzen Löchern. Dort ist der Gradient der Gravitation so groß, dass ein Astronaut, der in ein Schwarzes Loch fällt, in Stücke gerissen werden kann, weil die Schwerkraft an seinen Füßen bereits doppelt so groß ist wie an seinem Kopf.

Wir sollten uns daher darauf einigen, dass weder invertierte Normal-Parabeln NOCH logarithmische Zerfallskurven die psychischen Leiden in Abwärtsbewegungen (und deren Chartbild) mit hinreichender mathematischer Genauigkeit wiedergeben.

Gefragt sind Psychologen, nicht Mathematiker.

"Kranker Scherz" zum Abschluss: Leider ist es in extrem fallenden Börsenlagen meist sehr schwierig, auf die Schnelle einen Termin beim Headshrinker zu bekommen. Deshalb machen gepeinigte WallStreeter auch so häufig vom "Notausgang Hochhausfenster" Gebrauch. Das ist sozusagen "das letzte SL". Trotz zunehmender Geschmacklosigkeit möchte ich nicht auf den Hinweis verzichten, dass stürzende Broker in guter Näherung (Luftreibung!) den Newton'schen Fallgesetzen unterliegen.



"Chart" des klassischen radioaktiven Zerfalls (Log-Kurve):
Der USA Bären-Thread 148889
Antworten
Nörgeli:

Nicht alles wird gut

6
18.02.08 12:33
8. Februar 2008 In seinem Buch „Greenspan's Bubbles: The Age of Ignorance at the Federal Reserve“ geht William A. Fleckenstein mit dem einstigen Notenbankchef hart ins Gericht. Der Hedge-Fonds-Manager und Autor der Online-Kolumne „Contrarian Chronicles“ analysierte die Protokolle der Fed-Sitzungen sowie Greenspans Reden vor dem amerikanischen Kongress und beobachtete die entsprechenden Marktbewegungen.

Diese Analysen und Beobachtungen bilden das Fundament seiner Kritik, die er mit Co-Autor Frederick Sheehan im bereits genannten Buch äußert. Business-Week-Redakteur Christopher Farrell wollte von Fleckenstein wissen, wie es Anlegern unter der Ägide von Fed-Präsident Bernanke ergehen wird.
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Mit Kapitelüberschriften wie „Wie falsch kann ein einzelner Mann liegen?“ machen Sie keinen Hehl aus Ihrer Einstellung gegenüber Greenspan. Was halten Sie von Ben Bernanke?

Bernanke ist ein reinrassiger Akademiker. Es war absehbar, dass ihm die Sache über den Kopf wachsen würde. Als ich mir ansah, was er im Offenmarktausschuss der Fed sagte, bevor er Notenbankchef wurde, war mir klar, dass er nicht verstand, worum es eigentlich ging. Anschließend sah er sich in seiner neuen Funktion als Fed-Präsident mit der gewaltigen Immobilienblase konfrontiert. Das konnte nicht gut gehen.

Viele Marktteilnehmer vertrauten Greenspan in der Überzeugung, dass er die Zinsen senken und die Finanzmärkte herausboxen würde, wenn sie in Schwierigkeiten geraten sollten. Trifft das auch auf Bernanke zu?

Nach meiner Ansicht wollte sich Bernanke zunächst davon frei machen, doch die Vergangenheit holte ihn schnell ein. Es herrscht gemeinhin die Auffassung vor, dass die Fed den Aktienmarkt nicht im Stich lassen kann. Während Greenspans Amtszeit konnten die Märkte zwar beliebig hoch steigen, aber nicht sinken... . Es gab keine Sanktionen für das Eingehen übermäßiger Risiken.

Was sollten Anleger vor diesem Hintergrund also tun?

Viele Anleger sind der Überzeugung, dass alles gut werden wird. Sie sehen nicht, auf welch tönernen Füßen das Gebäude errichtet wurde. Ich glaube nicht, dass die Fed in der Lage ist, das Problem der Kreditkrise zu lösen. Es wird noch schlimmer kommen. Punkt.

