Der Tokioter Börse ging die Puste aus. Steht Japan vor dem Ende des Aufschwungs? Eher

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Johnboy:

Der Tokioter Börse ging die Puste aus. Steht Japan vor dem Ende de.

 
14.06.00 08:55
Der Tokioter Börse ging die Puste aus. Steht Japan vor dem Ende des Aufschwungs? Eher am Anfang, sagen Japan-Kenner


Sie ist jung, selbstbewusst und die Tochter eines berühmten Mannes. Yuko Obuchi, Tochter des verstorbenen Ex-Premiers Keizo Obuchi, ist fest entschlossen, das Erbe ihres Vaters fortzuführen. »Bis zu seinem Tod dachte ich nie daran, Politikerin zu werden«, räumt die 26-Jährige unumwunden ein. Dennoch sagen ihr Beobachter bei den Parlamentswahlen am 25. Juni den Wahlsieg voraus. Bonus eines traditionsverliebten Volkes. Die Dynastien halten sich an den Schaltstellen der Macht. Noch.
 Doch mit dem Einzug der Jungen in Politik und Wirtschaft bröckeln auch die alten Strukturen. »Japan verändert sein Gesicht«, hält Kathy Matsui, Chefstrategin bei Goldman Sachs in Tokio, ungeachtet vielfältiger Rückschläge am Reformwillen Japans fest. »Im Unterschied zu früher geht es heute nicht mehr darum, auf Biegen und Brechen alles zu finanzieren«, weist sie auf den Unterschied hin. Sie ist überzeugt, dass sich das bald wieder an der Börse auszahlen wird. Die schwache Konjunktur und das Verschwinden von Unternehmen seien eher positiv als negativ.

Japan-Börse  
 





•  Nach der New York Stock Exchange ist die japanische Börse der zweitgröße Aktienmarkt der Welt.

•  Im April wurde der Technologieanteil im Blue-Chip-Index Nikkei-225 deutlich erhöht.

•  Ende 1999 ging der Neue Markt Mothers an den Start. 2000 folgt die Nasdaq-Japan.







 Erste Hoffnungsschimmer. Noch befindet sich die Wirtschaft auf dünnem Eis. Doch nach dem rezessiven zweiten und dritten Quartal des Fiskaljahrs 2000 (Ende März 2000) ging es im vierten Quartal mit einem Wachstum von 2,4 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Quartal wieder aufwärts. Und auch die heimische Nachfrage   – nach Meinung der Experten Dreh- und Angelpunkt für einen Aufschwung in Japan   – zog mit 0,5 Prozent wieder an.

 Dämpfend wirkt jedoch der starke Yen. Er verteuert japanische Produkte im Ausland   – zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Durch Dollar-Aufkäufe versucht die Zentralbank regelmäßig die eigene Währung zu drücken und sie so über der kritischen Marke von 100 Yen pro Dollar zu halten. Mit mittelmäßigem Erfolg. »Solange die angeschlagenen japanischen Lebensversicherer in Dollar notierte Vermögenswerte verkaufen, bleibt der Yen stark«, beobachtet David Roche, Vordenker der Londoner Independent Strategy. Theoretisch ließe sich die Währung über Zinssenkungen erweichen. Nicht in Japan. Die Notenbank hat bei einem Tagesgeldsatz von 0,2 Prozent dafür jeden Spielraum verloren.

 Strukturreform. Doch schwerer wiegt der strukturelle Wandel. Japans Unternehmen beginnen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Nahezu jeder zehnte Job steht auf der Kippe. Chefposten sind nicht ausgenommen. Beim Elektronikkonzern NEC räumte Vorstandschef Hisashi Kaneko als einer der ersten den Stuhl. Bei Nissan streicht Carlos Ghosn, Statthalter des französischen Großaktionärs Renault, 21 000 Jobs. Nissan gilt in zweifacher Hinsicht als Paradebeispiel für die Erneuerung. Der vorvergangene Woche vorgestellte und von der Börse dankbar aufgenommene Sanierungsplan für den angeschlagenen Autobauer sieht vor, die Zahl der Zulieferer zu halbieren. Allein durch diese Entflechtung rechnet sich Ghosn ein 20-prozentiges Sparpotenzial aus.

