oder auch nicht...
Und: "Wichtig ist auch die Streuung auf verschiedene Anlageklassen und Anlageregionen, wobei ich nicht in jenen Märkten kaufen würde, wo die Kurse schon stark gestiegen sind. Meiden würde ich das, was gerade Mode ist."
Dr. Doom rät jetzt zum Ausstieg aus Aktien
Marc Faber ist seit vielen Jahren bekannt als Untergangsprophet der Finanzmärkte. Er sagte die Asienkrise und das Platzen der Technologieblase voraus. Nun sieht er im Gespräch mit WELT ONLINE das nächste Unheil aufkommen.
WELT ONLINE: Die Börsen haussieren seit vier Jahren, und Sie bleiben Pessimist. Warum?
Marc Faber: Seit 2002 sind die Preise in allen Anlageklassen sehr stark gestiegen, und die global expansive Geld- und Kreditpolitik hat zu einer gewaltigen Entwertung der Vermögen geführt. Im Gegensatz zu früheren Übertreibungsphasen, wo sich Anlagemanien auf einen Sektor konzentrierten, sind heute alle Anlageklassen inklusive Immobilien, Aktien, Anleihen und Kunst betroffen. Wir haben derzeit die erste synchrone Boomphase in der 200-jährigen Geschichte des Kapitalismus.
WELT ONLINE: Und wo ist das Problem?
Faber: Einen ewigen Boom gibt es nicht, eine Blase nach der anderen wird platzen. Angenommen, die Börsenkurse fallen um 20 oder sogar nur um zehn Prozent, dann werden die Zentralbanken natürlich fleißig Geld drucken, um Liquidität zu schaffen, durch die dann die gefallenen Vermögenswerte wieder steigen werden. Dadurch aber wird sich die wirtschaftliche Situation insgesamt um keinen Deut verbessern. Daher kann es durchaus sein, dass die Weltwirtschaft zunächst in eine Phase einer Stagnation bei gleichzeitiger Inflation oder einer Hyperinflation eintreten wird.
WELT ONLINE: Und dann folgt der Untergang, indem die Preise sämtlicher Anlageklassen einbrechen?
Faber: Ich bin davon überzeugt, dass im Falle einer Korrektur alles runtergehen wird, nur den Zeitpunkt kann ich Ihnen im derzeitigen Umfeld steigender Geldmengen nicht punktgenau vorhersagen.
WELT ONLINE: Dann sollten Anleger, die Ihrem Weltbild folgen, jetzt wohl schnellstens alles verkaufen? Faber: Aus dem konträren Blickwinkel gesehen ist es wohl die beste Strategie, sich von seinen Engagements zu trennen. Wenn es Sinn macht, während einer Panik zu kaufen, dann sollte es auch die richtige Strategie sein, in einer Zeit euphorischer Käufe zu verkaufen.
(...)
WELT ONLINE: Also doch alles verkaufen. Oder gibt es irgendwo noch eine Alternative zum Sparstrumpf?
Faber: Anleger, die partout auf US-Werte setzen wollen, dürften mit Pharmawerten wie Schering Plough, Merck, oder Pfizer eine überdurchschnittliche Rendite erzielen. Titel mit großem Marktwert wie die Citigroup sind auch noch nicht besonders teuer. Ebenso Energietitel wie Arch Coal oder Peabody Energy. Und bei fünfjährigen Euroanleihen bekommen Sie derzeit immerhin fünf Prozent. Das ist zwar keine hohe Rendite, aber ich bin alles andere als überzeugt, dass die US-Börsen in den kommenden fünf Jahren jährlich um fünf Prozent zulegen.
WELT ONLINE: Daneben raten Sie ja auch seit Jahren, in Rohstoffe zu investieren. Gilt das immer noch?