Man sollte auf absehbare Zeit weniger Risiken eingehen. Ich denke nicht, dass man sich derzeit auf Aktien stürzen sollte, nur weil sie ausgehend von ihren Höchstständen 20 Prozent an Wert verloren haben.

Anleger sollten ihr Pulver trocken halten, um in einer vorteilhaften Ausgangsposition zu sein, sobald das übermäßige Risiko aus dem Markt entwichen ist. Man verliert dabei wahrscheinlich ein wenig, doch dafür ist man gut aufgestellt, um nachher ordentlich profitieren zu können. Angenommen, sie erzielen für Ihre liquiden Mittel eine Rendite von drei Prozent, während die Inflation fünf Prozent beträgt. Findet man [letztlich] jedoch Aktien, die 30 bis 60 Prozent günstiger zu haben sind und deren Wert sich binnen zwei Jahren verdoppelt.

Was halten Sie davon, gegen den Dollar zu wetten?

In den vergangenen vier bis fünf Jahren habe ich in mehrere Währungen investiert. Ich besitze zudem einen Kernbestand an Edelmetallen. Man muss sich vor negativen Marktentwicklungen absichern... . Mein derzeitiger Favorit [unter den Währungen] ist der kanadische Dollar. Kanada weist einen Haushalts- und einen Zahlungsbilanzüberschuss aus und besitzt alle weltweit gefragten Ressourcen. Ich weiß nicht, ob ich den kanadischen Dollar zu 99 Cent gegen den amerikanischen Dollar kaufen würde, doch mit kanadischen Dollar im Portfolio fühle ich mich wohler als mit amerikanischen.

Gold hat als Absicherung gegen fallende Währungen einen festen Platz. Der Goldpreis hat sich in wenigen Jahren verdreifacht und pendelt derzeit um 900 Dollar je Feinunze. In diesem Preis spiegelt sich die Politik der Fed wider. Die Fed erhöht die Geldmenge solange auf Teufel komm raus, bis die Devisen- und die Rentenmärkte irgendwann sagen: „Es reicht!“.

Wie sieht es mit Blick auf den zunehmenden Preisauftrieb mit inflationsindexierten Anleihen aus?

Diese Anleihen sind an den Verbraucherpreisindex gekoppelt, dessen Berechnung jedoch reine Schönfärberei ist. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wird der Rentenmarkt eine präzisere Berechnung der Preissteigerungsrate einpreisen. Wir werden dann attraktivere Zinssätze sehen.

Es ist so ruhig hier, Zeit für Short?
Ich bab`s ja gewußt! Warum hab ich nur nicht danach gehandelt?
Antworten
relaxed:

#17433 AL, die Gravitationskraft der Erde wird mit

5
18.02.08 12:57
kleiner werdendem Abstand immer größer - und der Astronaut ist schon hirntot, während seine Füße noch das Leben genießen - wissen wir doch alle seit der Captain im Schwarzen Loch gefangen war. ;-)

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es keine wissenschaftlichen Publikationen zum "Fitten" von Börsenkursen geben soll - kenne mich da nicht aus, aber läuft nicht der ganze Elliot-Wave-Ansatz kombiniert mit Skaleninvarianz-Überlegungen in diese Richtung? ;-)

Ist auch egal - mich interessiert eh immer nur, ob es rauf oder runter geht - natürlich mit Zeitangabe bis wann und mit Ortsangabe bis wohin. ;-)
Antworten
wawidu:

Log-Trendstudie

 
18.02.08 13:30
Hier mal ein historisches Fraktal aus der logarithmischen Preiskurve des Unternehmens CTC (Charttrend Corp), das sich über mehrere Jahre entwickelt hatte. Der Name ist fiktiv, doch es handelt sich um einen bekannten hochkapitalisierten Global Player. Ich möchte besonders auf diverse lineare Trendwechsel auf der Oberseite hinweisen.
(Verkleinert auf 90%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 148907
Antworten
gsamsa42:

