Deutsche Bank
Im kurzfristigen Zeitfenster bleibt der DAX unverändert interessant; die hier derzeit wirklich relevante Widerstandsmarke bleibt vorerst der Bereich um 3.157 / 3.220, auf der Unterseite wird die neu definierte Unterstützung bei 2.932 im Auge behalten, so Uwe Wagner, technischer Analyst der Deutschen Bank, in einer taktisch kurzfristigen Beurteilung.
Der Analyst geht der Frage nach, welches potenzielle Entwicklungsszenario für den DAX derzeit das wahrscheinlichere sei. Man könne derzeit davon ausgehen, dass ein erneuter Anstieg in Richtung der Widerstände 3.157 / 3.220 durchaus im Rahmen einer realistischen Erwartung liegen sollte. Mehr hält der Handelsexperte derzeit für wenig wahrscheinlich. Ein deutliches Wegbrechen unter die 2.932 / 2.836 sei nach dessen Erachten, ebenfalls wenig wahrscheinlich für die nächsten Tage.
Diese Erwartungshaltung werde dadurch begründet, dass der Markt den 2.836er Bereich durchaus antesten könne. Argumentationsschwerpunkt sei die gestrige Tagesformation. In der Candlestick Theorie werde diese als „weißer Hammer“ bezeichnet und pauschal als Kaufsignal definiert. Diese Pauschalaussage sei in der Praxis nicht zu rechtfertigen, es gebe ausreichend viele Werte und auch Indices, in denen die Trefferquoten von Hammer Formationen (sowohl weiße, als auch schwarze) nicht ausreichend hoch seien, um tatsächlich eine Positionierung zu rechtfertigen. Im DAX liegt dem Analysten der Deutschen Bank, dessen Angaben zufolge, jedoch ein ansprechendes Testergebnis vor, auch wenn die Ertragskurve besonders in den letzten Monaten rückläufig sei. Darauf lasse sich folgern, dass eine Hammer Formation in Phasen niedriger Dynamik eine geringere Trefferquote, als in Phasen höherer Bewegungsdynamik habe. Die Testergebnisse wiesen diesem Tagesmuster im DAX eine Trefferquote von derzeit 66,10 % aus, mit einem Profit Faktor von 3,39. Hierbei werde unterstellt, dass eine eröffnete Long-Position auf Schlusskursbasis so lange gehalten werde, bis diese im Tageshoch das vorangegangene Tageshoch nicht mehr überschreiten könne. Der Stop-Kurs werde auf das Tief der Tagesformation gelegt, höchstens jedoch auf 3,5 %.
Nach Angaben von Uwe Wagener lasse sich durch den gestrigen „weißen Hammer“ mit einer akzeptablen Trefferquote und einem akzeptablen Profit Faktor einen heutigen Kursanstieg rechtfertigen. Eindeutiger Wermutstropfen bleibe hierbei jedoch die niedrige Bewegungsdynamik, welche die Zuverlässigkeit eindeutig einschränke. Dieser Aspekt müsse in der Bestimmung der Positionsgröße unbedingt Berücksichtigung finden.
Gerade aber die weiterhin fehlende Schwungkraft veranlasse aber zu der Meinung, dass kaum mit einem wirklichen Sprung über den aktuellen Widerstandsbereich gerechnet werden könne. Passiere es dennoch, sei es umso schöner. Aber darauf werde derzeit nicht gesetzt.
Das gestrige Tagestief mit 2.932 habe das errechnete maximale Korrekturpotenzial ausgeschöpft, somit liege die Wahrscheinlichkeit auf den Beginn eines neuen, weiterführenden Bewegungsimpulses ebenfalls unter 50 %