Faber: Ich gehe davon aus, dass es nach einem real betrachtet 200 Jahre andauernden Rückgang einen noch viele Jahre anhaltenden Anstieg geben wird. Einen Einbruch sehe ich nur, falls sich die Welt in eine Rezessionsphase bewegt. Aber dann wird die US-Notenbank massiv Geld drucken, und das ist wiederum gut für die Rohstoffe. Sicherlich: Auch Rohstoffe können korrigieren, denn die Nachfrage steigt langfristig stark an – während das Angebot nicht Schritt hält. Gerade landwirtschaftliche Produkte, vor allem Zucker und Baumwolle, haben aber Nachholbedarf.
(...)
WELT ONLINE: Wo legen Sie derzeit Ihr Geld an?
Faber: Ich setze vor allem auf hochwertige Anleihen und habe neben Gold und Silber auch Aktien von Plantagengesellschaften. Als Verwaltungsrat der Minengesellschaft Ivanhoe Mines bin ich ja ohnehin stark in Rohstoffen exponiert.
WELT ONLINE: Was möchten Sie Anlegern, die in Aktien investieren wollen, grundsätzlich in ihr Orderbuch schreiben?
Faber: Ich bin seit 1970 an den Finanzmärkten aktiv und habe dabei festgestellt, dass sich alle fünf bis zehn Jahre eine gewaltige Kaufgelegenheit bietet. Man kann dann ohne Weiteres ein, zwei Jahre an der Seitenlinie stehen. Geduld ist oft der bessere Ratgeber als blinder Aktionismus. Wichtig ist auch die Streuung auf verschiedene Anlageklassen und Anlageregionen, wobei ich nicht in jenen Märkten kaufen würde, wo die Kurse schon stark gestiegen sind. Meiden würde ich das, was gerade Mode ist. Und ich habe immer viel von jenen Leuten gelernt, die gänzlich anderer Meinung waren, als von Menschen, die meine Ansicht teilten. Daher habe ich auch immer einen Teil meiner Anlagen entgegen meiner persönlichen Überzeugung angelegt.
weiter ---> http://www.welt.de/finanzen/article1047488/...usstieg_aus_Aktien.html
Und: "Wichtig ist auch die Streuung auf verschiedene Anlageklassen und Anlageregionen, wobei ich nicht in jenen Märkten kaufen würde, wo die Kurse schon stark gestiegen sind. Meiden würde ich das, was gerade Mode ist."
Dr. Doom rät jetzt zum Ausstieg aus Aktien
Marc Faber ist seit vielen Jahren bekannt als Untergangsprophet der Finanzmärkte. Er sagte die Asienkrise und das Platzen der Technologieblase voraus. Nun sieht er im Gespräch mit WELT ONLINE das nächste Unheil aufkommen.
WELT ONLINE: Die Börsen haussieren seit vier Jahren, und Sie bleiben Pessimist. Warum?
Marc Faber: Seit 2002 sind die Preise in allen Anlageklassen sehr stark gestiegen, und die global expansive Geld- und Kreditpolitik hat zu einer gewaltigen Entwertung der Vermögen geführt. Im Gegensatz zu früheren Übertreibungsphasen, wo sich Anlagemanien auf einen Sektor konzentrierten, sind heute alle Anlageklassen inklusive Immobilien, Aktien, Anleihen und Kunst betroffen. Wir haben derzeit die erste synchrone Boomphase in der 200-jährigen Geschichte des Kapitalismus.
WELT ONLINE: Und wo ist das Problem?
Faber: Einen ewigen Boom gibt es nicht, eine Blase nach der anderen wird platzen. Angenommen, die Börsenkurse fallen um 20 oder sogar nur um zehn Prozent, dann werden die Zentralbanken natürlich fleißig Geld drucken, um Liquidität zu schaffen, durch die dann die gefallenen Vermögenswerte wieder steigen werden. Dadurch aber wird sich die wirtschaftliche Situation insgesamt um keinen Deut verbessern. Daher kann es durchaus sein, dass die Weltwirtschaft zunächst in eine Phase einer Stagnation bei gleichzeitiger Inflation oder einer Hyperinflation eintreten wird.
