des derzeitigen desasters:
Die Aufhebung des Glass-Steagall Act
In der aktuellen Februar-Ausgabe verrät KnowHow Wissenswertes zum Glass-Steagall
Act, der die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken vorsah. Anleger
erfahren, woher das Gesetz seinen Namen hat und warum es vor zehn Jahren abgeschafft
wurde.
Der Glass-Steagall Act, auch bekannt unter der Bezeichnung „Banking Act of
1933“, wurde am 16. Juni 1933 von USPräsident Franklin D. Roosevelt erlassen.
Das Gesetz führte zur Gründung der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC),
einer Art Einlagensicherungsfonds. Es beinhaltete Bankenreformen, die unter anderem
die Spekulation im Zaum halten sollten.
1999 wurde das Gesetz durch USPräsident Bill Clinton wieder aufgehoben.
Im Zuge der aktuellen Finanz- und Bankenkrise werden jetzt Stimmen laut, die
die erneute Einführung einer Art „Glass- Steagall Act“ fordern.
Herkunft des Wortes
Der Name „Glass-Steagall Act“ stammt von den Initiatoren des Gesetzes, dem demokratischen
Senator Carter Glass und dem demokratischen Abgeordneten Henry B. Steagall.
Warum der Glass-Steagall Act?
Ziel des Gesetzes, das Roosevelt 1933 eingeführt hatte, war es, Banken, und damit
eigentlich die Einlagen der Kunden, vor riskanten Spekulationen zu schützen, die
Bankangestellte im Namen des Geldhauses ausführten. Denn zu Beginn des Jahres
1933 waren etliche Institute zugrunde gegangen und mit ihnen auch die Vermögen
von Privatkunden.
Das Gesetz besiegelte die Trennung von Geschäfts- und Investmentbank. Das sollte
künftig verhindern, dass sich Banker, die sich verspekulieren, auf Kosten der Guthaben
von Privatpersonen und anderen Firmen retten. „Wir verbieten damit den
großen Privatbanken, deren Kerngeschäft das Investmentbanking ist, die Verwahrung
von (Spar-)Einlagen“, soll Senator Glass sinngemäß in einer Diskussion des
Gesetzes erklärt haben.
Abschaffung des Glass-Steagall Acts
In den 1980er und 1990er Jahren mehrten
sich jedoch Stimmen, die die Abschaffung
des Gesetzes forderten. Einige Argumente
der Gegner des Banking Act of 1933 lauteten:
■ Interessenkonflikte könnten durch die Trennung und Aufteilung des Kreditgeschäfts
auf separate Töchter der Finanzinstitute vermieden werden.
■ Die Wertpapiergeschäfte, die Geschäftsbanken ausführen, seien risikoarm einerseits
von Natur aus und andererseits durch die angestrebte Diversifikation.
■ In anderen Ländern seien Geschäftsbanken, die Einlagen von Kunden betreuen,
bereits erfolgreich im klassischen Bank wie im Wertpapiergeschäft tätig. Ihre Erfahrung
könne von den nationalen Geldinstituten und den Regulierungsbehörden übernommen werden.
Der Gesetzesentwurf, der letztlich zur Abschaffung des Glass-Steagall Acts führte,
wurde von dem republikanischen Senator Phil Gramm eingebracht. 1999 wurde das
Gesetz unter der Clinton-Regierung aufgehoben. Die zunehmende Vermischung der
Geschäftsaktivitäten führte dazu, dass die Unterschiede zwischen den beiden Formen
geringer wurden.
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