Jetzt muß ich auch meinen Senf zu Graden u Parabel

9
18.02.08 13:31
n dazugeben.
Beide Lager haben Recht und auch nicht, also wie im richtigen Leben;-)

metro: Exp Verl immer Gerade in Log Diagramm:
Bsp Zins  f(t)=K(1+z)^t
Logarithmisch log(f(t)=log(K)+tlog(1+z) =const+const2 t =Gerade

wawidu: Parabol Verl im Log Diagr:
Bsp variabl Verzinsung: f(t)=K(1+z+z2(t))^t
jetzt ist const2 keine Konstante mehr, sondern Funktion von t, also
f(t)=c1+c2 t^2
erst wenn Nordamerikas Drachensaat reift, wird die Welt wieder ähnliche Früchte zu ernten haben.    Theodor Mommsen Röm.G.II
Antworten
wawidu:

CPI

 
18.02.08 13:37
Hier mal eine Grafik, die unterschiedliche statistische Ansätze reflektiert.

Quelle:  www.shadowstats.com/
Der USA Bären-Thread 148909
Antworten
omega512:

#17433 AL: Charttechniker ungleich Mathematiker

10
18.02.08 14:21
"Gefragt sind Psychologen, nicht Mathematiker."

AL, anscheinend setzt Du in Deinen - wie ich finde - interessant-ironischen Bemerkungen über "Sinn und Unsinn von Exponential- bzw. Log-Kurven" Charttechniker mit Mathematikern gleich. Dem muss ich als Letzterer (sic!) entschieden widersprechen.

Der "wahre" Mathematiker denkt einfach nur "logisch" und nutzt dabei auch durchaus Kenntnisse aus der Psychologie. Beim (einseitigen!) Charttechniker - also einem Chart-Gläubigen, der sich in seinen Entscheidungen zu nahezu 100% auf Charttechnische Phänomene stützt - ist diese Logik nicht, zumindest nicht immer, gegeben.

Heuristisch wird der "wahre" Mathematiker - teilweise auch mit ein klein bisschen Arroganz - als einer der "Höheren" Mathematik Mächtiger zugerechnet.

Auf alle Fälle: Disziplinen wie Psychologie oder Mathematik widersprechen einander durchaus nicht, ("Pseudo-Disziplin") Charttechnik und Hilfs-Wissenschaft Mathematik dagegen häufiger als erwartet.

Das heißt aber nicht, dass sich auch ein Nicht-Charttechnik-Gläubiger Charts aus den verschiedensten Gründen anschauen sollte. Welche Schlüsse er aus dem Anblick der Bildchen zieht, steht allerdings wieder auf einem ganz anderen Papier.
Antworten
Anti Lemming:

gsamsa, omega, alii

9
18.02.08 14:43
Erstaunlich, wieviel mathematisch Gebildete [und Eingebildete ;-)] hier posten.

Richtig, mein Posting zu den Exponential-Kurven war bewusst leicht ironisch. Ich halte die Möglichkeiten, an Hand von Charts die Zukunft vorherzusagen, in der Regel für begrenzt. Wer glaubt, zukünftige Börsenverläufe mit mathematischer Präzision an Hand von Charts vorhersagen zu können, hat die Wesensmerkmale der Börse nicht begriffen, die sich vor allem in den Niederungen von Psychologie, Angst, Gier, Panik, Euphorie und Lüge bewegt. Das gleiche gilt mE auch für Fundamental-Betrachter. In beiden Fällen schützt nur SL vor Fehlentscheidungen.