WELT ONLINE: Und dann folgt der Untergang, indem die Preise sämtlicher Anlageklassen einbrechen?
Faber: Ich bin davon überzeugt, dass im Falle einer Korrektur alles runtergehen wird, nur den Zeitpunkt kann ich Ihnen im derzeitigen Umfeld steigender Geldmengen nicht punktgenau vorhersagen.
WELT ONLINE: Dann sollten Anleger, die Ihrem Weltbild folgen, jetzt wohl schnellstens alles verkaufen? Faber: Aus dem konträren Blickwinkel gesehen ist es wohl die beste Strategie, sich von seinen Engagements zu trennen. Wenn es Sinn macht, während einer Panik zu kaufen, dann sollte es auch die richtige Strategie sein, in einer Zeit euphorischer Käufe zu verkaufen.
(...)
WELT ONLINE: Also doch alles verkaufen. Oder gibt es irgendwo noch eine Alternative zum Sparstrumpf?
Faber: Anleger, die partout auf US-Werte setzen wollen, dürften mit Pharmawerten wie Schering Plough, Merck, oder Pfizer eine überdurchschnittliche Rendite erzielen. Titel mit großem Marktwert wie die Citigroup sind auch noch nicht besonders teuer. Ebenso Energietitel wie Arch Coal oder Peabody Energy. Und bei fünfjährigen Euroanleihen bekommen Sie derzeit immerhin fünf Prozent. Das ist zwar keine hohe Rendite, aber ich bin alles andere als überzeugt, dass die US-Börsen in den kommenden fünf Jahren jährlich um fünf Prozent zulegen.
WELT ONLINE: Daneben raten Sie ja auch seit Jahren, in Rohstoffe zu investieren. Gilt das immer noch?
Faber: Ich gehe davon aus, dass es nach einem real betrachtet 200 Jahre andauernden Rückgang einen noch viele Jahre anhaltenden Anstieg geben wird. Einen Einbruch sehe ich nur, falls sich die Welt in eine Rezessionsphase bewegt. Aber dann wird die US-Notenbank massiv Geld drucken, und das ist wiederum gut für die Rohstoffe. Sicherlich: Auch Rohstoffe können korrigieren, denn die Nachfrage steigt langfristig stark an – während das Angebot nicht Schritt hält. Gerade landwirtschaftliche Produkte, vor allem Zucker und Baumwolle, haben aber Nachholbedarf.
(...)
WELT ONLINE: Wo legen Sie derzeit Ihr Geld an?
Faber: Ich setze vor allem auf hochwertige Anleihen und habe neben Gold und Silber auch Aktien von Plantagengesellschaften. Als Verwaltungsrat der Minengesellschaft Ivanhoe Mines bin ich ja ohnehin stark in Rohstoffen exponiert.
WELT ONLINE: Was möchten Sie Anlegern, die in Aktien investieren wollen, grundsätzlich in ihr Orderbuch schreiben?
Faber: Ich bin seit 1970 an den Finanzmärkten aktiv und habe dabei festgestellt, dass sich alle fünf bis zehn Jahre eine gewaltige Kaufgelegenheit bietet. Man kann dann ohne Weiteres ein, zwei Jahre an der Seitenlinie stehen. Geduld ist oft der bessere Ratgeber als blinder Aktionismus. Wichtig ist auch die Streuung auf verschiedene Anlageklassen und Anlageregionen, wobei ich nicht in jenen Märkten kaufen würde, wo die Kurse schon stark gestiegen sind. Meiden würde ich das, was gerade Mode ist. Und ich habe immer viel von jenen Leuten gelernt, die gänzlich anderer Meinung waren, als von Menschen, die meine Ansicht teilten. Daher habe ich auch immer einen Teil meiner Anlagen entgegen meiner persönlichen Überzeugung angelegt.
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