Der Anstieg wurde in letzter Zeit im Dax überwiegend von den zyklischen Werten und den Banktiteln getragen, während die defensiven Werte zurückblieben.
So notieren Eon und RWE unter ihren Tiefs des Vorjahres.
Ein kleiner Rückblick: Der Kurssturz im Oktober 2008 traf am stärksten die zyklischen Werte. Die defensiven Werte wie Bayer und Eon fielen zwar auch kräftig, aber prozentual nicht ganz so stark.
Die Erholung im Januar brachte bei geringen Umsätzen eine Erholung der defensiven und der zyklischen Werte.
Der nachfolgende Absturz durchbrach bekanntlich das Dax-Tief des Vorjahres deutlich.
Wie war das möglich ? Neben den zyklischen werten kamen besonders die defensiven Werte unter Druck, die die Tiefs des Vorjahres zum Teil deutlich durchbrachen. Bei den zyklischen Werten, insbesondere den Industriewerten hielten dagegen häufig die im Jahr 2008 markierten Tiefs.
In den USA durchbrach der Dow und der S+P auch das Tief des Vorjahres. Einen Hoffnungsschimmer gab es vom Nasdaq 100. Hier hielt die Unterstützung des Vorjahres.
Zuvor wurde die Situation sehr kritisch. Die Citigroup notierte unter 1 Dollar auf dem Nveau einer Aktienoption,
auch GE fiel praktisch ins Bodenlose. Viele defensive Werte wie die Pharmawerte kamen unter Druck.
Andere Werte wie Exxon hielten sich deutlich über den Tiefsständen des Vorjahres, auch weniger dramatisch der Absturz bei den Tecs. Die Frage war, ob der Ausverkauf auch auf die bisher noch stabileren Werte durchschlagen würde. Ein Blick auf GE hätte den amerikanischen Anler zu der Maßnahme "Rette, was noch zu retten ist" verleiten können.
Bekanntlich kam es nicht so dramatisch. Offenbar kamen die Anleger während einer zunächst nur technischen Reaktion zur Erkenntnis, dass gerade viele defensive Konzerne trotz der größten Wirtschaftskrise noch ordentliche Gewinne erzielen, so dass sogar die Dividende erhöht werden konnte ( zB Eon, RWE ) . In dem Bestreben, schnell viel Geld zu verdienen, stürzten sich die Anleger aber schnell auf die Finanzwerte.
Nachdem in den USA das Gespenst der Verstaatlichung verzogen war, dachten die Anleger etwa bei der Citigroup, dass bei einem Kurs von 1 Dollar dem kalkulierbaren Totalverlust von einem Dollar eine nach oben theretisch praktisch unbegrenzte Gewinnmöglichkeit gegenübersteht.
Inzwischen sind die zyklischen Werte zu stark gestiegen, während die defensiven Werte zurückgeblieben sind. Offenbar rechnen viele Anleger mit einer schnelleren wirtschaftlichen Erholung, von der angeblich nur die zyklischen Werte profitieren würden.
Wenn ich mir die Gewinnerwartungen der normalerweise recht optimistischen Börse Online für das kommende Jahr 2010 ansehe, überziehen die Anleger mittlerweile gewaltig.
Daimler: Ergebnis je Aktie 1,10 €, Dividende Fehlanzeige
BMW: E 1,0 €, D 0,40 €
Deutsche Bank: E 0,80 €, D 0,00 €
Commerzbank: E -1,50 €, D 0,00 €
Thyssen-Krupp: E 1,00 €, D 0,30 €
Dabei rechnet BO schon mit einer Konjunkturerholung, die noch längst gesichert ist.
Man sollte deshalb aus diesen zyklischen Werten aussteigen, die defensiven Werte sind teilweise haltenswert.
Mittelfristig rechne ich mit einem Niveau von ca 4000 Punkten im Dax.
Grüße von Tormenta