DAX - Das wird morgen ein ganz harter Tag

Datum 29.09.2008 - Uhrzeit 22:10 (© BörseGo AG 2007, Autor: Weygand Harald, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
                WKN: 846900 |                 ISIN: DE0008469008 |                 Intradaykurs:          

                                                                               

Die US Indizes notierten den ganzen Tag eher schwächer, als dann bekannt wurde, dass das US Repräsentatenhaus wider Erwarten das Rettungspaket von 700 Milliarden US-Dollar nicht durchgewunken hatte, brachen die US Indizes zusammen.  Die hohen Verluste des US Markts macht der DAX nachbörslich beispielsweise über L&S getaxt überproportional mit.   Aktuell ein Minus auf 5.590 Punkte.

Morgen wird an dieser Stelle ein aktueller Marktbericht veröffentlicht, der auf Indizes, Rohstoffe und Devisen eingeht. 

Diese kurze Chartkommentierung vom DAX als Vorabmeldung.

Der DAX wird morgen mit einem gewaltigen Gap Down (Kurslücke nach unten) aus einer riesigen seit Februar 2008 bestehenden relativen SKS Formation bzw. einem bullischen Keil nach unten herausfallen.   Ich muß mich in der aktuellen emotional aufgeladenen Situation bei der Wortwahlzügeln, wie ich diese Signallage beschreibe.  

Ich halte nüchtern fest.  Die Chance auf eine Bärenmarktrallye hat sich schlagartig mit der Entwicklung des Kursgeschehens am heutigen Tag  in Luft aufgelöst. Ein Tag, der das gesamte kurz- bis mittelfristige Bias mit einem lauten Knall dreht.

Der Markt dürfte in einen Sell Off übergehen. Charttechnisch ermittelte Korrekturziele möchte ich an dieser Stelle nicht nennen. 

Solche Marktbewegungen wie die in 2008 bisher habe ich ehrlich gesagt in meiner ganzen Laufbahn als aktiver Anleger noch nie erlebt.   Sie gehen nicht den Weg zwischengeschalteter relevanter Gegenbewegungen, sondern ziehen einen Trendimpuls nahezu durchgehend in eine Richtung durch. 

Wie geschrieben ... morgen an dieser Stelle mehr ...

Ich wünsche uns allen starke Nerven und dass dieses Gewitter, das den besonders konjunktursensiblen Bankensektor betrifft, bald vorbeigezogen ist.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

de.ichart.yahoo.com/...p;p=e100,e50,e20,b&a=fs,ss,r14,f14" style="max-width:560px" alt="Chart" />

Indexstand:	10.365,45
Kurs Zeit:	22:14
Veränderung:	us.i1.yimg.com/us.yimg.com/i/us/fi/03rd/down_r.gif" style="max-width:560px" alt="Down" /> 777,68 (6,98%)
Letzt. Schlußk:	11.143,13
Eröffnungskurs:	11.139,62
Volumen:	385.942.051
Tagesspanne:	10.365,45 - 11.139,94
52W Spanne:	10.732,00 - 14.280,00

Die Zahlen stimmen doch mit dem Chart nicht überein. Im Chart liegt der tiefste Kurs doch über 10.400, der Schlusskurs über 10.500 Punkten.

Hinweis: Morgen, ab 15:30 Uhr unserer Zeit, läuft der Chart weiter. Die darunter liegenden Zahlen ändern sich allerdings nicht. Na gut, als Vergleich sind sie noch interessant. Das ist nicht gerade viel.

Quelle: BNP

TENDENZ HEUTE: AUFWÄRTS  - Jungs, das war schon mal gut! -  (bezogen auf den ersten reellen DAX Wert mit allen neuen DAX 30 Kursen)

VDAX New:  35,30

Intraday Widerstände:
5.800

Intraday Unterstützungen:
5.600 + 5.525/5.555

Rückblick:
Der DAX sollte gestern bis 5.967/6.000 bzw. 5.887/5.912 fallen und dann deutlch steigen. Der reale Handel brachte andere Ergebnisse. Der DAX fiel bis zum bisherigen Jahrestief bei ~5.800 und ging dort auch aus dem Handel.
HINWEIS:Bedenken Sie bitte, dass die angegebene Tendenz (Aufwärts) immer die prognostizierte Marktentwicklung von der Eröffnung des DAX zum Schlusskurs des DAX beschreibt und NICHT die Marktentwicklung des DAX vom gestrigen Schlusskurs zum heutigen Schlusskurs.
Die Tendenz bezieht sich also auf den handelbaren Intraday Verlauf des DAX.