Die richtige Einschätzung der sechs zuletzt genannten Faktoren ist mMn weitaus wichtiger als Betrachtungen, ob Charts nun parabolisch, exponentiell oder überhaupt nicht steigen bzw. fallen. Daher nochmals: An der Börse sind eher Psychologen als Mathematiker erfolgreich. Und mittelfristig regieren die Fundamentals, nach denen sich die Charts richten.
Antworten
Kicky:

Aussichten der Banke beflügeln die Börse

6
18.02.08 14:50
zumindest heute,denn Barclays und Lloyd TSB wollen die Dividende merklich erhöhen und Credit Suisse schwimmt in 3,5% höherem Glück ,weil Qatar hier unbedingt Aktien kaufen will und des weiteren 15 Milliarden im Bankenbereich anlegen will
www.ft.com/cms/s/0/eca300e4-de19-11dc-9de3-0000779fd2ac.html
oder auf deutsch:www.ft.com/cms/s/0/eca300e4-de19-11dc-9de3-0000779fd2ac.html
das verblüfft etwas,nachdem vor Kurzem von der Financial Times aus dem asiatischen Raum von einem verzweifelten Bankmanager berichtet wurde,dass die Asiaten sehr vorsichtig geworden seien und er hier absolut kein Geld auftreiben konnte
Antworten
Kicky:

der Fehlerteufel war zugange

 
18.02.08 14:51
www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/...credit_suisse_1.673312.html
Antworten
Kicky:

Alphaville:CDS report: Horrible fallout scenario

8
18.02.08 15:05
Credit market participants took a shellshocked pause on Monday, with the spectre of more structured product unwinds hanging heavily over the market.

Trade was thin in Europe, but spreads did not recede far from the record wides reached on Friday, when again the talk was that structured products – synthetic CDOs or CPDOs – were being liquidated.

“If these things do get unwound en masse, the effect on the market will be horrible,” said credit strategist Barnaby Martin at Merrill Lynch. “Between 1 and 2 trillion dollars of synthetic CDOs have been issued over the last four years. Any unwinding will likely be crammed into a much shorter time period.”

A fire-sale is every market participant’s worst nightmare, but even the more orderly process of deleveraging will put pressure on spreads.

On Friday afternoon, Moody’s downgraded 16 CPDOs - all linked to corporate names. They are hovering near levels at which their arranging banks will be forced to delever, by buying up swathes of CDS protection.

The iTraxx Crossover index of mostly junk-rated corporate debt edged 3.5 basis points tighter to 562bp. This means in costs €562,000 annually to protect €10 million worth of Crossover debt against default over five years. The iTraxx Europe index of investment-grade credits was 1.5bp tighter at 107.8bp.

Credit markets were also depressed by reports that FGIC, the fragile monoline, might be divided into a good municipal part and a bad structured finance part.

“If this scenario were to be applied for MBIA and Ambac (this should be decided by the end of February), it would significantly expose the banks to further write-downs on structured finance securities wrapped by the bond insurers,” said analysts at BNP Paribas in a note.

This entry was posted by Sarah OConnor on Monday, February 18th, 2008 at 12:42
ftalphaville.ft.com/blog/2008/02/18/10985/...eoccupies-market/
Antworten
metropolis:

Na dann hat ja unsere Chartdiskussion

6
18.02.08 15:08
doch noch ein gutes Ende gefunden: "An der Börse sind eher Psychologen als Mathematiker erfolgreich. Und mittelfristig regieren die Fundamentals, nach denen sich die Charts richten." Wie wahr.  
Antworten
Kicky:

Credit Markets beware

7
18.02.08 15:11
On Friday afternoon, Moody’s downgraded 16 constant proportion debt obligations (CPDOs) - all linked to corporate names.

In fact, all of those downgraded reference a GLOBOXX portfolio - that is  iTraxx EUR IG and CDX NA IG in equal measure. Weeks of widening spreads have naturally taken their toll, with net asset values for the CPDOs now hovering around 60 per cent, according to Moody’s (the range quoted being 45 - 75). The NAV is simply a measure of portfolio asset worth to noteholder par.

Now CPDOs don’t “cash out” - liquidate - typically until that NAV drops to around 10 per cent. For now, that is a little way off (not so of course, for all those bespoke second generation CPDOs referencing purely financial names). So at first glance it might seem like there are still grounds to be sanguine.

