14. Juli 2005
Dax nach drei Jahren wieder über 4700 Punkten
Der Frankfurter Aktienmarkt ist am Donnerstag deutlich fester in den Handel gegangen. Der Deutsche Aktienindex Dax verbuchte im frühen Handel Aufschläge von rund 0,4 Prozent und übersprang zeitweise erstmals seit Juni 2002 wieder die 4700-Punkte-Marke.
Die positiv ausgefallenen Quartalsbilanzen wichtiger US-Unternehmen wie Apple oder AMD und ein deutlich niedrigerer Ölpreis sorgten Händlern zufolge für Schwung. An der New Yorker Warenterminbörse Nymex verbilligte sich der Preis für leichtes US-Rohöl auf 59,64 Dollar. Zuvor hatte der Preis zeitweise über 61 Dollar notiert.
ThyssenKrupp im Fokus
ThyssenKrupp legten im frühen Handel knapp drei Prozent zu und führten die Gewinner im Dax an. Infineon verbuchten einen Aufschlag von über 1,5 Prozent. Laut einem Zeitungsbericht geht der Streit mit einem israelischen High-Tech-Unternehmen weiter. DaimlerChrysler gewannen mehr als ein Prozent.
Zu den wenigen Verlierern zählten VW mit einem Abschlag von rund 0,7 Prozent. Continental gaben 0,3 Prozent ab. Commerzbank verbilligten sich ebenfalls um rund 0,3 Prozent.
Tec-Dax startet fester
Die im Tec-Dax versammelten Technologiewerte sind am Donnerstag fester in den Handel gestartet. Am Morgen tendierte der Index knapp 0,2 Prozent über Vortagesschluss. Die Gewinnerliste wurde angeführt von Epcos mit einem Plus von rund 2,5 Prozent. Micronas verteuerten sich um rund zwei Prozent. Medigene legten knapp eineinhalb Prozent zu. Zu den wenigen Verlierern zählten Conergy mit einem Abschlag von gut zwei Prozent. Mobilcom verbilligten sich um ein Prozent. Morphosys gaben mehr als ein halbes Prozent nach.
Dow Jones im Aufwind
Zur Wochenmitte haben sich die amerikanischen Standardwerte freundlich präsentiert. Der Leitindex Dow Jones gewann 0,4 Prozent und schloss bei einem Stand von 10.557 Punkten. Zuvor hatte der Index mit 10.564 Zählern ein Dreiwochen-Hoch markiert. Der technologielastige Composite Index zeigte sich an der Nasdaq kaum verändert. Er schloss mit 2144 Punkten. Positiv aufgenommen wurden die jüngsten Konjunkturdaten. Das US-Handelsbilanzdefizit sank im Mai stärker als von Ökonomen erwartet. Auch die Inflation bereitet den Anlegern abgesehen vom hohen Ölpreis keine Sorgen: Die Importpreise stiegen wie erwartet um ein Prozent.
Streit um Infineon geht weiter
Der Chiphersteller Infineon muss weiter gegen Vorwürfe des Vorstandschefs der israelischen High-Tech-Firma Green Power Technologies, Eitan Cohen, kämpfen. Er beschuldigt den Konzern, Vertraulichkeitsvereinbarungen gebrochen und die Chiptechnologie des Unternehmens widerrechtlich in Infineon-Produkte eingebaut zu haben. Mit Vorlage eines Expertengutachtens geht der Prozess vor dem Münchener Landgericht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wahrscheinlich noch im Juli in die entscheidende Phase. Infineon wies die Vorwürfe als unbegründet zurück.
Solarkonzerne drohen der Union
Führende Solarunternehmen könnten ihre Investitionen verringern, sollte es zu einer Wende in der Energiepolitik nach einem Regierungswechsel im Herbst kommen. "Sollte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach einem möglichen Regierungswechsel geändert werden, dann werden wir unsere Investitionen überdenken", sagte der Chef von Solarworld , Frank Asbeck, am Mittwochabend der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Dennoch erwartet Asbeck kein abruptes Ende der Solarförderung.
VW sucht Erfahrung
Derzeit gibt es noch keine konkreten Vorschläge für die Neubesetzung des Arbeitsdirektor-Postens beim Volkswagen-Konzern . Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsratsmitglied Christian Wulff (CDU) sagte der hannoverschen "Neuen Presse", der Nachfolger von Peter Hartz werde spätestens im Herbst präsentiert. Er müsse "bereits Erfahrung als Personalvorstand in einem anderen Unternehmen haben", sagte Wulff weiter.
(N24.de, Netzeitung)