Ob die Titanic nun das Blaue Band errringt oder nicht - darüber diskutiert kein Mensch mehr; jeder weiß: Titanic ist gesunken.
Über den Dollar aber wird noch diskutiert. Nicht darüber, OB er unterbewertet
ist, sondern WIEVIEL. Meiner Meinung nach ein unbeabsichtigter vorgezogener
Nekrolog.
Denn der Dollar liegt im Sterben - und die Verantwortlichen wissen es.
Ich habe heute einen Aufsatz von Jim Willie CB mitgebracht, den ich für
lesenswert halte, weil er die Dinge, um die es geht, auf einen drastischen
Nenner bringt. Willie (Hat Trick Letter) sieht die größte Gefahr durch Bond-
Bailouts und "massenhafte Hedgefonds-Liquidierungen".
Der gesamte Aufsatz umfaßt 5 Seiten und ist übersetzt. Hier ein paar Auszüge:
"Der US-Dollar ist in einem Abwärtstrend gefangen, mit unsicherem Ausgang - vielleicht kommt es sogar zu einer politischen Lösung wie zum Beispiel zur
Einführung einer ganz neuen Landeswährung (AMERO). Die internationale Revolte
gegen den US-Dollar ist breit angelegt und sie hält an, sie könnte sich sogar zuspitzen, angetrieben von der asiatischen Seite und der Golf-Region. Das
Debakel um die Hypotheken-Bonds ist der Klotz am Bein der abgewrackten Moneten.
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Die Fundamentaldaten hinter der US-Wirtschaft nehmen sich weiterhin schwach
aus, mit eher noch schwächeren, zukünftigen Aussichten. Die unheimlich bitteren Früchte unserer Abhängigkeiten werden in den kommenden zwei Jahren geerntet werden...
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Hypotheken-Bondmarkt ist kein Nullsummenspiel sondern eine Art Monopoly für Verlierer. Da der Immobilienmarkt den größten Teil seiner seit 2002 gemachten
Gewinne von 10 Billionen $ wieder abgab, unrechtmäßig erworben von Greenspan, brauchen sie nur hinzuschauen, wir die Hypothekenbonds einen ähnlichen aber geringeren Wertanteil verlieren werden.
Ein Bailout kann viele Motive haben, einige davon wurden 1998 nicht enthüllt.
Rohöl jetzt auch neben Gold, US-Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit zusammen
mit dem Euro und Yen laufen Gefahr massiver Kollateralschäden. Wenn man hier
erst einmal die Preiskontrolle verloren hat, dann wird Gold schnell über die 750er- Marke hinausschießen, Rohöl geht über die 80 $-Marke hinaus, die Renditen
der US-Anleihen werden über 5,5% steigen, der Euro überfliegt die 140er Marke problemlos und die Abwertung des Yen wird sich umkehren.
DAS KANN NICHT ZUGELASSEN WERDEN, weil dies ein Signal für den steilen Fall
des US-Dollar wäre und zu einer monetären Krise führen würde. Diese Krise wäre finanzieller als auch wirtschaftlicher Natur. Die US-Wirtschaft wird in Geiselhaft genommen. Ein schwacher Dollar bedeutet höhere Importkosten für alles und jeden
in der strukturell kaputten US-Wirtschaft. Der offensichtlichste Kostenfaktor ist
das Benzin. Höhere Zinssätze und Energiepreise würden zweifellos zu einer Rezession führen, auch wenn die getürkten Statistiken ein verzogenes Abbild
zeigen. Die Krise des US-Dollar garantiert Bewegung beim Gold, aber auch Bewegung
bei alter Pappe, beim Zement und auch beim Wasser.
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Es ist unglaublich, aber die US-Regierung hat die Chinesen ersucht, sie möchten weiterhin die lahmen US-Hypotheken-Bonds kaufen. Das klingt wie ein von der nachbarschaftlichen Mafia organisierter Wohltätigkeitsbasar, der auf eine große Betrügerei folgt, die von eben jenen Verbrechern, die jetzt sammeln, angezettelt wurde. Das Image des US-Dollars hat ein für alle mal Schaden genommen, der nur
noch schlimmer werden kann, da die Nötigung durch die Handlanger der US-Regierung weitergeht. Ihre Taktiken ähneln denen eines kriminellen Syndikats. Der Machtmissbrauch wiegt bei ihnen doppelt so schwer, da sie dazu auch noch ungeeignet sind.
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Auch bei den Unternehmensanleihen (corporate bonds) ist die Kontagion sicher, sie wurden ebenso in das Fäkal-Potpourri der COT eingepasst. Denken sie daran, dass das Hauptziel der US-Notenbank, laut Chairman Bernanke, darin besteht ein Übergreifen der Kontagion auf Prime-Hypotheken zu verhindern. Man muss Bernanke zugestehen, dass er wenigstens zugibt, dass das Problem schlimmer ist, als man zuerst gedacht hatte. Wenn er bloß die mentale Fessel des ständigen Gelabers über "Inflationserwartungen" ablegen könnte, würde er auch mehr Respekt gewinnen.
Solches Gerede ist die mentale Bretzel für Dumme. Übrigens kam es zu noch mehr Verzerrungen. Die Junizahlen für Hausverkäufe sanken um 3,8%, aber gleichzeitig wird behauptet, dass die Bestände um 4,2% fielen, auf 8,8 Monate. Niedrigere Verkaufszahlen bedeuten auch ein größeres Angebot an unverkauften Häusern. Die Mai-Bestände beliefen sich auf das Angebot von 8,9 Monaten; des Rätsels Lösung: Entmutigte Verkäufer haben ihre Häuser vom Markt genommen. Wieder einmal korrupte Statistiken."
Link zum Artikel:
www.goldseiten.de/content/diverses/...php?storyid=4958&seite=0