But the 60 per cent mark is nonetheless a dangerous tipping point: beyond it, CPDO’s go into forced deleveraging.
At its birth a CPDO usually has about 15 times leverage. (Among other things, it’s the leverage and the huge notional CDS portfolio sizes that have credit traders worried)

Leverage in a CPDO is capped by two rules: 15 x the note notional and 25x NAV. Whichever of these has the lesser value is applied.

min(15 x note notional, 25 x NAV) wieder was für unsere Mathematiker !

At inception then, imagine a CPDO which issues £100 of notes. NAV is, accordingly, 100. Leverage is thus determined as 15 x 100 = 1500. (the higher of the two cap tests, in this case 25xNAV - 2500, is discounted). Let’s say the market moves against this CPDO and the NAV drops to 90 (reflecting, perhaps, a MtM portfolio loss). Leverage remains at 15x (because 25xNAV = 2250 and 15x 100 = 1500)

But now let’s say - as is the current real world case - NAV drops to 60. What happens to leverage? Well, 15 x note notional is still 1500. But 25xNAV is now also 1500. In other words, if the NAV drops any further, then the second leverage cap suddenly becomes applicable.Let’s say NAV drops another 10 per cent, to 50. Now, 25 x 50 =  1250. Accordingly, the CPDO delevers from 15x to 12.5x.

In market terms, that deleveraging translates into the CPDO’s arranging bank having to close out earlier CDS positions and buy an equivalent amount of protection back, which in turn, will likely push spreads wider still in the markets. Another factor to look out for on the credit indices in the next couple of weeks.

For the CPDOs in question, a bad situation might well become worse, since higher spreads, of course, will have a further MtM impact on CPDO NAVs.  Add in too the “scare factor” of banks buying big protection positions, and the markets could well move disproportionately.

For what it’s worth, the swap counterparty for half of those CPDOs downgraded (The SURF series) is ABN Amro.

This entry was posted by Sam Jones on Monday, February 18th, 2008 at 11:01
ftalphaville.ft.com/blog/2008/02/18/10980/...ced-deleveraging/
Antworten
Dozoern:

Interessante Diskussion...

2
18.02.08 15:54
heute hier...:-) Ich habe da mal ne Frage: Was ist ein "Parabol Verl"  ?

BITTE; BITTE - nicht antworten!

Meine Tochter würde jetzt zu euch sagen. He, also geht´s noch? Und das nur weil in den USA heute Feiertag ist...:-)
Antworten
Anti Lemming:

Passend zur Chart-Diskussion: Benjamin Graham

6
18.02.08 16:02
Benjamin Graham, Autor des Standardwerks "The Intelligent Investor", sagte:

"In the short run, the market is a voting machine but in the long run it is a weighing machine."

Zu deutsch: Kurzfristig betrachtet ist der Markt eine Abstimmungs-Maschine, langfristig betrachtet ist er eine Wäge-Maschine.

"Voting machine" stellt auf die im US-Wahlkampf verwendeten mechanischen Maschinen zur Stimmauszählung ab und steht für (emotional-hysterische) Stimmung, Psychologie und Charttechnik. "Weighing Machine" steht für das (rational-kalte) analytische Abwägen der Fundamentals.

Der erfolgreichste Schüler Graham war übrigens Warren Buffett. Buffett hat sich zeitlebens ausschließlich an den Fundamentals orientiert und nicht an der Charts. Er hat damit über 40 Milliarden Dollar verdient.

Der Einfachheit halber scheinen sich Viele bei Ariva lieber auf die "Voting machine" einzuschießen, wie ja auch die sich durch fast alle Threads ziehende Präferenz der Charttechnik zeigt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Fundamentalanalyse wesentlich aufwändiger, langwieriger und schwieriger ist. Bei Ariva lockt eher der schnelle Euro, am besten Intraday...

Das Eingangsposting zu diesem Thread ist übrigens ein klassisches Beispiel für Fundamentalanalyse - erstellt zu einer Zeit, als die Charts noch stiegen und keinerlei Trendumkehr erkennen ließen.

