Der Schweizer J. Ackermann fordert Banken-Polizei

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Mr.Esram:

Der Schweizer J. Ackermann fordert Banken-Polizei

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19.03.08 11:51

Der Schweizer J. Ackermann fordert Banken-Polizei 4107730Der Schweizer J. Ackermann fordert Banken-Polizei 4107730Von Daniel Meier | 10:27 | 19.03.2008

FRANKFURT a.M. – Alle paar Jahre schlittern die Banken in die Krise. Und es wird wieder passieren. Deshalb fordert Josef Ackermann eine globale Banken-Polizei. Was sagen Sie dazu?

Vorgestern Montagabend. Der Schweizer an der Spitze der Deutschen Bank tritt in der deutschen Bankenmetropole Frankfurt am Main auf. Ackermann spricht frei, ohne Manuskript. Was er zu sagen hat, wird noch zu reden geben.

«Global operierende Banken brauchen global operierende Aufsichtsbehörden», sagt Ackermann. Also eine Art Banken-Polizei, die das Treiben der Branche überwacht – und zwar rund um die Welt.

Angesichts der internationalen Turbulenzen glaube er «nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte». Mutige Worte für einen Topbanker.

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Mutige Worte für einen Topbanker: Joe Ackermann fordert eine staatliche Aufsicht für Banken. (Keystone)
Ackermann trifft den wunden Punkt
In der neuen Super-Behörde sollen staatliche Vertreter von Regierungen und Zentralbanken sitzen, aber auch Spitzenleute der grossen Banken. Das Gremium soll künftig frühzeitig vor Spekulationsblasen an den Finanzmärkten warnen.

Mit seinem Vorstoss trifft Ackermann den wunden Punkt. Tatsächlich machen die Banken immer wie der die gleichen Fehler. Und sie glauben jedes Mal, es könne nicht wieder passieren. Nach dem Kollaps des japanischen Immobilienmarktes in den Achtzigerjahren war das so. Nach der Asienkrise in den Neunzigern. Und auch 2001, als die New-Economy-Blase platzte.

Jedesmal behaupten die Banken, man habe das Finanzsystem jetzt im Griff. Doch die vermeintliche Stabilität hält immer nur, so lange die Kurse steigen. Sobald die Spitze erreicht ist und es bergab geht, stellt sich heraus: Es war eben doch wieder eine Blase. Und schon gerät die Sache ausser Kontrolle.

Eigentlich wären die Banken dafür da, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Deshalb können uns die immer wiederkehrenden Krisen nicht egal sein. Denn wenn die Finanzmärkte einbrechen, gerät jeweils auch die übrige Wirtschaft aus dem Tritt. So wie jetzt gerade.

Banken vor sich selbst schützen
Damit nach dem Debakel im US-Hypothekenmarkt nicht gleich die nächste Blase entsteht, soll die neue globale Behörde nicht nur warnen. Das haben einzelne Nationalbanken schon früher getan – ohne Erfolg.

Ackermann schwebt deshalb ein mächtiges Gremium vor: «Jemand, der mehr Autorität hat.» Weshalb braucht es staatliche Eingriffe? Eine einzelne Bank könne nicht auf den Vertrieb bestimmter Finanzprodukte verzichten. Weil sie im Wettbewerb stehe.

Mit anderen Worten: Wenn die Finanzbranche eine neue, vermeintliche Goldmine entdeckt, streben wieder alle in eine Richtung und legen das Geld im gleichen Markt an – womit die nächste Blase entsteht.
Ein Fall für die Banken-Polizei. Hier müsste sie eingreifen. Und die Banken vor sich selber schützen.

Was meinen Sie: Soll der Staat die Banken kontrollieren? Schreiben Sie uns! blick.ch

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