Zwei sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema Day-Trading :
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Psychologieprofessor fordert Werbe-Verbot für Day-Trading
Der Münchner Psychologieprofessor Dieter Frey hat gefordert, Werbung für das hochspekulative Day-Trading mit Wertpapieren in Deutschland zu verbieten. "Man würde auch nicht jedem Alkoholiker und Süchtigen jedes beliebige Terrain überlassen. Daher sollte Werbung für Day Trading verboten werden", schreibt Frey in einem Gastbeitrag für die am Mittwoch in Berlin erschienene November-Ausgabe der Fachzeitschrift "Die Bank". "Zu oft entwickeln sich zuvor gesunde Menschen zu Spielsüchtigen, die dann, unfähig ihr unkontrolliertes und risikoreiches Spielverhalten einzusehen, geleitet von der Gier oder von Anfangserfolgen, nicht selten ihr eigenes Leben und das ihrer Familie zerstören", mahnte der 1998 mit dem Deutschen Psychologie-Preis ausgezeichnete Wissenschaftler.
"Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll und ethisch zu verantworten", fügte Frey mit Blick auf die Werbung für das Day Trading hinzu. Aktives Werben für die Möglichkeit des An- und Verkaufs von Aktien innerhalb eines einziges Tages, wie es Direct Broker praktizierten, halte er für verantwortungslos. Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel (BAWe) will über eine Richtlinie aggressive Daytrading-Werbung unterbinden und strengere Regeln für eine Teilnahme von Privatanlegern festlegen.
Der Vorstandssprecher des Direct Brokers ConSors. Karl Matthäus Schmidt, trat Frey in "Die Bank" energisch entgegen. "Einen Zusammenhang zur Spielsucht halte ich für blanken Unsinn", betonte Schmidt. Daytrader seien "die Profis unter den Privatanlegern. Sie wissen sehr genau, was sie tun." Jede Form von Emotionen könnten sich diese "Fast-Profis" nicht erlauben. Erst durch Online Broker würden Daytrader zudem in die Lage versetzt, zu beinahe denselben Bedingungen wie institutionelle Händler Geschäfte zu tätigen. "Dadurch wird ein noch nie da gewesenes Maß an Chancengleichheit erreicht und ein Ende dieser Entwicklung ist noch lange nicht abzusehen."
(tma/afp)
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