Mehr dazu: www.castrader.com/2007/03/the_stock_marke.html
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Anti Lemming:

AAA "value trap" der strukturierten Produkte

10
18.02.08 16:26
Damit hat sich der Markt selber ein Schnippchen geschlagen. Im Vertrauen darauf, dass die - normalerweise an Fundamentalanalyse orientierten - Rating-Agenturen wie Standard & Poor's, Moody's, Fitch und andere sich nicht täuschen, haben viele Banken - darunter IKB, dt. Landesbanken, aber auch die UBS und viele US-Banken - massenhaft CDOs, CLOs und andere strukturierte Produkte (darunter Subprime-Anleihen-Pakete) gekauft.

Das war jedoch eine perfekter "value trap" (Wert-Falle). Grund: Die Rating-Agenturen haben sich bei der AAA-Bewertung der CDOs und CLOs nicht mehr auf die kalt-analytische Fundamentalbewertung erfahrener Analysten verlassen, sondern auf Computerprogramme, die "Ausfallwahrscheinlichkeiten" berechneten - mithin also mit statistischen Verfahren arbeiten wie die Charttechnik.

Hätte man den AAA-Müll von vornherein mit "nüchternen Fundamental-Augen" betrachtet, hätte das Fazit lauten müssen: Zu CLO-Paketen verschnürte Scheiße riecht auch nicht besser als einzelne Haufen."

Nun haben IKB und Co. buchstäblich "verschissen".
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Malko07:

Europäische Finanzwerte

8
18.02.08 17:08

Börsenkrise

Europäische Finanzwerte noch nicht aus dem Schneider

Der USA Bären-Thread 4005911

18. Februar 2008 Mit deutlichen Kursgewinnen reagieren am Montag die europäischen Finanzwerte auf verschiedenste Meldungen, die von den Anlegern zumindest kurzfristig positiv interpretiert werden.

Dazu zählt auf der einen Seite die Meldung, nach der Katar mit seinem Staatsfonds bei der Credit Suisse eingestiegen ist und weiter zukauft. In den vergangenen Stunden wurde zudem bekannt, dass der britische Staat die marode und unterkapitalisierte Northern Rock übernehmen wird. In Deutschland dagegen halten Spekulationen an, nach denen die Postbank übernommen werden könnte.

Auf Sonderabschreibungen folgen verhaltene Wachstumsaussichten

Ob diese Kursbewegungen nach oben mittelfristig nach auslaufenden Rückkäufen zuvor leer verkaufter Papiere nachhaltig sein werden, dürfte bei näherer Betrachtung der Situation kritisch betrachtet werden können. So stellt sich mit Blick auf die Postbank die Frage, ob die Deutsche Post an sich überhaupt Interesse daran haben kann, ihren Anteil von 50 Prozent am sich relativ stabil entwickelnden Finanzunternehmen zu verkaufen. Immerhin trägt es im Jahr 2007 voraussichtlich 21 Prozent zum Gesamtgewinn des Unternehmens bei.

Der USA Bären-Thread 4005911 Der USA Bären-Thread 4005911 Der USA Bären-Thread 4005911 Der USA Bären-Thread 4005911 Der USA Bären-Thread 4005911 Der USA Bären-Thread 4005911

Ähnlich dürfte man auch die Kursgewinne bei den britischen und spanischen Banken beurteilen müssen. Sie befinden sich nicht nur aufgrund der amerikanischen Immobilien- und der dadurch ausgelösten Kreditkrise in der Defensive. Risikoignorante Institute wie Northern Rock und die IKB müssen sogar auf Kosten der Steuerzahler saniert werden. Sonderabschreibungen sowie eingeschränkte Wachstumsmöglichkeiten trüben zudem die weiteren Perspektiven. Immerhin dürften sich die Immobilienmärkte an sich und der in den vergangenen Jahren „zu gut“ gelaufene Verbriefungsmarkt nicht mehr so dynamisch entwickeln wie in der vergangenen Periode.

