Ressort: Blue News Deutschland Deutsch, 11.03.2002 11:44:30
Der Clou bei effizienten Märkten: die "ruhige Hand"
Wien (BLUeBULL) - Indexnahe Fonds. Viele Leser die dieses Schlagwort lesen, springen spätestens bei diesem zweiten Satz wieder ab; „langweilig“, gewöhnlich“, „wenig Kontrolle“, „phantasielos“ sind die Gedanken die vielen Investoren beim Indexing in dem Sinn kommen. Jedoch wird meist der eigentlich Clou bei dieser Form der Anlage übersehen: Gerade weil die meisten Fonds und Anleger alles versuchen um besser als der Durchschnitt zu sein, und sehr viel Energie in Research und Trading stecken, ist es die logische Folge, dass schon aus Kostengründen indexnahe Fonds immer besser sind als der Durchschnitt der aktiven Fonds. Auf den Punkt bringt dies Nobelpreisträger Paul Samuelson: „Die Logik legt nahe, das nicht jeder aktive Manager und auch nicht der durchschnittliche aktive Manager besser sein kann als der Markt. Dies würde der Tautologie widersprechen, dass das Ganze die Summe der Teile ist“.
Die Idee an diesem Prinzip ist, daß in Märkten, welche aufgrund der hohen Konkurrenzsituation nur durch hohen Aufwand – und selbst dann ohne Garantie – outperformt werden können, die „ruhige Hand“ die langfristig sinnvollste Strategie ist. Wie die Experten von Sal. Oppenheim in Wien erläuterten, sei es daher insbesondere in effizienten Märkten angebracht, auf indexnahe Fonds zurückzugreifen. „Effizient“ heißt in diesem Zusammenhang „abgegrast“, sehr viele gute Manager und Marktteilnehmer sind auf der Jagd nach Chancen und Informationsvorsprung. Doch je homogener die Informationsdichte ist, desto geringer werden die Chancen mit einem aktivem Management besser als der Markt zu sein.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Höhe der Transaktionskosten. Je höher der Aufwand pro Aktion, desto weiter rückt der Break-Even für einen aktiv gemanagten Fonds in die Ferne.
Ist man davon überzeugt sein Depot besser als der Marktdurchschnitt händeln zu können, dann liegt es natürlich auf der Hand sein Depot aktiv zu managen. Aber das Problem ist, den richtigen Manager zu finden. Angesichts der Tatsache, daß Erfolg in der Vergangenheit keineswegs eine Garantie für künftige Outperformance der Märkte ist, ist es kein Wunder, daß auch mangelndes Vertrauen in die Managerselektionsfähigkeiten oftmals dazu führt, daß Indexing den Vorrang erhält.
Doch auch Fondsmanager die einen indexnahen Fonds verantworten, können sich nicht zurücklehnen. Auch in diesem vermeintlich passivem Bereich besitzt der Manager zahlreiche Hebel um Einfluss auszuüben. Durch Möglichkeiten wie optimalen Einkauf der Einzeltitel für das Portfolio oder Ausgrenzung von zu kleinen Indexwerten, und anderen Raffinessen im Tagesgeschäft werden auch hier kleine Wetten eingegangen.
Für Sal. Oppenheim zumindest liegen die Vorteile auf der Hand: Höhere Transparenz, Ausschluss des Manager-Risikos und langfristig bessere Performance in effizienten Märkten. Doch bei aller mathematischen Sinnhaftigkeit des Indexing in bestimmten Szenarien zur Outperformance der Benchmark, darf nicht vergessen werden, daß das Problem der richtigen Auswahl der grundsätzlichen Anlage erst einmal bleibt - denn auch wenn man die Benchmark jahrelang schlägt, kann man unter Umständen am Ende weniger Wert als zuvor im Depot haben. /7P
www.bluebull.com/servlets/...P=GENBROWS&X_NEWS=352862&X_REUT=3
Der Clou bei effizienten Märkten: die "ruhige Hand"
Wien (BLUeBULL) - Indexnahe Fonds. Viele Leser die dieses Schlagwort lesen, springen spätestens bei diesem zweiten Satz wieder ab; „langweilig“, gewöhnlich“, „wenig Kontrolle“, „phantasielos“ sind die Gedanken die vielen Investoren beim Indexing in dem Sinn kommen. Jedoch wird meist der eigentlich Clou bei dieser Form der Anlage übersehen: Gerade weil die meisten Fonds und Anleger alles versuchen um besser als der Durchschnitt zu sein, und sehr viel Energie in Research und Trading stecken, ist es die logische Folge, dass schon aus Kostengründen indexnahe Fonds immer besser sind als der Durchschnitt der aktiven Fonds. Auf den Punkt bringt dies Nobelpreisträger Paul Samuelson: „Die Logik legt nahe, das nicht jeder aktive Manager und auch nicht der durchschnittliche aktive Manager besser sein kann als der Markt. Dies würde der Tautologie widersprechen, dass das Ganze die Summe der Teile ist“.
Die Idee an diesem Prinzip ist, daß in Märkten, welche aufgrund der hohen Konkurrenzsituation nur durch hohen Aufwand – und selbst dann ohne Garantie – outperformt werden können, die „ruhige Hand“ die langfristig sinnvollste Strategie ist. Wie die Experten von Sal. Oppenheim in Wien erläuterten, sei es daher insbesondere in effizienten Märkten angebracht, auf indexnahe Fonds zurückzugreifen. „Effizient“ heißt in diesem Zusammenhang „abgegrast“, sehr viele gute Manager und Marktteilnehmer sind auf der Jagd nach Chancen und Informationsvorsprung. Doch je homogener die Informationsdichte ist, desto geringer werden die Chancen mit einem aktivem Management besser als der Markt zu sein.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Höhe der Transaktionskosten. Je höher der Aufwand pro Aktion, desto weiter rückt der Break-Even für einen aktiv gemanagten Fonds in die Ferne.
Ist man davon überzeugt sein Depot besser als der Marktdurchschnitt händeln zu können, dann liegt es natürlich auf der Hand sein Depot aktiv zu managen. Aber das Problem ist, den richtigen Manager zu finden. Angesichts der Tatsache, daß Erfolg in der Vergangenheit keineswegs eine Garantie für künftige Outperformance der Märkte ist, ist es kein Wunder, daß auch mangelndes Vertrauen in die Managerselektionsfähigkeiten oftmals dazu führt, daß Indexing den Vorrang erhält.
Doch auch Fondsmanager die einen indexnahen Fonds verantworten, können sich nicht zurücklehnen. Auch in diesem vermeintlich passivem Bereich besitzt der Manager zahlreiche Hebel um Einfluss auszuüben. Durch Möglichkeiten wie optimalen Einkauf der Einzeltitel für das Portfolio oder Ausgrenzung von zu kleinen Indexwerten, und anderen Raffinessen im Tagesgeschäft werden auch hier kleine Wetten eingegangen.
Für Sal. Oppenheim zumindest liegen die Vorteile auf der Hand: Höhere Transparenz, Ausschluss des Manager-Risikos und langfristig bessere Performance in effizienten Märkten. Doch bei aller mathematischen Sinnhaftigkeit des Indexing in bestimmten Szenarien zur Outperformance der Benchmark, darf nicht vergessen werden, daß das Problem der richtigen Auswahl der grundsätzlichen Anlage erst einmal bleibt - denn auch wenn man die Benchmark jahrelang schlägt, kann man unter Umständen am Ende weniger Wert als zuvor im Depot haben. /7P
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