Japan in Zahlen  
 



Veränderungen zum Vorjahr in Prozent

Quelle: Salomon Smith Barney

 Wachstum: Nach einem Wirtschaftswachstum von mageren 0,3 Prozent 1999 prognostiziert die OECD ein Plus von 1,7 (2000) bzw. 2,2 Prozent (2001).

 Konsum: Die private Nachfrage steigt nur langsam, von 0,6 (1999) auf geschätzte 1,4 (00) und 2,1 Prozent (01).

 Deflation: Das Preisniveau sinkt beharrlich — um 0,9 Prozent (1999) sowie um prognostierte 0,8 (00) bzw. 0,1 Prozent (01).








 Vieles spricht für einen Neuanfang. So gründete Sony die E-Commerce-Tochter PlayStation.com, die Hard- und Software im Internet verkauft. Der Konzern konstruiert zudem Haushaltsgeräte, die über die PlayStation mit dem Internet verbunden werden. Elektronikmulti Hitachi investiert in das mobile Datasystem High Data Rate von Qualcomm, das Mobilfunkteilnehmern den Zugang zu Voice-Mails bietet. Und Fujitsu verfügt über einen eigenen Internet-Dienst.

 Die teils verstaatlichten, mit üppigen Übergangskrediten ausgestatteten Großbanken schreiben wieder schwarze Zahlen. Der Fondsmarkt wächst in rasantem Tempo. Um den Immobilienmarkt zu beleben, will die Regierung Immobilienfonds zulassen.

 Die Initiative zielt auf Japans immenses privates Sparaufkommen von 1300 Billionen Yen (12,4 Milliarden Dollar). In den nächsten zwei Jahren werden beim größten Emittenten, der Post, 106 Billionen Yen an Festgeldern frei. Würden allein zehn bis 15 Billionen davon an die Börse fließen, überstiege das die 8,5 Billionen Yen, die ausländische Investoren 1999 an den Kabuto-Cho pumpten und damit das 35-Prozent-Plus des Blue-Chip-Index Nikkei-225 auslösten.

Börse: Nachholbedarf am Kabuto-Cho  
 





Nichts als Verdruss brachten Nippon-Aktien der Unternehmen, die einst als Wunderwaffen für das ausgehende 20. Jahrhundert gefeiert wurden. Seit 1989 verloren die Aktien zwischenzeitlich bis zu 50 Prozent an Wert. 1999 legte der Nikkei-225 um 35 Prozent zu.






 Doch die derzeit schlechte Börse machte den Optimisten einen Strich durch die Rechnung. Über zwei Drittel der bislang frei gewordenen Gelder flossen in niedrig verzinsliche Anlagen zurück. »Eine Frage der Zeit«, urteilt Matsui, »sobald sich die derzeit positiven Ertragszahlen in den Aktienkursen niederschlagen, kehrt das Geld zurück.«

 Trotz aller Unwägbarkeiten blickt das Gros der Analysten mittelfristig positiv auf den Markt. Dabei konzentrieren sie sich auf die Reformer der Old Economy. »Wir favorisieren Stahl-, Chemie- und Papierunternehmen«, sagt Kirk Neureiter, Research-Chef bei Fidelity in Tokio. Doch auf lange Sicht vertrauen sie auf Japans Talent, Verpasstes aufzuholen. »In den High-Tech-Werten, insbesondere im Mobilfunk, steckt die Musik«, bestätigt Hannah Cunliffe von der Dresdner-Bank-Fonds-Gesellschaft DIT. Sie weiß: Die USA sind zehn Jahre voraus. Mit jungen Unternehmern und Politikern könnte die japanische Aufholjagd gelingen.


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raco:

Re: Der Tokioter Börse ging die Puste aus. Steht Japan vor dem Ende de.

 
14.06.00 10:55
Guten Morgen,johnboy!
Vielen Dank nochmals für Deine täglichen Infos aus Asien.Sie sind mir eine große Hilfe,da ich auch in Asien investiert bin.

viele Grüße raco
Johnboy:

An raco: Bitte, bitte!!!!!! o.T.

 
14.06.00 11:35
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