Solche Effekte werden verstärkt durch das nachlassende Wachstum in Europa. Das gilt vor allem für Staaten und Regionen wie Irland, Großbritannien, Spanien, sowie in Teilen Frankreichs und Italiens. Immerhin bildeten sich in diesen Regionen in den vergangenen Jahren ähnliche Immobilienblasen aus, wie in den Vereinigten Staaten. Der Immobilienboom hatte maßgeblich zum Wachstum und damit zur Belebung der Arbeitsmärkte und des Konsums beigetragen.

Korrektur der europäischen Immobilienmärkte schon „eingepreist“?

Längst befinden sich jedoch die Immobilienpreise in Großbritannien und Spanien aufgrund der nachlassenden Nachfrage und der Überbestände auf dem Rückzug. Mit all den dämpfenden Folgen. Das zeigt sich deutlich am Beispiel Spaniens. Dort zeichnen sich nach einer Analyse der Deutschen Bank die Folgen der Kreditkrise in Form höherer kurzfristiger Zinsen und auch in Form einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Bankkrediten ab. Das Wachstum des Hypothekar- als auch des Unternehmenskreditgeschäfts ist rückläufig.

Das dürfte kaum verwundern. Denn die Zinssätze vieler spanischer Hypotheken sind an die Entwicklung der kurzfristigen Zinsen gebunden und aus diesem Grund teurer geworden. Die Firmenkredite gingen in den vergangenen Jahren zu mehr als 50 Prozent an Bau- und Immobilienunternehmen. Inzwischen lassen sich die Effekte auch am spanischen Arbeitsmarkt ablesen: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres gingen die Arbeitsplätze im spanischen Immobilienmarkt deutlich zurück, nachdem sie in den Jahren zuvor zugenommen hatten.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt führt zusammen mit den restriktiveren Bedingungen auf der Kreditseite und einer zunehmenden Zahl an Insolvenzen dazu, dass sich immer weniger Haushalte eine Immobilie leisten können und wollen. So nimmt die Gefahr zu, dass es zu einer negativen wirtschaftlichen Spirale kommen kann, die die spanische Konjunktur nicht sanft, sondern „hart“ landen lassen wird.

Da die Situation in anderen Regionen mit „heiß“ gelaufenen Immobilienmärkten ähnlich aussieht, dürften die Banken, die in diesen Regionen tätig sind, gleich von zwei Seiten unter Druck geraten: Von den den Folgen der amerikanischen Subprime-Krise und zunehmend auch von der rückläufigen Entwicklung in Teilen Europas. So mögen die Werte nach den Kursverlusten der vergangenen Jahre inzwischen optisch sehr günstig aussehen. Allerdings deuten sich operative Schwierigkeit nicht selten durch Kursverluste schon einmal vorab an. Marktteilnehmer, die Einblick in die Entwicklung einer Branche haben, befinden sich früh auf der Verkäuferseite.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht der FAZ-Redaktion wider.



Text: @cri
Bildmaterial: Banco de Espana, Deutsche Bank, Deutsche Bank, Banco de Espana, FAZ.NET, Quelle: Banco de Espana, Deutsch, Quelle: INE, Deutsche Bank

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wawidu:

@AL + metro

5
18.02.08 17:36
Völlige Zustimmung mit kleiner Modifikation:

Große Chartanalytiker wie Elliott, George Lindsay oder John Murphy gingen bzw. gehen davon aus, dass Charts die Schnittmenge der Marktbeurteilungen durch die Börsenteilnehmer reflektieren, die auf Nachrichten (Wirtschaftsdaten, Unternehmensdaten, Mediendarstellungen), deren Einschätzungen der aktuellen persönlichen/Unternehmens- und gesamtwirtschaftlichen Lage bzw. diesbezüglichen Zukunftserwartungen und insbesondere auf ihrer Solvenz basieren. Da die VIX-, VXO- und VXN-Indizes marktpsychologische Hintergründe widerspiegeln, erschien es John Murphy sinnvoll, diese in Relation zu den Leitindizes zu setzen (z.B. Ratiochart SPX:VIX).
Der USA Bären-Thread 148950
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