METRO sell
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Analystin der SEB, Oana Floares, stuft die Aktie von METRO (ISIN
DE0007257503/ WKN
725750) im aktuellen "AnlageFlash" mit "sell" ein.
Die Einnahmen seien im 2. Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 3,8% (währungsbereinigt: +/-0%) auf 15.338 Mio. EUR gesunken. Die negativen Währungseffekte hätten vor allem in Osteuropa recht stark zu Buche geschlagen (rund 19%-Punkte im ersten Halbjahr 2009). Der Umsatz in Deutschland sei dank Media Markt & Saturn beachtlich robust geblieben und nur geringfügig um 1,0% gefallen. Das EBIT sei auf 239 Mio. EUR (Vorjahr: 90 Mio. EUR) gestiegen, bedingt allerdings durch die Adjustierung der Vorjahreswerte aufgrund nicht fortgeführter Aktivitäten und der IFRS-Erstanwendung.
Die Restrukturierungskosten aus dem "Shape 2012"-Programm seien diesmal in Höhe von 101 Mio. EUR angefallen. Auf Nettoertragsebene sei ein kleiner Gewinn von 48 Mio. EUR erzielt worden. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr sei vage geblieben. Man habe von einem "weiteren Rückgang der Einzelhandelsumsätze in den nächsten Monaten" gesprochen und weiterhin, dass sich "die Dynamik der eigenen Umsatz- und Ergebnisentwicklung abschwächen wird". Auch bekräftige man weiterhin die Absicht, rund 60 Karstadt-Standorte zu übernehmen.
Vor rund einem Jahr sei die Eigenmarke "Real Quality" mit über 600 Produkten eingeführt worden. Dadurch werde METRO zunehmend unabhängig von den Zulieferern; eine eigene Preisgestaltung werde möglich. Die positiven Auswirkungen der Shape-Restrukturierungen sollten ab 2011 ersichtlich sein. Dabei würden diese v.a. die Cash & Carry-Sparte betreffen. Die jährliche Dividende dürfte auch weiterhin beibehalten werden. Die aktuelle Rendite belaufe sich auf rund 3%.
Das gesunkene Investitionsvolumen schränke die Anzahl der Neueröffnungen und damit einen wichtigen Wachstumstreiber ein. Die Reorganisationsmaßnahmen dürften in 2009 mit zusätzlichen Aufwendungen verbunden sein. Die Spekulationen um einen Zusammenschluss mit den Karstadt-Warenhäusern würden die Analysten eher negativ werten, zumal die eigene Kaufhof-Sparte rote Zahlen schreibe. Den recht übersichtigen Synergien stünden zunächst hohe Restrukturierungskosten gegenüber. Die Nettoverschuldung (per Ende Juni 2009 bei über 8,4 Mrd. EUR) erlaube ihres Erachtens nach zunächst kaum Akquisitionen.
Die Analysten hätten ihre Schätzungen für 2009 und 2010 leicht nach unten angepasst. Mittelfristig sollte jedoch der positive Effekt der Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen spürbar werden.
Die Analysten der SEB erhöhen ihr Kursziel für die Aktie von METRO von zuvor 23 EUR auf 31 EUR, die "sell"-Empfehlung bestätigen sie jedoch weiterhin. (Analyse vom 26.08.2009)