und werde Dir hiermit letztmalig zu diesem Thema antworten.
Du schreibst in # 924: "Auch Du zeigst eine Schwäche darin, Geld- von Fiscalpolitik zu unterscheiden, was dann in dem BT-Nonsense der via QE 'monetarisierten' Staatsschuld einmündet..."
Zunächst einmal finde ich es anmaßend, dass Du dies als "BT-Nonsense" bezeichnest. Andere Diskussionpartner mit exzellentem ökonomischen Hintergrund (Dreiklang, Daiphong) haben Dir schon zig mal darzulegen versucht, dass DU hier die Sachverhalte nicht richtig verstanden hast. Es ist aber nicht bei Dir angekommen. Du fängst, wie ein Irrer in der Gummizelle, immer wieder neu bei Null an. Ich muss nicht betonen, dass Du damit Deine Diskussionspartner nicht nur ermüdest, sondern sogar frustierst, wenn nicht verärgerst.
Zu Deinen Argumenten: Warum wohl gibt es für Geldpolitik und Fiskalpolitik zwei unterschiedliche Bezeichnungen, wenn sie - wie Du behauptest - "gleich" wären?
Hier die Unterschiede:
Geldpolitik = im Wesentlichen Leitzinssteuerung bzw. QE durch die Zentralbanken, darüber hinaus Festlegung von Mindestreserven usw.
Fiskalpolitik = Staatsverschuldung, finanziert aus der Neuemission von Staatsanleihen
Geldpolitik wird somit von der Notenbank gemacht.
Fiskalpolitik wird vom Finanzministerium gemacht.
In Normalzeiten, in denen kein QE betrieben wird, sind beide Sphären weitgehend unabhängig voneinander. Wenn die Konjunktur heiß läuft wie 1999/2000, bremst die Notenbank mit hohen Leitzinsen. Das muss aber nicht zwangsläufig mit höheren Langlaufzinsen einher gehen. Ende 2000 z. B. war die Zinskurve invers (zum Ende hin fallend), weil der Markt eine Rezession einpreist. Die Notenbank stellt in diesem Fall Inflationsbekämpfung in den Vordergrund.
Normalerweise ist die Zinskurve jedoch ansteigend, d.h. Leitzinsen sind niedriger als Langlaufzinsen. Veränderungen der Leitzinsen heben die Zinskurve insgesamt, bis sie, wie in 2000, zu heiß läuft.
In Normalzeiten landen die Neuemissionen des Finanzministers fast ausschließlich in privaten Händen oder werden von anderen Zentralbanken (China, Japan) als zinsbringende Wertanlage gekauft. 2008 hat die Welt jedoch begriffen, dass US-Staatsanleihen kein Hort der Sicherheit sind. Folglich sank die weltweite Nachfrage nach Treasuries.
In QE-Zeiten hingegen sind Geldpolitik und Fiskalpolitik stark miteinander verwoben. Der Finanzminister gibt für seine Keynes-Programme Unmengen neuer Staatsanleihen aus. 2009 z. B. stieg die US-Staatsverschuldung um 10 % des BIP. Gleichzeitig hat die Fed in 2009 in etwa gleicher Summe US-Staatsanleihen vom Markt aufgekauft. Dadurch wurde die Staatsverschuldung nicht mehr, wie in Normalzeiten, von Privatpersonen oder anderen Zentralbanken (Geldanlage) finanziert, sondern letztlich vom eigenen Staat selbst.
Der Grund dafür war/ist, dass sonst niemand diese Unmengen an Staatsanleihen gekauft hätte - und wenn überhaupt, dann nicht zu den von der Fed durch QE erzwungenen Mickerzinsen. QE war daher eine zwingende Voraussetzung dafür, dass Geithner Unmengen an neuen Staatsanleihen emittieren konnte. Das damit eingenommene Geld floss größtenteils in die Realwirtschaft (Hilfsprogramme, AL-Geldverlängerungen, Rüstungsaufträge usw.). Du siehst hier also (hoffentlich), dass QE die enorme Staatsverschuldung überhaupt erst möglich machte. Es ist eine Form der Staatsfinanzierung aus "heißer Luft" bzw. aus der Notenpresse. Und es ist MITNICHTEN neutral.
Ende der Durchsage. Es ist das letzte Mal, dass ich Dir dies zu erklären versuche. Auf weitere diesbezügliche Anfragen und Postings von Dir werde ich nicht eingehen. Nicht mal mehr auf dumme Provokationen wie "BT-Nonsense".
Dein strapazierter Freund A.L.