Ausblick:
Der DAX startet heute schwach in den Tag. Mit dem Unterschreiten von 5.800 ergibt sich ein Verkaufssignal. Das theoretische untere Tagesziel befindet sich aufgrund mehrerer Faktoren bei ~5.525/5.555. Bei 5.525/5.555 hat der DAX Chancen zumindest einige Stunden nach oben abzuprallen, um die auf allen Ebenen völlig überverkaufte Lage etwas abzubauen. Ein neuerlicher Anstieg über 5.813 wird aber schwer und ist nicht 1. Wahl. Vielmehr dürfte der DAX im Falle eines Rebounds (=Gaprallye) bis ~5.800 in diesem Bereich wieder nach unten abprallen. Ein Anstieg über 5.813 wäre bullisch und könnte eine deutliche Rallye bis 6.060 und 6.200 entfachen.

Zwischen + 1,2 bis + 1,9  (Quelle: n-tv-Textseite 301).  

Dann kann es zunächst nur rauf gehen, ab 15:30 Uhr. MMn.

Es ist daher höchste Zeit, dass die Politik eine konsistente Strategie entwickelt, hierzulande wie in den USA. Mit Ad-hoc-Maßnahmen kann man eine oder zwei Banken retten, aber nicht ein ganzes Finanzsystem. Das geht vielleicht noch in Belgien - und auch dort geht es eigentlich schon jetzt nicht mehr, nachdem man an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die zwei größten Banken des Landes gerettet hat. In einem Land wie Deutschland mit Tausenden von Banken geht es mit Sicherheit nicht.

Der mittlerweile gescheiterte amerikanische Rettungsplan war miserabel. Er hätte das Problem wahrscheinlich nicht gelöst und gleichzeitig die amerikanischen Staatsschulden in die Höhe getrieben. Es gibt allerdings nur eine wirkliche Alternative zu diesem Plan, und zwar ein besserer Plan. Ohne ein Rettungspaket kommt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem kompletten Zusammenbruch des amerikanischen Finanzsystems und einer Wirtschaftskrise, wie sie die meisten von uns noch nie erlebt haben. Das gilt auch für Europa: Auch unsere Banken wackeln. Auch uns droht eine wirtschaftliche Katastrophe.

Prüfstein Deutsche-Bank-Test

Was müsste ein deutscher Finanzminister in dieser Situation tun? Als Erstes müsste er einen Plan entwickeln, der in der Lage ist, den denkbar schlimmsten Unfall in unserem Finanzsystem zu bewältigen. Dieser Plan müsste zunächst den "Deutsche-Bank-Test" bestehen. Er müsste die Frage beantworten können, um die sich hiesige Politiker und Notenbanker immer gedrückt haben: Was passiert, wenn Deutschlands größte Bank pleitegeht? Wie die Ökonomen Daniel Gros und Stefano Micossi schon vor ein paar Tagen geschrieben haben, ist die Deutsche Bank nicht nur zu groß, als dass man sie fallen lassen kann. Die Situation ist prekärer: Sie ist zu groß, um gerettet zu werden. Der deutsche Staat würde sich verheben.

Ich weiß, es ist nicht fein, solche Überlegungen öffentlich anzustellen. Aber die Zeit des Schönredens ist vorbei. In den Geldmärkten vertrauen die Banken einander nicht. Warum soll dann der Rest der Gesellschaft den Banken vertrauen?

Die Wahrheit ist, dass es keine sichere Bank geben kann. Selbst die beste Bank könnte einen Totalzusammenbruch des globalen Finanzsystems nicht verkraften.

Eine erste Antwort auf diese Problematik lieferte Schweden in den frühen 90er-Jahren. Nach einer schweren Finanzkrise haben die Schweden ihren Finanzsektor zunächst geschrumpft und viele ihrer Banken effektiv verstaatlicht. Das ist besser als Überbrückungskredite, staatliche Garantien oder Interventionen in die Wertpapiermärkte, so wie das US-Finanzminister Henry Paulson vorgeschlagen hat. Die Schweden haben damals auf der Basis volkswirtschaftlicher Modelle völlig transparent bestimmt, welche Banken man retten wollte und welche nicht. Bei denen, die gerettet wurden, gab der Staat keine Beihilfen, sondern neues Kapital. Damit wurden die existierenden Aktionäre an die Wand gedrückt und das Management der Banken ebenso.

Quelle: Wi Wo

Thomas Wiede        18:14:15 Uhr - 03.10.2008 

Die Finanzkrise hat zunehmend auch Russlands Superreiche im Griff: Oleg Deripaska, den das US-Magazin Forbes in diesem Jahr mit einem Vermögen von 28,6 Mrd. Dollar zum reichsten Russen gekürt hatte, muss jetzt seine Beteiligung am kanadischen Autozulieferer Magna abgeben.